Nicht nur im Weserbergland, wo die Gondel einer Windkraftanlage brannte, fürchten Anwohner die Sicherheitsrisiken der Windkraft. Vor allem die Rotoren machen Sorgen: Sie funktionieren oft nicht und stecken voller Schadstoffe.
Vorsichtshalber stillgelegte Windkraftanlagen mit offenbar defekten Rotorblättern und wieder ein heftiger Brand in der Gondel eines Windrades beunruhigen Bewohner des Weserberglandes. »Es war eine gigantische Fackel am Nachthimmel des Weserberglandes.« So beschreibt der Reporter der Holzmindener Nachrichten die Szenerie am Samstagabend im Hehlener Ortsteil Hohe. »Das Feuer des brennenden Windrades in Hehlen-Hohe war auch noch weithin im Landkreis Hameln-Pyrmont zu sehen.« Wieder einmal war ein Windrad in Brand geraten, aus der Gondel des Maschinenhauses schlugen helle Flammen, pechschwarzer Rauch wurde abgetrieben und glühende Teile fielen in die Tiefe auf die Äcker.
Die Warnungen der Polizei waren eindeutig: »Zur Sicherheit haltet bitte weiterhin Fenster und Türen geschlossen!« Für die Feuerwehren war es ein kurzer Einsatz. Der Brand wurde am Samstag gegen 17:00 Uhr gemeldet, mit 58 Kräften rückten die Freiwilligen Feuerwehren schnell an. Doch ausrichten konnten sie nicht viel. Ihnen blieb nichts anderes übrig, als das Feuer kontrolliert abbrennen zu lassen und die Fläche weiträumig abzusperren. Sie kamen nicht an die Flammen in der Gondel heran, rund 100 Meter Höhe sind zu hoch. Die meisten Feuerwehrleute rückten zwei Stunden später wieder ab.
Solche Brände sind nicht ungefährlich. In den Rotorblättern können Carbonfasern enthalten sein. Sie gelten als gesundheitsgefährdend und krebserregend.
Die Windkraftgegner beunruhigt weiter, dass auch mehrere Rotoren des Windparks im Emmerthal aufgrund von erheblichen technischen Problemen stillgelegt wurden. Aufgefallen ist Anwohnern aufgrund des längeren Stillstandes trotz guter Windlage, das etwas mit den Anlagen nicht stimmen kann. Diese Wind-Industrieanlagen in Grohnde-Kirchohsen seien vom selben Hersteller Vestas wie die gerade in Brand geratene.
Projektleiter Christian Nowack von der Unternehmensgruppe Ebert Erneuerbare Energien bestätigte denn auch, dass bei turnusmäßigen Kontrollen Schäden an den Rotorblättern von zwei Anlagen in Grohnde festgestellt worden seien.
Diese Anlagegiganten mit einer Gesamthöhe von immerhin 217 m vom Typ Vestas V-136 3,45 MW stehen zudem in der Nähe des 380kV-Umspannwerkes, das den Strom vom Kernkraftwerk Grohnde in das Hochspannungsnetz einspeist. Die Bürger von »Keine Windkraft im Emmerthal« möchten sich lieber nicht vorstellen, was geschieht, wenn eines der 68 Meter langen und 10 bis 15 Tonnen schweren Rotorblätter abbricht und in die freistehenden Schaltanlagen und Leitungen des Umspannwerkes geschleudert wird.
»Wenn die Betreiber zwei Windkraftanlagen sofort stilllegen, ist das keine banale Angelegenheit«, betonen sie, und Stephan Stallmann fordert den Landkreis Hameln Pyrmont auf: »Ich bitte Sie um Prüfung, ob hier nicht eine externe Untersuchungskommission seitens des Landkreises einzusetzen ist, die die Vorfälle untersucht. Bis zur lückenlosen Aufdeckung dieser Schäden sind die acht Anlagen stillzulegen.«
Stallmann macht stutzig, dass die Anlagen seit gut einem Jahr im Windindustriegebiet Grohnde-Kirchohsen stehen, doch sich in der Zeit gerade einmal drei Monate gedreht haben und bereits jetzt die ersten Rotorblätter offenbar defekt sind.
