Chipkrise: Opel schließt Werk in Eisenach bis Jahresende

Die Stellantis-Gruppe schließt das Opel-Werk in Eisenach von kommender Woche an zunächst bis zum Jahresende. Die Mitarbeiter gehen in Kurzarbeit.

Symbolbild

Die Versorgungskrise durch den Chip-Mangel fordert jetzt in der deutschen Auto-Industrie ein erstes großes Opfer: Die Stellantis-Gruppe (zu der unter anderem die Marken Peugeot, Fiat, Chrysler und Opel gehören), schließt das Opel-Werk in Eisenach von kommender Woche an zunächst bis zum Jahresende. Ein konkretes Datum zum Neustart in Thüringen nannte ein Opel-Sprecher gegenüber der Fachzeitschrift Automobilwoche nicht. Wie der Mutterkonzern Stellantis dem MDR bestätigte, ist ab der kommenden Woche offiziell „Kurzarbeit“ geplant. Die Bänder werden allerdings nicht nur kurz laufen, sondern bis Jahresende gar nicht mehr.

Das Unternehmen begründete dies gegenüber dem MDR nicht nur mit dem Mangel an Halbleitern (Chips), sondern auch mit der Corona-Pandemie. In dieser unsicheren Lage müsse die Produktion angepasst werden. Im kommenden Jahr soll die Produktion des in Eisenach produzierten Opel „Grandland X“ wieder anlaufen – falls die Lieferketten es erlaubten.

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Kommentare ( 11 )

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Mausi
3 Jahre her

Schade, dass Sie nicht die gesamte Gruppe betrachten. Haben die anderen Marken (nicht Deutsch!) keine Chip-Probleme? Wie funktioniert der Einkauf? Für die Gruppe, die dann steuert, wer produzieren darf und wer nicht. Im Zweifel die deutsche Marke eben nicht?

Gert Hauptmann
3 Jahre her

Hier treffen bisher wohl alle Kommentare in gewisser Weise zu. Chipmangel, Rohstoffpreise, unrentabler Produktionsstandort, usw…
Natürlich darf auch das „Virus“ nicht fehlen. Ich befürchte, besser ich bin mir sicher, wir werden uns alle noch wundern welche Unternehmen das Licht teilweise, oder ganz, im besten Deutschland aller Zeiten ausschalten.

Evero
3 Jahre her

Diess, VW-Vorstand , wurde vermutlich vorgeschickt mit der kühnen Forderung, früher als geplant aus der Verbrennungsmotortechnologie auszusteigen.
Der Mann hat Nerven.

Endlich Frei
3 Jahre her

Der Abschied von der Automobilindustrie (….und Know How) nimmt dank grünbunter Ideologie Schwung auf. Interessanter Spiegelartikel: „Daimler lässt künftig Motoren in großem Stil in China bauen“

RMPetersen
3 Jahre her

Geschlossen werden vorwiegend nicht „die unrentablesten Standorte“, sondern dort, wo der geringste politische Gegenwind zu erwarten ist.
Eisenach ist hochmodern, aber – im Gegensatz zu französischen Produktionsstätten – rührt sich dort keine Spitzenpolitiker, niemand unter den deutschen „Eliten“ macht für einen Automobilstandort den Finger krumm (Es sei denn, es kommt der superhippe Musk mit Tesla.)

Lucius de Geer
3 Jahre her

Die angeblich massenhaft fehlenden elektronischen Bauteile scheinen mir eher ein Vorwand zu sein (bei echter Knappheit würden deren Preis nach oben schießen und die Hersteller in Asien würden Sonderschichten fahren) – in Wahrheit gibt es eine enorme Kaufzurückhaltung am deutschen Markt (außer bei guten Gebrauchten und bei subventionierten Elektro-Drittautos). Die Leute müssen angesichts galoppierender Inflation (vor allem bei Immobilien) sehen, wo sie etwas sparen können – und das geht am ehesten bei den Autos, die man heute locker 20 Jahre und etliche hunderttausende Kilometer fahren kann.

