Jordanien: Die Türkei soll den IS-Terror in Nahost wie in Europa unterstützen

Wie jetzt bekannt wurde, erhob Jordaniens König Abdullah bei seinem Besuch in Washington im Januar schwere Vorwürfe gegen den türkischen Präsidenten Recip Tayyip Erdogan.

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Wie jetzt bekannt wurde, erhob der engste Verbündete des Westens im Nahen Osten, Jordaniens König Abdullah, bei seinem Besuch in der amerikanischen Hauptstadt im Januar des Jahres schwere Vorwürfe gegen den türkischen Präsidenten Recip Tayyip Erdogan. Das berichtet das Internet-Magazin „Middle East Eye“ unter Berufung auf ein entsprechendes, dort vorliegendes internes Protokoll.

Abdullah traf sich, nachdem ein ursprünglich auf den 11. Januar  angesetzter Termin mit US-Präsident Obama kurzfristig verschoben werden musste, zu einem vertraulichen Gespräch mit führenden Vertretern der Kongress-Ausschüsse für Geheimdienste, Außenpolitik und Militärangelegenheiten.  Dabei unterrichtete der Jordanier seine Gesprächspartner darüber,  dass nach seinen Erkenntnissen weder die sogenannte Flüchtlingskrise in Europa ein „Unfall“ gewesen sei, noch die Feststellung, dass sich darunter radikal-islamische Terroristen befänden. „Die Tatsache, dass Terroristen nach Europa gehen, ist Teil der türkischen Politik“, so Abdullah. Auch bestätigte Abdullah auf Nachfrage eines Kongressabgeordneten den Ölexport der Terrororganisation  „Islamischer Staats“ an die Türkei.

Der liberale Muslim und Nachkomme des Sherifen von Mekka unterstrich, dass Erdogan auf eine „radikal-islamische Lösung in der Region“ hinarbeite. So strebe Erdogan für Syrien ein religiös geprägtes System an, während Jordanien im Süden des Bürgerkriegslandes moderate Kräfte unterstütze und einen Scharia-Staat nicht zulassen wolle. Nicht nur deshalb könne die Türkei für das pro-westliche Jordanien kein strategischer Partner sein. An einem gemeinsamen Vorgehen gegen den IS bestehe auf türkischer Seite kein Interesse.

Abdullah wies darauf hin, dass die Türkei sich mit ihrer Infiltration und Destabilisierung sich nicht auf Europa und in seiner Unterstützung der radikal-islamischen Terroristen nicht auf Syrien beschränke. „Erdogan fördert ebenso militante Islamfundamentalisten in Libyen und in Somalia.“ Die Türkei betreibe die Radikalisierung von Muslimen „fabrikmäßig“, so Abdullah.

Jordaniens Außenminister Nasir Judah, der Abdullah in der Gesprächsrunde zur Seite stand, wies darauf hin, dass die europäische Flüchtlingskrise in dem Moment anfing, als der russische Einsatz in Syrien die von der Türkei angestrebte, türkisch dominierte „Schutzzone“ verunmöglichte. „Die Türkei selbst entfesselte den Flüchtlingsstrom nach Europa“, so Judah.

Das Verhältnis zwischen der Türkei und Jordanien, die offiziell Verbündete sind, ist infolge einer Indiskretion aus der Gesprächsrunde mittlerweile auf dem Nullpunkt angelangt. Türkische Offizielle beschuldigen der Jordanier, das Geschäft des syrischen Diktators Assad zu betreiben und weisen sämtliche Anschuldigungen als „unhaltbar“ zurück.

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