In Salzgitter vollzogen CDU-Mitglieder ganz konkret den Schulterschluss mit der Antifa. In der Aufregung darüber ging unter, dass die Satiriker von der "PARTEI" dieses Bündnis aus Anlass einer Mahnwache gegen eine AfD-Veranstaltung angestoßen hatten.
Dass SPD-Politiker bisweilen den Schulterschluss mit der Antifa üben, daran hat man sich fast schon gewöhnt. Von der kaum verdeckten Sympathie in weiten Teilen der Linkspartei und der Grünen für den Linksextremismus ganz zu schweigen. Auch dass Antifa-Leute den WDR mit dem Kampfruf „Alerta, Alerta, Antifascista“ gegen Demonstranten verteidigen, überrascht kaum noch jemanden.
Aber dass nun auch CDU-Fahnen ganz fröhlich neben der schwarz-roten Antifa-Flagge flattern, das kann schon noch für ein kleines Erstaunen sorgen. So geschehen in Salzgitter. Dort trafen sich nach Angaben eines regionalen Portals etwa 200 Demonstranten, um eine „Mahnwache“ gegen einen Neujahrsempfang der AfD mit deren Rechtsaußen-Mann Andreas Kalbitz abzuhalten.
— WerteUnion Niedersachsen (@WerteUnionNDS) January 9, 2020
Der Autor des Portals regionalsalzgitter.de, Alexander Dontscheff, übrigens fand diese Mischung offenbar nicht besonders erstaunlich. „Breites Bündnis bei Mahnwache gegen AfD-Neujahrsempfang“ lautet seine Überschrift. Unter dem von ihm selbst geschossenen Beweisfoto mit den CDU-, Antifa- und Die-Partei-Fahnen ist von einem „breit gefächerten politischen Spektrum“ die Rede. Wer bei dem Foto vielleicht noch denkt, dass sich da vielleicht irgendein desorientiertes Parteimitglied verirrt hatte, wird eines besseren belehrt. „Im Vorfeld“, so informiert Dontscheff, „hatte auch ein breites Ratsbündnis von SPD, CDU, Bündnis90/Die Grünen und Die Linke zur Teilnahme an der Mahnwache aufgerufen. Initiiert wurde sie von der Partei „Die PARTEI“ und dem Bündnis „Wir sind mehr – Bündnis Salzgitter passt auf““.
Im Klartext: Die Satiriker der Parteien-Veräppelungs-PARTEI (Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative) haben gerufen – und alle großen staatstragenden Parteien folgten ihnen.
Der Ortsbürgermeister des Salzgitterer Ortsteils, der CDU-Mann Christian Striese informiert per Video-Botschaft: „Wir können es nicht hinnehmen, dass in der AfD rechtsnationale Kräfte immer weiter erstarken und unsere Demokratie gefährden.“ Beifall gab es auch auf Twitter von Strieses Parteifreund Patrick Kunkel, Bürgermeister von Eltville am Rhein und Mitglied der inzwischen aufgelösten „Union der Mitte“. Und von Tobias Bringmann, ehemaliger CDU-Pressesprecher in Baden-Württemberg, der twitterte, die CDU und Antifa hätten eben aus der Geschichte gelernt.
Kritik kam dagegen aus der WerteUnion, der konservativen Basisbewegung der Unionsparteien. Diese sollten lieber eigene Demonstrationen anmelden und durchführen, um gegen Rechtsextremismus Flagge zu zeigen. Nur so ließe sich die gleichzeitige Distanz zu Extremisten beider Richtungen gewährleisten, heißt es in einer Pressemitteilung.
Apropos Lernen aus der Geschichte: Ausgerechnet in Salzgitter!, mag mancher sagen, der schon länger in diesem Land lebt und sich noch an die deutsch-deutsche Geschichte vor 1989 erinnert. Das war immerhin der Ort, an dem die „Zentrale Beweismittel- und Dokumentationsstelle der Landesjustizverwaltungen“ die Verbrechen des SED-Regimes in der DDR festhielt. Die Behörde war schon vor der Wende nicht nur den Machthabern der DDR, sondern auch manchem Meinungsmacher im Westen ein Dorn im Auge. Damals aber gab es noch eine CDU jenseits der breiten Bündnisse, die das Land regierte und die Behörde bis zur Wiedervereinigung aufrecht erhielt.
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Unsre Fahnen flattern uns voran..
Diese CDU hat nichts mehr mit Konrad Adenauer, Ludwig Erhard oder Helmut Kohl zu tun – es ist die Partei Gerald Göttings.
Der Kampfruf „Alerta, Alerta, Antifascista“ stammt aus Italien, wo er ebenso wie in Spanien zutreffend war. In Deutschland hat es den Faschismus nie gegeben. In Deutschland haben braune und rote Sozialisten mit Mord, Totschlag, Entrechtung und Enteignung ihr Unwesen getrieben. Aber das die dümmsten Schreihälse aus Deutschland kommen, ist nichts neues.
DAS ist das Schöne an der aktuellen politischen Front: …um mit dem WDR zusprechen;
keine „Sau“ weiß mehr „…mit wem, …weshalb, …warum,…und wieso überhaupt.
Da weiß man in der politischen Gemengelage „Gegen Rääächts“ auf einmal nicht mehr, wo man selbst eigentlich steht!
