Der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer beklagt in einem Schreiben die katastrophale Situation des Einzelhandels und plädiert eindringlich für Lockerungen.
Boris Palmer hat gemeinsam mit zwei Bürgermeisterkollegen aus Schwäbisch Gmünd und Schorndorf einen Brandbrief an Angela Merkel, Olaf Scholz und Baden-Württembergs Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann geschrieben. Darin beklagen die drei die katastrophale Situation des Einzelhandels. „Wir wenden uns mit großer Sorge um unsere Innenstädte an Sie. Der im letzen November begonnene und im Dezember verschärfte Lockdown für Gastronomie, Kultur und Handel treibt immer mehr Betriebe in die Insolvenz.“ heißt es. Sie klagen an, dass die Hilfen zu spät kämen und nicht existenzsichernd wären. „Wir fürchten, dass zahlreiche Betriebe nicht mehr öffnen können, wenn es ihnen endlich wieder erlaubt ist. Das Sterben der Innenstädte ist in vollem Gange.“ Die Auswirkungen seien katastrophal: „Es drohen Leerstände und öde Schlafstädte.“
Die drei plädieren für Öffnungen im Einzelhandel: „Wir wenden uns daher mit dem dringenden Appell an Sie, dem Handel in den Zentren der Städte eine Perspektive zu verschaffen. Dafür ist es notwendig, dass die Geschäfte möglichst bald mit guten Hygienekonzepten öffnen dürfen.“
Kommunen, die die 35er-Inzidenz erreicht haben, sollen die Innenstädte komplett öffnen dürfen – davon gibt es in Deutschland bereits etliche, u.a. München. Auch in Tübingen liegt die 7-Tages-Inzidenz deutlich unter 35: der OB fordert also Lockerungen auch für seine Stadt.
Besonders wichtig seien klare, verständliche Perspektiven: „Nach den Erfahrungen der letzten 12 Monate werden sich viele Unternehmen gut überlegen, ob sie das Risiko einer Schließung des stationären Handels weiter tragen wollen. Und für die vielen kleinen Geschäfte, die lebendige Innenstädte auszeichnen, dürften sich kaum Unternehmerpersönlichkeiten finden, die mit diesem Damoklesschwert über dem Kopf etwas Neues eröffnen oder ausprobieren“, heißt es in dem Schreiben weiter.
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Die Grünen – abartig: „ Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat dünnhäutig auf Forderungen aus der Wirtschaft nach Öffnungsperspektiven reagiert. „Ich hör‘ natürlich immer öffnen, öffnen, öffnen“, sagte er bei einer Diskussion mit dem baden-württembergischen Landesverband des Wirtschaftsrats der CDU am Donnerstag.“
Und was hören wir Bürger: Alles bleibt zu, zu, zu …. ich wünsche diesen Leuten alles Schlechte – diese Grünen sind StalinistenEnkel in Extremster Art.
Ach Boris, vergebene Liebesmüh. Deine Kumpels haben schon wieder eine Idee.
“Berliner Initiative will nur noch zwölf private Autofahrten pro Jahr erlauben“ (Welt)
Na, dann sind demnächst nur noch Politiker auf den Straßen unterwegs. Sozialismus ist was für Funktionäre.
Das dürfte der Hochwohlgeborenen sch***egal sein.
Solange das KaDeWe in Berlin noch offen ist, werden die sogenannten Politiker nichts vermissen – und auch keine Notwendigkeit sehen, irgendwelche Lockerungen zuzulassen. Zumal doch ein guter Teil der Bevölkerung die Maßnahmen noch immer gutheißt!
Deutschland schafft sich ab……..
