Corona-Krise – in Deutschland fordern vor allem Linke den Staat heraus

In Deutschland kommen etliche der Corona-Partygänger von ganz links. Erstens kommen die Einschränkungen vom verhassten Staat. Und zweitens passt Bayerns Ministerpräsident Markus Söder auch zum Feindbild des "alten weißen Mannes".

Michael Trammer/Pacific Press/LightRocket via Getty Images
Symbolbild

In den USA schaffte es Brady Sluder zu landesweiter Bekanntheit – als Rollenmodell für selbstsüchtige und durch Fakten nicht zu beeindruckende Jugendliche. Der junge Mann mit Basecap und Tank Top sagte einem Reuters-Journalisten in Miami Beach, er werde sich durch Corona nicht vom Spring Break abhalten lassen, der Massenparty junger Leute, die üblicherweise am Strand mit viel Alkohol ihren 21. Geburtstag feiern. „wenn ich Corona bekomme, dann bekomme ich Corona“, so Sluders. „Am Ende des Tages werde ich mich nicht vom Partymachen abhalten lassen.“

Davon, dass 56 Prozent derjenigen, die Symptome zeigen, in New York auf Menschen unter 50 Jahre entfallen, und auch jüngere ernsthaft erkranken können, lassen sich viele Jugendliche nicht stoppen. Sie halten sich für immun.

— Scott Gottlieb, MD (@ScottGottliebMD) March 20, 2020

In Deutschland hat Steffen Sielhaus das Zeug für das negative Rollenmodell in Corona-Zeiten. Sielhaus, nach eigener Beschreibung „AntiNationalist, Globalist, überzeugter Europäer und für eine offene bunte Gesellschaft“, twitterte als Antwort auf die TV-Unterhalterin Sarah Kuttner:

In Deutschland kommen etliche der Corona-Partygänger von links. Erstens kommen die Einschränkungen von dem ohnehin verhassten Staat. Und zweitens passt mit Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, der die Maßnahmen rigider vorantreibt als die meisten seiner Kollegen, auch das Feindbild.

Im Leipziger Stadtteil Connewitz, einer deutschlandweiten Hochburg von Linksradikalen, zogen Donnerstagnacht mehr als ein dutzend Szene-Angehörige auf eine Straßenkreuzung, um dort zu grillen. Vor einer Baustelle zündeten sie ein Feuer an.

Die Feuerwehr wurde so aggressiv angegangen, dass sie Polizeischutz brauchte.
Am Freitagmorgen gegen 0.30 Uhr brannten dann Bauzäune ganz in der Nähe.
Auch die linksextreme Plattform „Indymedia linksunten“ forderte am 20. März wieder mehr oder weniger offen zu Plünderungen während der Corona-Krise auf – offenbar in der Hoffnung, dass die Polizei wegen der angespannten Lage nicht überall Präsenz zeigen kann:

„Überall ist die neoliberale und faschisierende Politik auf dem Vormarsch. Nach dieser Krise braucht es nichts weiter als eine soziale Revolution. Es ist Zeit für eine globale Umverteilung dieser Chancen, für Autonomie und Selbstverwaltung der Communities und für ein sozialistisches Gesundheitssystem. Nehmen wir uns was wir brauchen, da wo es ist!“

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