In Deutschland sind derzeit Duos aus Mann und Frau als Führungsspitzen hip. Die Italiener hätten für eine neue Regierung schon die richtige Protagonistin an der Seite von Matteo Salvini: die Römerin Giorgia Meloni wurde regelrecht gefeiert. Salvini erinnerte auch an die Journalistin und Autorin Oriana Fallaci.
Die Schlacht ist noch nicht geschlagen, Matteo Salvini wirkt müde. Zuerst der Rücktritt aus der Regierung, dazu auch Kritik, die er einstecken musste. Die Anzeigen gegen ihn wegen der geschlossenen Häfen, dann berappelte er sich wieder: Alle zwei Tage tritt er persönlich im regionalen Wahlkampf an, in Umbrien wird gewählt, Lächeln in Handykameras, Hände schütteln, Umarmungen von zahllosen Wählern – und dazwischen noch ein Fernsehduell bei der Moderatoren-Ikone Bruno Vespa in der Sendung „Porta a Porta“, Tür an Tür, wo sich die beiden bekanntesten Matteos Italiens auf Kommando streiten sollten.
Matteo Renzi, der ehemalige Premier und PD-Chef, nun mit seiner neu gegründeten Partei Italia Viva irgendwie doch als Rohrkrepierer gestartet – auf gerade einmal 11 Prozent kommt der Sozialisten-Ableger demoskopisch.
Und nun also die Piazza San Giovanni in Rom – seit langem schon von Salvini reserviert – die Polizei schätzte 50.000, Salvini sprach von 200.000 Teilnehmern, die aus ganz Italien angereist waren. Für ein Fahnenmeer in Grün-Weiß-Rot sorgten die Bürger, mit den Parteiflaggen zeigten sie ihre Unterstützung, in erster Linie für Salvini.
Doch der ließ erst einmal anderen den Vortritt. Die Dramaturgie der Riesenkundgebung ließ nichts zu wünschen übrig. Auf den Mega-Leinwänden wurden Video-Einspieler gezeigt. Exakt solche wie das TV-Duell, als Renzi Salvini auch persönlich mit dessen Vita attackierte, über 30 Beleidigungen statt Programmpunkte wurden oben im Eck mitgezählt. Oder wenn der andere PD-Mann und ehemaliger Ministerpräsident, jetzt in der EU, Paolo Gentiloni, für offene Häfen und mehr Migranten warb. Ein Pfeifkonzert machte sich breit.
Ob Gentiloni, Di Maio oder kommunistische Lieder singende Politiker im Radio-Livestream, selbst Angela Merkel schaffte es auf die Leinwand mit Conte, der ihr einst etwas ins Ohr flüsterte – das alles wurde bildlich eingeblendet.
Wie Gad Lerner und Vertreter der linken Elite so ticken, zeigte sich sogleich, als sich der Journalist gern in ein Gespräch mit einem Zuschauer verwickeln ließ, und dabei abgehoben, ja, arrogant wirkend, seine Zigarre paffte.
Allesamt Bilder, die Salvini in die Karten spielen. Spontan sangen plötzlich 200.000 Italiener, als einer laut anstimmte, die italienische Nationalhymne – da schauten sich auch Journalisten betroffen an.
Der bekannte Präsident der Region Venetien mit Lega-Parteibuch, Luca Zaia, sagte unter großem Jubel, „Sie (die Linken und die Regierung) beschimpfen uns als Rechte, und als Diktatoren“, dann seien sie aber die ersten „Diktatoren, die das Volk frei wählen lassen wollen.“ Hier auf der Piazza stehen Italiener, die ihren Stolz zurückhaben möchten. Sie möchten nur wählen, das sei auch ihr Recht. Vom Norden bis in den Süden.
Ein weiterer Koalitionspartner Salvinis könnte, kommt es zu Neuwahlen, ausgerechnet die Partei Forza Italia von Silvio Berlusconi werden. Als Berlusconi dann selbst oben am Rednerpult stand, dachte man für einen Moment, es sei eine Wachsfigur, wie einbalsamiert und gestrafft stand er da, im Hintergrund die Parteijugend. Es wäre besser gewesen, einigen von ihnen den Vortritt zu lassen. Berlusconi kann wohl nicht die Zukunft bedeuten, für die Matteo Salvini stehen will. Nur einige Nostalgiker finden Silvio Berlusconi noch gut, und auch er selbst schwelgte auch in der Vergangenheit. Einige Zuschauerreihen riefen denn auch „basta, basta!“.
