Blackbox KW 16

"Wir schaffen das“: BAMF-Chef Weise hat die hochinteressante Idee, Flüchtlinge sollen ihre Ausbildung ohne schriftliche Prüfung abschließen, weil es da oft hapert wie bei manchen Ärzten beim leserlichen Ausfüllen des Rezeptblocks. In München-Haar wird ein Afghane als Nichtschwimmer Bademeister. Geht doch!

Verrückte Zeiten! Bild bringt Vorabdruck von Sarrazin-Buch, Nichtschwimmer wird Bademeister und die GSG9 befreit Sachsen.

Längst haben wir die FAZ und die Süddeutsche abbestellt, weil uns die Bild-Zeitung viel besser und unterhaltsamer mit den politisch korrekten Nachrichten versorgt. Bild-Reporter trauen sich eben noch was! Unvergessen, wie sie „rechte Hetzer“ zum „Facebook-Pranger“ schleppten. Und nun müssen wir, ganz oben auf Seite Eins, die Zeile lesen: „Wir schaffen das nicht!“ Dazu das Konterfei des Leibhaftigen, Thilo Sarrazin. Sollen jetzt auch noch die letzten Leser vergrault werden?

Heute sollen die jüngeren Leser etwas lernen: Nämlich die historische Bildbeschreibung, schließlich sagt ein Bild mehr als tausend Worte. Das Foto vom Besuch der EU-Außenbeauftragten bei Irans Außenminister Zarif zeigt rechts einen weißbärtigen Mann im blauen Anzug mit hellblauem Hemd ohne Krawatte. Kein Zweifel, das ist Mohammad Javad Zarif. Neben ihm seine Frau, die sich in Landestracht einen Riesenschal, hellblau und passend zum Outfit des Gatten, zur Bedeckung der Haare übergeworfen hat. Doch Halt! Die Bildunterschrift verrät, es ist gar nicht seine Frau, es ist die EU-Außenbeauftragte Frederica Mogherini. Eine Italienerin. Warum verhüllt sie sich? Um besonders höflich im muslimischen Gastland zu erschienen? Trug Nixon einst in China einen Mao-Anzug? Oder erschien Chamberlain 1936 in München im SA-Wichs?

Turtel-Auftritt im Jüdischen Museum in Berlin. Der Justizminister und das Playboy-Bunny. „Ja, ich liebe ihn!“ seufzt Natalia, und unserem Heiko fällt vor Schreck das Sektglas aus der Hand. Liebe im Blitzlichtgewitter muss er noch ein bisschen üben.

Täglich gibts neue Vorschläge fürs „Wir schaffen das“. Der Chef des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge, Frank-Jürgen Weise, hat die hochinteressante Idee, dass Flüchtlinge ihre Ausbildung ohne schriftliche Prüfung abschließen sollen, weil es da oft hapert wie bei manchen Ärzten beim leserlichen Ausfüllen des Rezeptblocks. In München-Haar ist man schon einen Schritt weiter: Da bekam ein Afghane einen Job als Bademeister, obwohl er gar nicht schwimmen konnte. Geht doch!

Aiman Mazyek vom „Zentralrat der Muslime“ ist bestimmt des Lesens und Schreibens mächtig, auch haben wir keinen Zweifel, dass er schwimmen kann. Nur im Geschichtsunterricht hat er nicht aufgepasst, so sinnfrei wie er die AfD mit der NSDAP vergleicht. Oder lag’s am Lehrer?

Bittere Wahrheiten für die Leser der Zeit, die bisher sicher glaubten, dass Liebe zu Tier und Umwelt eine Erfindung von Joseph Fischer, Jürgen Trittin, Claudia Roth und den anderen Helden der grünen Bewegung ist. Alles falsch! Ausgerechnet die Nazis hatten den staatlichen Naturschutz auf ihre schrecklichen Fahnen geschrieben. Ist nun Reichsjägermeister Herrmann Göring der geistige Wald- und Wiesen-Übervater von Kathrin Göring-Eckhardt? Oh, Du verdammte Geschichte! – Und in der Grundschule lernen die Kleinen auch noch, dass, wenn man Rot und Grün richtig mischt, Braun herauskommt! Ach, gehen wir ganz schnell weiter….

Tief schlummerten die Bürger im sächsischen Freital, als um vier in der Früh ein Kommando-Unternehmen der de Maizièreschen Befreiungsarmee anrückte. Zweihundert Mann, bis an die Zähne bewaffnet, stürmten unter der Führung der kampferprobten GSG9 das schlafende Nest. Die Einsatzleiter meldeten gehorsamst nach Berlin: Hügel eingenommen, alle fünf – manche Zeitungen schreiben später noch verschämt „mutmaßlichen“ – „Rechtsterroristen“ dingfest gemacht. „Eine dreistellige Anzahl“ Feuerwerkskörper (wohl chinesischer und tschechischer Provenienz) sichergestellt.

