Bei Maybrit Illner bleibt das Thema der Sendung diffus. Irgendwas mit Nazis, Rechtsruck und Ostdeutschland. Und abgesehen von parteipolitischem Kleinklein sind mal wieder alle gegen den AfDler im Raum.
Mit „Vertrauen verloren, Kurs gesucht – Wahlen ohne Merkel?“ ist die gestrige Illner-Sendung überschrieben. Ein gänzlich seltsam gewählter Titel. Dem Sendungsinhalt entsprechen würde eher so etwas wie: „Vom Linksruck zum Rechtsruck – Warum sind die Ossis bloß so Nazi?“ Das war – angelehnt an das jüngste Statement von Marco Wanderwitz und die Wahlen am Sonntag in Sachsen-Anhalt – nämlich das grobe Thema. Was das genaue Thema war: Tja das weiß niemand so genau.
Aber zu den wichtigen Anwesenden. Nach zig elendig eintönigen Coronasendungen, war es meiner Meinung nach sehr erfrischend zu sehen, wie ca. fünf Personen gleichzeitig abgehackte Sätze brüllten – auch wenn die Diskussion meist vier gegen einen lief, wie für Sendungen mit AfDlern üblich. Gauland schien sehr in sich gekehrt und sagte von allen am wenigsten, obwohl er der Mittelpunkt der Sendung war. Das mag einerseits daran liegen, dass die anderen Gäste sich ihre Meinung zu ihm und seinen Positionen schon längst gebildet hatten und lieber über ihn redeten, als mit ihm. Andererseits scheinen Talkshows auch nicht so sein Format zu sein.
Kevin K. spricht bei den Schwiegereltern vor
Kevin Kühnert versteht sich hingegen hervorragend auf Politsprech. Seine Einleitung ist so diplomatisch, als würde er bei den Schwiegereltern vorsprechen. Talkshows sind sein Gebiet, denn da geht es nicht um Inhalte, sondern ums talken und das hat Kevin drauf, das ist wohl die Übung. Wer öfter eingeladen wird, hat am Ende auch den Dreh raus. Kevins Selbstbewusstsein mag zwar so gar nicht zu den 14 Prozent, bei denen die SPD aktuell steht, passen, aber was macht das schon. Dann zählt er allerdings Franziska Giffey als die beispielhafte Vorzeigepolitikerin der SPD auf und man wird wieder daran erinnert, warum die SPD so abschmiert.
Dann muss sich Paul Zimiak aufeinmal für die WerteUnion rechtfertigen. Nervig – trotzdem hätte er sich vielleicht eine bessere Strategie gegen die Vorwürfe von einem CDU-internen Rechtsruck überlegen sollen, als einfach nur zu sagen, dass die WerteUnion nicht zur CDU gehört und dass man ihm erstmal beweisen müsse, dass die Mitglieder überhaupt CDUler sind. Das überzeugt doch nichtmal die, die auf seiner Seite sind.
Während Paul Ziemiak den Distanzierungstango tanzt, geht es einem Gast ganz besonders gut, nämlich dem guten alten Gysi. DDR ist ja eh ein Thema, mit dem er sich wohlfühlen kann, wenn man sich seinen Lebenslauf anschaut – schließlich hatte er damals nichts zu befürchten, und hier, heute interessanterweise auch nicht. Er bekommt von allen am wenigsten Kritik ab. Selbst Gauland sagt zu ihm: „Herr Höcke ist kein Rechtsradikaler Herr Gysi, ich würde Sie doch auch nicht als Kommunisten bezeichnen.“ Schade eigentlich. Gysi macht es sich zwischen den anderen Gästen gemütlich. Während „Paul“ und „Kevin“, sich permanent unterbrechen und sich gegenseitig sagen, dass das ja nicht gehe und man dies ja nun wirklich nicht sagen kann und „Kevin, lass mich bitte aussprechen“, kann sich Gysi ganz bequem als moralisches Gewissen der Nation aufführen. Sein Rezept, um die Ossis auf Linie zu bringen: „Wenn man sich die DDR angesehen hätte, um einiges zu übernehmen für das ganze Land, wäre das Selbstbewusstsein der Ostdeutschen gestiegen“. Is klar.
Dass das vom Ex-Vorsitzenden der SED kommt, wird nicht als groß anstößig empfunden, dieser Kontext wird dem Zuschauer gar nicht geboten. Insofern hatte ich anfangs wahrscheinlich doch unrecht, als ich hervorgehoben habe, dass Illner zu diesem Thema so objektiv wäre. Solchen Kontext zurückzuhalten, ist nämlich zusätzlich ein starkes Stück, wenn man selbst eine SED-Vergangenheit hat.
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Man braucht nur das lauernd-verstohlene Mienenspiel von Frau Amann am 3. Juni bei Maybrit Illner zu beobachten, um zu erahnen, dass hier Verlogenheit und Gehässigkeit eine verblüffende Allianz mit schwacher Urteilskraft bilden (von der ihre verblendeten ideologischen Statements in der Sendung denn auch zeugten…). ?
Herr Gauland blieb auch diesmal wieder aufreizend gelassen. Weil er eben ganz genau weiß, dass die Akzeptanz der AfD schon gleich gar nicht mehr von diesen Quasselrunden abhängt, sondern bestimmt wird von den Folgen der desaströsen Politik der Altparteien, die schon bald für die jetzt noch Schlafenden sichtbar und spürbar werden.
