Der absolute Wahrheitsanspruch produziert um so schlimmere Folgen, desto mehr Macht die jeweilige Ideologie hat. Macht äußert sich vor allem darin, dass Widerspruch nicht gestattet wird. In Deutschland singen die politisch korrekten Kulturschaffenden davon ihr uniformes Lied der Gerechten.
Ständig irgendwas mit dem Islam. Und was ist mit den anderen Religionen? Gibt´s die nicht mehr? Ist das Christentum heilig? Der Buddhismus halt hinter den 7 Bergen? Und was war eigentlich an Pfingsten?
Apostelgeschichte 2,1-4
Als der Pfingsttag gekommen war, befanden sich alle am gleichen Ort.
…
3 Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder.
4 Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und begannen, in fremden Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab.
…
44 Und alle, die gläubig geworden waren, bildeten eine Gemeinschaft und hatten alles gemeinsam.
45 Sie verkauften Hab und Gut und gaben davon allen, jedem so viel, wie er nötig hatte.
Der Erfolg des Christentums ist seinem sozialen Gedanken zu verdanken. Wenn Jesus seinen Jüngern die Füße wäscht, dann ist das ein starkes Zeichen. Wenn Jesus durch sein Wundertun böse Geister austreibt und für Brot, Fische und Wein sorgt, dann sorgt er sich um die Grundbedürfnisse und wendet sich dabei vor allem an die einfachen Menschen. Und wenn am Pfingsttag jedem alles gehört, dann ist das eine Art Ur-Kommunismus.
Im Buddhismus und im Hinduismus steht die soziale Verantwortung nicht so im Vordergrund. Dort ist der Mensch nur sich selbst gegenüber und seinem Karma verantwortlich. Gutes Tun dient nur der Verbesserung des eigenen Karmas.
Um ihren Status zu verbessern, konvertieren manche Hindus der unteren Kasten zum Christentum. Sie wollen nicht abwarten, dass sich in der langen Reihe der Wiedergeburten ihr Status langsam verbessert. Das Christentum bietet ihnen die Chance, bei gottgefälligem Leben sofort ins Paradies zu kommen. Interessanterweise hat aber das indische Christentum das Kastendenken oft nicht abgelegt.
In der Realität des Westens gibt es schließlich auch ein Kastendenken. Anwalt heiratet Ärztin. Metzger heiratet Metzgereiverkäuferin. Beide wohnen in bestimmten ganz unterschiedlichen Gegenden, entsprechen unterschiedlichen sozialen Codes, haben unterschiedliche Bildung und und und …
Wie in Indien die Brahmanen, weiß die rosa Ökobourgoisie genau, was zu tun und zu lassen ist. Mit ihrer Deutungshoheit in den Medien bestimmen sie das Gute, WAS man WIE sagen darf, und das Böse, was unter allen Umständen zu lassen ist. Als Sanktionsmittel drohen die Brahmanen mit einem schlechten Karma, die politisch korrekte Ökokaste mit sozialer Ausgrenzung.
Die Trennung ist nahezu so stark wie in Indien, letztlich gibt es nur eine Fiktion der Gleichheit. In Deutschland hat die Unterschicht aber theoretisch die Chance zum Aufstieg. Wer sich aber die Realität und die Statistiken anschaut, sieht, dass diese Chance vor allem theoretisch vorhanden ist.
Auch buddhistische AIDS-Kranke in Bangkok konvertieren gerne zum Christentum. Während dort der Dienst am Kranken zur Religion gehört, wird die Krankheit in buddhistischen Ländern leicht als schlechtes Karma interpretiert. Die Menschen ziehen sich zurück, will man doch von Menschen mit schlechtem Karma nicht negativ beeinflusst werden.
In der Vergangenheit des Christentums und in der Gegenwart des Islams wurde und wird ein Schicksalsschlag durchaus auch als eine Strafe Gottes gesehen. So weit weg sind diese Religionen von diesem Denken also nicht. In Afrikas Christentum ist solch Denken immer noch Alltag.
