Mit Gold hinterlegte Inhaberschuldverschreibungen, eine Form der Geldanlage, sind bislang steuerfrei. Das ist dem Finanzministerium nun gar nicht recht.
Gold hat auf Räuber aller Zeiten eine magische Wirkung ausgeübt – und tut dies offenbar heute noch. In der Berliner Wilhelmstraße 97 scheint sich ein solches Räubernest zu befinden. Die Adresse ist besser bekannt als Sitz des Bundesministeriums der Finanzen. In der dortigen Steuerabteilung haben staatliche Einnahmeverbesserer keine Ruhe, wenn Bürger vielleicht doch einen kleinen Gewinn steuerfrei vereinnahmen könnten. Vor allem die Entwicklung des Goldpreises auf immer neue Rekordhöhen lässt die staatliche Begehrlichkeit entsprechend wachsen. Deshalb soll mit der Steuerfreiheit von Gewinnen bei bestimmten Goldanlagen bald Schluss sein. Fällt der Goldpreis wieder und Anleger machen Verluste, bleibt deren steuerliche Berücksichtigung natürlich ausgeschlossen.
Mit der steuerfreien Mitnahme von Gewinnen aus Gold-Inhaberschuldverschreibungen soll bald Schluss sein. Das Bundesfinanzministerium hat den Entwurf eines Jahressteuergesetzes erarbeitet, mit dem die für Anleger günstigen Urteile des Bundesfinanzhofes ausgehebelt und Gewinne mit diesen Goldpapieren genauso wie Gewinne mit Aktien immer mit 25 Prozent Abgeltungsteuer belegt werden sollen – egal wie lange die Papiere gehalten werden. Bundestag und Bundesrat sind mit den Plänen noch nicht befasst worden und müssen noch zustimmen, ehe das Gesetz vermutlich zum 1. Januar 2021 in Kraft treten kann.
Der Kauf von physischem Gold (ist mehrwertsteuerfrei) und die Einlagerung im privaten oder im örtlichen Banktresor bleibt natürlich eine Alternative, um sich vor den Raffkes aus der Wilhelmstraße in Sicherheit zu bringen. Doch auch hier zieht der Staat bereits die Zügel an. War bis 2017 der Kauf von Gold beim Händler bis zu 14.999 Euro anonym möglich, so wurde die Grenze danach auf 9.999 Euro und seit dem 1. Januar dieses Jahres auf 1.999 Euro reduziert. Damit ist gerade noch ein Krügerrand (eine Unze) registrierungsfrei kaufbar. Offizieller Grund für die Registrierungspflicht von Goldkäufern ist der Kampf gegen Geldwäsche. Doch das Argument erscheint vorgeschoben: Von 77.252 Meldefällen für Geldwäsche beziehungsweise Terrorismusfinanzierung hatten im Jahr 2018 nur 175 Verdachtsmeldungen einen Bezug zu Edelmetallen, musste die Bundesregierung in einer Antwort auf eine Anfrage der FDP-Fraktion einräumen. Möglicherweise kommen auch auf Käufer von physischem Gold umfassendere Steuerpflichten zu.
Die steuerlichen Einschränkungen werden zur Folge haben, dass Anleger auf Angebote im Ausland ausweichen, wie etwa zu der auch bei deutschen Anlegern beliebten (staatlichen) Münze Österreich, wo Käufer ihr erworbenes Gold (zum Beispiel der Wiener Philharmoniker) direkt einlagern können oder auf Angebote deutscher Anbieter wie von Degussa Goldhandel, dem größten von Banken unabhängigen Edelmetallhändler für den Ankauf von Altgold und Verkauf von Investmentmetallen: Gerne lagert man für den Kunden auch in tiefen Stollen in der Schweiz oder an anderen Standorten weltweit ein. Auch unseriöse Händler könnten wieder Morgenluft wittern. Zuletzt hatte der Zusammenbruch der Firma PIM-Gold Schlagzeilen gemacht, die jahrelang Goldsparpläne mit Verzinsung angeboten hatte, obwohl Gold naturgemäß keine Zinsen abwirft. Die Finanzaufsicht BaFin merkte nichts. Der Schaden der Anleger beläuft sich auf rund 150 Millionen Euro.
