Altmaier sagt, bezeichnend für das Niveau dieser Sendung: „Wir können nicht in die Glaskugel schauen und wissen ob er nun noch zwei oder zwanzig Jahre an der Macht ist.“ Plasberg bedankt sich für die „vielen klugen Gedanken.“ Aber die nannte niemand.
„Vergiftete Beziehungen – wie umgehen mit Putins Russland?“ – so jedenfalls wurde im Vorfeld von Hart aber fair das Thema der Sendung u.a. von der Augsburger Allgemeinen angekündigt. Sind solche Wortspielchen angesichts eines schwer vergifteten Kritikers des russischen Präsidenten angebracht? Wobei eine These im Raum steht: Im Zweifel war’s immer der Russe.
Interessanter wenn auch wenig überraschend ist sowieso, welche groteske Schlagseite die Runde dazu bei Plasberg hat, wo der Oppositionsführer im deutschen Bundestag, dessen Abgeordnete ja eine mindestens ergebnisoffene Haltung zu Wladimir Putin haben, ebenso, wie sie zum Nordstream-2-Projekt stehen, wieder einmal nicht eingeladen wurden.
Stattdessen ist mit Annalena Baerbock erneut eine grüne Politikerin zugegen – zum einen, als Vertreterin einer Partei, die via Katrin Göring-Eckardt gerade zur Genüge erklärt hat, dass sie nichts mehr von der Pipeline aus Moskau hält und offensichtlich lieber das Gas der USA über den Atlantik schippern lassen möchte. Denn darum geht es ja wohl, wer das große Geschäft macht mit Merkels Energiewende. Wir steigen aus Kohle aus und in Gas ein; beides nicht erneuerbare Energieträger, die Klimagase ausstoßen beim Verbrennen und über Tausende von Kilometern transportiert werden müssen. Wir vertreiben Schmutz mit teurem Schmutz, das ist Merkel-Logik; und jetzt geht es darum, wer liefern darf.
Theo Sommer darf den Senior-Journalisten spielen, es sei ihm vergönnt, denn Wirtschaftsminister Peter Altmaier darf ja auch zum x-ten mal. Man munkelt, sein Sitz bei Hart aber fair trüge schon ein kleines Messingschildchen mit seinem Namen drauf, so oft wie Altmaier schon im Öffentlich-rechtlichen Talkshowzirkus den Erkläraugust für die Bundesregierung gegeben hat und vor allem: geben durfte und wollte. Er ist Merkels Fachmann, wenn es darum geht, den Kopf hinzuhalten. Dafür braucht man wahrlich ein dickes Fell. Und Altmaier hält hin.
Der Schriftsteller und Diskjokey Wladimir Kaminer darf auch dabei sein. Der kommt ursprünglich aus Russland und soll den Russlandintimus geben. Udo Lielischkies war lange Jahre Leiter des Moskauer Büros der ARD, kann er Licht ins Dunkel bringen mit oder ohne russische Gaslaterne?
Plasberg meint in seiner Anmoderation, dass, sollte die Pipline ad acta gelegt, werden, könnte das ein „empfindlicher Schlag gegen den Devisensammler Putin“ sein.
„Ist der Präsident ein skrupelloser Herrscher, der Feinde aus dem Weg räumt und Nachbarn bedroht?“, fragt Plasberg. Ist das tatsächlich die nahe liegende und beste Frage? „Geht Wirtschaft vor Moral, müssen wir uns mit Russland arrangieren?“, will der Moderator weiter wissen.
Jedenfalls wurde Nawalny schwer verletzt und sollte wohl (sicher?) zu Tode kommen nach einer ihm irgendwie verabreichten Dosis eines aufwendig hergestellten Nervenkampfstoffs, der in Russland entwickelt worden sein soll. Angela Merkel fordert die russische Regierung auf, sich dazu zu erklären. Es gäbe Fragen, „die nur die russische Regierung beantworten kann und beantworten muss.“
Annalena Baerbock verhaspelt sich gleich zu Beginn, als sie erklärt, die Pipeline müsse gestoppt werden auch deshalb, weil sie Europa spalte (sie meint die Energiewende). Der Anschlag auf Nawalny hier also doch nur gefundenes Fressen, eine alte Forderung neu aufzuladen?