Im Christentum und im Islam spielt die Errettung durch das Leid eine wichtige Rolle. Der Kreuzestod Jesu und der Märtyrertod garantieren einen Platz im Himmel. Wobei man immerhin unterscheiden muss, dass der christliche Märtyrer nur sich selbst meuchelt, der islamische aber so viel Ungläubige wie möglich mit sich ins Jenseits nimmt. Aber auch die heilige Inquisition erlöste Hexen und Hexeriche mit ihrem Tod von ihren Sünden und formte auf diese Weise das Böse zum Guten um.
Wie das mittelalterliche Christentum die Inquisition und die Religionskriege nutzte, um sich durchzusetzen, so ist auch der jetzige Islam durch Gewalt, Religionskriege und in allen Ländern, in denen es den Islam gibt, durch zunehmenden Fundamentalismus geprägt.
Im Westen entwickelten sich ab dem 16. Jahrhundert Religionskritik, Verwissenschaftlichung und Industrialisierung parallel und bedingten sich gegenseitig. In muslimischen Gebieten fehlt all das. Während sich im Westen die historisch-kritische Bibelkritik als Grundlage für die Relativierung der Bibel und damit des Christentums entwickelte, existiert diese „Aufklärung“ im Islam nicht. Mohammed hat sich in weiser Voraussicht gegen alle Relativierung der absoluten Wahrheit des „Wort Gottes“ im Koran gewandt. So darf der Koran in der Moschee nur in arabisch, nicht aber in der landesüblichen Sprache zitiert werden.
Das erinnert etwas an die katholische Kirche, deren Gottesdienst bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts noch in lateinischer Sprache stattfand.
Menschenwürde & Menschenrechte wurden nicht durch das Christentum, sondern in der Aufklärung gegen den Widerstand der christlichen Kirchen durchgesetzt. Dass das Christentum diese humanistischen Werte plötzlich als urchristliche vereinnahmt, zeigt wie es gelingt, unter dem Druck des Zeitgeistes übermächtige fremde Werte mit der Zeit als die eigenen auszugeben. Was aus der Sicht des Christentums als gut anzusehen war, änderte sich im Laufe der Zeit. Wenn aber das Gute der Gegenwart in der Vergangenheit das Böse ward, dann hatte sich das Christentum in der Vergangenheit getäuscht. Kann man das „Wort Gottes“ so diametral auslegen? Könnte es dann sein, dass das heutige Gute in einer Zukunft auch als das Böse bewertet wird. Im absolutistischen Gut-Denken der heutigen Zeit, sind für solche Gedanken kein Platz. Im Gegenteil: Sie sind Häresie.
Das heutige deutsch-christlich Gute funktioniert nur deshalb, weil die Bibel von „aufgeklärten“ Theologen zensiert gelesen wird. Jeder kann leicht nachlesen, dass neben dem Guten ein großer Teil des Neuen Testaments aus Drohungen und Verfluchungen besteht. Aber diese werden heute ignoriert oder durch den damaligen Zeitgeist entschuldigt. Dieser „modernen“ Auslegung des Neuen Testaments folgt aber nur ein kleiner Teil der Christen in den westlichen Industrieländern. Die Masse der Christen in den Entwicklungsländern, die auch die hoch aggressiven Teile des Neuen Testaments ernst nimmt, werden als fundamentalistisch abgekanzelt, dabei nimmt diese nur die ganze Bibel als Grundlage. Und schließlich sind entweder alle oder keines der Bibelworte „Das Wort Gottes“.
Matth. 11, 20: Darauf begann er den Städten, in denen er die meisten Wunder getan hatte, zu drohen, weil sie nicht umgekehrt waren: … Weh dir! Zur Hölle wirst du fahren! …
Selbst in der Berpredigt, die als Essenz des Guten im Christentum gilt, sind Drohungen zu finden. Z. Bsp:
Mt 5,21 Ihr habt gehört, daß zu den Alten gesagt ist: Du sollst nicht töten! Wer aber tötet, der wird dem Gericht verfallen sein.
Mt 5,22 Ich aber sage euch: Jeder, der seinem Bruder ohne Ursache zürnt, wird dem Gericht verfallen sein. Wer aber zu seinem Bruder sagt: Hohlkopf! der wird dem Hohen Rat verfallen sein. Wer aber sagt: Du Narr! der wird dem höllischen Feuer verfallen sein.
