Hans-Georg Maaßen: Ein Euro TV-Gebühr im Monat reicht

CDU-Politiker schlägt umfassende Reform des Rundfunks vor.

imago/IPON

Eine Reduzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks auf seine Kernaufgaben, verbunden mit weniger Personal und geringeren Gebühren, schlägt der CDU-Politiker und frühere Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen vor. Eine monatliche Gebühr von einem Euro sieht Maaßen als ausreichend an. „Wir müssen den öffentlich-rechtlichen Rundfunk grundsätzlich reformieren, wobei eine grundlegende Verkleinerung im Vordergrund stehen muss. Vor dem Hintergrund der vielen privaten Rundfunkangebote und des Internets bedarf es keiner neun Landesrundfunkanstalten, ZDF, DLF und so weiter“, sagte Maaßen dem Monatsmagazin Tichys Einblick.

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk sei viel zu groß und werde auch dem Neutralitätsanspruch nicht mehr gerecht. „Der WDR rühmt sich, der zweitgrößte europäische Sender nach der BBC zu sein. Allerdings nur für Nordrhein-Westfalen. Das ist nicht das, was der Gesetzgeber mit Grundversorgung meinte.“ Deshalb gehe es darum, „zahlreiche Rundfunkanstalten, Intendanten und Rundfunkräte einsparen“. Und das biete die Möglichkeit, die Gebühren zu reduzieren. „Ich bin der Meinung, ein Euro Rundfunkbeitrag im Monat reicht.“

Auch zur politischen Einseitigkeit der Berichterstattung äußert sich Maaßen in dem Interview. „Ich nehme wahr, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk immer weniger seinem Auftrag nachkommt, Grundversorgung bei Meinungspluralismus zu gewährleisten. Man kann den Eindruck gewinnen, dass er ein gebührenfinanzierter grünlinker Tendenzbetrieb geworden ist, in dem es hochideologisierte Journalisten gibt, die ohne Rücksicht auf die Interessen und politischen Überzeugungen der Gebührenzahler linken Haltungsjournalismus verbreiten.“


Das ganze Interview in Ausgabe 03-2020 von Tichys Einblick >>>

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Kommentare ( 30 )

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Coco Perdido
4 Jahre her

Mich wundert immer wieder, dass so viele Leute nicht merken, dass sie frei in der Wahl ihrer Medien sind. Niemand muss den ÖRR sehen und hören, auch wenn er bezahlt hat. Jeder kann andere Medien konsumieren, wie er will. Die Kioske sind voller Zeitungen und vielfältiger, meist unpolischer Zeitschriften zu jedem Thema des eigenen Interesses, die gekauft werden. Keiner denkt dabei an die GEZ-Gebühr als Hinderungsgrund. Ich veteidige den ÖRR nicht inhaltlich. Seine politische Meinungsmache ist eine Katastrophe. Andere Sendungen sind nicht der Stein des Anstoßes, obwohl sie im Quantum weit überwiegen. Viele kennen offensichtlich nur wenig von der großen… Mehr

na_ich
4 Jahre her

Da der Geschäftsbericht des BR eher den Eindruck erweckt, es handele sich beim BR um eine Pensionskasse – mit angeschlossenem Sendebetrieb, wäre die Absenkung des Rundfunkbeitrages eine recht hübsche Lösung,, den rot-grünen Sumpf trockenzulegen.

Tomas Kuttich
4 Jahre her

Jeder, der behauptet, er nehme den ÖR nicht in Anspruch, also schaut nicht eine einzige Sendung und hört auch definitiv niemals ÖR Radio, der lügt. Da können Sie mir erzählen, was Sie wollen.

Wolfgang Brauns
4 Jahre her
Antworten an  Tomas Kuttich

Gegen Ihre Unterstellung gäbe es ein ganz einfaches Mittel.
Empfang nur gegen Bezahlung. Technisch ganz einfach machbar, aber aus naheliegenden Interessen nicht gewollt.
Und auch trotz Ihres „Unglaubens“, könnte ich meine absolute Abstinenz locker beweisen.

wayfour84
4 Jahre her

50 Cent reichen. Radio reicht. Der Inhalt muss stimmen, nicht das höchste Maß der Gefälligkeit aller ÖR für die Regierung.