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Es gab einmal:“Gold gab ich für Eisen“, wo im ersten Weltkrieg Ehrringe zu Gunsten des Reiches in Eisen getauscht wurde. Der Hintergrund jetzt ist sicher, daß man sich eine Geldquelle für die massiven Kosten des europäischen Geldverpulverns auftun will. Man kann da ganz einfach eine 50%ige Vermögensabgabe drauf beschließen.
Das ist doch erst der Anfang. Nachdem es nicht funktioniert hat, die Deutschen komplett vom Bargeld abzubringen, geht es als Nächstes an die Sparguthaben, die die Betroffenen nicht rechtzeitig in Bares umgesetzt haben und einige Zeit später werden den kleinen Hausbesitzern Zwangshypotheken auferlegt. Wie auch sonst, soll die Zeche dieser Politik bezahlt werden?
Herr Scholz benötigt doch die Unterstützung der antikapitalistischen SPD-Spitze für seine aussichtsreiche Kanzlerkandidatur. Da darf man kein Schlupfloch lassen. Zumal das eigene üppige Einkommen aus Steuergeldern stammt.
Die Ungleichbehandlung von Privatanlegern und „Firmen“ ist auch hier interessant.
Die gibt es mittlerweile überall: der kleine Sparer muss jeden Cent nach beliebiger Haltedauer versteuern – während Firmen dies komplett steuerfrei machen können.
Wo sind die SPDler die „Ungerecht“ schreien ?
Wie immer wird der „Sozialstaat“ mit seiner Abzocke die normalen Bürger also den Mittelstand und die kleinen und mittleren Vermögen zur Kasse bitten. Die Armen haben nichts und die größeren Vermögen können ausweichen.
Der Fiskus könnte sich damit in den Finger schneiden, dass Verluste verrechenbar sind. Auch wird er eine Steuerpflicht kaum rückwirkend einführen können
Aber genaugenommen wird Machtbasis von Merkel und den Grünen zur Kasse gebeten. Vermutlich applaudieren sie schon.
PS: damit werden schon die privaten Reserven der Bürger vom Fiskus angezapft, die eigentlich für die Zeit nach dem Euro-Kollaps gebraucht würden. Schöne Sintflut noch …
Thatcher:
„Sozialismus ist, wenn einem das Geld der Anderen ausgeht.“
Von all dem Horch-und-Guck ganz zu schweigen!!!
Wie oft hab ich das schon gepostet?????
Das Ganze hat einen ganz anderen Hintergrund. Nicht die Steuerfreien Gewinne stehen da im Focus…der Normal-Anleger kauft da viel zu wenig als das es sich lohnen würde. Nein…man will auf lange Sicht das Bargeld abschaffen (nächsten 20 Jahre) und damit auch alternative Zahlungsmethoden bzw. die Möglichkeit sein Vermögen in „mobilen Alternativen“ anzulegen. Wenn es nur noch Kartenzahlung gibt, dann ist der Bürger mit der Sperrung der Karte „mittellos“. China macht es vor….die EU ist bereit es zu übernehmen. Bei Fehlverhalten….Kartensperrung…Kontosperrung….guckst Du! Dazu noch die Überwachung….wer, was, wann und wo kauft. Was liest er für ein Buch? Was für eine Zeitung?… Mehr
Alternative Zahlungen sind auch vorzüglich für eine Finanztransaktionssteuer, mit Mindestbetrag, geeignet.
Endlich Expertise im Bundesfinanzministerium!
Man rechnet in Zukunft also mit steigenden Goldpreisen.
Höchst interessant…
https://goldprice.org/charts/gold-price-performance-USD_x.png?1596005701666
Seien Sie nicht so kleinlich, wie sonst könnte man die Folgen der offenen Grenzen,
die gescheiterte Energiewende oder die Macron-Schenkung finanzieren?
Das ist der Anfang.
Auch wenn es permanent im Zusammenhang mit Gold-ETC wiederholt wird: bei XETRA-Gold kann man sich nicht den Gegenwert in Gold nach Hause liefern lassen. Man kann es sich ausschließlich an seine Bank liefern lassen (wenn die denn mitmacht). Die Liefergebühren sind sehr hoch, z.B. €275 für 1 kg, und ob Mengen unter 1 kg überhaupt geliefert werden, ist unklar. Für institutionelle Investoren mag so ein Produkt interessant sein, da sie sich nicht um die sichere Lagerung des Goldes kümmern müssen. Für Privatanleger halte ich diese Produkte nicht unbedingt für geeignet. Immerhin investiert er in ein Produkt mit hohem Risiko, nämlich… Mehr