Die Verfügbarkeit von Strom ist uns so selbstverständlich, dass uns sein Fernbleiben neue Erfahrungen beschert. Bleibt dies eine Ausnahme oder werden wir künftig so leben müssen?
Täglich werden wir mit Begriffen konfrontiert, die im Ergebnis einer als alternativlos gepriesenen Energiewende verwendet werden oder durch sie erst entstanden sind. Wir greifen auch Bezeichnungen auf, die in der allgemeinen Vergrünung in den Alltagsgebrauch überzugehen drohen – in nichtalphabetischer Reihenfolge.
B wie
Blackoutchen, das
Diesen Begriff gibt es noch nicht, ich habe ihn eben erfunden. Anlass war ein fast 12 Stunden anhaltender Stromausfall, zu lang, um einfach als Störung abgetan zu werden, zu unbedeutend und regional begrenzt, um sich den Titel „Blackout“ zu verdienen.
Es geschah zu einem für uns günstigen Zeitpunkt. Das Mittagsmahl war gut temperiert verzehrt, von tageszeittypischer Zwischenmüdigkeit befallen standen keine größeren Aktivitäten an. Beim Öffnen des Kühlschranks dann die Erkenntnis, dass sich der Strom völlig emotionslos verabschiedet hatte. „Nun ist er halt weg“, dachte ich im Duktus der Kanzlerin und die nächsten Tätigkeiten standen unter der Prämisse, keinen Strom dafür zu benötigen.
Am nächsten Supermarkt steht das versammelte Verkäufer- und -innenkollektiv am Eingang und klärt unwissende Laufkundschaft über die Unmöglichkeit des Einkaufs auf. Die Bäcker im Ort verkaufen noch im Halbdunkel der Verkaufsräume, Stift und Zettel reichen für den kommerziellen Ablauf. Die Fleischerläden sind dicht und man bangt um den Inhalt der Kühltruhen. Viele Spaziergänger sind unterwegs, zu Hause lässt sich nicht viel tun. Zurück im Kiez gibt es die Neuigkeit vom Netzbetreiber, dass die Störung bis 16 Uhr behoben sein soll. Also noch ein Schwatz am Gartenzaun, bis die aktualisierte Meldung auf der Homepage von 18 Uhr spricht. Immerhin ist das Trinkwasser wieder verfügbar.
Tags darauf ein Anruf bei der Hotline des Netzbetreibers. Es sei ein Schaden im Mittelspannungsnetz aufgetreten. Mehr ist nicht zu erfahren, na gut, wir haben Samstag. Am Montag soll ich die Frage per Mail stellen, worauf ich dann ein Aktenzeichen erhalte. Drei Tage später die Antwort, dass ein „Doppelfehler im 20-kV-Kabelbereich“ die Ursache war. Örtliche Elektriker meinen zu wissen, dass die Kabel ziemlich alt seien und neues Material sehr knapp.
Privat wird den einige tausend Betroffenen wenig Schaden entstanden sein, den Handel- und Gewerbetreibenden hingegen schon. Supermärkte und Fleischer mussten große Teile ihrer Kühl- und Tiefkühlware entsorgen. Die Emissäre der Versicherungen notierten und fotografierten.
Unterdessen schwadronieren die Grünen im Bundestag von einer „angebotsorientierten“ Versorgung. Damit wäre unsere hoch arbeitsteilige und just-in-Time-produzierende Wirtschaft am Ende und der Komfort der Privatkunden stark eingeschränkt. Meinte dies die Kanzlerin, als sie auf dem Weltwirtschaftsgipfel in Davos 2020 sagte:
„ . . . das sind natürlich Transformationen von gigantischem, historischem Ausmaß. Diese Transformation bedeutet im Grunde, die gesamte Art des Wirtschaftens und des Lebens, wie wir es uns im Industriezeitalter angewöhnt haben, in den nächsten 30 Jahren zu verlassen . . .“
Nun hat sie die Weichen gestellt und tritt ab. Dann ist sie halt weg und manchmal auch der Strom.
PS: Unser schon länger geordertes Notstromaggregat soll noch im Juni installiert werden.
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Normalerweise kann bei einem Stromausfall auch der kleine (Bäcker)Laden nichts mehr verkaufen, da er ohne seine elektronische Kasse sich möglicherweise der Steuerhinterziehung schuldig macht.
