Obwohl sich die Hatz gegen die Schauspieler und Filmemacher von #allesdichtmachen immer öfter in Zustimmung umkehrte, geht die mediale Diffamierung der Künstler munter weiter. Aktuell steht Volker Bruch im Zentrum des medialen Interesses, weil er angeblich einer Partei beigetreten ist.
Auslöser war ein Beitrag des Blogs Netzpolitik.org, den die Berliner Regionalzeitung Tagesspiegel weiterverbreitete. Sie berichtet, dass Schauspieler Volker Bruch (Hauptrolle in der preisausgezeichneten Serie „Babylon Berlin“) einen Mitgliedsantrag bei einer bösen Partei gestellt haben soll. Netzpolitik.org schreibt, man habe Dokumente einsehen können, die eine Aufnahmeantrag von Bruch bei der Partei „Die Basis“ belegten. Aber was für eine Relevanz für die Öffentlichkeit soll so ein unfreiwilliges kleines Outing haben? Was rechtfertigt die Veröffentlichung von etwas, das im Prinzip Privatsache ist?
Beim Tagesspiegel glaubt man offenbar, dass eine immer mehr Widerspruch erfahrene einseitige Verurteilung der filmischen Kunstaktion es rechtfertige, Journalismus im Hilfssheriff-Modus zu betreiben. „Volker Bruch hat Mitgliedsantrag bei Querdenker-Partei gestellt“, lautet die Überschrift. Und natürlich hat der Leser noch die frische Nachricht im Gedächtnis: Das Bundesamt für Verfassungsschutz (VS) hat die Querdenken-Bewegung bundesweit unter Beobachtung gestellt.
Diese Behandlung der Querdenker durch den VS empfand immerhin derselbe Tagesspiegel noch am 1.Mai als „staatliche Übergriffigkeitsneigung“, wird nun allerdings kaum eine Woche später selbst übergriffig mit einer Übelrede gegen den Schauspieler Volker Bruch. Für den Tagesspiegel ziehen die Querdenker „ins Feld“ gegen die Pandemiepolitik, sie gehören für Autorin Ariane Bemmer zu jenen, „die kritisieren und protestieren, jene, die die Nerven verloren haben und sich von geheimen Mächten bedroht sehen, und jene, die konkret Gewalt wollen und Umsturz, die immer öfter als Rechtsextremisten auffliegen.“
Warum das journalistisch fragwürdig bleibt? Weil es die pauschale Diffamierung eines Blogs übernimmt, ohne erkennbar den Versuch zu unternehmen, neutral zu berichten oder gar zu differenzieren – politischer Aktivismus löst hier kommentierenden Journalismus ab und die Kollegen weiterer etablierter Medien ziehen nach.
Da nun aber Kritik an den Corona-Maßnahmen der Bundesregierung von eben dieser, dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk und den meisten Medien mit den Querdenkern gleichgesetzt wird, und diese Querdenker unter Verfassungschutzbeobachtung gestellt wurden, gestattet es sich der Tagesspiegel mit einem Blog gleichzuziehen, der einstmals angetreten war, „digitale Freiheitsrechte“ zu verteidigen und neuerdings Schauspielern in die Garderobe folgt, um ihnen dort Privates zu entlocken, so wie es sonst das „Goldene Blatt“ bei Kronprinzessinnen versucht.
Begeben wir uns mal für den Moment in die von den Kollegen vorgegrabenen Niederungen. Was hat es auf sich mit der Partei „Die Basis“, die auch dem Spiegel eine Schlagzeile wert war, weil man sie mit Volker Bruch und einem Mitgliedsantrag in Verbindung bringen und mit dieser Enthüllung einen der Künstler von #allesdichtmachen diskreditieren konnte?
Zunächst aber kurz noch zu den Querdenkern selbst: Deren Gründer Michael Ballweg teilt per Telefon mit, dass seine Bewegung schon per Satzung überparteilich wäre, es gehe ihm um die Grundrechte und nochmal um die Grundrechte, Ballweg sieht seine Bewegung auch noch im Kampf gegen mögliche zukünftige Freiheitseinschränkungen im Zusammenhang mit Klima-Maßnahmen in den kommenden Jahren.
Aber zurück zum Tagesspiegel. Schon die Überschrift – „#allesdichtmachen-Initiator: Volker Bruch hat Mitgliedsantrag bei Querdenker-Partei gestellt“ – ist so unsauber wie selbsterklärend: Die Querdenker sind jetzt vom Verfassungsschutz beobachtet, taugen also dazu, von Ungeistern als eine Art Schmutzlappen über alles geschlagen zu werden, das den vermeintlichen Dreck mit abbekommen soll – in diesem Falle ein junger, aber schon prominenter Schauspieler, dem hier zweifellos übel mitgespielt wird.
Nein, nicht übel behandelt und öffentlich diffamiert vom Staat und den etablierten Parteien selbst, die Schmutzarbeit erledigen hier tatsächlich Journalisten, und zwar sogar solche, die einmal angetreten waren, die digitale Freiheit zu verteidigen. Das die etablierten Parteien ihre Honigtöpfe verteidigen, ist naheliegend – aber augenscheinlich sitzen weitere Personen auf dem Glasrand und hoffen drauf, dass etwas Süßes überläuft.