Die wirklichen Extremisten sind also Käßmann und Gefolge, indem sie bis zur lächerlichen Verzerrung des Neuen Testaments nur eine kleine Auswahl politisch korrekter „Friedensbotschaften“ verbreiten. Wer weiß schon, was Jesus getan hätte, hätte er wie Mohammed über ein Heer verfügt. Mangels Masse verschob Jesus die Gewalt eben ins Jenseits.
Matth 13, 47: Jesus: Die Engel werden ausziehen und die Bösen von den Gerechten absondern und sie in den Feuerofen werfen. Dort wird Heulen und Zähneknirschen sein.
Hätte Jesus um das Leid gewusst, das in den nächsten 2.000 Jahren von christlichen Kirchen erzeugt wird, hätte er dann das Christentum ausgelöst? Hätte er Millionen Tote im Namen des Christentums in Kauf genommen? (Am Rande bemerkt: Jesus hatte weder eine neue Religion noch die Schaffung von Kirchen im Sinn. Er verstand sich bis zum Schluss als Jude, der das Judentum reformieren wollte, sich aber freilich gleichzeitig als Erlöser, Sohn Gottes und als Richter der Toten empfahl. Jesus war sozusagen Religionsstifter wider Willen.)
Andererseits ging die relativierende Modernisierung des Christentums parallel zur Modernisierung der Gesellschaft. Die zensierte Positiv-Interpretation des Neuen Testaments ermöglicht erst das relativierte Christentum und dessen Kompatibilität zur modernen Gesellschaft, wie sie heute ist.
Wie die heutige politisch korrekte Ideologie verkündet jede Offenbarungsreligion letzte nicht mehr hinterfragbare Wahrheiten. Verbunden mit dem Missionsgebot (Bergpredigt, Matthäus 28, 19 f. usw.) hat diese Ideologie aus ihrer Sicht nicht nur das Recht, sondern geradezu die Pflicht, auch über alle Anderen das Heil zu bringen. Ob diese das nun einsehen wollen oder nicht, ist dabei nicht so entscheidend, denn die Missionierung der Heiden ist ja zu ihrem Heil.
Ein Missionsgebot ist in ihrem Wesen ein Toleranzverbot. Anschauungsmaterial dafür bietet die Geschichte und die politisch korrekte Gegenwart bis heute wahrlich in Hülle & Fülle. Dieser absolute Wahrheitsanspruch produziert um so schlimmere Folgen, desto mehr Macht die jeweilige Ideologie hat. Macht äußert sich vor allem darin, dass Widerspruch nicht gestattet wird.
In Deutschland singen die politisch korrekten Kulturschaffenden davon ihr uniformes Lied der Gerechten.
Das Gottesbild im Islam und im Christentum ist ein hierarchisches. Der Mensch ist sündig und ihm kann durch die Gnade Gottes vergeben werden.
Im Buddhismus gibt es derlei Denken schon deshalb nicht, weil im Buddhismus gar kein Gott existiert. Der Mensch ist seinem Karma unterworfen. Tut er Gutes, so wendet er sein Karma zum Guten. Tut er Schlechtes, so erhält er ein schlechtes Karma, das er aber jederzeit wieder zum Guten wenden kann. Der Mensch ist nicht Gott, sondern er ist ausschließlich sich selbst verantwortlich. Es gibt keinen Gott, der in gut und böse unterscheidet, also auch keine Vorstellung von Sünde.
Der christliche Gott hat zwar den Menschen nach seinem Ebenbild geschaffen, aber er ist eben der Allmächtige, der den Menschen nach seinem Tod richtet und sie trennt nach gut und böse:
Vom Weltgericht, Matthäus, 25
34 Da wird dann der König sagen zu denen zu seiner Rechten: Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, ererbt das Reich, das euch bereitet ist von Anbeginn der Welt!
35 Denn ich bin hungrig gewesen und ihr habt mir zu essen gegeben. Ich bin durstig gewesen und ihr habt mir zu trinken gegeben.
