Selbst bei der großen Wiedervereinigungsdemo mit Helmut Kohl 1990 in Leipzig sprangen am Rande Republikaner und Nazis herum, und die Linken versuchten, daraus die Legende zu stricken, dass CDU und Neonazis gemeinsame Sache machen. Wolfram Ackner über die Corona-Demonstration in Leipzig.
Mittags 12 Uhr. Ich betrete das Leipziger Zentrum über die Lotterstraße am Neuen Rathaus und drehe erst einmal eine Runde, um mir einen Überblick über die Demonstrations-Nebenaktivitäten zu verschaffen. Als erstes fällt auf, wie viele Menschen die Maskenpflicht in der Leipziger City ignorieren. Aber vermutlich ist das an diesem Tag mit so viel von außerhalb angereisten „Coronarebellen“ (Selbstbezeichnung) eine Beobachtung ohne jeden Beweiswert über Gesetzestreue und Besorgnislevel der Leipziger Bürger.
Und ehrlich gesagt werde ich es nicht an einem anderen Tag re-evaluieren können, da ich mich persönlich weigere, die Leipziger Innenstadt zu betreten, solange dort Maskenpflicht herrscht. Im Geschäft gern. Überhaupt kein Problem. Aber nicht im Freien. Das akzeptiere ich einfach nicht. Aber da ich mein Geld auch am Stadtrand lassen kann, ist mein persönlicher Innenstadt-Verzicht zum Glück kein Problem.
Am Ende des Salzgässchens die nächste kleine Bühne mit einer – wie es ausschaut – Elterninitiative gegen die Corona-Maßnahmen, für die sich niemand interessiert, und zehn Minuten später bin ich am Bahnhof.
Überschaubares Polizeiaufgebot, überschaubare Menge an mit dem Zug anreisenden Demonstranten. Vor dem Bahnhof etliche, die ich der rechten Szene zuordnen würde. Ich rechne schon damit, dass die Demo eher ein Flop wird, aber entweder reisen die Leute generell oder auch wegen Corona lieber mit dem Auto an, oder die Demonstranten sind alle Leipziger. Denn es ist jetzt 13 Uhr – offizieller Demo-Beginn – und der Augustusplatz füllt sich.
Die Demo wird von einem spirituellen Wesen mit einer Aufforderung zur gemeinsamen Meditation eröffnet. „Tief einatmen, tief ausatmen. Jaaa, genau so. Noch einmal tief ein- und ausatmen und jetzt singen wir zu zusammen Banakevala“. Die meisten Demonstranten müssen beim mitsingen passen. Vermutlich kennen sie aus diesem doch sehr speziellen Liederreservoir nur den Refrain von Kumbaya. Egal, geklatscht wird trotzdem, zumal wir nicht genötigt wurden, gemeinsam ‚oohm‘ zu brummen.
Es gibt Leute, die eher links oder esoterisch wirken, es gibt am Rande ein paar kleinere Grüppchen Rechte, aber ansonsten wirken die Teilnehmer eher wie der sprichwörtliche Querschnitt der Bevölkerung. Jung & Alt, Männlein & Weiblein, Prolet & Bildungsbürger.
Und, das nur am Rande – selbst bei der großen Wiedervereinigungsdemo mit Helmut Kohl 1990 in Leipzig sprangen am Rande Republikaner und Nazis herum, und die Linken versuchten, daraus die Legende zu stricken, dass CDU und Neonazis gemeinsame Sache machen.
Was ansonsten von den offiziellen Reden in Erinnerung bleibt, ist eigentlich nur die im gefühlt Fünf-Minuten-Rhythmus vorgetragene Aufforderung von Seiten der Veranstalter, Maske zu tragen, den „Propeller zu machen“ und sich zu verteilen, wenn man an jemanden anstößt. Danke, aber danke, nein. Ich werde genausowenig „den Propeller machen“, wie ich alberne Meditationsübungen mitmache. Ich werde bei einer Demo, die sich auch gegen die Maskenpflicht im Freien wendet, keine Maske im Freien tragen oder Banakevala singen.
