Zu einem Zweiparteiensystem aus Schwarzen und Grünen?

Die CDU wird nun noch weiter nach links rücken, noch mehr „grüne“ Utopien in Energie-, Wirtschafts- und Migrationspolitik in vorauseilendem Gehorsam umsetzen. Und dann in der schwarzgrünen Koalition von den Grünen überholt und an die Wand gespielt werden.

Das war sie also, die Kommunalwahl im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen. Landesweit kommt die CDU mit einem blauen Auge davon: 35,8 % bei einem Verlust von 1,7 Prozentpunkten. Knapp dazu gewinnen kann der CDU-Koalitionsparter FDP – die in der Hochrechnung ausgewiesenen 5,0 % sind jedoch kein Garant für eine erfolgreiche Zukunft der Partei. Diese hinter sich zu haben, scheinen die Kommunisten: Die PdL erreicht gerade noch 3,5 % bei einem Verlust von 1,2 Prozentpunkten.

Gewinner der Wahl sind die Grünen, die mit 18,7 % zwar nur drittstärkste Kraft werden, aber einen Zugewinn von 7,0 Prozentpunkten feiern. Erfolgreich auch die AfD, die mit Zugewinnen von 2,6 Prozentpunkten auf 5,2 % kommt. Damit ist die jüngste der größeren Parteien allerdings weit entfernt von ihren Träumen, den Frust der Bürger auf sich konzentrieren zu können.

Einen neuen Höhepunkt im Niedergang muss die SPD hinnehmen. Früher einmal DIE NRW-Partei, kommt sie jetzt auf 23,4 %, muss Verluste in Höhe von satten 8,0 Prozentpunkten hinnehmen.

Was bedeutet das Ergebnis?

Die Illusionisten von den Ökomarxisten sind weiter auf dem Vormarsch. Ihre Mischung aus Zukunftsängsten und Industrievernichtung kommt an bei einem Volk, das nach 50 Jahren Bildungsmisere sich vorbehaltlos den Utopien von einer besseren, angeblich natürlichen Welt hingibt.

Liberale und Kommunisten werden überflüssig – ihre Politikmodelle aus dem 19. Jahrhundert scheinen zumindest im Westen der Republik historisch überholt, ihre Antworten auf die Probleme der Gegenwart, so sie überhaupt welche haben, greifen nicht mehr. Stattdessen wandern ehemals eher linke Liberale und frühere Wähler der Linken zu den Grünen. Hier zahlt sich scheinbare Modernität aus, vor allem dann, wenn, wie im Falle der FDP, bürgerlich-liberale Politik durch die Partei nicht mehr vermittelt wird und der im Land Berlin exekutierte Sozialismus auch vor dem Wohlstand der grünen Wählerklientel nicht mehr halt macht.

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Armin Laschet, der darauf hofft, demnächst irgendwann einmal CDU-Bundesvorsitzender und Merkel-Nachfolger zu werden, muss zwar nicht in Panik geraten. Allerdings: Ein Hoffnungsträger sieht anders aus. Die Partei wird sich nun noch mehr überlegen, ob sie mit dem Aachener an die früheren Erfolge anknüpfen kann. Mit den Grünen steht jedoch der künftige Koalitionspartner bereits in den Startlöchern. Die CDU wird folglich noch weiter nach links rücken, noch mehr „grüne“ Utopien in Energie-, Wirtschafts- und Migrationspolitik in vorauseilendem Gehorsam umsetzen. Und dann in der schwarzgrünen Koalition von den Grünen überholt und an die Wand gespeilt werden.

Jegliche Hoffnung, bei den nächsten Bundestagswahlen noch irgendwie mitspielen zu können, darf die SPD getrost zu den Akten legen. Der vom früheren NRW-Minister vollmundig verkündete „Kanzler-Wumms“ des Olaf Scholz ist zum lauten Rumms geworden und krachend zerplatzt. Die Mogelpackung, mit einem angeblich gemäßigten Linken die nach Linksaußen abdriftende SPD beim Wähler noch verkaufen zu können – durchschaut und abgestraft. Das könnte dazu führen, dass die Kandidaten-Karriere des Osnabrückers noch vor den Bundestagswahlen endet.

Manch einer in der SPD wird nun in Panik geraten – sei es, weil Möchtegern-Abgeordnete um ihre Chancen fürchten, sei es, weil die Linksextremen nun abschließend zu der Überzeugung gelangen, bei Wahlen nur noch mit der Vision der Systemüberwindung erfolgreich sein zu können. Dort allerdings sind längst schon die Kommunisten der umbenannten SED – und denen ist es offensichtlich nicht gelungen, mit ihrer Rückbesinnung auf DDR-„Tugenden“ die Westdeutschen überzeugen zu können.