Prima Drei
3 Jahre her
Antworten an  Lucius de Geer

Das ein deutsches (oder ausländisches) Auto heutzutage noch 20 Jahre hält halte ich für wenig glaubwürdig 😉 Ich hatte seit 1990 keines mehr das solange hielt. Auch oder gerade wegen der Elektronik…und mehrere hundertausend Kilometer hört inzwischen auch bei Faktor 2,5 auf… Die These mit dem „konstruierten“ Chipmangel ist aber einfach zu entkräften. Ich arbeite bei einem mittel großem Elektronik Unternehmen und jegliche Silizium basierten Halbleiter sind enorm knapp, teuer oder gar nicht zu beziehen. Wir reden hier über den Faktor 8-20 bei einfachsten „chips“ Ob dies nun die wirkliche Begründung für das Opel Werk ist kann man von außerhalb… Mehr

J. Braun
3 Jahre her
Antworten an  Prima Drei

Meinen Toyota, Baujahr ’97 mußte ich letztes Jahr mit tiefstem Bedauern und über 300.000 km abgeben. Das Auto, das ich jetzt habe und das aus einer zum Volkswagen-Konzern gehörenden Firma stammt, ist einfach nur unerträglich, die Handschaltung mit 6 Gängen absoluter Schwachsinn und das Gepiepse bei jeder unpassenden Gelegenheit eine Zumutung; abgesehen davon, daß die Elektronik zeitweise ein höchst merkwürdiges und unbeherrschbares Eigenleben entwickelt. Ich bereue inzwischen, daß ich den alten Wagen nicht komplett habe runderneuern lassen.

Lucius de Geer
3 Jahre her
Antworten an  Prima Drei

Wenn Halbleiterbauteile generell knapp sind, warum wirkt sich das nicht auch auf alle sonstigen Einsatzbereiche aus? In jedem Baumarktroller sind doch heute elektronische Steuerungen drin, von Haushaltsgeräten und IT-Geräten ganz abgesehen. Dort hört man aber nichts davon, dass wegen Lieferengpässen die Produktion ganz (!) eingestellt werden muss. Was die Haltbarkeit von Autos ab der Jahrtausendwende angeht: Was soll daran von ein paar (meist wiederbeschaffbaren) Elektronikbauteilen abgesehen, so kaputtgehen, dass man es nicht reparieren kann? Bei vernünftigem Hubraum, schonender Fahrweise und sorgfältiger Wartung ist doch schon seit den 1990ern jeder ordentlich konstruierte Motor für über 300.000 km gut. Auspuff, Bremsen und… Mehr

Prima Drei
3 Jahre her
Antworten an  Lucius de Geer

Das hat ja auch was mit den verwendeten Materialien zu tun. während Karosse (Verzinkung Alu etc.) und Motoren(durchentwickelt) relativ haltbar sind, gilt das für Elektronik Bauteile (explizit Halbleiter) und Innenraum nicht. Hier wird ja an jeder schraube, Polsterung und Oberfläche gespart. Ich möchte es ja auch nicht ausschließen, dass ein gut gepflegtes Auto durchaus weit über 300.000km laufen kann. Für Otto normal oder in der unteren „Brot und butter klasse“ ist dies aber wohl eher nicht zu erreichen. Aber bestellen sie dochmal ein LCD touch Display (nein kein Fernseher ein human interface). Meine Lieferung ist für Februar angekündigt, wo es… Mehr

Nun ja
3 Jahre her
Antworten an  Lucius de Geer

Das ist nicht ganz richtig. Die Chipkrise ist angeblich auch hausgemacht, da die Autohersteller sich zu Beginn der Corona-Pandemie vertragsbrüchig gegenüber ihren Lieferanten zeigten – sie wollten entgegen der Verträge keine Chips mehr abnehmen. Als sich dann zeigte, dass die Produktion schneller als gedacht wieder anlaufen kann, wollten sie die Chips natürlich wieder vertragsgemäß geliefert bekommen. Das sahen die Lieferanten ein wenig anders. Dazu kommen dann noch Produktions- und Logistikprobleme bei diversen Lieferanten. Die Leute kaufen auch sehr wohl Autos. Auf bestimmte Modelle von VW gibt es mittlerweile 12-18 Monate Lieferzeit. Der aktuelle Mercedes G wird als Jahreswagen aufgrund der… Mehr