Das türkische Parlament hat den Einsatz türkischer Soldaten in Libyen durchgewunken. Präsident Erdogan bekommt damit einen zweiten Flüchtlingshebel in die Hand, mit dem er die Europäer erpressen kann.
Auf alten Landkarten des 18.und 19. Jahrhunderts werden die Gebiete Nordafrikas, insbesondere Libyens als „Barbarie“ bezeichnet. Dort herrschten Stammesfürsten mit brutaler Gewalt, aber ihre Zerstrittenheit machte es den Osmanen, Briten und Franzosen leicht, sie gegeneinander auszuspielen.
Mehr als ein regionales Kräftemessen
Heute ist die Lage ähnlich. Libyen ist in seine tribalen Strukturen zerfallen, fremde Mächte versuchen, sich die Reichtümer – geopolitische Lage, Öl und Gas – nutzbar zu machen. Russland und Frankreich unterstützen General Haftar, der nach Gaddafis Ende mit eiserner Hand, arabischem Geld und russischen Waffen den Osten des Landes unterwarf und seit acht Monaten auf Tripolis vorrückt. Dort halten die UNO und die EU sowie Katar und die Türkei die wankende Regierung Saradsch diplomatisch und mit Waffenlieferungen im Sattel. Es ist mehr als ein regionales Kräftemessen. Der Mittelmeerraum wird Zeuge eines Stellvertreterkriegs, der auch über die Migrationspolitik und Energieversorgung Europas entscheidet. Hier will der neue Sultan Erdogan, der durchaus in historisch-größenwahnsinnigen Kategorien denkt, ein entscheidendes Wort mitreden. Der osmanische Stiefel soll wieder in Nordafrika auftreten.
Mehr als 700.000 Flüchtlinge warten in Libyen
Das Parlament ist in Ankara seinem Wunsch nachgekommen und hat den Einsatz türkischer Soldaten in Libyen durchgewunken. Sollte es Erdogan gelingen, die Regierung Sarradsch zu stabilisieren, bekommt er einen zweiten Flüchtlingshebel in die Hand, womit er die Europäer erpressen kann. Mehr als 700.000 Flüchtlinge vorwiegend aus Afrika halten sich derzeit in Libyen auf. Sie streben nach Europa. Und zweitens kann er quasi so nebenher stärker türkischen Einfluss auf die Erdöl- und Gasfelder im östlichen Mittelmeer geltend machen. Erdogan will Rache für Lepanto und Wien. Aber sein Kalkül hat viele Unbekannte, zum Beispiel Russland und Frankreich. Und auch die Stammesfürsten an den fremden Küsten.
Dieser Beitrag von Jörg Liminski erschien zuerst in Die Tagespost. Katholische Wochenzeitung für Politik, Gesellschaft und Kultur
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Nützt ja wenig das aufzuwärmen aber dennoch: Gaddhafi war wohl grimmiger Despot, den wegzuräumen war ein Menschheitsverbrechen, denn so übel war es in der „Barbarei“ unter dem wohl auch nicht, und was nach ihm kam sieht man ja nun. Der gesamte „arabische Frühling“ sollte die Region nur ins Chaos stürzen, Ziel: Daß Westeuropa dann überrannt wird, per Schlepperschlauchboot. Womöglich wäre es gar nicht übel, wenn der Osmansultan da denn den Diktator spielt. Europa müsste sich nur wappnen und konsequent Grenzen schützen und Eindringlinge rückführen. Hoffentlich hält sich auch in Syrien der Assad. Sicher kein angenehmer Mensch, aber solche Leute braucht… Mehr
7oo ooo weitere ** geschenkt, ich kann sie kaum erwarten.
Also, lieber Autor, „Barbarie“ sagen allenfalls die Franzosen. Bei uns denkt man da eher an Enten(brust). Als Barbareskenstaaten, auch Barbarei,wurden vom 16. bis zum frühen 19. Jahrhundert die Staaten, damals Sultanate, genannt, die uns heute noch ihre „jungen Männer“ als Kriegsverfolgte zur freundlichen Vollversorgung nach Almanya entsenden. Also alles, was unter osmanischer Fuchtel zwischen Marokko, Algier über Tunis bis ins heutige Libyen kreuchte und fleuchte. Haupteinnahmequelle der Barbareskenstaaten war die Kaperei und damit einhergehend Menschenraub, Sklavenhandel und Lösegelderpressung. . Wie der geneigte Leser evtl. erkennen mag, hat sich bis heute daran kaum etwas geändert. . Und was die „Stiefel“ der… Mehr
WEr hat mir denn darauf den Link mit der alten Karte der afrikanischen Mittelmeerküste zugeschickt? Genau das, was ich sagte „Deserte de Barberie“
Kindergeld, Kindergeld, Kindergeld, ist die Zauberformel, wenn sich Männlein und Weiblein aus Subsahara hierzulande zusammentun.