Sehe gerade diese talkrunde nochmals wiederholt auf phoenix. Das ist ja noch schlimmer, als schon befürchtet. Selbst wenn Gauland einmal das Wort bekommt, sich sehr ruhig und sachlich äussert, fällt ihm diese Aman auch noch ständig ins Wort. Und warum regen sich diese linken Plaudertaschen alle über Georg Maaßen als angeblicher Rechter auf. Während mit keinem Wort erwähnt wird, dass Linke und SPD diverse Linksextreme unterstützen und sich in deren Parteien durchaus auch Linke befinden, die das andere Extrem vertreten? . Fazit: Links ist gut, Rechts ist schlecht? Und wer was ist, legen dann solche fest, die nur tolerant gegenüber… Mehr
Eine Bitte an ARD/ZDF: Bitte 2x/Woche Melanie Amann einladen. Sie ist eine Werbe-Ikone für die AFD.
Ja, absolut! Diese Spiegel-Frau könnte nur noch von Claudia Roth getoppt werden. Die Grünen wissen schon, warum sie CR nicht mehr zu Polit-Talks lassen.
Lebe in Bayern. Wenn ich Roth im Landtag höre, reicht es mir schon. Die ist für mich ein rotes Tuch und eine die “ Deutschland verrecke“ auf ihre Fahne schreibt, eh eine Schande.
„Vertrauen verloren, Kurs gesucht – Wahlen ohne Merkel?“ Nennt mich paranoid, aber mir bereitet das Fragezeichen hinter dem Namen Merkel große Sorge. Ich habe so das Gefühl, dass Merkel gerne noch länger an der Macht kleben will. Indirekt hat sie eine Fortsetzung ihrer Kanzlerschaft auf unbestimmte Zeit schon angedroht, nämlich bei „schwieriger Regierungsbildung“. Genau dies aber steht zu befürchten. Fakt ist: die „große“ Koalition hat keine Mehrheit mehr. Die Union wird sicher schwach abschneiden, wird wohl aber stärker sein als die Grünen. Also möchte die Union schwarz-grün. Die Grünen aber wollen eine Ampel. Das wiederum wäre für die FDP ein… Mehr
Wacher Beobachter. Natürlich ist diese Messe noch nicht gelesen!
siehe EU-Wahl und Springteufelchen vdL.
Ich frage mich, warum Hr. Gauland sich das überhaupt antut……?
Ich verstehe Gaulands Spruch eher als durch eine lächelnde Negation exakt das Konträre ausgesagt.
Herrn Gysi durfte ich -vor mittlerweile längerer Zeit- einmal persönlich begegnen.Wir teilen zwar nicht unbedingt die politischen Meinungen, aber ich habe vor seinen Fähigkeiten sehr großen Respekt und er wird die Aussage von Gaulands Äußerung sicherlich verstanden haben.
Frau Aman fällt leider immer wieder durch hetzerisches verbreiten von – wie sagt man heute – Hassrede ? auf
Ansonsten: mein Respekt an alle, die mit offenen Augen und offenem Geist eine solche Sendung anschauen können. Ich schalte da mittlerweile lieber auf intellektuell anspruchsvolle Sendungen wie „Rosamunde Pilcher“..
Ich habe der Geschäftsführung meines Unternehmens vorgeschlagen, den Firmensitz nach Ostdeutschland zu verlegen. Noch ziert man sich, aber das wird schon.
Wie die Altkader der NSDAP aus guten und weniger guten Gründen in das politische System BRD wieder mit eingebettet wurden, das ist bekannt. In der „antifaschistischen“ SED – DDR war das nicht viel anders, ist aber weniger bekannt.
Aber nun, nach 1989, wo kein großer Krieg mit seinen Zerstörungen bewältigt werden musste, wie dann SED-Abkömmlinge wie die Frau Illner oder Gysi, wie Merkel oder Gauck in hohe und höchste Ämter vordringen konnten, dafür habe ich keine Erklärung.
Umfassendes Erpressungspotential gegen westdeutsche Journalisten, gegen die alten Parteien und deren führende Mitglieder in der Datei Rosenholz?
https://de.wikipedia.org/wiki/Rosenholz-Dateien
Ich bin immer wieder erstaunt, wie viele Menschen, sich diese Sendungen bzw. Sender antun. Da es immer die gleichen Rituale sind mit immer gleichen politischen Gewichtungen, weiss man doch schon vorher, was dabei herauskommt. Denn Grünlinke Redakteure (und zwar fast ausschliesslich) in den Staatssendern machen TV-Sendungen. Ich tue mir das schon lange nicht mehr an. Dazu ist mir meine Lebenszeit zu kostbar. Am nächsten Tag kommentieren viele Medien diese Sendungen – und man fühlt sich bestätigt im Nichtanschauen. Guten Journalismus findet man z. B. bei Tichy . . . ergo: Diese Zeit nehme ich mir!
Ab und zu sollte man sich da schon antun, also Will, Illner etc. Habe eben jetzt die Sendung ca 20 Minuten verfolgt. Denn, man muss verstehen wie Leute die Kühnert, Ziemiak, Amann funktionieren bzw sozialisiert worden sind wenn man deren Lebenslauf betrachtet. Das ist in diesem Zusammenhang ganz besonders wichtig. Illner und Gysi sind ja ein schönes Beispiel dafür das Sch… immer oben schwimmt.