Giorgia Meloni, die Fratelli d‘ Italia-Chefin, kann reden und argumentativ attackieren, wie nur ganz wenige in Italien, ja, in Europa. Sie sieht sich mit ihrer Partei als Bewahrerin und Hüterin der europäischen und christlichen Werte, sie stehe ein für die italienische Identität, sprach sie laut mit fester Stimme ins Mikrophon. Ihre Worte hallten durch die Straßen der Hauptstadt.
Sie schenkte der amtierenden Regierung nichts. Diese Regierung müsse sich schämen. Ausgerechnet die Fünfsterne-Bewegung von Gründer Beppe Grillo, sei mit den Roten (PD) eine Koalition eingegangen, ausgerechnet die Cinquestelle, die einst mit dem vulgären Slogan des „va fan culo“ (fuck yourself) die etablierte Politik aufgemischt haben, seien nun Teil des Systems? Sie (Meloni) meine, eigentlich müsse man der Fünfsterne-Bewegung den eigenen Spruch um die Ohren hauen. Und schon ertönte es, „Grillo, Grillo, va fan …“.
Ferner sprach sie sich gegen Kinderadoptionen von gleichgeschlechtlichen Paaren aus, wer schütze oder frage denn die Kinder? Auch die Geschichte vom Kinderhandel in Bibbiano, in der auch einige PD-Funktionäre oder -Mitglieder involviert sein sollen, wickelte Meloni kurz ab, angewidert meinte sie: „Dieser Schmutz“, müsse aufhören. Und mit dieser Partei regiere nun Conte mit den Fünfsternen, obwohl sie lautstark mit der „Bibbiano-Partei“ nichts zu tun haben wollten. Mit ihr werde es in Italien ganz sicher keine Islamisierung geben. Wer hier in Italien ein Problem mit Kultur und Identität der Italiener habe, straffällig werde, müsse sofort zurückgeführt werden.
Am Ende rief Meloni zum Zusammenhalt auf und meinte Salvinis Lega sowie das Versprechen, nie mit den Gelben und nie mit den Roten zusammenzugehen.
Matteo Salvini schloss die Kundgebung mit seinem Auftritt. Ein Auftritt wie ein Tribun, die Spielregeln des modernen Populismus versteht und beherrscht er. Andere von der Linken mögen vielleicht einer Carola Rackete huldigen, er jedoch wolle an die längst verstorbene Oriana Fallaci, Publizistin, Journalistin wie Freidenkerin erinnern, die schon früh davor warnte, die eigenen Werte zu verraten und den politischen Islam zu ignorieren. Es folgte ein Kurzclip zu Fallaci.
Hier auf der Piazza San Giovanni sei mit 200.000 Bürgern das offene Italien, das geschlossene Italien mit den Sesselklebern würde im Regierungspalast sitzen, donnerte Salvini los. An die Zuschauer und Anwesenden gerichtet, sagte der Legachef nachdrücklich, sie seien die Protagonisten dieses denkwürdigen Tages, nicht die Politiker auf der Bühne.
Salvini war wieder ganz der alte, sprach aber bedächtiger und spottete auch: so viele Austritte, dann wieder Eintritte in die PD, als wären die Sozialdemokraten ein Therapiezentrum. Gegen Roms Verwaltung um Bürgermeisterin Virginia Raggi wurde auch ausgeteilt, „Rom muss wieder sicherer und sauberer werden“, die Bürger hier auf der Piazza, würden es ihr schon zeigen, dass der Platz nachher sauberer sei.
Man müsse für Italien und die jungen Leute Arbeit schaffen, Krankenhäuser verbessern, Straßen bauen, die Polizei stärken und die Häfen schließen. Das bedeute nämlich, weniger Tote auf dem Meer und den Menschenschmugglern endlich das Handwerk zu legen. Die Regierung und die Schleuser hätten Blut an ihren Händen.
Grillo habe vorgeschlagen, das Wahlrecht für die Alten in der Gesellschaft abzuschaffen, wer, so Salvini, sei danach dran?
Zur Europapolitik, legte Salvini seine Meinung dar. Wie oft habe er schon in den vergangenen Jahren gesagt, die Türkei gehöre nie in eine EU hinein, das sehe man jetzt wieder, wie mit den Kurden umgegangen werde. Und plötzlich täte die EU mit Merkel und Macron ganz verwundert, wieder mal. Ein Land, das Christen verfolgte, Armenier tötete und nun die Kurden bekämpfe, das sei definitiv nicht der Krieg Italiens, Applaus brandete auf.
