Ziel der Partei „Die Linke“ ist und bleibt die Wiederauferstehung der DDR

Die designierte Co-Vorsitzenden der Partei „Die Linke“ Janine Wissler hat ein offenes Bekenntnis abgegeben. Niemand kann einmal sagen, man habe es nicht wissen können.

IMAGO / Michael Schick

Zweimal innerhalb weniger Generationen sahen sich Millionen Deutsche genötigt, die eigene Rolle in ihrer jeweils jüngeren Geschichte zu verleugnen. Nach dem verlorenen Zweiten Weltkrieg und der von außen beseitigten Nazi-Diktatur litten auf einmal ganze Jahrgänge unter Gedächtnisschwund. Man sei höchstens Mitläufer gewesen, habe die Verfolgung der Juden nur am Rande mitbekommen und von deren Vernichtung nichts gewusst. Im Krieg habe man ja nur den Befehlen gehorcht und übrigens habe es unter Hitler z. B. im Sozialen ja auch gute Seiten gegeben. Jetzt müsse man aber doch nach vorn schauen und das Gewesene schnell hinter sich lassen. Als habe es all die Aufmärsche mit begeisterten Massen, die euphorisch bejubelten und im Rundfunk übertragenen Hitler-Reden nicht gegeben, und hätten nicht die für jeden sichtbaren Aufschriften an traditionsreichen Geschäften: „Kauft nicht bei Juden“ geprangt.

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Nach dem Zusammenbruch der zweiten totalitären Diktatur im Deutschland des 20. Jahrhunderts wurde der Begriff „Wendehals“ schnell zum Wort des Jahres. Auch in der DDR gab es demnach nur Mitläufer. Selbst Repräsentanten des Regimes versicherten treuherzig, tief im Innern seien sie schon immer gegen den Sozialismus gewesen. Sie konnten dabei auf das Verständnis und die Güte des bundesdeutschen Rechtssystems zählen. Sogar die SED ist auch 30 Jahre nach dem Untergang der DDR – wenn auch mehrfach umbenannt – als Rechtsobjekt weiter putzmunter, führt aus ominösen Geldquellen gewaltige Wahlkämpfe, und führt sich in den Parlamenten als Kämpfer für die Demokratie und ausgewiesene Wirtschaftsexperten auf.

Wenn die Deutschen nicht aufpassen, könnten sie ein weiteres Mal den Versuchungen des Sozialismus von Links oder Rechts unterliegen. Nur kann dann auch wirklich niemand sagen, er hätte es nicht wissen können. Der geschichtlichen Redlichkeit halber ist hier hinzuzufügen, dass die kommunistische Diktatur nahtlos, von den Sowjets mit Zwang durchgesetzt, im Osten auf die Braunhemden folgte.

Ehrlich und offenherzig antwortete die als nächste Co-Vorsitzende der SED (z. Zt. Die Linke), vorgesehene Janine Wissler in einem Interview des Berliner Tagesspiegel auf die Frage, ob sie denn das neoliberale kapitalistische System in der Bundesrepublik aus den Angeln heben wolle, mit einem kurzen „Ja, klar“. Und weiter: „Wir haben als Linke immer deutlich gemacht, dass wir für jede konkrete Verbesserung kämpfen, den Kapitalismus überwinden wollen, dass wir eine sozialistische Partei sind.“ Eine klare Ansage!

Ziel sei eine sozialistische demokratische Gesellschaft, in der es keine ungerechten Eigentumsverhältnisse mehr gäbe, alle Menschen in Würde leben könnten und den gleichen Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung hätten. Für Nicht-Marxisten hieße das in der Praxis kein Privateigentum an Produktionsmitteln. Schwerpunkt auf die sogenannten sozialen Menschenrechte bei zweitrangiger Gewichtung der Individualrechte, wie sie sich beispielsweise aus dem Menschenbild der Aufklärung und damit auch des Grundgesetzes der Bundesrepublik ergeben. An die Stelle demokratisch gewählter Parlamente sollten mehr und mehr Räte (Sowjets) und andere Mitbestimmungsinstrumente treten, die auch in der Wirtschaft das Sagen haben müssten.

