Von Josef Kraus erschien am 1. Juni 2020 das "Portrait eines medialen Guru-Artefakts: Karl Lauterbach". Dass Lauterbach bei seiner Kontinuität an "Nebeneinküften" welche vergessen haben soll, ist nicht sehr glaubwürdig. Daher bringen wir hier einen Auszug aus dem Beitrag vor einem Jahr.
Dass Karl Lauterbach bei seiner Kontinuität an „Nebeneinküften“ welche vergessen haben soll zu melden, ist nicht sehr glaubwürdig. Daher bringen wir hier einen Auszug aus dem Beitrag vor einem Jahr.
Karl Lauterbach war vom 18. Juli 2001 bis zum 4. Juni 2013 Mitglied im Aufsichtsrat der Rhön-Kliniken AG. Das ist eine börsennotierte Betreibergesellschaft von Krankenhäusern und Medizinischen Versorgungszentren mit einem jährlichen Umsatzerlös von zuletzt 1,3 Mrd. Euro, im Jahr des Ausscheidens von Lauterbach 2013 von recht exakt 3 Mrd. Euro. Der Rhön-Konzern ist u.a. der erste private Betreiber in Deutschland, der ein Universitätsklinikum übernommen hat. Seit 2006 gehört das Universitätsklinikum Gießen-Marburg deshalb nicht mehr den Universitäten von Gießen und Marburg und damit der öffentlichen Hand, sondern der Bank of America, einem Vermögensverwalter namens Fidelity Investments, der Investmentgesellschaft Franklin Templeton Investments und einigen anderen Rhön-Aktionären. Von 1996 bis 2002 übrigens war Karl-Theodor zu Guttenberg (CDU-MdB von 2002 – 2011; Wirtschaftsminister 2009, Verteidigungsminister 2009 – 2011) Mitglied im Aufsichtsrat. Seine Familie hielt 26,5 Prozent der Stammaktien der Rhön-Kliniken AG. Im März 2002 wurden die Aktien für damals 260 Millionen Euro an die HypoVereinsbank verkauft.
Fakt ist: Laut Geschäftsberichten der Rhön-Kliniken hat Lauterbach von 2001 bis 2013 für seine Tätigkeit als Aufsichtsratsmitglied jährlich zwischen 25.000 und 64.000 Euro erhalten. In der Summe sind dies 567.000 Euro. Im Jahr 2002 kamen dazu 77.000 für „Beratungsleistungen“. Alles in allem also 644.000 Euro. In den offiziellen Veröffentlichungen des Bundestages kommt diese Summe nicht zum Tragen. Lauterbach hat seine Nebeneinkünfte dort unter „Stufe 3“ der Richtlinien für Nebeneinkünfte von Abgeordneten angegeben. „Stufe 3“ bedeutet, dass die Einkünfte zwischen 7.000 und 15.000 Euro liegen.
Aber auch sonst ist Lauterbach kein Kostverächter. Der Bundestag weist bei ihm für die Legislaturperiode 2005 bis 2009 siebenmal „Entgeltliche Tätigkeiten“ zwischen 7.000 und 15.000 Euro aus, nämlich für wissenschaftliche Beratung. Seit 2013 kamen zum Beispiel mindestens zweimal „Entgeltliche Tätigkeiten“ der Stufe 4 (15.000 bis 30.000 Euro) hinzu, ebenfalls für „wissenschaftliche Beratung.“ Diese „Beratung“ ließ Lauterbach zum Beispiel Krankenkassen, Kliniken oder Gesundheitsbehörden von Dubai oder Katar angedeihen.
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Ein spätkapitalistischer Abgreifer und dann die hohlen Phrasen.ich hoffe er kommt nicht mehr ins Parlament. Diese Typen sind die neue SPD wow
Redehonorare sind verdeckte Bestechungsgelder. Wenn man dem Mann zuhören muss, braucht man eigentlich Schmerzensgeld. Wenn die Pandemie vorbei ist, wird er wieder den Abbau von Krankenhausbetten fordern… oder den Lockdown bei Schnupfen oder, oder….