Die Marschroute im Umgang mit der EU könne nur lauten, Freund eines jeden, aber sicher kein Diener von irgendwem. Die Steuern in Italien gehörten zudem gesenkt, die Kaufkraft der Bürger müsse gestärkt werden.
Und zuletzt, auch wenn die „Radical-Chic“-Linke den Slogan „Primi gli Italiani“, zuerst die Italiener, gern umdeuteten und behaupten Salvini und die Lega seien rassistisch. Ganz und gar nicht, jeder, egal welcher Herkunft und welcher Hautfarbe sei ebenso Italiener, wenn er hier Recht, Gesetz und Ordnung respektiere, Steuern zahle und seine Kinder zur Schule schicke.
Mit einem Dankeschön an alle Helfer und Einsatzkräfte und dem Ausruf „Viva Italia“, es lebe Italien, verabschiedete sich Salvini von den Jubelnden.
Zusammengefasst: Giorgia Meloni hat die Anwesenden begeistert, Salvini war fast staatsmännisch unterwegs, auf Silvio Berlusconi müssten beide verzichten können. Diese momentane Euphorie mit den guten Umfragewerten muss ins Ziel gebracht werden, aber allein das wird noch eine Herkulesaufgabe sein.
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Die Meinung haben viele, auch meine ganze Familie, schon seid 2015:
Die illegale Masseneinwanderung wird die EU am Ende zerstören.
In wenigen Jahren wird Deutschland völlig ruiniert sein.
Wir brauchen wieder ein starkes Europa der Nationalstaaten, kein Jucker und Merkel Moloch und Diktatur aus Brüssel !
Beim Lesen war’s, als wäre ich dabei. Die haben’s gut, die Italiener.
Danke für den Beitrag, es ist toll zu sehen, wie sich andere Länder um sich kümmern. Ich wünschte, wir Deutsche wären etwas italienischer.
So eine Giorgia Melone brauchen wir auch, die zerlegt alle wie ich auf Video gesehen habe
Ich frage mich schon lange, woher Salvini seine Kraft und Energie nimmt. Er gibt sein Herzblut im Kampf um sein Land. Ich liebe diesen Mann und wünschte, wir hätten auch einen Salvini. Statt dessen haben wir nur verkommene und verdummte Schlappxxxxxxx (haha, gibt es dafür auch eine weibliche Form? Die sind nämlich inbegriffen), für die ich nur tiefste Verachtung empfinden kann, bis ganz hoch in die Spitze.
Ich beneide die Italiener, die so einen Kämpfer in ihrer Mitte haben.
Die glücklichen Italiener.
Ich habe ein nettes adrettes italienisches Ehepaar im 6-Parteien Haus in BaWü (Stuttgart, Speckgürtel, starke italienische Community, vorwiegend steuerzahlend) und da kriegt man durch Gespräche auch mal das eine oder andere Insiderwissen mit.
Salvini erhielt auch massiven Gegenwind aus der „ehrenwerten Gesellschaft“, die mit der anhaltenden Migration (Schleuserei) ganz dick drin ist im „Geschäft“. Auch deshalb sind jetzt wieder Sozen vorne dran und öffnen die Häfen. Ich weiss auch nicht was noch helfen kann. Beten?
Wenn jetzt Berlusconi als letztes Bollwerk gegen Afrikanisierung und Islamisierung herhalten muss, wird es wohl wirklich Zeit, sich einen neuen Planeten zu suchen. Ciao belli.
Im Übrigen bin ich der Meinung, dass die EU zerschlagen werden muss!! Darum Forza Matteo!!
Caro Matteo, ti amo.
Salvini ist gesundheitlich angeschlagen. Zwischen dem Wahlkampf ließ er sich vor wenigen Tagen wegen einer Nierenkolik in einer Klinik behandeln. Er sieht noch deutlich mitgenommen aus. Unglaublich was dieser Politiker, für uns alle, leistet.
Leider kann ich kein italienisch und habe nur Bruchstücke der Rede der Meloni verstanden.
Es ist aber sehr wohltuend, die emotionale Art und Weise, in der sie anklagt, anzuhören.
Gegen sie ist die Weidel harmlos. Dieses dauernde rumgekusche in Deutschland ist pathologisch.
Solch aggressive Politiker braucht das Land , damit es endlich aus seinem Dämmerschlaf aufwacht.
ja, engagiert, mit Herzblut und charismatisch