Vorwärts zur „Arbeiter- und Bauernmacht“
All das ist nicht neu und die Ergebnisse waren überall gleich verheerend. Mangelwirtschaft, Unterdrückung jeder abweichenden Meinung, Zwangsmethoden bis hin zur physischen Vernichtung ganzer Klassen, das ist die Bilanz kommunistischer Herrschaft im 20. Jahrhundert und bis heute. Kein Wunder, dass das „Netzwerk Marx 21“, dem Wissler bis zu ihrer Kandidatur zum Parteivorsitz als Mitglied angehörte, vom Verfassungsschutz permanent beobachtet wird. Man müsste eigentlich vom linksradikalen „Flügel“ in der Links-Partei sprechen, aber das macht natürlich keiner. So wie natürlich auch niemand das Verbot solcher eindeutig auf die Bekämpfung unserer freiheitlichen Ordnung angelegten Organisationsformen fordert. Man macht auf jeden Fall keinen Fehler, wenn man sich das Interview des Tagesspiegel vom 21. Februar 2021, Seite 3, besorgt und aufbewahrt. Dies für den Fall, wenn es später mal wieder heißt, man habe ja von all dem nichts wissen können.

Dort jedenfalls, wo die Linkspartei schon in Regierungen tüchtig mitmischt, wie z. B. in Berlin, gibt es einen ersten Vorgeschmack auf die rote Zukunft der deutschen Hauptstadt. Oberstes aktuelles Kampfziel ist – neben der Verdrängung möglichst jeder Erinnerung an die DDR-Diktatur, des unentwegten Kampfes gegen Rechts und die echte und gefühlte Unterdrückung von Frauen, Ausländern und überhaupt alles Fortschrittlichen – die Enteignung des privaten Wohnungsbesitzers zum Zwecke der Vermietung geschaffener Wohnungen. Die in der DDR heimlich „Arbeiterschließfächer“ genannten sozialistischen kommunalen Wohnburgen mit Hausobmann, Hausbuch und Abschnitts-Bevollmächtigtem der Volkspolizei lassen grüßen. Da bleibt nur noch auf die Verdienste der „Arbeiter- und Bauernmacht“ im Kampf gegen das Kapital anzustoßen.

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Kommentare ( 107 )

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RA.Dobke
3 Jahre her

Ach geliebter TE, nun mach mal halblang! Die negativen Entwicklungen in dieser Gesellschaft sind nun im Wesentlichen daran geknüpft, dass neben dem G. Schröder insbesondere A. Merkel an dieser Gesellschaft ausließen! Ich habe auch nie verstanden, wie die CDU ine zutiefst überzeugte SEDlerin aufnahm und dahin kommen ließ, wo sie schon so lange Zeit sitzt:

Manfred_Hbg
3 Jahre her

ANBEI

Habe grad einen wohl wieder sehr interessante und aufschlußreichen Beitrag über das kriminelle(?) Gemauschel zwischen Die Linke und Gewerkschaften bekommen:

„Interne Dokumente belegen: Linke Partei- und Gewerkschaftskader nehmen entscheidenden Einfluss auf den Miteinander e.V. Wird hier unser Steuergeld missbraucht?

https://www.einprozent.de/blog/recherche/exklusive-quelle-miteinander-parteikader/2779?mc_cid=09a959e37a&mc_eid=5f70df0a07

Anti-Merkel
3 Jahre her

Dann bleibt mir wohl nur, trotz allem die Linke zu wählen — weil im Vergleich zur Merkel-Tyrannei die DDR geradezu wie ein freiheitliches Paradies wirkt. Reisefreiheit? In der DDR konnte man sich wenigstens im eigenen Land frei bewegen. Totalüberwachung? Gegen die Merkelkratie war die Stasi harmlos (auch wenn das eher daran liegt, dass die Technik damals nicht so weit war wie heute). Mangelwirtschaft? Wird auch von Merkel wieder eingeführt, wir sind durch das Berufsverbot für fast alle KMUs fast so weit. Und die Proteste 1989 konnten auch stattfinden, ohne dass die Teilnehmer Windeln im Gesicht hatten. Lieber die SED als… Mehr

Ralf Poehling
3 Jahre her

Es war ein gigantischer Fehler, die Wiedervereinigung nur über Geld zu regeln.
Die „blühenden Landschaften“, mit dem Geld der „Wessis“ bezahlt, hat die „Ossis“ in der Breite nicht eingebunden und in die Verantwortung genommen.
Was dann dazu führte, dass sie im freiheitlichen Westen niemals ankamen.
Zumindest die nicht, die den Fall der Mauer gar nicht wollten. Und das waren wohl doch mehr, als man damals dachte…

martin ruehle
3 Jahre her
Antworten an  Ralf Poehling

Die Hardcore Kommunisten haben nie im Staatssozialismus gelebt. Die linken Sprösslinge von Lehrern, Pfarrern und Bürokraten sind mehrheitlich lupenreine, wohlstandsverwahrloste Westimporte!