Wir hatten Ende Mai hier in München einen großen Stromausfall durch einen linksextremen Brandanschlag, der in meinem Viertel über 30 Stunden dauerte. Da konnten die Lebensmittel- und Drogeriemärkte nicht öffnen, weil weder Kassen- noch Türanlagen funktionierten. Viele Tiefkühlwaren mußten entweder evakuiert oder weggeworfen werden.Strassenbeleuchtung und Ampeln funtionierten nicht, der dichte Verkehr auf den vierspurigen Strassen mußte tagsüber von Polizisten geregelt werden. Alte und kranke Menschen hatten es besonders schwer, weil keine Aufzüge mehr funktionierten.Es stimmt, man fühlt sich plötzlich hilflos, weil man weder die Ursache noch die Dauer kennt. Es gibt zwar eine Katastrophenmeldesystem der Stadt München, aber davon gab… Mehr
Gestern waren die Anhänger von Fridays for Future wieder auf der Straße, um für mehr Klimaschutz zu protestieren. Den Leuten kann geholfen werden, denn eine signifikante Reduzierung des Kohleverbrauchs ist schon heute möglich. Die Zauberformel lautet: „Wir fordern ein Reinheitsgebot für Grünstrom“. Normalerweise ist die nicht ausdrücklich deklarierte Beimischung zu einem Produkt eine Straftat, für die gemäß § 263 StGB bei gewerbsmäßig organisiertem Betrug Freiheitsstrafen bis zu zehn Jahren oder Geldstrafen vorgesehen sind. Bei dem Produkt „Ökostrom“ dagegen sind Panschereien im großen Stil erlaubt – der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) versteht unter Ökostrom elektrische Energie, die mindestens zu 50% aus… Mehr
Ich habe letzte Woche mein neues 4-Poliges 35 KVA Stromaggregat bekommen. Ich betreibe es im Notfall mit der Zapfwelle einer meiner vielen Traktoren, auch Oldtimer ( Man sagt mir nach, ich hätte mehr Traktoren als Schuhe ). Die meisten Landwirte sind wegen der Tierhaltung verpflichtet ein Stromaggregat zu haben.
Die Stromausfälle häufen sich in letzter Zeit, noch geht es „nur“ um einige Stunden, aber die wenigsten Menschen machen sich klar, was ein Blackout bedeutet und wollen schon gar nicht glauben, dass die Regierung es so weit kommen lässt. Sie weigern sich, über dieses Thema zu diskutieren oder überhaupt darüber nachzudenken.
Ich sehe einem Blackout mit freuden entgegen. Klar kostet der mich Geld, verdorbene Lebensmittel, Schäden an elektronischen Geräten usw. Aber: Es öffnet Augen und Gehirne. Sicher. Wenn die schwachsinnige Energiepolitik zum ersten Mal erlebbar wird. Und: Es wird eine Menge Gerichte betreffen. Politiker werden drekt betroffen sein. Je eher desto besser.
Wer glaubt, dass Stromversorgung mit Sonne funktioniert, der sollte sich mit WW, aufgeheizt mit Strom aus Solarzellen, versorgen. Wenn er dann im kalten Wasserstrahl steht, kommen ihm vielleicht doch neue Einsichten…
Stromversorgung mit Sonne würde schon funktionieren, wenn man in 50/50 km Clustern denken würde. 50/50 km Solarfarm in Australien z.B. würde reichen, inkl. dortiger Produktion von CO2- neutralen Kraftstoffen, um Deutschlands Stromversorgung CO2-neutral zu bekommen. Das Speicherproblem wäre gelöst und man müsste hierzulande wenig bis garnichts ändern. Man könnte Verbrenner-PKWs weiter betreiben ( wenn man wie gewünscht den PKW-Sektor dem Strommarkt zuordnet ), wie auch Gaskraftwerke. Politik will das aber nicht, weil es Ressourcen ( Landverbrauch ) anderer Staaten in Anspruch nehmen würde. Könnte als Neokolonialismus verstanden werden. Ausserdem haben wir ja noch das Klimaabkommen von Paris, es besagt, dass… Mehr
Ein Notstromaggregat ist eine gute Idee – nur, das wird nicht fürs Wasser, oder gar für die Möglichkeit zu telefonieren, sorgen.
Bei einem richtigen Blackout werden wir um ca. 200 Jahre in die Vergangenheit katapultiert – ohne die entsprechende Infrastruktur zu haben.
Reitpferde kann man nicht vor nicht vorhandene Karren spannen um Lebensmittel zum Volk zu transportieren.
Öffentliche Brunnen für Trinkwasser gibt es praktisch nicht mehr.
Wie Recht sie haben. Auch das wird dem Bürger verschwiegen. Der öffentliche Versorgungsauftrag dürfte nach 1-2 Tagen hinfällig sein… Müll, Wasser, Abwasser, Kommunikation, Gas, Benzin, Diesel. Alles weg.
Trotzdem ist es sinnvoll ein kleines Aggregat parat zu haben um wenigstens Heizungsanlage und Licht aufrecht zu erhalten.
Für wie viele Tage?
Denn auch frischen Sprit gibt es nun mal ohne Strom nicht.
Ja, so ein Aggregat hilft sicher, wenn es ein störungsbedingter Ausfall in nur einer Region ist. Wenn es aber zum richtigen Blackout kommt, dann hilft das auch nur kurzfristig.
Annalena hat auch dazu prufundes beizutragen, mahnt sie doch das Notstromaggregat mit elektrischem Antrieb an. Das sei Klimaneutral und umweltrettend. Wohlan…
Mir ist bei dem Thema eher weniger „zum Lachen“ 😉
Entschuldigung: angebotsorientierte Versorgung