Ich weiß wovon ich rede, würde ich als Afrikaner in Deutschland auch machen.
„…..wer kommen darf.“
.
Was erlaube @ Hannibal Mörkel? Am allerbesten niemand mehr. Die 2 Millionen Fachmänner und Fachfrauen in Form von Ärzten, Ingenieuren, Fachkräfte für Handel „en gros et au détail“, die zum Großteil illegal hier unter uns wandeln, sind „entre eux“ kindergeltbeflügelt schon seit 2015 heftig zur überproportionalen Vermehrungsphase übergegangen. Hat ER das noch nicht mitbekommen oder hält ER sich den Städten fern?
Ich habe nichts gegen Einwanderung qualifizierter Menschen auch aus Afrika. Momentan sieht es so aus, dass 30% Einwanderer in Jobs vermittelt werden können , 70% landen dauerhaft im Sozialsystem.
Die Türkei war keine europäische Großmacht, die Osmanen stammten aus den asatischen Randgebieten mit Ursprungsland bis tief nach Ostasien.
Die Franzosen machten in der Tat zeitweise gemeinsame Sache mit den Osmanen um der europäischen Konkurrentmacht Habsburg zu schaden. Wären die Türken vor Wien 1683 erfolgreich gewesen und hätten sich auf den Weg nach Paris gemacht, wäre die Jammerei allerdings groß gewesen ob er Invasion muslimischer Heerscharen.
Tja, mein lieber @ Babylon, Ihr Post scheint nicht ganz kapiert zu werden, denn ich musste Sie gerade von minus 1 auf „0“ bringen. Frankreich, also unser stets zuverlässiger Erbfreund seit der Teilung des Frankenreiches hat es „jusque ici“ mit der Arabisierung schon ganz schön weit gebracht. Ich denke da an die nördlichen und nordöstlichen Banlieus seiner Metropole. Lange gewachsene Situation. . Wenn ich an den ruchlosen vierzehnten Ludwig denke, der Karl Martell und Poitiers in seiner ganzen Dekadenz wohl schon vergessen hatte, werde ich immer noch wütend. Nein, die Türken wären nach dem Fall von Wien sicher nicht am… Mehr
Wie eine Zitrone auspressen bzw. wie den EU-ropäischen, besonders deutschen, Steuerzahler.
Würde man die „Pull-Faktoren“ ausschalten, also Sach- statt Geldleistungen, strikte Anwendung des geltenden Asylrechts, konsequente Rückführung, wäre Erdogans Druckmittel umgehend die Luft ausgegangen.
Und nebenbei den kriminellen Schleppern diesseits wie jenseits der Mittelmeerküste der Geldhahn zugedreht.
Womit dann auch vielen Leuten geholfen wäre, welche sich mit völlig falschen Illusionen in das angebliche Paradies EUropa aufmachen.
Erdogan und die Türkei sind nicht stark. Die Deutschen sind nur so absolut gestört. Wie jemand, der seinen eigenen Tod freudig begrüßt.
Ist es nicht merkwürdig, dass bei geostrategischen Problemen, wie im oben beschriebenen Krisenherd Libyen nonchalant ignoriert wird, dass dieselben Mitglieder diverser Organisationen konträre Interessen verfolgen: „Russland und Frankreich unterstützen General Haftar.“ „UNO, EU sowie Katar und die Türkei halten die wankende Regierung Saradsch … im Sattel.“ Frankreich ist Mitglied der EU und verfolgt zusammen mit Russland Ziele im Gegensatz zur EU! Frankreich ist Mitglied der NATO und verfolgt zusammen mit Russland Ziele im Gegensatz zum NATO-Mitglied Türkei und zahlreicher EU-Staaten, die ebenfalls Mitglied der NATO sind! Zusätzlich rührt eine linksorientierte UNO mit in der undefinierbaren geostrategischen Suppe. Wie soll eine… Mehr
Jeder labert von einer „vereinten EU“ und meint etwas anderes. Nämlich genau das, was ihm nutzt. Und die Deutschen sind wie jemand, der nicht mehr er selbst sein will und alles macht (egal wie krank), damit er es nicht mehr sein muss.
Dass Macrons Frankreich den General Hafta seit langer Zeit unterstützt, wird in unseren Lückenmedien fast immer verschwiegen. Achtet mal darauf.
Weil nicht sein kann, was nicht sein darf – so wie in fast allen relevanten Bereichen der deutschen Gesellschaft.
Lückenpresse – im Wortsinn !
Jegliche intellektuelle und kulturelle „Europäisierung“ die vielleicht zaghaft unter Atatürk eingesetzt hat wurde spätestens durch Erdogan zunichte gemacht, ganz genau wie in fast jedem anderen islamischen Land. Immer sind die Zerstörer und Mörder auch „gute, gläubige“ Muslime.