Wer in NRW siegt, siegt im Bund

Früher galt: wer an Rhein und Ruhr gewinnt, hat gute Chancen, bei Bundestagswahlen ganz vorn mitzuspielen. Vor allem für die SPD galt: Ohne NRW kein Erfolg auf Bundesebene. Möglich, dass sich diese Maxime gewandelt hat – dahingehend, dass der Trend zu einem Zweiparteiensystem aus Schwarzen und Grünen immer offensichtlicher wird.

Nicht außeracht gelassen werden sollte dabei allerdings die Tatsache, dass auch bei diesen Kommunalwahlen nur jeder Zweite überhaupt seine Stimme abgegeben hat. Hier liegt ein Potential brach, dessen Verhalten bei den Bundestagswahlen schwer einzuschätzen ist. Vermutlich werden in NRW im Herbst kommenden Jahres rund ein Drittel der Wahlberechtigten auf die Stimmabgabe verzichten. Damit aber stehen immer noch rund 20 Prozent parat, die jede Prognose auf Grundlage des Wahlergebnisses vom Sonntag aushebeln könnten.

Grün gewinnt, SPD verliert
Kommunalwahl NRW: Die Botschaft für den Bund
Da es bei Kommunalwahlen vor allem um die Besetzung der Rathäuser und Gemeindevertretungen geht, ist davon auszugehen, dass jene, denen deren Besetzung wichtig ist, auch ihre Stimme abgeben. Das kann bedeuten: Die (einstmals) Großen – CDU, SPD und nun auch Grüne – könnten ihre Potentiale weitgehend ausgeschöpft haben. Frustrierte Wahlverweigerer allerdings könnten bei den Bundestagswahlen trotz Wahlverweigerung auf kommunaler Ebene aktiv werden. Das könnte vor allem der AfD mehr Zuspruch bringen. Da jedoch davon auszugehen ist, dass deren Stigmatisierung und die innerparteilichen Konflikte weiterhin die öffentliche Stimmung bestimmen werden, werden die AfD-Bäume nicht in den Himmel wachsen.

Richtig schwierig wird es für die FDP, deren aus NRW stammender Bundesvorsitzender seit Jahren keine Antwort auf den Niedergang seiner Partei gefunden hat. Sollte es in der FDP noch ein Zucken geben, wäre neuer Schwung an der Parteispitze die letzte Möglichkeit, aus der Bedeutungslosigkeit herauszukommen.

Die im Westen ungeliebte PdL wird sich noch intensiver auf die Wählerklientel in der früheren DDR konzentrieren. Die SED-Nachfolger sind und bleiben eine Ostpartei – die Vorstellung, mit der Aufnahme der orthodoxen Marxisten aus dem Westen auch in der alten BRD groß herauszukommen, ist an die Wand gegangen. Übernehmen dann demnächst zwei Linksextremistinnen die Partei von Ulbricht und Honecker, ist mit einem Mehr an Zustimmung im Westen ohnehin nicht mehr zu rechnen.

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Kommentare ( 102 )

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Protestwaehler
4 Jahre her

In Stolberg in Nordrhein-Westfalen soll ein 23jähriger von einem mutmaßlichen Islamisten niedergestochen worden sein, weil dessen Vater auf einem AfD Wahlplakat abgelichtet gewesen sein soll.
Man stelle sich vor, das wäre einem Mitglied der Kartellparteien passiert, was da heute wieder in diesen „Medien“ los gewesen wäre, vor allem wenns einem der Grünen passiert wäre und der Täter ein vermeintlicher Rechte sein könnte.

Gjergj Kastrioti
4 Jahre her

Volle Zustimmung; ich denke auch, dass in diesem einen Jahr bis zur Bundestagswahl nicht soviel passieren wird, um „Schwarz-Grün“ noch zu verhindern. Wenn die AfD insgesamt wieder auf die 12.6% käme, wäre das bereits ein großer Erfolg!

hekauf
4 Jahre her

Offiziell bestehen die „Grünen“ seit der Grünungsversammlung am 12.01.1980. Die Berichte in den Medien über die Gründung der „Grünen“ sind, ohne die Vorgeschichte zu erwähnen, eine reine Geschichtsfälschung. Was verschwiegen wird ist, dass die „Grünen“ bereits bei der EU Wahl 1979 ihre Geburtsstunde hatten als sie dort zum ersten Mal flächendeckend zur Wahl antraten. Die Existenz der „Grünen“ hatte unmittelbar damit zu tun, dass der CDU Abgeordnete Herbert Gruhl 1975 das Buch schrieb: „Ein Planet wird geplündert“. (Die Schreckensbilanz unserer Politik). Er hat darin nachgewiesen, dass die Menschheit weit mehr an Ressourcen verbraucht als nachwachsen. Dass wir ein Mehrfaches konsumieren… Mehr

Rambatuba
4 Jahre her

Wie kann es sein, dass ein noch denkfähiger Mensch die Partei wählt, die für das Energiewende-Desaster, die anhaltende illegale Massenimmigration, die Beseitigung der Meinungsfreiheit durch das NetzDG, die undemokratischen, wirtschaftszerstörenden Corona-Maßnahmen, das Explodieren von Gewalt- und Clankriminalitätsteht?

