DPA und andere Nachrichtenagenturen werden künftig ihre Texte mit "substantivierten Partizipien" und anderen Sprachverhunzungen „diskriminierungssensibler“ machen. Dass die Mehrheit der Leser (demnächst dann "Lesenden"?) das nicht wünscht, scheint nicht zu interessieren.
Die deutschsprachigen Nachrichtenagenturen namens Deutsche Presse-Agentur (DPA), die Austria-Presse-Agentur (APA), die nationale Nachrichtenagentur der Schweiz (Keystone-SDA), der Sport-Informations-Dienst (SID), die Katholische Nachrichtenagentur (KNA), der Evangelische Pressedienst (EPD) sowie die deutschsprachigen Ausgaben von Reuters (RTR) und Agence France-Presse (AFP) haben sich laut Mitteilung vom 21. Juni zu einer „diskriminierungssensiblen“ Sprache verabredet, um auch „nicht-binäre Geschlechtsidentitäten“ abzubilden. Man will das generische Maskulinum (“die Bürger“) schrittweise zurückdrängen. Weil aber noch unklar sei, ob und welches der Sonderzeichen (Genderstern bei Bürger*nnen, Unterstrich bei Bürger_innen, Doppelpunkt bei Bürger:innen etc.) sich durchsetzen werde, wolle man bis auf weiteres auf die Verwendung dieser Zeichen verzichten. „Verzichten“? Schau’ma mal, wie lange die Agenturen ihren volkspädagogischen Drang noch bändigen können: Siehe.
Nun, jedes dieser Beispiele könnte man persiflieren. Wir begnügen uns mit dem „substantivierten Partizip“. Welch abstruse Auswüchse das mit sich bringt, haben wir hier bei TE immer wieder aufgegriffen: Fußgehendenbrücke statt Fußgängerbrücke, Backendenhandwerk statt Bäckerhandwerk, tote (aber offenbar immer noch radelnde?) Radfahrende statt tote Radfahrer usw.
Zugleich betont der 1949 gegründete Marktführer DPA: „Die dpa-Redaktion arbeitet nach den im dpa-Statut festgelegten Grundsätzen: unabhängig von Weltanschauungen, Wirtschaftsunternehmen oder Regierungen.“ Aber Papier ist ja geduldig! Vor allem will man vom Mantel der Geschichte nicht nur gestreift werden, sondern ihn auch noch anziehen und tragen. Im übrigen würden, wie es in der Erklärung heißt, künftig „substantivierte Partizipien“ vermitteln, dass etwas in Bewegung sei. „Identitäre“ Politik im Dienste von Minderheiten ist also auch pressemäßig angesagt!
Zugleich, aber das nur am Rande, beherrschen die Agenturvorderen ihr eigenes Sprachoktroi selbst noch nicht. Als Froben Homburger, Nachrichtenchef bei DPA, die frohe Botschaft verkündete, schrieb er auf Twitter, die beschlossenen Maßnahmen seien ein „erster Schritt eines mehrjährigen Prozesses“, in enger Abstimmung mit den „Medienkunden“. Von „Kundinnen“ oder „Zahlenden“ scheint er selbst also noch meilenweit entfernt zu sein.
Wie geht es weiter, was soll man den Agenturen und den sie konsumierenden und multiplizierenden Redaktionen wünschen? Wir haben zwei Visionen. Vision 1: Die Abnehmer machen diesen Unfug nicht mit. Eine unrealistische Vision. Denn sie ist mit Arbeit verbunden, schließlich müssten die gegenderten Agenturtexte von den Redaktionen vor Ort dann ja erst wieder zurückabgewickelt werden.
Vision 2: Die Abnehmer in den Zeitungen und Rundfunkanstalten machen brav alles mit, toppen es (siehe ZDF und DLF) gar noch und vergrätzen den Endkunden, der das ganze Gendergedöns – je nach Umfrage – mit einem Anteil von 65 bis 87 Prozent nicht haben will. Der Endkunde hat dann die Nase voll und kündigt sein Zeitungsabo (GEZ kann er ja leider noch nicht kündigen). Die Auflagenzahlen gehen noch weiter in den Keller.
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Und die Damenmannschaft ist dann eine Damenfrauschaft ? Jedermann und Jedefrau? Mannschaftssport und Frauschaftssport? Warum nicht Menschensport? Menschenschaft? Wenn schon verhunzen, dann richtig. Wenn keiner (m, w, d) die Texte mehr versteht, ändert sich vielleicht etwas. Dem Zeitgeist (oder der Zeitgeistin) hinterherzulaufen treibt immer seltsamere Blüten.