Thomas De Maiziere, Staatsanwälte, Generalbundesanwalt und Sachsens Innenminister erwägen nun im Rahmen des Seminars „Verhältnismäßigkeit der Mittel“ als letzte Maßnahme gegen „Rechte“ eine komplette Umsiedlung der Sachsen. War schon unter Karl dem Großen erfolgreich – und der war schließlich ein ganz großer Europäer!

Der „rechte Terror“ nimmt kein Ende, und längst ist er nicht mehr nur in Sachsen heimisch. „Am Mittwoch um 12 Uhr“, müssen wir in der HAZ lesen, „fanden Bauarbeiter vier (Schweine-)Koteletts auf Fensterbänken an der Rückseite des Flüchtlingswohnheims an der Hannoverschen Straße.“ Der Staatsschutz wurde zwar eingeschaltet. Aber Bürgermeister Lahmann mahnte trotzdem: „100-prozentige Sicherheit gibt es nicht.“

Also an unserer Wirtschaft liegt es nicht, wenns mit dem „Wir schaffen das“ nicht klappt. Im Gegenteil, die Wirtschaft „sieht Potential“ bei den Flüchtlingen und hat die Initiative „Wir zusammen“ gegründet. Von „Aufbruchstimmung“ ist die Rede, und die Ergebnisse sind beeindruckend. 2.000 Praktika und 250 Lehrstellen wurden für die über eine Million Angekommenen bereitgestellt, und wenn es in dem Tempo weitergeht, dürfen wir in knapp hundert Jahren melden: Geschafft! – und war doch gar nicht so schwer.

Ausgerechnet jetzt, wo alles so super läuft, meldet die Welt einen „gravierenden Ansehensverlust“ für die Kanzlerin. Undankbares Volk! Einziger Trost: Für manchen findet eben erst die Nachwelt den gebührenden Platz in der Geschichte.

Warum das Programm des ZDF so unglaublich gut ist, wurde dem Leser eines Interviews mit den Netflix-Chefs auf spiegel online mal wieder deutlich gemacht. Der US-Dienst gibt sechs Milliarden als weltweite Kreativausgaben an, das ZDF acht Milliarden nur für Deutschland. Macht 22 Millionen am Tag fürs Programm! Und hinten raus kommen der Bergdoktor, Böhmermann und Claus Kleber.

In Afrika, am indischen Ozean, liegt Kenia, eine beschauliche Präsidialrepublik. Also ein bisschen wie unsere Merkelrepublik (Gauck sagt zwar viel, hat aber nichts zu sagen). Politik ist – wie bei uns – in Kenia immer Partei-Politik, Abgeordnete sind der Partei, nicht dem Gewissen verpflichtet. Was liegt da näher, als einem politischen Kinde den richtigen Namen zu geben? „Kenia-Koalition“ wird die neue Regierung in Sachsen-Anhalt genannt. Schwarz-Rot-Grün teilen sich künftig Posten und Versorgung.

Welche Wertschätzung Politik und Gewerkschaftsbonzen Polizisten entgegenbringen, erfuhren jetzt drei Hundertschaften der NRW-Polizei, die Obama in Hannover beschützen dürfen. Sie wurden in Einrichtungen untergebracht, die selbst die zahme WAZ als „stinkende Gammel-Zimmer“ bezeichnete. Am Ende wurde Innenminister Ralf Jäger eingeschaltet. Vielleicht verbringt er ein paar Solidaritätsnächte bei der Truppe.

♦ Den „Heiko der Woche“, unseren Denunziationspreis, müssen wir diese Woche nachreichen. Er geht an die FreitalPerlen, ein Portal, das, wie die FAZ schreibt, „rechtsradikale Facebookpostings sammelt, mit den persönlichen Daten der fraglichen Autoren zusammenbringt, und versucht, ihnen persönlich und beruflich Probleme zu bereiten.“

Der Facebook-Auftritt der Denunzianten wurde im März gesperrt. Von Facebook. Bis Heiko Maas entsetzt twitterte: „Das Sperren von Seiten wie @FreitalPerlen schwächt den Kampf der Zivilgesellschaft gegen Hasskriminalität.“ Da hat´s Facebook wieder freigeschaltet.

Trotzdem bleibt die Sperrung ein Skandal. Höchstpersönlich hatte Heiko Maas dem Marc Zuckerberg den Sinn von Zensur klargemacht. Hat der Ami was falsch verstanden? Oder kann Heiko wirklich gar nichts richtig machen?

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