Düsseldorfs OB in Kritik: Offizielles Video mit antisemitischem Rapper Farid Bang

Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel hat einen Rapper engagiert, um die "Partyszene" für seine Corona-Maßnahmen zu gewinnen. Doch der Mann ist für seine antisemitischen und geschmacklosen Texte bekannt, die schon einmal einen Skandal auslösten.

imago Images/Future Images, Beautiful Sports

Durch einen Auftritt des als antisemitisch und frauenfeindlich geltenden Rapper Farid Bang in einem offiziellen YouTube-Video der Stadt Düsseldorf ist deren Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) in die Kritik geraten. Die NRW-Amtisemitismusbeauftragte Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) sagte, die Aktion sei ein Affront gegen alle, die sich für eine offene und tolerante Gesellschaft einsetzten und „ein fatales Zeichen an das jüdische Leben in unserem Land“. Der Bundesvorsitzende der Partei „Allianz liberaler und libertärer Europäer (ALLE)“, Thorsten Kraft, forderte Geisel zum Rücktritt auf. Kraft, der auch TE-Autor ist, nannte es „erbärmlich und zutiefst menschenverachtend von Geisel und der SPD, einen Antisemiten anzuheuern, um so Stimmen bei Islamisten und Rechtsextremen zu sammeln“.

Peinlich für Geisel ist auch: Am Dienstag hatte es auf eine Anfrage der Bild-Zeitung im Düsseldorfer Rathaus geheißen, der Oberbürgermeister habe im Vorfeld der Veröffentlichung Kontakt zur jüdischen Gemeinde aufgenommen und: „Es gab von Seite der Gemeinde zumindest uns gegenüber keine Einwände.“ Doch am Mittwoch früh stellte Gemeindedirektor Michael Rubinstein fest: „Ich kann bestätigen, dass weder eine schriftliche noch eine mündliche Anfrage der Stadt Düsseldorf über ein Video der Stadt mit dem Rapper Farid Bang bei uns eingegangen ist.“ Dann nahm Düsseldorfs Stadtsprecher Marc Herriger die Schuld dafür auf sich: „Ich war irrtümlicherweise nach einem Gespräch mit dem OB davon ausgegangen, dass er mit Offiziellen der Gemeinde gesprochen hatte. Insoweit war das mein Fehler. Diese Irritation mit der Jüdischen Gemeinde ist von unserer Seite allerdings durch Schriftwechsel bereits ausgeräumt worden.“

Jüdische Gemeinde widerspricht
Der 34-jährige Farid Bang ist marrokanischstämmig und wurde als Farid Hamed El Abdellaoui in der spanischen Exklave Melilla geboren. Im Jahr 2018 hatte er gemeinsam mit „Kollegah“ für einen Skandal gesorgt, als er den Musikpreis Echo erhalten sollte, der daraufhin abgeschafft wurde. Beide waren wegen Volksverhetzung angezeigt worden, weil sie gemeinsam unter anderem die Textzeilen „Mein Körper definierter als von Auschwitzinsassen“ und „Mache wieder mal ’nen Holocaust, komm‘ an mit dem Molotow“ sangen.

In dem Video apelliert Farid Bang, die Corona-Maßnahmen in der Stadt einzuhalten: „Benehmt euch, hört auf hier Unfug zu machen, sonst zieh ich euch die Ohren lang“. Im Begleittext der Stadt Düsseldorf heißt es, der Aufruf richte sich „explizit an die Partyszene“. In Medienberichten war „Partyszene“ ein viel gebrauchter Euphemismus für die meist migrantischen Gewalttäter in Stuttgart und Frankfurt. Offenbar war das Video auch ein Versuch von OB Geisel, ähnliche Verhältnisse in Düsseldorf zu verhindern. Abgerufen wurde es allerdings – Stand 22. Juli, 15.42 Uhr – nur 786 mal.

Geisel hat sich mittlerweile persönlich zu der Sache geäußert: Er wisse, dass Bang eine „ausgesprochen kontroverse Figur“ sei, so Geisel laut WDR. „Ich halte manches, was er gemacht hat, für widerwärtig“, hieß es weiter. Der Musiker habe aber seine früheren Texte bereut.