Für Udo Lielischkies ist der Nachweis des Nervenkampfstoffes klare Botschaft des Kremls als Warnung: Seht her, dass machen wir mit unseren Kritikern (Old School der Moskologie).
Plaberg feixt und lächelt diese ersten Minuten der Sendung, als befände er sich im vierten nie gedrehten Teil des Hollywood-Blockbusters „Der Pate“ – unangenehm, denn immerhin schwebte hier ein Mensch akut in Lebensgefahr.
Wladimir Kaminer erinnert an die gängige Praxis, sich in Russland seiner Gegner zu entledigen. Ihn wundert, „warum darum ausgerechnet jetzt so viel Aufsehen gemacht wird“. Und er sieht die westlichen Demokratien als Mitschuldige, denn ohne die Wirtschaftsbeziehungen zu Russland wäre das Land längst am Ende. Klar, auch er möchte offensichtlich, dass Nordstream-2 beendet wird. Aber wir dürfen wetten, dass wollte er auch schon vor dem Attentat auf Nawalny.
Theo Sommer sieht in der Tat aufs Neue die Skrupellosigkeit des russischen Machtapparates bestätigt. Weiß er schon mehr oder ist das eine Indizienverurteilung möglicherweise zu Recht (oder einfach auch nur Old School der Moskologie)? Ja, Sommer will auch Sanktionen, aber ein Ende von Nordstream-2 wäre eher „ein Schuss ins eigene Bein.“
Annalena Baerbock: Der Eindruck von ihr ist wieder der einer Halbwüchsigen, die vollkommen überraschend noch über die Schlafenszeit hinaus am Tisch der Erwachsenen mitreden darf und sich darüber eins ums andere Mal ganz erschrocken über die Gelegenheit und auch aus massivem Substanzmangel verhaspelt.
Theo Sommer meint, wer Nordstream-2 abschalten will, der müsste eigentlich dann folgerichtig auch Nordstream-1 abschalten.
Wladimir Kaminer findet die Diskussion bigott, so erinnert er daran, dass die deutsche Kanzlerin Putin gerade ganz Weißrussland in den Rachen geschoben hätte „ohne mit der Wimper zu zucken.“
Annalena Baerbock redet und Peter Altmaier meldet sich derweil mit dem Finger der erhobenen Hand bei Lehrer Plasberg zu Wort, zu verführerisch war wohl für den Moment das Gefühl, sich wieder in der Schule zu befinden. Ach, hätte er doch noch mit den Fingern geschnipst. Altmaier sagt, er kenne kein Land der Welt, wo Sanktionen schon einmal etwas gebracht hätten. Dann erzählt er von Sanktionen, die er mit getragen hätte und Baerbock merkt den Widerspruch.
Baerbock und Kaminer sind auf einer Wellenlänge, so oft wie die Grüne lächelt, wenn der Autor referiert. Der Deutsch-Russe schlägt vor, das Gas, welches irgendwann vielleicht durch die unfertige Pipeline fließt, „Gutes-Gewissen-Gas“ zu nennen. Dann nämlich, wenn der Westen fordern würde, politische Gefangene im Gegenzug für die Inbetriebnahme der Pipeline freizulassen. Was für ein Niveau.
Zum Verhältnis zwischen Minsk und Moskau, Lukaschenko und Putin darf jeder seine Einschätzung dazu abgegeben und sei sie auch noch so Banane. Nichts bleibt wirklich hängen, jeder in seiner Gedankenwelt und Selbstverliebtheit gefangen. Kaminer ist dabei der Emotionale, der Russe in Deutschland, den er in seinen Büchern oft noch so sympathisch ausgemalt hat. Aber hilft das wirklich, dem trotz alledem möglicherweise irgendwie noch interessierten Zuschauer irgendeine Klarheit zu schaffen?
Die eingeblendeten Zuschauerkommentare wünschen teilweise erst einmal eine bessere Beweislage, bevor Russland verurteilt wird. Tatsächlich kommt diese Einschränkung in der Runde zu kurz, wo es die überwiegende Zeit um Sanktionen ging.