Stimmt, aber ich bezweifle mittlerweile, dass sich dann etwas ändern könnte, denn auch im Gymnasium werden keine anstrengenden Texte mehr gelesen und schon gar nicht mehr tiefgründig analysiert. Ein Faust kommt schon gar nicht mehr in Frage an den allermeisten Schulen dieses Landes. Da auch die primitive Deutsch-Türkensprache schon etabliert ist, das einfache Deutsch der Ämter, das nur noch aus Infinitiven und Nomen besteht, verbreitet ist, braucht man sich eigentlich keine Hoffnung mehr zu machen, dass innerhalb der Lebenszeit der jetzt 30-Jährigen wieder die elaborierte Sprache aufblühen könnte. Wir hatten eine Hochkultur, jetzt kommt die Dummheit wieder ans Ruder, s.… Mehr
„Die Welt muß sich gendern!“
Oha, gleich die ganze Welt! Die ist aber ein bissel größer als das dritte „beste Deutschland aller Zeiten“, Mädel. Und ich fürchte, dass einige Teile davon recht beratungsresistent sind.
Es sollte doch so langsam klar werden, dass diese linke Unterwanderung erst dann aufhört, wenn hier kein Stein mehr auf dem anderen steht. Bis Deutschland in Europa aufgegangen ist, es nur noch einen hellbraunen Durchschnittsmenschen gibt, Geschlechter, Traditionen, Riten – alles auf den Müllhaufen der Geschichte. Zurück bleibt der entwurzelte Mensch ohne eigene Identität, der sich leicht steuern lässt, weil die Politik ihm sagt was gut ist und was böse. Er lässt sich auch leicht kontrollieren, denn in den Großstädten sind soziale Geflechte nicht so stark wie auf dem Land, ein Auto zum Fliehen hat er nicht und wenn er… Mehr
Beim Lesen diese Artikels habe ich mich einmal mehr ungläubig gefragt, ob dieses Land wirklich jenes Land ist, wo mit der Entwicklung von Raketentriebwerken und Düsenjägern bzw. Strahltriebwerken vor etwas mehr als 80 Jahren ein weltweites neues Zeitalter im Bereich der Luftfahrt eingeläutet wurde. Diese Genderista, diese Schluckauf-Bevollmächtigten, sind die nur zu Faul zum Denken oder gehts möglicherweise – wegen geistiger Beschränktheit – wirklich nicht besser?
Das einstige Schlachtschiff unter den Agenturen fällt m. E. in den letzten Jahren leider durch eine eher schwache Handhabung der Grammatik und der Rechtschreibung auf ebenso auf wie durch oft ungenaue oder irreführende Formulierungen. Man sollte sich eher bemühen, das wieder in den Griff zu bekommen statt – linientreu, wie die DPA nun einmal geworden ist – Sprachverhunzungen durch Gendern einzuführen, und zwar gegen den Wunsch der Mehrheit der Konsumenten.
Wie spricht man denn zukünftig gendergerecht? Doppelpunkt, Bindestrich, Sternchen oder Klammern kommen ja nur in der Schriftform vor.
Ich denke da an die Werbung für Arzneinittel:
“ …ansonsten fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker“. Kann mich Unwissenden jemand darüber aufklären?
Wenn in der DDR der ADN (Allgemeiner Deutsche Nachrichtendienst) eine Vorgabe machte war es auch selbstverständlich……
Ich bin übrigens sehr dankbar fürs gendern: so kann ich gleich einschätzen ob ich jemanden ernst nehmen soll oder nicht. Ist so ähnlich wie mit der Maske als den weltweit größten Intelligenztest, aka alleine im Fahrzeug mit Maske.
„Nachrichtenagenturen wollen gendergerecht werden…“ Die Frage bleibt: wollen wir umerzogen werden?
Die Kanzlerin selbst hat ja fast ein Jahrzehnt signalisiert, dass jeder tun und machen darf, was er wolle (ausser keine Steuern mehr zahlen) … das ist nun das Ergebnis -> völliges Chaos, ein Land am Rande des Wahnsinns, inder Verrückte behaupten, es gäbe ein Drittes Geschlecht, das als Geschäftsmodell entdecken und auch noch dafür abkassieren … inkl. 180 Professuren für diesen Aberglauben Deutschlandweit …. Danke Union + SPED + Grüne und andere verwirrte !