Laschet gegen WDR (…und/oder umgekehrt), Thüringen-CDU und Pseudo-Koalition mit Linken (…und/oder umgekehrt), CDU zusammen mit ANTIFA in Salzgitter (…und/oder umgekehrt), ANTIFA und WDR`ler zusammen gegen dann verhinderte Oma-Demonstration in Köln.
Da kann´s dann schon mal leicht vorkommen, dass man die Orientierung zwischen all den Guten verliert oder sich versehentlich auch mal ins eigene Knie schießt !
… – unfassbar! wenn sie soetwas sehen, fällt ihnen wirklich nichts mehr dazu ein!
ja, @Betreutes Denken, es wird langsam höchste zeit, konkrete massnahmen zu ergreifen – gerne gebe ich ihnen praxishinweise 🙂 auch die leidige kv-frage ist mittlerweile gelöst!
Vielleicht sollte man langsam doch damit beginnen, den Plan B umzusetzen und die Auswanderung aktiv anzugehen. Diesem Land ist wirklich nicht mehr zu helfen.
CDU = Chaotisch Desorientierte Union
Wie kann man als Konservativer noch Mitglied in so einer Partei sein? In Thüringen dem Linken Ramelow zum Weiterregieren verhelfen wollen, in Salzgitter der Schulterschluss mit den Linksfaschisten – knapp 20 Merkel-Jahre haben die Partei implodieren lassen. Und bei der CSU sieht es nicht besser aus. Von der Merkel-Kritik zur lammfrommen, angepassten Öko-Partei mit Kuschelkurs gegenüber den MSM. Einfach nur gruselig, wie sich Deutschland in nicht mal fünf Jahren verändert hat. Der September 2015 hat schon jetzt so viel auf den Kopf gestellt, aber das ist erst der Anfang.
II. Und Kooperationen zwischen kommunaler CDU und Antifa gibt es doch schon seit mindestens 20 Jahren, in den Anfängen noch unter dem Begriff „moderne Großstadt-CDU“. Ich erinnere mich z. B. daran, dass in NRW ein CDU-Kommunalpolitiker erst als stellvertretender Bürgermeister, dann als Oberbürgermeister ständig mit den Linksautonomen bzw. der Antifa kuschelte. Besonders im Gedächtnis ist mir eine Szene geblieben, als er, selber gerade im OB-Wahlkampf, im Jahr 2004 eine Europawahlveranstaltung von REP oder NPD, ich weiß es nicht mehr, blockieren ließ. Er lobte als Redner vor einem Meer aus roten Fahnen, von MLPD über DKP, SED bis hin zu den… Mehr
Sehr guter Kommentar (inklusive dem ersten Teil)! Wer übrigens glaubt, die CDU wäre jemals (außer vielleicht in den frühen Adenauer-Jahren) ernsthaft gegen Linksextremismus vorgegangen, sollte bedenken, daß schon unter Kohl Autonome Zentren wie etwa die „Rote Flora“ oder „Conne Island“ entstehen und sich linksextremistische Strukturen weitestgehend ungestört etablieren konnten. Und es kann auch niemand behaupten, dagegen hätte man nichts machen können. Versuche auf rechter Seite in den 1970er- bis 1990er-Jahren etwas Ähnliches aufzubauen – durch Wehrsportgruppen und ‚National befreite Zonen‘ zum Beispiel – wurden schnell und konsequent zerschlagen. Bei den Linken hat es die CDU nicht einmal versucht. Und bis… Mehr
I. Warum so überrascht? Ich konnte diese Hoffnung mancher Autoren und Kommentatoren, dass sich „die CDU“ noch mal „besinnen“ würde, ohnehin nie nachvollziehen. Wer oder was genau ist denn „die CDU“? Gibt es etwa im Keller des Konrad-Adenauer-Hauses ein großes Reagenzgefäß, in dem ein CDU-Zentralgehirn schwimmt, welches sich nur mal wieder auf irgendwas „besinnen“ muss und dann wird alles wieder gut? Nein, natürlich nicht. Das Wesen einer Partei ist ihre Basis. Und auf dem Foto zum Artikel steht genau diese Basis der Union neben den Schägern der Antifa. Ich habe mich bereits desöfteren gewundert, wenn hier in Artikeln oder Kommentaren… Mehr
„Wer oder was genau ist denn „die CDU“? Gibt es etwa im Keller des Konrad-Adenauer-Hauses ein großes Reagenzgefäß, in dem ein CDU-Zentralgehirn schwimmt, welches sich nur mal wieder auf irgendwas „besinnen“ muss und dann wird alles wieder gut?“ ??? Ihr Kommentar trifft genau das, was ich denke. Auch die Leute, die Friedrich Merz und die sogenannte Werteunion als Heilsbringer sehen, kann ich nicht verstehen. Als wenn das irgendetwas ändern würde. Insbesondere die CDU hat sich meiner Meinung nach längst selbst zu Grabe getragen. Da gibt es nichts mehr zu sanieren. Für die CSU hatte ich vor knapp 2 Jahren naiverweise… Mehr
Sehr guter Kommentar. Würde mich auch mal interessieren. Da wird aber nichts kommen. Weil da nichts ist.