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Ich glaube, wenn wir alle mithelfen wird er sehr gute Angebote bekommen.
Volker Bruch kann sich morgens mit gutem Gewissen im Spiegel betrachten – im Bewusstsein, dass er mit Zivilcourage für die ihn bewegende Sache eingetreten ist.
Aber diejenigen, die ihn jetzt braun anschwärzen wollen, statt sich ernsthaft mit ihm auseinanderzusetzen (d.h.mit Argumenten), sind feiges Pack.
GG Artikel 3:
Niemand darf wegen …seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden.
Geben Sie ihnen doch die Chance sich erstmal zu finden. Ein Risiko ist sicher da, dass sich die Partei verzettelt aber auch eine große Chance, es mal anders anzupacken.
Nicht jeder mag die AFD wählen. Das mag für eingefleischte AFD-Anhänger zwar unverständlich sein aber für andere durchaus nachvollziehbar.
Begrüßen Sie lieber die Vielfalt statt sie gleich wieder auf den Misthaufen zu werfen.
— Der Kreis der Bogenschützen —
Immer wenn er sich wieder einmal aufstellt um
eine Person
eine Gruppe
einen Begriff
dann wird es sehr interessant sein, sich mit dem umstellten Ding zu beschäftigen.
Es ist allemal besser ein breites Wahlangebot konservativer Parteien, nachdem ja die „Christlichen“ dahingehend komplett ausgefallen sind, als als das Hadern mit einem AfD-Beitritt. Könnte nicht auch Basis dann ein Sprungbrett zu Blau sein? Eine neue Partei in großer Breite zu etablieren und Reichweite und Einfluss herzustellen ist ja nun wirklich nicht ohne Aufwand und Zeit zu bewerkstelligen.
In unserer Gesellschaft treiben sich Menschen mit einer gruseligen Logik herum:“ Ich will das Gute, deshalb bin ich gut und daher ist das, was ich tue gut. Wer nicht so denkt und handelt wie ich, der ist schlecht.“ Anfang der 80er Jahre erschien in der ZEIT ein Artikel, in dem Oberstufenschüler gefragt wurden, ob sie sich in Deutschland noch einmal ein mit dem dritten Reich vergleichbares Regime vorstellen könnten. Diese Frage wurde erschreckender Weise verneint. Für die Frage eines totalitären Regimes ist es aber doch völlig gleichgültig, ob Ursprung und Richtung links oder rechts getragen sind. Die Werkzeuge sind Denunziation,… Mehr
Das Gefährliche sind nie die Menschen, die Angst haben, Verschwörungstheoretiker zu sein. Die Menschen, die ihre Meinung vorsichtig kundtun, weil sie nicht genau wissen, ob sie Recht haben. Die, die sich Sorgen machen, weil sie nicht mehr wissen, wo sie verlässliche Informationen herbekommen, was sie glauben sollen. Die, die eben skeptisch erst einmal von allen Seiten Informationen zusammentragen und schließlich still und heimlich ihre Schlüsse ziehen, weil sie niemandem genug trauen, um ihm die Wahrheit zu sagen. Die Gefährlichen sind die (meist weniger intelligenten) Bessermenschen, die nicht nur zu keiner Diskussion bereit sind, ihre Meinung als einzig mögliche Sichtweise festsetzen… Mehr
Sind die Macher von ADM dann einfach nur ARD/ZDF verwöhnt? Oder warum dürfen die alles sagen aber lassen Kritik an sich selber nicht zu? Was Sie zum Thema „auf der richtigen Seite stehen“ sagen, trifft doch auf ADM genauso zu. Die haben in ihrer Aktion Kommando Walküre 2.0 gesehen. Ist ein Umsturz, wenn er von Reichsbürgern kommt legitimer, als ein anderer Umsturz?
Willkommen im Club. (Für den Schauspieler, wie für diese neue Partei.)
Da wird es der „Basis“ nicht anders ergehen als der AFD. Dennoch ist es zu begrüßen, da sich eine politische Breite weiter etabliert. Wird es der AfD Abbruch erteilen? Glaube kaum. Rechts der CDU ist ja inzwischen viel Platz – und wer weiß, vielleicht bilden sich hier zukünftige neue Koalitionen in den nächsten 4 bis 8 Jahren.
Der Nuhr ist immer dann kritisch gegenüber dem „Guten“, wenn sie IHN gekränkt haben. Ansonsten gilt: Die Hand, die ihn füttert, muss er genügend küssen. Er will staatstragend bleiben.
Als sie die Alternativen diskriminierten, habe ich geschwiegen,
denn ich war kein Alternativer,
Als sie die Querdenker diskriminierten, habe ich geschwiegen,
denn ich war kein Querdenker,
… (Fortsetzung folgt)
Und wieder schweigt die große Masse, aus Desinteresse, aus Feigheit oder weil sie auf der „guten Seite“ sind oder sein wollen, die im Gleichschritt in die „neue Zeit“ der „großen Transformation“ marschiert.
Die, als „Antifaschisten“ getarnten, neuen totalitär auftretenden Meinungswächter, haben Martin Niemöller und die Entstehungsgeschichte der Nazi-Diktatur nie verstanden.