Audi streicht 9500 Stellen in Deutschland

Wieder traurige Nachrichten aus Deutschlands wichtigster Industriebranche. Audi kürzt im Dienste der Elektromobilität seine Belegschaft zusammen.

Christof Sache/AFP/Getty Images

Die VW-Tochter Audi wird 9500 Stellen bis zum Jahr 2025 streichen, wie das Handelsblatt meldet. Der Stellenabbau soll nach Angaben des Konzerns sozialverträglich und ohne betriebsbedingte Kündigungen vonstatten gehen. Die verbleibenden 50.000 Beschäftigten in den deutschen Stammwerken Ingolstadt und Neckarsulm sollen eine Beschäftigungsgarantie bis Ende 2029 erhalten. Für die Betroffenen dürfte es wenig tröstend sein, dass im Gegenzug 2000 Stellen vor allem in den Bereichen Elektromobilität und Digitalisierung neu geschaffen werden.

Besonders überraschend ist die Nachricht nicht: Die Führung des kriselnden Unternehmens hatte seit längerem mit dem Betriebsrat über einen so genannten „Zukunftspakt“ verhandelt. Die Stellenstreichung ist offenbar das Ergebnis.

Audi leidet mehr als andere Auto-Unternehmen an den gegenwärtigen Problemen der Branche. Es ist besonders vom Diesel-Skandal seit 2015 betroffen und hat Marktanteile gegenüber den Hauptkonkurrenten Daimler und BMW verloren. Wie die Konzern-Schwester VW will Audi jetzt noch viel stärker auf Elektromobilität setzen. Bis 2025 soll es 30 E-Modelle geben. Und für die braucht man weniger Mitarbeiter als für die Produktion von Verbrennern.

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Kommentare ( 106 )

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Ingolf
4 Jahre her

Es wäre vielleicht auch einmal ein Thema, dass bevor die Entlassungen bei der Stammbelegschaft einsetzen, die Vielzahl der Leiharbeiter bereits auf der Straße sitzt.
Getreu dem Motto „Leiharbeiter sterben leise …“. Das mag sarkastisch klingen, aber die Realität sieht leider so aus.
Keine Presse, keine Gewerkschaft, keine „ich bin ja so sozial“-Organisation nimmt diese Tatsache zur Kenntnis.

Teide
4 Jahre her

Natürlich werden die verkauft, alle 30.

Thorsten
4 Jahre her

Das kommt AUCH vom durch die Politik kaputt gemachten Diesel. Aber auch die Unternehmen haben mit dem Schummeldiesel ihren Anteil. Die verlorenen Arbeitsplätze werden RICHTIG WEHTUN, denn es sind gut bezahlte Jobs. Mal sehen, ob die Links-Grünen nicht einen fetten Denkzettel abbekommen. Jedenfalls werden die Steuern und Sozialabgaben mächtig im Merkelschen Wolkenkuckucksheim fehlen. Jetzt kommt es heftig für die deutsche Autoindustrie – nicht zuletzt das angekündigte Tesla-Werk in Brandenburg ist eher als Volltreffer in die Kombüse zu werten. Sicherlich ist Elon Musk ein Schaumschläger ABER: er macht was er ankündigt. Und ich garantiere: das war nicht die letzte Großkündigung der… Mehr

SpenglersPriest
4 Jahre her

Wer etwas kann, der wandert aus.

SpenglersPriest
4 Jahre her

Gleichzeitig liest man alle paar Wochen vom Fachkräftemangel.
Ich bin gespannt wie gut sich letztlich die E-Autos verkaufen werden, bzw. wie alltagstauglich diese sein werden.
Zukunftstechnologien und Innovation gibt es in Deutschland nicht. Der letzte macht das Licht aus.

Pau-W.
4 Jahre her

Das ist nicht einmal der Anfang. Die Arbeisplätze wandern schon lange aus. Die vielen Zulieferer und verlängerten Werkbänke, und der Betriebsmittelbau leidet so stark, dass ganze Hochburgen langsam veröden, oder verödet sind. Alles zum Wohle der Hüpfer. Die jungen Menschen werden sich wundern, wenn sie einen Ausbildungsplatz brauchen, der weg ist oder ausgewandert ist. Wir werden entindustriealisiert.

SpenglersPriest
4 Jahre her
Antworten an  Pau-W.

So ist es. Gleichzeitig werden Stellen ausgeschrieben, die überhaupt nicht besetzt werden sollen. Macht u.a. BASF so, die ihre Anlagen in Deutschland eh nur noch auf Verschleiß fahren. Alle bereit zum Absprung, wenn man rausgeholt hat, was noch rauszuholen ist.

Alfonso
5 Jahre her

Bei Umsatzrückgängen ist das Ziel und damit Aufgabe eines Arbeitsplatzabbaus ist immer die Gewinnsicherung durch Kostenreduzierung um damit zu vermeiden, dass Anteilseigner und Eigentümer von Unternehmen weniger verdienen. Die Dummen bei diesem Spiel sind die Arbeitnehmer. Das Wohlergehen der Kapitalseite steht logischerweise immer über dem Wohlergehen der Arbeitnehmerseite. Der Aufschrei der Unternehmensführer ist hier scheinheilige PR-Show. Die Entwicklung, die da jetzt in der Automobilbranche politisch verursacht passiert, ist nicht ganz plötzlich vom Himmel gefallen. Die Eliten der Wirtschaft haben diese politische Entwicklung aktiv und passiv unterstützt – und damit mit verursacht. Gemeinsames Spiel also von politischer Elite und Wirtschaftselite auf… Mehr

Pau-W.
4 Jahre her
Antworten an  Alfonso

Das ist so nicht richtig. Die vielen kleinen Zulieferer leiden seit Jahren, und damit auch ihre Mitarbeiter. Der kleine Unternehmer sitzt mit ihnen in einem Boot. Die Eliten der Wirtschaft genießen den vollen Rundumschutz der Politik. Notfalls wird subventioniert. Der kleine Unternehmer muss den Schlüssel herum drehen. In NRW ist es in bestimmten Hochburgen, wie Lüdenscheid, Essen, Duisburg, Dormund, Essen Heiligenhaus Velbert usww. nicht mehr zu übersehen. Die asiatischen Preise und Preisdumpinkg gibtihnen den Rest. Steuern und abgaben erledigen den Rest.