Lesen Sie auch: 

 

 

 

Unterstützung
oder

Kommentare ( 22 )

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

22 Comments
neuste
älteste beste Bewertung
Inline Feedbacks
Alle Kommentare ansehen
daldner
4 Jahre her

Man denkt immer, es geht nicht noch blöder bei den Sozen und schon kommt einer daher, der spaziert ganz locker unter der Niveau-Limbo-Stange hindurch. Denen ist nichts heilig, nichts zu blöd und nichts zu widerlich. Dabei bewundern sie heimlich die, die es auf die linke Tour zu Geld und Ansehen gebracht haben und verachten den kleinen, redlichen Mann. Deshalb buhlen sie jetzt um Stimmen bei den jungen Wilden, weil sie vom kleinen Mann in diesem Jahrhundert keine Stimme mehr kriegen werden.

Perlentaucher10
4 Jahre her

Geisel? Farblos, wie die Roten alle sind.

Protestwaehler
4 Jahre her

Ob dieser Kerl mit seinen Texten Rechtsextremisten erreicht, stell ich mal in Abrede, aber links gibt es ja sicher ebenso viele Antisemtien die für derartige Parolen empfänglich sind.

Joerg Baumann
4 Jahre her

Man kann eigentlich immer nur das Gleiche sagen. Im Grunde ist die SPD nur ehrlich und positioniert sich auch durch diese Aktion genau da, wo sie momentan steht. Einzig die Medien und einige treue SPD-Wähler wollen das partout nicht wahrhaben. Die Partyszene ist ihre Klientel, die will man beruhigen, damit die Gesellschaft die heutigen Zustände noch ein paar Monate oder Jahre länger hinnimmt. Das SPD-Klientel reicht für Wählerstimmen im Bereich von unter 5%. Der Rest sind treudoofe SPD-Wähler, die auch noch SPD wählen würden, wenn es sie gar nicht mehr gibt (dann fügen sie ein zusätzliches Feld auf dem Wahlschein… Mehr

elly
4 Jahre her

„Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel hat einen Rapper engagiert, um die „Partyszene“ für seine Corona-Maßnahmen zu gewinnen.“ kein Wunder , dass NRW nur noch am Tropf des Länderfinanzausgleichs hängt.
Zum Antisemitismus in Deutschland kann ich nur sagen: der ist hoffähig geworden dank der Linken, Grünen und SPD, wird aber immer der Bevölkerung in die Schuhe geschoben.

Landdrost
4 Jahre her

Mag ja sein, dass man dieses Klientel nur durch gleichgeartete geistige Tiefflieger ansprechen kann, nur trägt die SPD doch täglich durch ihre Migrantenliebe dazu bei, solche Parallelgesellschafen mit Asozialen zu verfestigen. Vielleicht weil das intellektuelle Niveau des Durchschnitts-SPDlers mittlerweile dem der Migranten-Rapper entspricht. Deren „Musik“ ist an textlicher Primitivität nicht mehr zu unterbieten. Was soll aus Jugendlichen schon werden, die so einen Dreck hören. Und das sage ich als bekennender Metal-Fan, also Anhänger einer Musik, die auch nicht immer gut beleumundet ist bzw. war. Nebenbei bemerkt ist Metal-Musik auch perfekt dazu geeignet Brücken zwischen Ländern und Kulturen zu bauen. Aber… Mehr

Helmut Kogelberger
4 Jahre her

Die Misere dieses Landes liegt in dem weitverbreiteten Glauben begründet, daß seine Geschicke von einer intellektuellen und fachlichen Elite geleitet werden. Dabei sitzen Leute an den Schalthebeln der Macht, die zu doof oder zu faul waren, in einem anständigen Beruf zu reüssieren.

Andreas aus E.
4 Jahre her

Da befindet sich Geisel doch in bester Gesellschaft.
Legendär „räpping Steini“, https://www.deutschlandfunk.de/am-rande-der-schamlosigkeit.691.de.html?dram:article_id=51167

Frank v Broeckel
4 Jahre her

Weshalb Deutschland seit dem Jahre 2015 ff auch völlig zurecht Groß Schilda heißt?

Weil immerhin 87,6 Prozent aller Deutschen mangels selbstständigen Denkens und Mathematikkenntnisen der zweiten Schulklasse persönlich die planmäßige und systematische Ersatzenkelunterschiebung mittels zumeist nichteuropäischer Ersatzenkel genannt Flüchtlinge selbst nach fünf Jahren immer noch NICHT einmal bemerkt haben, deswegen!

Karina Gleiss
4 Jahre her

Das ist doch der ehrenwerte Herr, der Wohnungslosen das Schlafen unter Brücken unmöglich machen wollte, indem er große Steine unter diesen platzieren ließ. Außerdem ist er Spezialdemokrat. Passt scho.

Andreas aus E.
4 Jahre her
Antworten an  Karina Gleiss

Er ist Sozialdemokrat moderner Prägung. Noch Fragen?