Udo Lielischkies sagt noch etwas Komisches, er meint, Korruption würde Russland kaputt machen. Über die Wirkung von Sanktionen verliert er in dem Zusammenhang kein Wort, nicht über bestehende und nicht über kommende. Und auch nicht darüber, wen diese Sanktionen zu erst treffen würden. Theo Sommer philosophiert noch ein wenig darüber, was passieren würde, wenn Nawalny irgendwann russischer Präsident wäre. Seiner Meinung nach nicht viel.
Altmaier sagt dann ziemlich zum Schluss einen Satz über Putin, der bezeichnend ist für das Niveau vieler Beiträge dieser Sendung: „Wir können nicht in die Glaskugel schauen und wissen ob er nun noch zwei oder zwanzig Jahre an der Macht ist.“ Plasberg bedankt sich für die „vielen klugen Gedanken.“ Ja, es wäre möglicherweise erfrischend gewesen, von diesen etwas zu erfahren. Aber wenn sie doch da gewesen sein sollten, haben sie die Denker leider für sich behalten.
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Mit Baerbock und Altmaier sind ja auch die beiden größten Nebelkerzen unterwegs. Fehlt nur noch, dass Luisa Neubauer und ihr Gefolge zu Nordstream befragt werden. Die Antwort von Frau Neubauer auf die Frage, was sie sich für Nordstream wünscht, wäre: „ich wünsche mir mehr Klimaschutz!“. Diese Antwort gibt sie auf jede Frage. Bei anderen „Sekten“ wird das als „Populismus“ bezeichnet.
Na ja, wenn die AfD solch einen drögen und wenig argumentenfesten Menschen wie den Gauland dort hin entsendet, kommt der bei solchen Schlappermäulern wie der Bärbock unter die Räder. Wer erinnert sich z.B. an das Sommerinterwiev in Potsdam mit dem fuchsgesichtigen Koll, der ständig hinterhältig mit Lapalien insistiert wie mit einer Gebetsmühle?
Selbst die eloquentere Frau Weidel macht mit ihren seltsamen Attitüden in solchen Runden nicht gerade bella figura. Dabei hätte die AfD diese Leute, siehe Redebeiträge im Bundestag.
Was hier mal wieder mit den Russen abläuft ist eine einzige Schande. Wenn ich den Beweis habe, dann lege ich diesen auf den Tisch und konfrontiere damit den Verdächtigen, wie es überall auf der Welt geschieht. Aber wie immer will nun die gedachte Gasempfängerin nicht so richtig damit rausrücken um sich noch ein Hintertürchen offen zu lassen und somit verkommt ein ernster Vorwurf zur Farce und auch ihre Tour, sich nun hinter der EU als Gemeinschaftsaufgabe zu verstecken ist typisch für diese Person und man muß sich nun die Frage stellen, warum ausgerechnet sie sich in der Giftfrage eines Russen… Mehr
Selbstverständlich ist es eine Schande. Hart sollte Deutschland vor zwei Jahren reagieren, nachdem zwei Menschen in England mit gleichem Kriegsstoff vergiftet waren. England bat um eine gemeinsame starke Reaktion, aber D. eher ungern dem englischen Aufruf folgte. Nawalny wurde nicht auf deutschem Boden vergiftet, warum sollte Kanzlerin jetzt ihr Lieblingsstück zu erfrieren lassen. Sie hat es nicht früher gemacht, als viele darüber geschrieben, dass diese Pipeline nicht notwendig ist und dadurch zu Putinsgunsten Polen und Ukraine verraten werden. Bundesregierung fast kein Wort gesagt, als in D. tschetschenische Intellektuelle-Oppositionelle ermordet worden waren. Auch viele Dutzende friedliche Demonstranten gegen Putin sitzen heute… Mehr
Wenn Kaminer fordert „politische Gefangene im Gegenzug für die Inbetriebnahme der Pipeline freizulassen“, hst er offensichtlich nicht begriffen, wer im Zweifel bei der Energieversorgung Deutschlands am längeren Hebel und wer im Dunkeln sitzen wird. Und politische Gefangene kann man auch nach der Inbetriebnahme machen, kommt hierzulande sicher auch wiedee.