Ralf Poehling
3 Jahre her
Antworten an  martin ruehle

Werfen Sie nicht die wohlstandsverwahrlosten grünen Kulturmarxisten im Westen mit den tiefroten Altkommunisten aus dem Osten zusammen. Die haben zwar gleiche Wurzeln, aber eine andere Entwicklung. Wenn ich an die Ostlinke denken, dann an Hennig-Wellsow oder Gysi. Die ticken anders als Habeck und Baerbock.

country boy
3 Jahre her

Die Wiederauferstehung der DDR ist eine verheißungsvolle Perspektive. Die DDR würde ich nämlich jederzeit dem vorziehen, was unsere Kinder erwartet: ein Leben unter der Knute islamischer Herrscher.

Koeki171
3 Jahre her

Moses Freudenthal, jüdischer Viehhändler
„…. die, was wollen verbessern die Welt, oder, wie sie sagen – es gibt ja schöne Worte für so etwas-, sie wollen verbessern die Umstände, die Verhältnisse, das Los der Armen — also die, was immer das andere wollen verbessern, aber nicht können sich selbst bessern und nicht wollen sich selbst bessern, die bringen das grauße Unglück in die Welt.“
Erhard Wittek, Schriftsteller *1898 +1981, Der ehrliche Zöllner, Buch von 1949

MartinKienzle
3 Jahre her

Frauen sollten keine Politik betreiben, da Frauen – naturbedingt – zügig irrational werden, das in totalitäres Denken mündet.

Altchemnitzer
3 Jahre her

Mich schockiert es nicht, die Linkspartei fordert eben. Nicht fassen kann ich die Inhaltslosigkeit der Partei CDU. Völlig indifferent, wenn nur ein paar Pöstchen dabei abfallen, machen die alles mit. Wie die CDU der DDR mit Nuschke und Götting. Immer dafür! Wofür? Ist doch egal oder CDU.

Keili
3 Jahre her

Der Sozialismus ist meiner Meinung nach im wesentlichen daran gescheitert, – da ich fast vierzig Jahre, denkend, in der DDR gelebt habe, kann ich mir diese Aussage erlauben! – das die damals lebenden Menschen, jene also, die die entwickelte sozialistische Gesellschaft (Vorstufe des Kommunismus) aufbauen sollten, in ihrer Mehrzahl den an sie gestellten Anforderungen hinsichtlich Klassenstandpunkt, Bewußtheit, Selbstlosigkeit, Glauben an das hehre Ziel, nicht entsprachen. Natürlich ist mir bewußt, daß es noch andere, z. Bsp. ökonomische Gründe gibt; unvollzählige Auflistung: der Irrglaube der Gleichheit verhindert eine wirksame Stimulierung – meint etwa irgend Jemand, der sozialistische Wettbewerb hätte einen Arbeiter ernsthaft zu… Mehr

Thorsten
3 Jahre her
Antworten an  Keili

Der fehlende „Klassenstandpunkt“ brachte hunderttausende DDR-Bürger dazu nicht nur gegen ihr „Zentralkomitee der SED“ (vergleichbar der Merkelschen Ministerpräsidentenrunde) zu protestieren, sondern aus ihren „Paradies“ in den Westen zu fliehen.
Falls das nicht passiert wäre, dann könnte im Osten Deutschland noch immer ein sozialistischer Paradies „erblühen“, dass Nordkorea Konkurrenz machten.

Koeki171
3 Jahre her
Antworten an  Keili

Wissler ist Politologin. Was hat sie da wohl studiert und vor allem wo? Sozialismus/Kommunismus ist überall gescheitert und das immer unter unvorstellbaren Opfer der Bevölkerung. Derzeitiges Beispiel: Venezuela

Hajo Zeller
3 Jahre her

Es ist erschreckend: Selbst im Jahr 2021 haben viele Konservative wie Gafron & Co keine Ahnung davon, nach welchen Prinzipien eine sozialistische Gesellschaft organisiert sein soll. Es soll eine Gesellschaft der Freien und Gleichen sein, in der die Mitglieder selbst über ihre Angelegenheiten bestimmen – und nicht der Zwang aus eingesetztem Geld noch mehr Geld hecken zu müssen. Die Gesellschaftsordnungen in der Sowjetunion und der DDR haben mit Sozialismus so viel zu tun, wie die Konquistadoren mit dem Christentum, die Terrorherrschaft der Jakobiner unter Robespierre mit den Idealen des Bürgertums oder die Überwachungs- und Kontrollaktivitäten von Google & Co mit… Mehr

ReneKall
3 Jahre her
Antworten an  Hajo Zeller

Ist Ihr Kommentar Satire?
Ernst kann doch so etwas im Jahr 2021 nicht gemeint sein.
Wenn Sie alle Menschen gleich machen wollen, geht es nur mit totalitärer Herrschaft. Warum? Weil die Menschen nicht gleich sein wollen.