41 Dann wird er auch sagen zu denen zur Linken: Geht weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln!
42 Denn ich bin hungrig gewesen und ihr habt mir nicht zu essen gegeben. Ich bin durstig gewesen und ihr habt mir nicht zu trinken gegeben
46 Und sie werden hingehen: Diese zur ewigen Strafe, aber die Gerechten in das ewige Leben.
Bibel lesen tut not. Selten wird so viel über ein Buch gesprochen, das so selten gelesen wird. Die Information über die Heiligen Bücher Bibel & Koran kennt man meist nur vom Hörensagen. Deshalb zitiere ich noch eine interessante Bibelstelle, die auf deutschen Kanzeln kaum zur Sprache kommt.
Wer dieses Beispiel gelesen hat, wird verstehen, dass das Neue Testament den heutigen „modernen“ Zeitgeist-Moralisten nur in zensierter Fassung zugemutet wird. Viele Teile werden im Gegensatz zum Christentum in der 3. Welt hier einfach totgeschwiegen, weil sie nicht in die heutige politisch korrekte Zeit passen. Da stellt sich natürlich die Frage: Ist das Wort Gottes abhängig vom Zeitgeist? Ist religiös definiertes gut und böse relativ?
Die Antwort des „modernen“ Christentums ist: Ja! Die Antwort des Islams ist: Nein!
Von den anvertrauten Zentnern, Matthäus 25
14 Denn es ist wie mit einem Menschen, der außer Landes ging: Er rief seine Knechte und vertraute ihnen sein Vermögen an.
15 Dem einen gab er fünf Zentner Silber, dem andern zwei, dem dritten einen, jedem nach seiner Tüchtigkeit, und zog fort.
16 Sogleich ging der hin, der fünf Zentner empfangen hatte, und handelte mit ihnen und gewann weitere fünf dazu.
17 Ebenso gewann der, der zwei Zentner empfangen hatte, zwei weitere dazu.
18 Der aber einen empfangen hatte, ging hin, grub ein Loch in die Erde und verbarg das Geld seines Herrn.
19 Nach langer Zeit kam der Herr dieser Knechte und forderte Rechenschaft von ihnen.
20 Da trat herzu, der fünf Zentner empfangen hatte, und legte weitere fünf Zentner dazu und sprach: Herr, du hast mir fünf Zentner anvertraut; siehe da, ich habe damit weitere fünf Zentner gewonnen.
21 Da sprach sein Herr zu ihm: Recht so, du tüchtiger und treuer Knecht, du bist über wenigem treu gewesen, ich will dich über viel setzen; geh hinein zu deines Herrn Freude!
22 Da trat auch herzu, der zwei Zentner empfangen hatte, und sprach: Herr, du hast mir zwei Zentner anvertraut; siehe da, ich habe damit zwei weitere gewonnen.
23 Sein Herr sprach zu ihm: Recht so, du tüchtiger und treuer Knecht, du bist über wenigem treu gewesen, ich will dich über viel setzen; geh hinein zu deines Herrn Freude!
24 Da trat auch herzu, der einen Zentner empfangen hatte, und sprach: Herr, ich wusste, dass du ein harter Mann bist: Du erntest, wo du nicht gesät hast, und sammelst ein, wo du nicht ausgestreut hast;
25 Und ich fürchtete mich, ging hin und verbarg deinen Zentner in der Erde. Siehe, da hast du das Deine.
26 Sein Herr aber antwortete und sprach zu ihm: Du böser und fauler Knecht! Wusstest du, dass ich ernte, wo ich nicht gesät habe, und einsammle, wo ich nicht ausgestreut habe?
27 Dann hättest du mein Geld zu den Wechslern bringen sollen, und wenn ich gekommen wäre, hätte ich das Meine wiederbekommen mit Zinsen.
28 Darum nehmt ihm den Zentner ab und gebt ihn dem, der zehn Zentner hat.
29 Denn wer da hat, dem wird gegeben werden, und er wird die Fülle haben; wer aber nicht hat, dem wird auch, was er hat, genommen werden.
30 Und den unnützen Knecht werft in die Finsternis hinaus; dort wird er heulen und zähneklappern.
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Dieses war der vierte Streich und der fünfte kommt … sogleich nächste Woche.
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