Abgesehen davon – der Augustusplatz platzt bereits aus allen Nähten, die Leute stehen schon bis hinter das Gewandhaus und in die Gegenrichtung auf dem Ring bis kurz vor dem Bahnhof und selbst „Durchgezählt“ spricht später von 45.000 Teilnehmern. Es ist einfach nicht möglich, die Abstandsregeln einzuhalten. Deswegen wird die Demonstration am Nachmittag aufgelöst und ich verlasse die Veranstaltung in Richtung Leuschnerplatz, um dann zu Hause den Medien zu entnehmen, dass es am Bahnhof tatsächlich noch zu Ausschreitungen zwischen Rechten und der Polizei beziehungsweise zu Scharmützeln zwischen Antifa und Rechten kommt, so dass am Ende des Tages ein bitterer Beigeschmack bleibt und die keineswegs neue Erkenntnis: dass Querdenken tatsächlich in der Lage ist, Menschen zu mobilisieren.
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Das waren nicht die Querdenker, es waren schon wieder die staatlich finanzierten Schlägerbanden der kriminellen SAntifa. IN CONNEWITZ UND PLAGWITZPolizeiwachen in Leipzig angegriffen Unbekannte bewarfen am Sonntag eine Dienststelle in Connewitz mit Steinen und Flaschen. Am Freitag war es in dem Stadtteil bis in die Nacht hinein zu Krawallen gekommen. Ein Zusammenhang mit der Festnahme einer mutmaßlichen Linksextremistin wird vermutet. In Leipzig sind abermals Polizeiwachen angegriffen worden. Unbekannte bewarfen am Sonntagabend eine Dienststelle im Stadtteil Connewitz mit Steinen sowie Flaschen und flüchteten, wie die Polizei in Leipzig am Montag mitteilte. Polizeibeamte wurden nicht verletzt, es entstand Sachschaden. Die Connewitzer Polizeiwache… Mehr
ACAB heißt übersetzt: „Alle Polizisten sind Mißgeburten“ (wortgetreu „sind Abkömmlinge aus Mischlingsbeziehungen“). Also eine zutiefst rassistische Beleidigung.
Aber das will die Anitfa, die ACAB überall hinsprüht, natürlich nicht gern hören.
Die linksrotgrüne Staatsmacht hat in unserem Land, nicht nur die politische Kontrolle komplett verloren, sondern sie hat auch die Kontrolle über die von ihnen bezahlten SAntifa-Schlägertruppen verloren. Die Anarchisten der Antifa haben sich in diesem, unseren Land selbstständig gemacht, sie haben sich zusammengerottet, ziehen wie am Samstag Abend/Nacht, voll maskiert im Schutze der Dunkelheit und der Macht, marodierend und brandschatzend durch unser Land, greifen mit brutaler Gewalt unsere Polizei an, zerstören fremdes Eigentum und verletzen Menschen. Es ist eine Schande, ja gerade zu eine bodenlose Frechheit und ein Skandal wie deutsche Politiker, wie etwa Spahn, Esken und die Regierungssprecher bei… Mehr
Es ist mal wieder so weit: der deutsche Staat betreibt Propaganda, Diffamierung, Diskreditierung, Denunziation, Hetze und Ausgrenzung. Der Staat! Nicht irgendwer. Der Staat selbst!
Das Demonstrationsrecht auszuhebeln ist wohl Zweck der „Berichterstattung“ in den MSM. Nötigenfalls werden dann auch paar Verdeckte eingeschleust, die photogen Hitlergrüße zeigen oder einen Journalistenschauspieler „angreifen“.
Darüber wird dann schnappatmend empört, irgendwer von den „Grünen“ darf entsetzte Entrüstung äußern, dann Schnitt! und es kommt Beitrag über Polizeigewalt in Weißrußland. So läuft das doch.
Es ist durchaus skurril, wenn einerseits gegen die Dressur zum Maskentragen demonstriert wird und andererseits die Leute zum gemeinsamen Meditieren oder Singen angehalten werden. Linke können nicht aus ihrer Haut: Es läuft immer darauf hinaus, einen Klumpen aus Menschen zu bilden, der mehr als ein nur ein (konkretes) politisches Anliegen im Sinn hat. Rechtsbürgerliche würden sich schlicht auf das konzentrieren, Argumente und Forderungen vortragen. Esoterik und kuscheln – nur weil ein anderer (diesmal) meiner Beurteilung zustimmt – ist mir völlig fremd. Insofern wird auch hier deutlich, dass es in Deutschland keine gewachsene Demonstrationkultur von rechts gibt und die Verteidigung der… Mehr
Zitat: „Folgt man dieser Auffassung, könnte man sein Demonstrationsrecht überhaupt nicht mehr wahrnehmen, weil bei Demonstrationen heute regelmäßig Rechtsextremisten und auch viele linksextremistisch gewaltbereite Berufsdemonstranten teilnehmen.“
> Und vielleicht wird ja genau das mit diesen rechten Vorwürfen von den Medien und der Politik beabsichtigt, dass die Demonstrationen von zB „Querdenken“ eingestellt werden und gänzlich aufhören.