Hajo Zeller
3 Jahre her
Antworten an  ReneKall

Wer will alle Menschen „gleich“ machen? Geht gar nicht, wie Sie selbst richtig feststellen. Was aber geht: Gleichheit, wie in Artikel 3 Grundgesetz beschrieben, verwirklichen.

Anti-Merkel
3 Jahre her
Antworten an  ReneKall

Stimmt – aber mit der Gleichmacherei ist die Communistisch-Diktatorische Union deutlich weiter als die Ur-Kommunisten.
Die waren immer auf der Seite der Arbeiter, nicht auf der Seite der „Wir wollen bedingungsloses Grundeinkommen und 365 Urlaubstage im Jahr (mit einem zusätlichen Feiertag für Schaltjahre)“-Grün*innen und Merkelisten.
Gegen die Grün*innen von heute war Marx ein ultrakonservativer Kapitalist.

Thorsten
3 Jahre her
Antworten an  Hajo Zeller

Der „Sozialismus 2.0“ wird ALLES besser machen. Vor allem da er sich auf KI, „Diversität“ und das Orwellsche „1984“ stützen kann …
Wenn die Berliner Verhältnisse nicht Warnung genug sind, dann bin ich mit meinem Latein am Ende …

bfwied
3 Jahre her
Antworten an  Thorsten

Wie man sieht, werden die missionarischen Träumer nie aussterben. Sie brauchen das, sie sind so gepolt. Politik kann man mit ihnen jedoch nie machen, wie man sieht. Die Grünlinken werden das Land, wenn sie die Mehrheit erhalten, zugrunde richten, und zwar sehr schnell!

Keili
3 Jahre her
Antworten an  Hajo Zeller

Herr Zeller: „… keine Ahnung, wie eine sozialistische Gesellschaft organisiert sein soll.“ Ich habe die durchorganisierte Gesellschaft der „Freien und Gleichen“ erlebt. Über ihre Angelegenheit haben aber nicht „diese“ selbst, sondern die Partei (die immer Recht hat) entschieden. Ich weiß, diesmal macht ihr alles besser. Aber, ich gebe dies zu bedenken, die Menschen sind immer noch die gleichen, kleinen, nur an ihre Familie denkenden, egoistischen, unvollkommenen Menschen. Hört bitte endlich mit euren weltfremden, unrealistischen Träumereien auf! Kleiner Lesetipp: „Wohn-haft“ von Wolfgang Haferburg oder „Der Turm“ von Uwe Tellkamp, oder fragen Sie Zeitzeugen wie mich!

Hajo Zeller
3 Jahre her
Antworten an  Keili

Aber, ich gebe dies zu bedenken, die Menschen sind immer noch die gleichen, kleinen, nur an ihre Familie denkenden, egoistischen, unvollkommenen Menschen.

Aha. Und weil die Welt so schlecht ist und die Menschen unvollkommen sind, ist es das unausweichliche Schicksal bis in alle Ewigkeit der Juggernaut des sich selbst verwertenden Wertes (Marx) oder der Megamaschine (Mumford) ausgeliefert zu sein. Das sehe ich anders.

bfwied
3 Jahre her
Antworten an  Hajo Zeller

Wie soll man das eigentlich einordnen? Sozialismus ist Freiheit?!! Nichts Träumerisch-alberneres gehört. Sozialismus funktionierte noch niemals irgendwo, weil er gegen den Menschen schlechthin ist, weil er in unübertreffbarem Ausmaß stiehlt und verteilt, totalitär auftritt und Menschen sich nicht erträumen und nicht zum Traumgebilde erziehen lassen, so dass es sich niemals irgendwie für jemanden lohnte, sich anzustrengen, es sei denn, er gehörte zur Nomenklatura und bekam Privilegien, s. u. a. Merkel. Miehlkes Gewimmer: „Ich habe doch alles nur für euch getan …!“, die Schießbefehle, die Einkerkerungen etc., ist schon ekelerregend. Und Sie glauben wie Esken, dass Sie den Sozialismus aber ganz… Mehr