Normalotto
4 Jahre her

Die quasi Gleichsetzung des ÖR – Rundfunks als eine Art Staatsfunk ist doch irreal. Der öffentliche Rundfunk sollte weiter von allen gezragen werden, genau wie die Sozialversicherung. Auch Krankenversicherung zahlt man, wenn man gesund ist. In der Demokratie darf man die Mmedien nicht allein den privaten Kapitalinteressen überlassen.

Cerberus
4 Jahre her
Antworten an  Normalotto

Hahaha… der war gut!

Wolfgang Brauns
4 Jahre her
Antworten an  Normalotto

Zunächst sollte man schon beim Thema bleiben, denn Herr Maaßen sprach nicht von einer Abschaffung.
Aber gerade Ihr Beispiel mit der Solidarität ist noch mehr daneben. Warum, weil der Löwenanteil der heutigen Gebühren fürstliche Pensionen für Personen finanziert, die eben nicht solidarisch in eine Rentenversicherung eingezahlt haben.
Also erst informieren – am besten bei Privaten – und sich erst dann „aus dem Fenster lehnen“!

Waehler 21
4 Jahre her

Ich würde mir lieber selbst ein Bild über die AFD machen, als die Bilder von anderen durch Hörensagen zu übernehmen. Dies wäre auch der gesetzliche Auftrag der öffentlichen.
Bitteschön, ich habe den Eindruck die „etablierten Parteien“ wollen keine Opposition, sondern die Kontrolle über die Bilder, die in den Köpfen der Menschen sind.
Z.B. Kinderarmut in Sonstwo, aber nicht in Gelsenkirchen. Diese Bilder von Kindern die chancenlos besser chancenarm aufwachen würden nämlich den Humanismus der Etablierten konterkarieren. Man müßte dann wieder sagen, so wie seit Jahrzehnten: darum müssen wir uns jetzt mal kümmern.

holdtheline
4 Jahre her

Der weitaus größte Teil würde diesen linksgrünen Mist nicht bezahlen. Deshalb bleibt alles so wie es ist. Und da auch nun noch die Printmedien mitbezahlt werden sollen, lassen sich schon auch hier selbst bei WO ausgeprägte linksgrüne Tendenzen erkennen. Dieses Land ist in Richtung Sozialismus nicht mehr aufzuhalten. Davon bin ich mittlerweile fest überzeugt.

Wilhelm Cuno
4 Jahre her

Herr Maassen täuscht sich. Das Geld ist nicht das Hauptproblem. Es ist die fehlende Neutralität dieser Sender, wie sie etwa im ursprünglichen „Frontal“ zwischen Hauser und Kienzle noch erlaubt waren. Heute lädt selbst Phoenix einen „Halbbösen“ z.B. von Cicero oder NZZ und 4 „Gute“ ein. Herr Steinhöfel, Herr Tichy, die AFD und andere werden als „völlig böse fast ausnahmslos ignoriert. Das wäre bei 1 € monatlich auch nicht anders. Und wieder retten uns derzeit mit YouTube = Facebook die USA vor unserer Neigung, die Meinungsfreiheit einzuschränken. Auch darum wird Herr Trump bei uns von den Mainstreammedien kritisiert.

Karl Napf
4 Jahre her

Ein Euro TV-Gebühr im Monat reicht – diese Nachricht wurde gehoert und schwups fordern die Brueder auch eine Gebuehr zugunsten von Printmedien.

Macht:
1 Euro fuer TV
+ 19 Euro fuer Print
macht 20Euro.

So geht das.

Christian S.
4 Jahre her

Na das mit dem einen € kommt doch bald, allerdings zusätzlich für die grün** Journalie. Da diese Käseblätter ihre Relotiusartikel scheinbar nicht mehr los werden, müssen alternative Finanzquellen erschlossen werden…
Es ist zum Mäuse melken…