Es wird seit Samstag immer wieder von Randale in Leipzig im Zusammenhang mit der Querdenkerdemo geschrieben.
Die Polizei Leipzig meldet da etwas andere Sachverhalte:
Schlussmeldung zum Einsatz der Leipziger Polizei anlässlich des Versammlungsgeschehens vom 6. und 7. November
Angriffe auf zwei Polizeiaußenstellen
Abgesehen von „festzunehmen und dem Richter vorzuführen“ stimme ich Ihnen zu. Man muß aber nicht die überzogenen Maßstäbe übernehmen, die diese nur allzu gerne gegen die Demonstranten anwenden würden, die die derzeitigen Maßnahmen als unverhältnismäßig kritisieren. Das angemessene Vorgehen wäre – meiner Meinung nach – daß sich die Veranstalter der Demo diese Leute auffordern, entsprechende radikale Meinungskundgebungen oder Verhaltensweisen zu unterlassen. Wenn das dann trotzdem fortgesetzt wird, sich an die Sicherheitsbehörden (Polizei) zu wenden, diesen Leuten einen Platzverweis zu erteilen und durchzusetzen. Das wäre der eigentlich gebotene Weg, wie ich ihn auch aus meinen Vorlesungen im Verfassungsrecht zum Thema Demonstrationen… Mehr
Ich möchte gerne meine Eindrücke der Demo wiedergeben. Insgesamt war ich 2000 km unterwegs in zwei Tagen . Meine erste Etappe absolvierte ich mit dem Flieger, holte dann einen guten Freund ab und wir starteten mit dem Auto um 04:30 Uhr 500 km nach Leipzig. Zwei Hotelbuchungen wurden uns kurzfristig storniert. Einen Tipp erhielten wir dann durch einen Facebookeintrag und konnten etwas außerhalb Leipzigs nächtigen. Um 11:30 Uhr eintreffen am Augustusplatz, Wetter fantastisch. Der Platz war gefüllt aber überschaubar. Wie bei allen Querdenken Demos Teilnehmer aus allen Schichten der Bevölkerung. Alles war sehr friedlich und man war überglücklich, endlich wieder… Mehr
Danke für diesen treffenden Kommentar mit dem Schlusswort „weitermachen“. Genau das ist es. Ganz einfach dran bleiben, Präsenz zeigen. Jedes Nachgeben, jedes Nichterscheinen ist eine Schwächung und dient der Stärkung der Gegenseite. Das friedliche Aufeinandertreffen Gleichgesinnter, erfrischende Gespräche und eine überwältigende Hilfsbereitschaft wiegen die Mühen und die Kosten locker auf. Wir sind gekommen, um zu bleiben. Eben, bin auch nicht mehr jung. Vielleicht haben uns die Lebenserfahrungen zäh werden lassen. Darüber hinaus ist es sicherlich unschädlich, sich an der frischen Luft zu bewegen, tolle junge Leute im Widerstandsmodus wahrzunehmen und zu erkennen, dass Grenzen zwischen Generationen und Meinungen ganz einfach… Mehr
Ich habe mich auch über diesen Umstand empört, aber man muß einräumen, daß der Autor nur seine Beobachtung formuliert hat, ohne zu bewerten. Ob er das Wort „Kollegen“ als inhaltliche oder praktische Gleichsetzung verstanden haben will, darin verbleibt hier wohl ein Interpretationsspielraum.
Hier ein Interview mit Dr. Füllmich von vor zwei Wochen, ab ca. 17. Min mit Infos zum PCR-Test. Ein abgekartertes Spiel und das mit der Klage gegen Drosten scheint ernst zu werden.