Die Bürgerinitiative fragt: »Was also, wenn es sich um einen Fertigungsfehler handeln sollte? Dann dürften weitaus mehr Anlagen betroffen sein.«
Die Hauptmaterialien sind Glasfasern und Kohlefasern, die mit Epoxidharz verbunden werden. Allein verfügen Fasern und Harz nicht über die ausreichende Festigkeit, die mechanischen Eigenschaften entstehen erst durch den Fertigungsprozess, betonen die Fachleute. Doch gerade in der Fertigung können entscheidende Fehler passieren. Wenn die Glasfasern beispielsweise falsch ausgerichtet werden, können die Lasten nicht mehr richtig übertragen werden. Sogenannte Delaminationen, also Ablösungen verschiedener Schichten, und Risse können entstehen. Ebenso können beim schwierigen Transport der langen Rotorblätter Schäden wie Abschürfungen, Kratzer und Deformationen vorkommen.
Eine weitere Fehlerursache kann in der ungenügenden Behandlung der Oberfläche der Blätter liegen. Regen, Schnee und Hagel prallen bei Drehgeschwindigkeiten bis zu 300 km/h auf die Oberfläche; die UV-Strahlung der Sonne zermürbt die Faserstrukturen, wie das auch jeder Besitzer einer Segelyacht weiß. Blitzeinschläge können die Strukturen beschädigen, wenn beim Blitzschutz nicht sehr sorgfältig gearbeitet wurde. Bei einem Blitzeinschlag am Rezeptor in der Blattspitze verdampft Wasser innerhalb von Millisekunden und lässt die Blattspitze förmlich explodieren. Bei starkem Wind besteht die Gefahr, dass heftige Sturmböen Rotorblätter abbrechen lassen und weit in die Landschaft geschleudert werden.
Kein Wunder, dass etwa der TÜV-Verband Windkraftanlagen für »tickende Zeitbomben« hält. Türme knicken um, Sturmböen lassen Rotorblätter abknicken und schleudern sie weit in die Landschaft, Generatoren in den Gondeln beginnen mitsamt Ölvorräten zu brennen. Vor zwei Jahren wollte sich daher der TÜV als Prüforgan für Pflichtkontrollen für Windräder ins Spiel bringen. Der TÜV wies darauf hin, dass es sich bei den Windkraftanlagen um große Industrieanlagen handele, die entsprechend regelmäßig von unabhängigen Prüforganisationen untersucht werden müssten. Bisher müssen lediglich die Aufzüge im Inneren der Türme geprüft werden, nicht aber die wesentlichen Bestandteile eines Windrades. Doch die Bundesregierung sieht keinen Anlass zum Handeln: »In Deutschland besteht ein anerkannter und praxisbewährter Ansatz zur regelmäßigen Überwachung und Prüfung der Sicherheit von Windenergieanlagen.« Die Genehmigungsbehörden hätten unabhängige Sachverständige anerkannt; die von ihnen durchgeführten Prüfungen würden laut Bundesregierung die Grundlage für ein »verlässliches, ausreichend hohes Sicherheitsniveau der Windenergie in Deutschland« bilden.
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die neueste generation 240 m / 170 m rotor, davon 20 st. hinterm haus, hunderte 360 grad, ständiges pulsierendes brummen, folter, rot glühende hügel, rythmisch blinkend, keinen hund dürfte man so halten.
die uckermark bilder zur mahnung, ein gesamt deutsches problem unter
youtube ronny niebach
Aehm…wie bitte…diese Dinger werden nicht vom TÜV kontrolliert? Ist das wirklich wahr?….Das kann doch nicht wahr sein?
Wenn das ganze Land zugespargelt ist, wird langsam herauskommen, daß die Anlagen gefährlich sind, z.B. Infraschall, die Anlagen sich nie amortisieren werden, der Rückbau der WKA und dens Fundaments! die Erlöse auffrist, so denn welche erzielt wurden, sofern das zugehörige Windgutachten ordentlich erstellt wurde. Aber dann ist es zu spät, das Kapital gebunden und die Akteure über alle Berge. Erinnert an die Energiesparlampen aus Quecksilber. Nachdem diese flächendeckend über das Land verteilt waren, stellte sich doch wirklich heraus, daß Quecksilber eigentlich schädlich ist, vor allem, wenn die Lampen innerhalb der Wohnung zerbrechen und die Überreste nicht fachgemäß entsorgt werden. Es… Mehr
Damit wäre der Beweis erbracht: Don Quijote war nicht verrückt, sondern nur seiner Zeit um 400 Jahre voraus!
hmm…wie muss es da erst auf hoher See aussehen. Durch das Salz wird die gesamte Anlage doch noch viel mehr und höher beansprucht…dazu oft viel zu starker Wind um die Anlagen überhaupt drehen zu lassen. Die Optionen für die „Energiewende“ werden immer kleiner….
