Michael Kellner, Bundesgeschäftsführer der Grünen, gibt im Interview mit dem "Spiegel" zu, dass Fehler gemacht wurden. Die Grünen betreiben eine geradezu lehrbuchmäßig schlechte Krisenkommunikation.
Man muss einen Fehler entweder sofort einräumen – oder gar nicht. Soweit die Theorie der Krisenkommunikation. Das Dümmste was man in so einer Lage tun kann, ist dagegen, einen begangenen Fehler so lange zu verleugnen, bis man ihn irgendwann unter dem Druck der Medien dann doch eingesteht – scheibchenweise. Genau diese Strategie befolgen die Grünen im Umgang mit den Plagiatsvorwürfen gegen Annalena Baerbock.
Auf die Spitze trieb es der nach nur einem Tag fast schon ikonische Auftritt des stellvertrendenden Fraktionsvorsitzenden der Grünen, Oliver Krischer bei Markus Lanz. Er gab sich und seine Partei der Lächerlichkeit preis – danach sah man sich wohl auch in der grünen Wahlkampfzentrale genötigt zu handeln. Baerbock ruderte schließlich gegenüber der SüZ halbherzig zurück: „Rückblickend wäre es sicherlich besser gewesen, wenn ich doch mit einem Quellenverzeichnis gearbeitet hätte“, sie sei auch im Umgang mit dem Skandal „kurz in alte Schützengräben gerutscht“.
Ein Stück weiter geht Bundesgeschäftsführer Michael Kellner, er sagt im Interview mit dem Spiegel: „Es wurden Fehler gemacht, das ist offensichtlich.“ Was genau falsch lief, lässt er offen. Auf Nachfrage, ob er denn wirklich kein Problem mit Baerbocks Buch sehe, reagierte er wieder in gewohnter Manier: „Aus meiner Sicht und gemessen an den Herausforderungen unserer Zeit sind das Kleinigkeiten.“
Die mehr als 40 bekannten problematischen Stellen wollen die Grünen offenbar ernsthaft immer noch zur Lappalie erklären. Was man da nicht zu verstehen scheint: Ohne ein Schuldeingeständnis wird die Affäre noch für Wochen und Monate Gegenstand der öffentlichen Debatte sein.
Sie haben es sich natürlich auch schwer gemacht. Erst schickten sie Medienanwalt Christian Schertz vor, der gleich mal rausgehauen hat, dass er Urheberrechtsverletzungen „nicht im Ansatz“ erkennen könne, und dass der Vorwurf „jeglicher Grundlage“ entbehre. Wie kommt man da jetzt wieder runter? Zur Frage, ob Schertz seine Aussage nach den zuletzt gefundenen, problematischen Stellen wiederholen würde und ob man nach wie vor nicht im Ansatz Urheberrechtsverletzungen feststellen könnte, war er für TE zunächst nicht zu erreichen.
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Lange habe ich (und haben wohl viele) darüber gerätselt, wie Baerbock darauf kommen konnte, ausgerechnet für das Amt der Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland qualifiziert zu sein.
Dabei ist die Lösung so einfach: Sie hat sich einfach die amtierende Kanzlerin genau angesehen.“Wenn die es nicht kann und trotzdem Kanzlerin ist, dann bin ich eine würdige Nachfolgerin.“
Bei den Grünen ist alles Kleinigkeit, was sie selbst ver-bockt haben, selbst die Übernahme des Kanzlerstuhls ist doch wohl auch nur eine Kleinigkeit nach deren Ansicht. Es ist Pippi Langstrumpf in Reinkultur!
Annalena Baerbock selbst ist eine „geistige Lappalie und Kleinigkeit“ gegenüber den „Herausforderungen unserer Zeit“. Aber wer möchte schon eine „Lappalie“ auf dem Kanzlerstuhl?
Eine „Lappalie“ ist seit 16 Jahren auf dem „Kanzlerstuhl“.
Genau so schlampig, wie man die Weltuntergangsszenarien begründet, begründet man auch seine Lösungen dafür.
In diesem Zusammenhang wäre auch die Rolle des Ullstein Verlags interessant. Was weiß der Verlag? Wie hat das Lektorat geprüft?
Genau! Mit der Annahme eines solchen Machwerks blamiert sich doch ein solch namhafter Verlag wohl mehr als der vermeintliche oder wirkliche Verfasser.
Vielleicht ist der Ullsteinverlag einer der von grün „durchdrungenen“, wie ihn Alexander Wendt in einem anderen Artikel beschreibt?
Die heutigen Annalena Baerbocks sind früher (als Scharlatane mwd) durch die Westernstädte laut über die Straßen marschiert und haben heilversprechende Trinkturen verkauft. Mit dem Versprechen, gegen alles (Taubheit, Erblindung, Schwerhörigkeit, Warzen, Einschusslöcher) zu helfen und Heil zu versprechen. Und unter den Leuten waren auch immer `eigene´, die ebenso laut alles bestätigt haben. Schaut her, ich kann wieder sehen…..! Und ich wieder hören…! Das sind im übertragenen Sinne die heutigen MSM. Und die Käufer der Trinkturen sind die heutigen Wähler. Aber Obacht: Wenn man den Betrug merkt, ist es immer zu spät und das Geld wech…….
Mit dem Krischer saß auch Julius van Laar bei Lanz und signalisierte, dass er weiß, wie man mit solchen Situationen umgehen muss.
Was für eine göttliche Fügung…?!
Und schon setzt Selbstkritik ein…
Das Regierungsviertel ist das Hauptquartier der Fehlerlosen. Merkel hat auch hier den Trend gesetzt und zerstört damit den Staat, den sie doch sonst so gerne gegen andere zu verteidigen vorgibt: Denn es sind staatliche Institutionen, die die Fehlleistungen mit Falschinformationen, bewussten Irritationen und natürlich ganz viel organisierter Ahnungslosigkeit unkenntlich machen. Baerbock wählte dieselbe Strategie; verfügt aber nicht über denselben Vertuschungsapparat wie das Kanzleramt. Die Grünen kommen mit vielen Falschbehauptungen, Narrativen und weit Schlimmeren durch, doch noch können sie sich nicht jeden Regelbruch erlauben – vor allem dann nicht, wenn die Sauereien nicht abseits, sondern im Scheinwerferlicht stattfinden.
Frau Baerbock ist ungeeignet zur Kanzlerin. Schlimm ist nicht, dass sie abgeschrieben hat. Schlimm ist, dass eine wichtige politische Partei sie überhaupt aufgestellt hat. Klarer kann man nicht kommunizieren, wie dysfunktional Deutschland Politik-System ist.
Leider beschäftigt sich die Mehrheit der Beiträge mit dem Charakter von Frau Baerbock und nicht mit dem zerstörerischen Charakter des deutschen politischen Systems.
Baerbock spricht von „alten Schützengräben“, in die sie „gerutscht“ sei.
Was meint sie damit?