Ich besuche als sog. alter, weißer Mann die umliegenden Großstädte schon seit mehreren Jahren allenfalls mal noch in Begleitung meiner Kinder. Seit letztem Jahr fahre ich auch nur noch einmal im Quartal in die benachbarte Kreisstadt, um zum kostenfreien Bankautomaten zu kommen. Ich sehe es so, dass die Ladenpassagen im Grundsatz für – eher junge – Frauen gemacht sind. Meinen täglichen Bedarf bekomme ich beim Discounter, beim Baumarkt oder seltener im Kaufhaus. Anderes kaufe ich online. Geht auch nicht anders, weil wirkliche Fachgeschäfte mit kundigen Fachverkäufern schon seit knapp 20 Jahren kaum noch vorkommen. Die letzten machen gerade jetzt zu.… Mehr
„Sozialstunden und Buchlektüre20-Jähriger nach Ausschreitungen auf Opernplatz verurteiltIm vergangenen Juli feierten Tausende auf dem Frankfurter Opernplatz, dann kam es zu Angriffen auf die Polizei. Nun fällte das Amtsgericht ein erstes Urteil – und empfahl dem Angeklagten ein Buch.“ https://www.spiegel.de/panorama/justiz/frankfurt-20-jaehriger-nach-ausschreitungen-auf-opernplatz-verurteilt-a-e453230e-d250-4fa1-9941-180b5a1fd790
DAS ist die Ursache für das Sterben der Innenstädte.
Nein, das ist das Sterben eines ehemals funktionierenden Rechtsstaates.
Viele Kommentare hier sind bezuglos pauschal anti-Grünen, das finde ich unklug, denn zum Wesen unserer parlamentarischen Demokratie gehört, dem einzelnen Mensch Gewicht zuzuordnen. Palmer zählt zu den wenigen Politikern, die sachorientiert sind und unabhängig von ihrer Parteilinie denken und handeln. V.a. kann er denken und ist auch erfolgreich im wirtschaftlichen Bereich. Er ist zudem einer der wenigen Kommunalpolitiker, der das Thema Corona ganzheitlich bewertet und eigenständig Lösungen sucht. Wegen seiner undogmatischen Haltung wird er von seiner eigenen Partei abgestraft. Aber das Weiterdenken lässt er sich nicht verbieten, trotz Widerstand. So viel Aufrichtigkeit kann man in der Politik lange suchen.
Das stimmt. Ich teile viele politische Positionen Palmers nicht, aber ich schätze ihn als einen der ganz wenigen verbliebenen intellektuell honorigen und nicht machtpolitisch korrumpierten Politiker. Leider befindet er sich damit – auch bei den GRÜNEN – in einer absoluten Minderheitenposition.
Was wollen die denn nur alle? Die Innenstädte waren doch schon vorher am Sterben durch zahlreiche Maßnahmen, die die Menschen abgeschreckt haben. Ich erinnere nur an die großangelegte Aktion der Begrenzung der Auto-Fahrspuren für Fahrräder, Blitzer, Reduktion von Parkflächen usw. usw. Na klar, wenn ich shoppen gehen will, dann fahr ich mit dem Fahrrad und den ganzen Einkaufstüten am Lenkrad entspannt zurück nach Hause. Und wenn der Winter kommt oder es junge Hunde regnet, stülpe ich mir fröhlich meine Eskimoausrüstung über und hefte die Spikes an meine Fahrradreifen. Corona ist nicht der einzige Anlass für das Innenstadtsterben. Genau genommen hat… Mehr
Neu ist ja nur, dass die Innenstädte/Fußgängerzonen jetzt die ganze Woche so triste sind wie vor Corona eben nur sonntags.
Wer immer noch nicht begriffen hat, daß das Sterben der Innenstädte GEWOLLT ist, der kann einem nur Leid tun. „Brandbrief“ – lächerlich.
Auf Palmers Ansinnen wird in Berlin auch nicht passieren. Denn Palmer ist in der eigenen Partei ein Außenseiter und das weiß auch die …raute.
In solchen Situationen helfen diese „diplomatischen“ Mittel mit Brandbriefen nichts, da sind Taten gefragt – und zwar deutliche!