Alfonso
4 Jahre her
Antworten an  Pau-W.

Dass auf die kleinen Zulieferer von den Herstellern keine Rücksicht genommen wird, stimmt selbstverständlich. Ich wohne hier in einer baden-württembergischen Region, die als Hochburg der Autozulieferer gilt. Deshalb ist mir die Situation dieser Betriebe und deren Eigentümer sehr bekannt.

Leider haben auch diese Unternehmer sich stets mit großer Hingabe auf der Schleimspur der Politiker bewegt. Es war oft geradezu peinlich dies zu beobachten, z.B. dann, wenn einer der Politiker hier einen öffentlichen Auftritt hatte.

Oleron
4 Jahre her
Antworten an  Alfonso

Die Scheinheiligkeit der großen Automobilhersteller ist kaum noch zu überbieten…….jeder versteht natürlich, dass Arbeitsplätze abgebaut werden müssen, um die eigenen Gewinne zu sichern.
Man arbeitet seit Jahren an der Verlegung der Produktionsstätten ins Ausland. Deutschland ist völlig uninteressant…. an jedem Industriearbeitsplatz hängen weitere 7 Arbeitsplätze in anderen Wirtschaftszweigen. DAS WIRD INTERESSANT.

PUH
5 Jahre her

Zukunftsjobs in Deutschland:
– Pferdezucht und -wirtschaft (Kaltblut)
– Kutschenbau

Paul Pimmel - der Herr des Kosmos
4 Jahre her
Antworten an  PUH

– Halal-Produkte
– Security
– Islamische Theologie
– Mittelmeerfährbetrieb
– Notquartierbereitstellung
– Politische Agitation
– Alles, was mit CO2 zu tun hat
– Tränendrüsenmassage

Mindreloaded
4 Jahre her

…und irgendwas mit Medien

RNixon
5 Jahre her

Selbst Ford bringt jetzt den Mustang elektrisch und will seine Pick-Ups umstellen. So ganz ohne Marktanalysen würden die das doch nicht tun.

Schiffskoch
4 Jahre her
Antworten an  RNixon

Sie machen das aus reiner Feigheit, verkaufen tun sich diese Autos nicht.Sie meinen, man muss einfach guten Willen zeigen, dann kann man weiter mit Benzinern Geld verdienen, die E – Autos und die Verluste die man damit macht werden dann eben eingepreist…

Schiffskoch
4 Jahre her
Antworten an  RNixon

Klar, der elektrische Mustang für 100 000 Euro, praktisch der neue Dacia für preisbewusste Kunden… lol

Paul Pimmel - der Herr des Kosmos
4 Jahre her
Antworten an  RNixon

Ja, da haben Sie wohl recht: Ford hat sicherlich detaillierte Marktanalysen durchgeführt und seine Schlüsse daraus gezogen – wobei es in Anbetracht des politisch gewollten Aus für den Verbrennungsmotor nicht allzu schwierig ist, für 2030 einen Marktanteil von etwa 0% für Verbrenner zu prognostizieren; die Frage ist, wie vielen Leuten in absoluten Zahlen man stattdessen einen Elektrowagen verkaufen kann (bzw. wie sehr man den Konzern verkleinern muss, um diese Käufergruppe ohne Überkapazitäten zu bedienen). Der Elektro-„Mustang“ ist ein 08/15-SUV mit Elektromotor, das mit dem ikonischen Original auch konzeptionell nichts mehr zu tun hat – und eine traditionsreiche Marke zu verschleudern,… Mehr

Alois Dimpflmoser
5 Jahre her

Wer kauft denn allen Ernstes heutzutage ein (neues) Auto?
Und morgen kommt die Bundesregierung auf die Idee, Fahrverbote für Benziner zu verhängen, weil die auf einmal plötzlich und unerwartet zuviel Stickoxid, CO2 oder Feinstaub oder sonstiges Gedöhns ausstößt!
Ich habe eine ordnungsgemäße Zulassung meines Diesels für den Straßenverkehr und darf trotzdem damit in vielen Gegenden nicht fahren. Warum nicht?
Hätte man das nicht VOR der Zulassung prüfen müssen?
Mit einem Federstrich wird geltendes Recht außer Kraft gesetzt, wer ersetzt mir den Wertverlust?
Und da wundert man sich, dass keine Autos verkauft werden?

RNixon
5 Jahre her
Antworten an  Alois Dimpflmoser

Wer unter Fahrverboten leidet, sollte sich an den Hersteller wenden der bei der Zulassung betrogen hat.

Schiffskoch
4 Jahre her
Antworten an  RNixon

Wer hat denn betrogen?

Paul Pimmel - der Herr des Kosmos
4 Jahre her
Antworten an  RNixon

Tja, da ist Ihr Unternehmen in der Tat im Vorteil: Wer nach dem Kohle- und Atomausstieg wegen Stromabschaltung im Viertel seinen Tesla nicht laden kann, wird tatsächlich nicht den Hersteller für die fehlende Kraftwerks- und Leitungskapazität verantwortlich machen, sondern allenfalls sein eigenes Hirn wegen unterlassener Hilfeleistung verklagen können.