Von den Gagen solcher „Auftritte“ mögen so manche Stars nur träumen. Man muss sich daher nur vor Augen halten, dass man von so manchem Sangeskünstler manchmal auch noch wohltuende Klänge vernehmen kann, während diese „Vorträge“ und „Beratungen“ doch eine sehr merkwürdige Symbiose zwischen Zuhörern, Auftraggebern und Rednern zu sein scheinen.
Insbesondere, da es sich insgesamt um ein sehr ausgesuchtes Publikum handelt, ganz abgesehen davon, dass wohl meistens kein (echtes) Eintrittsgeld bezahlt werden muss.
Warum eine Spende nach Indien? Warum keine Spende an Einrichtungen, die sich um psychisch kranke Kinder kümmern, die aufgrund seiner widerlichen Panikmache leiden?
Weil er Spezialdemokrat ist. Die sind eben so, es ist ihre Natur.
Wäre er „Grüner“, hätte er vermutlich eigener Partei gespendet, die gerade Geld für Dienstwagen braucht, schwere SUV, versteht sich.
Der Kontext zwischen seinen Zusatzeinkünften und seiner Alarmisten-Rolle in Bezug auf Corona dürfte klar sein.
Dies ist nun die Zeit, richtig abzusahnen – und dazu mit einer einmaligen Medienpräsenz sich für weitere Lobbytätigkeit zu empfehlen.
Im nächsten Leben werde ich auch Berater. Niemand fragt, worin ich jemanden berate, die Berufsbezeichnung ist nicht geschützt.
Man könnte einen Spruch ergänzen:
Wer etwas kann, tut es – wer es nicht kann, lehrt es (nichts gegen Lehrer!) – wer es nicht lehrt, verwaltet es – und wenn es auch dazu nicht reicht, wird man eben Berater.
KL ist ein nützlicher Idiot der Pharma- und Gesundheitsindustrie, incl. Ärzte und Apotheker. Für diese Sektoren ist KL ein Segen. Er ist ein Goldjunge. Die Kasse machen die anderen. Irgendwann wird er nicht mehr gebraucht bzw. ausgetauscht.
Ob er wohl auch PR-Honorare von Pharmazeuten erhält? Einen besseren Werbeträger könnten sich Pfizer und Co. nicht wünschen! Aber das ist natürlich nur eine haltlose VT! Nicht ernst nehmen… 😉
Der wäre ein guter Werbeträger für ein Beruhigungsmittel – vor der Einnahme. Für danach dann den Seehofer.
Die Details über Lauterbach in allen Ehren. Aber, an der Unkultur des Verschleiern von Einkommen und Vermögen sind in Deutschland traditionell, seit 1949, die Konservativen, CDU/CSU/FDP, verantwortlich. Es schleppt sich vom Staatsgeheimnis, Amtsgeheimnis, Geschäftsgeheimnis, Steuergeheimnis, Bankgeheimnis, und was es sonst noch alles gibt. Immer und überall gab es neben möglicherweise berechtigen Gründen für Geheimhaltung, immer auch ganz wesentliche Bereiche die ausschließlich dem Verschleiern von Privilegien dienen. Immer und überall war und ist diese Unkultur von mangelnden Offenlegungspflichten der Nährboden für Korruption. Es war und ist eine auf dem Kopf stehende Wertordnung, die nicht nur aber ganz besonders den öffentlichen Bereich,… Mehr
Danke, Herr Kraus. Herr L. dürfte, wie viele seiner Sorte, nicht durch Kompetenz, sondern durch seine politischen Beziehungen als sog. Berater tätig sein; man übermittelt Informationen aus der Politik und nimmt andererseits auf diese Einfluss. Worin seine sog. wissenschaftliche Kompetenz besteht, hat er vor allem in den letzten 1 ¼ Jahren eindrucksvoll gezeigt. Ein tatsächlicher Wissenschaftler liest (1) Arbeiten genau und mit Hinsicht auf ihre Grenzen und bemüht sich (2) um eine umfassende Sichtung aller Arbeiten, schon deshalb, weil er weiß, wie nahe der Irrtum gerade in einer komplexen Situation liegt. Herr L. genügt keiner der beiden Anforderungen in irgendeiner… Mehr