Das muss ein schlechter Witz sein!

Gruenauerin
4 Jahre her

Leider ist die Wirtschaft nicht mehr national. Es gibt vielleicht noch ein oder zwei Hände voll Unternehmen, die alle anderen auf sich aufgeteilt haben. Die Verschachtelung ist für einen Normalverbraucher gar nicht mehr zu überblicken. Dadurch sind natürlich die großen Unternehmen überhaupt nicht mehr auf Deutschland angewiesen. Sie sind globalisiert. Wenn Deutschland seine Industrie abwickeln will – so what – dann gehen die eben woanders hin, wo sie gelitten sind. Deshalb wird die Wirtschaft keinen Umschwung in rationales Handeln bewirken können. Die noch in Deutschland ihren Hauptsitz haben, nehmen noch das Geld mit, was sie uns abpressen können und dann… Mehr

Gruenauerin
4 Jahre her

Die AfD in NRW wird niemals den Frust der Bürger auf sich lenken können. NRW kann man abschreiben. Den Bürgern dieses Bundeslandes scheint es Freude zu machen, zur Minderheit im eigenen Land degradiert zu werden. Nirgendwo scheint es mir ist die Islamisierung und der Bevölkerungsaustausch so gut gelungen, wie in NRW. Schwarz und Grün sind absolut KEIN Zweiparteiensystem, sondern es sind freundschaftlich verbundene Blockparteien, wo jeder seinen bestimmten Platz einnimmt, wie weiland in der DDR. Die FDP braucht niemand mehr, höchstens noch, wenn mal irgendwo schwarz-grün und Rot/Knallerot nicht so richtig aufgeht. Dann spielen sie den dummen August. Diese Wahl… Mehr

Casta Diva
4 Jahre her
Antworten an  Gruenauerin

Ganz fulminant, liebe Gruenauerin! Wenn ich könnte, würde ich als in NRW lebende, zunehmend fassungsloser Werdende Sie auf einen Kaffee einladen.

Konradin
4 Jahre her

Gestern schrieb ich folgenden Kommentar zu Roland Tichys Artikel „Kommunalwahl NRW: Die Botschaft für den Bund“: Die Grünen geben die politschen Inhalte der Bundespoltik mittlerweile in nahezu allen Bereichen seit rund 10 Jahren vor – und das war erst der Anfang. Dank einer massiven öffentlich-rechtlichen Medienmacht im Rücken. So auch jetzt wieder live und in Farbe bei Anne Will. Überflüssig zu erwähnen wer dort wieder mit in der Runde sitzt. So wie jede Woche für Woche für Woche für Woche für Woche – über Monate, Jahre. ARD und ZDF versuchen nicht mal mehr ansatzweise die Dauerpropaganda für die Partei Die… Mehr

LosAmigos
4 Jahre her

die grün angemalten roten nehmen derselben die wähler weg. den dunkelroten (ehemals schwarzen) kommts nicht ungelegen. schröder kams vor 20 Jahren auch gelegen, nur ER wusste wie man mit sowas umgeht, so klein mit hut waren sie, soo klein! wem ist der abend der verlorenen landtagswahl in nrw noch im sinn, als schröder flux einfach so neuwahlen verkündete. dem cdu-rüttgers wurde die wahlpartie versaut, weil schau geklaut, und die grünen? das gesicht unserer einjährigen theaterwissenschaftlerin, mich überwältigt es heute noch mit glücksgefühlen. mit ihrem kürbiskopft, nicht gerade vom klapperstorch mit irgend welchen reizen oder fähigkeiten verwöhnt, und dann dieses gesicht… Mehr

Deutscher
4 Jahre her

Wer nicht AfD wählt, wählt Grün. Nicht unbedingt die Partei, aber die Politik.

Andreas aus E.
4 Jahre her

Ein Zweiparteiensystem aus Schwarzen und Grünen sehe ich nicht.
Es geht eher in Richtung Einparteiensystem, unter dem Motto „zwei Farben – eine Partei“.

LosAmigos
4 Jahre her
Antworten an  Andreas aus E.

rotschwarz+rotgrün+rot? vielleicht „getöntes rot“ 🙂
die Originale in ROT sind auch nicht mehr das was sie mal waren! Der Ostblock wollte den Westblock und den Rest der Welt usurpieren aber NICHT integrieren!!!