Das ist doch genau das was die Grünen wollen. Totaler Ausstieg auch aus dem fossilene Brennstoff Gas und eine Zwangsumstellung auf Erneuerbare. Dass Erdgas auch noch technologisch anderen Zwecken dient, ist bei der technikaffinen Annalena vermutlich noch nicht angekommen.
Die industrialisierte Welt lacht über dieses Land mit der noch einzigen Recource „Gutmenschentum“ und reibt sich die Hände über soviel Dummheit.
Quark und noch mehr.
Der Intelligenzquotient der Plasbergianer liegt bei 150.
Alle zusammengenommen, versteht sich….
Das war schon wesentlich mehr in Summe 😉
Pro Person liegt er mit Sicherheit bei mindestens 😉 80
(sehen sie mal nach was das bedeutet)
Vielleicht ist es nicht so bekannt, neben der „Nord-stream“ gibt es auch noch eine „Süd-stream“ aus Russland.
Was ist mit der anderen Pipeline, mit der „Süd-stream“, die durch die Türkei, Adria, bis nach Österreich und von dort weiter nach Zentral-Europa gehen soll?
Davon hört man nichts. hat Frau Merkel wohl vergessen in ihrer Hass-Rhetorik.
Solche „Empörungsthemen“ wie – „Nawalny Vergiftung“ – Pipeline, ui, ui, ja oder nein (gar nichts wird geschehen) – fortgesetztes Trump bashing – Weltuntergang durch Klima, Corona, Wasserknappheit, Gletscherschmelzen, u.a. sollen das Volk blos „beschäftigen“ um vom Hinsehen abzulenken, da wo methodisch und systematisch gestohlen wird. Der Deutsche soll sich mit „schwerwiegenden Problemen“ beschäftigen sonst merkt er vielleicht noch den Diebstahl historischen Ausmaßes in Deutschland und der EU. Wenn sie die Zukunft Deutschlands wissen wollen, dann schauen sie nach Griechenland, das von der EU zerstört wurde und faktisch in den Ruin getrieben wurde und noch wird. Bei uns ging es los… Mehr
Kann sein, dass das Thema ein wenig vom eigentlichen Bericht wegführt, jedoch ist diese Sendung für mich persönlich – dass es sie überhaupt noch gibt – ein Skanadal! Meine Lebensgefährtin und Mutter meiner Tochter, die damals anno 2014 erneut krebskrank war (Brustkrebs-Rezidiv), hatte eine Sendung von „hart aber fair“ gesehen, in der ein Arzt im Beisein einer als geheilt aufgetretenen Frau (Patientin?) mittels dieser Sendung eine Öffentlich-Rechtliche Plattform bekommen hatte. Angesichts dieses Werbe-Effektes im Ergebnis hatte meine Lebensgefährtin diesen Hackethal-Schüler (!!!) aufgesucht und danach jegliche schulmedizinische Behandlung verweigert. Das hatte sie dann schriftlich in vermeintlich unangreifbarer juristischer Form diesem Arzt… Mehr
„vermeintlich unangreifbarer juristischer Form diesem Arzt gegenüber erklärt.“
Diese „Willenserklärung“ ist rechtlich unwirksam, wegen Täuschung und Vortäuschung.
„Die Sache ist nicht justitiabel aufgrund der entsprechenden Einwilligen.“
Das ist in dieser kategorischen Form nicht richtig.
Willenserklärungen können mit einer Verjährung von 10 Jahren, juristisch angegriffen werden.
Ärzte und Anwälte schulden nach Recht und Gesetz keinen „Erfolg“ für die von ihnen erbrachte „Leistung“.
Dies gilt allerdings nur dann, wenn die erbrachte „Leistung“ überhaupt zum Erfolg führen könnte. Wenn dies erwiesenermaßen ausgeschlossen ist, dass ein „Erfolg“ überhaupt eintreten kann, dann ist es „Betrug“.
Die linksgüne Koboldine ist diesmal einigermaßen unfallfrei durchgekommen.
Mit positiver Intelligenz konnte sie aber trotzdem nicht glänzen.
Wenn der einer erzählen hätte, in Gasleitungen könnte man Strom speichern, die würde es der ganzen Welt erzählen.
Das bedeutet sie ist für höchste Ämter geeignet.