Welcher Kobold hat wohl die Mühle angezündet? Tolles Foto.
Kobolde gibt‘s nur in Analenas Batterien.
Was sollte auch mal untersuchen ob die Höhe eine Rolle bei der Zunahme von Schäden eine Rolle spielt…um so höher ein Windrand um so anfällig, weil in der Höhe ganz andere Kräfte wirken….schließlich sind Windflügel den Naturgewalten schutzlos ausgeliefert…das ist bei einen Kraftwerk anders…hier sind die Rotorblätter einer Turbine geschützt im inneren eines Kraftwerk…sind rund um die Uhr überwacht…der Mensch kann die Energiemenge die auf die Rotoren einwirkt jederzeit regeln…. Bei Wind und Sonne geht das nicht…hier hat der Mensch keine Einfluss darauf wieviel an Energie der Wind und die Sonne schickt…zuviel kann für das Material dann tödlich sein und… Mehr
Erinnert mich an den Turmbau von Babel…
Diese Erinnerung war auch meine und vor ca. einem halben Jahr habe ich dazu ein Ölbild mit dem Titel Götzendämmerung gemalt: (ich konnte es hier leider nicht einfügen, aber ein Link ist vermutlich möglich) :
http://happypainting.de/threads/g%C3%B6tzend%C3%A4mmerung.51199/
Heutzutage wird jeder Hallenkran, jede Kette, Schlupp, Hubtraverse geprüft. Jede Leiter, selbst so kleine 3 Stufen Leitern im Büro. Bei Wka gelten halt solche Vorschriften nicht, da das sonst noch teurer werden würde.
In sehr hochwertigen Werkzeugmaschinen ist heutzutage eine automatische Co2 Löschanlage installiert, warum ist sowas nicht auch in Windrädern ? Da oben löschen ist halt schlecht. Und ganz ehrlich, wenn es brennt, ist das Teil Schrott, da sollte kein Feuerwehrmann was riskieren.
Bei yt kann man sich das ansehen, wenn die Flügel dann abbrechen und wegfliegen. Shit happens.
Jaja, der satter Bürger, keine offiziellen Meldepflichten für Schadereignisse bundesweit.
Bewegen sie noch mal bitte ihre Gehirnzellen warum/wieso das so geregelt wurde. Aber vorsichtig, könnte den satten Bürger beim Verdauen/Wiederkäuen stören.
… und die Nach- Ausrüstung mit Sprinkleranlagen ist möglich, aber keine Pflicht!
Dann kann Deutschland nach dem Ausstieg aus der Atomenergie und Kohleverstromung auch gleich aus der Windenergie wieder aussteigen. Der Strombedarf wird dann durch die strahlende Aura der Heiligen gedeckt, die zwar nicht über Wasser laufen, aber dafür CO2 sehen kann.
@Tesla
Mit dem Auslauf bzw. Reduzierung der staatlichen Subventionen bei Wind und Sonne wird in den nächsten Jahren eh das Abschaltfieber der Windmühlen ausbrechen…Früher oder Später werden wir in Deutschland so oder so keine Windräder mehr betreiben können…die noch da sind, die werden als Ruinen in der Landschaft stehen bleiben.
@Marc Hofmann, wie anderweitig auch, die Gewinne werden privatisiert und die Verluste (in diesem Fall der Rückbau) werden sozialisiert.
Im Falle der Daseinsvorsorge war der staatliche bzw. halbstaatliche Betrieb wesentlich ehrlicher und in allen anderen Bereichen sollte der Staat sich definitiv raushalten – die alte BRD mit sozialer Marktwirtschaft war ein bewährtes System, was man ohne Not aufgegeben hat!
Ja, was denn? Das kommt dabei raus, wenn man nicht Fachleute sondern LehrerInnen, Soziologen, „Klimaexperten“, in ML geschulte, angebliche Physikerinnen und andere Schwachköpfe über Technologie abstimmen läßt. Genauso gut wäre der Schimpanse bei KPM als Regaleinräumer geeignet.
Zum Artikel: in der Höhe kann man nicht kontrolliert abbrennen lassen. Da kann man nur zugucken, und zwar von möglichst weit weg.
Unerwähnt, wenn sich so ein Teil in der Luft zerlegt, und abertausende Microfasern sich im Acker niederlassen. Was dann auf dem Boden wächst, kann man nicht mal mehr als Tierfutter verwenden.