»47 Millionen Pkw, gefährlich hohe Feinstaub- und Stickoxidwerte und CO2 Emissionen sorgen für dicke Luft in unseren Städten.« Am Anfang gehen die Filmemacher gleich mal in die Vollen. »Deutschland droht am eigenen Straßenverkehr zu ersticken«, sagen die Autoren, die offenbar nicht Straßen in den sechziger oder siebziger Jahren erlebt haben, als die Luftqualität tatsächlich zum Ersticken war. Sie haben auch keinen Blick auf die vom Umweltbundesamt veröffentlichten Werte geworfen, die eine kontinuierliche Abnahme der Schadstoffe in der Innenstadtluft verzeichnen.
»Wir müssen den CO2-Fußabdruck vom Verkehr weg bekommen«, versucht zu Beginn Svenja Schulze, die Bundesumweltministerin, auszudrücken. »Und da ist Elektromobilität ein ganz wichtiger Teil!«
»Tesla ist für mich so etwas wie eine Religion, das ist tatsächlich die Lösung aus dem Dilemma«, beteuert dann ein E-Autofahrer bei einem Treffen von Elektroauto-Fans. Jeder bei dem Treffen ist fest davon überzeugt, mit seinem Elektroauto etwas Gutes für die Umwelt zu tun.
Auto fahren und gleichzeitig das Klima schützen – das gehe nur elektrisch, meint der ARD-Reportage »Kann das Elektro-Auto die Umwelt retten?«. Dann aber eine bange Frage der Sprecherin: »Doch sind Elektro-Autos wirklich die Lösung?«
Screenprint: ARD
»Wir können doch nicht von einer sauberen Energie reden, wenn man andernorts die Lebensgrundlage der Menschen zerstört!«, sagt dann ein armer Bauer in der Atacama Wüste in Chile.
Die Atacama Wüste – ein trockener, öder Landstrich, Wüste, soweit das Auge reicht, die Bevölkerung überschaubar. Eine Laune der Erde wollte, dass sich hier viele Rohstoffe zusammenballten. Gefördert wird hier in dieser rohstoffreichen Ecke der Welt unter anderem auch schon lange Lithium. Das Alkalimetall dient universellen Zwecken etwa als Additive in Treibstoffen, Schmierölen und unter anderem bei der Glasherstellung, jetzt auch verstärkt in Lithium-Ionen-Batterien.
Man sieht den Bauern förmlich an: Schon wieder ein nerviges deutsches Fernseh-Team; gegen einen Obolus sagen sie alles in die Kamera. Für Chile ist der Export von Lithium ein weiterer Wirtschaftsfaktor geworden.
In allen Filmen wird von Wasser geredet, das für die Lithiumgewinnung vergeudet werde. Doch heraufgepumpt wird untrinkbare Mineralsole, kein Trinkwasser. In großen flachen Becken verdunstet das Wasser, zurückbleiben die erwünschten Rohstoffe. Das Wasser wird auch nicht »verbraucht«, sondern regnet irgendwo wieder ab. Natürlich besucht keiner der Dokumentaristen zum Beispiel der Thüringer Ingenieur Heiner Marx von K-UTEC AG Salt Technologies in Sondershausen.
Die Ingenieure sind mit dabei, die Lithium Produktion in Chile, Bolivien und Argentinien effektiver zu machen und dabei umweltfreundlicher. Die mittelständische Ingenieurgesellschaft entstand aus der Kaliforschung des ehemaligen Kali-Kombinates der DDR und verfügt über ein eindrucksvolles Know-how zur Trennung vorkommender Salze sowie für die notwendige Verfahrenstechnik sowie Prozessoptimierung.
Marx weiss auch, dass es in einigen Gebieten lange Regenzeiten gibt, die den Wasserverbrauch ausgleichen. In anderen Gebieten pumpen Pipelines Wasser aus dem Pazifik für die Kupferindustrie herbei und schonen so den Grundwasserspiegel. Die Ingenieure aus Sondershausen planen weiterhin, Solarthermie für ihre Verfahrenstechnik zu nutzen; hier ist sie aufgrund des hohen Sonnenangebotes sinnvoll. Als Abfall gewissermassen könnten sie den Einwohnern Trinkwasser anbieten. Das sind eindrucksvolle Beispiele, wie klug benutzte Technik umweltfreundlich sein kann. Es hört sich auch ganz anders an als die Bedrohungsszenarien der TV-Dokus aus der Abteilung »Wie der Mensch den Erdball zerstört«.
Der Film zeigt später Erkundungen im Erzgebirge, auch dort Lithium abzubauen. Das ist allerdings in recht geringen Konzentra-tionen vorhanden, sodass der Abbau teuer ist und nur bei hohen Preisen lohnt. Der Preis hat sich in den letzten Jahren versiebenfacht; »das weiße Gold« so nennen es Investoren. Eine Tonne kostet bereits 14.000 Dollar. Grund: die gestiegene Nachfrage nach dem Alkalimetall.
Dann wird Elon Musk gezeigt, wie er seinen neuen Tesla vorstellt. Ein paar Luftbilder der »Gigafactory«, die als die größte Batteriefabrik der Erde vorgestellt wird. Die reiche für 500.000 Elektroautos. Es gab allerdings keine Drehgenehmigung für die Gigafactory, erzählt die Sprecherin traurig. So berichtet der Film nichts über das Desaster im Inneren, sagt nicht, dass Tesla und Panasonic die Erweiterung der gigantischen Fabrik gestoppt haben.
Leicht schwindlig wird einem, wenn man die Stimmen aus der Autoindustrie hört. Elektromobilität wird als die Zukunftstechnologie dargestellt, Manager der Autoindustrie betonen überdeutlich, »bis zum Jahre 2025 werden wir ein volles Portfolio vorstellen«.
Ja, und im elektromobilen Autohimmel ist Jahrmarkt, vermitteln die Filmemacher unkritisch. 25 neue Modelle bei BMW, 80 Modelle bei VW, bei Porsche 50 Prozent der Flotte sollen Elektromobile sein, Daimler investiert 10 Milliarden Euro.
Ganz nach dem Willen der Politik, sagt die Sprecherin richtig und stellt ausgerechnet Henning Kagermann von der »Nationale Plattform Zukunft der Mobilität« vor.
Der sagt salbungsvoll ein paar leere Worthülsen: »Ich gehe davon aus, dass wir in den nächsten Jahren einen enormen Zuwachs bekommen werden, das sehen Sie allein schon an den Ankündigungen der Hersteller!« schließt Kagermann messerscharf kurz.
Die Plattform soll für möglichst viele Elektroautos auf deutschen Straßen sorgen, so der Sprechertext. Keinem fällt das Dirigistische auf. Gibt es noch Kunden, die gefragt werden, ob sie das wollen?
Der Film listet die Förderungen der E-Mobilität auf: Umweltprämie, Steuervorteile, kostenlose Parkplätze und dennoch – sie will keiner. Nur wenige kaufen sich ein Elektroauto. Kein Wunder, teuer, bei schlechter Leistung. Wer will schon sein Geld zum Fenster hinauswerfen?
Als entscheidendes Kriterium haben die Hersteller die Reichweite ausgemacht, erkennt der Sprechertext. Das klingt schon leicht schräg, denn das wollen die Kunden, die Autohersteller müssen das liefern und nicht umgekehrt. Bisher jedenfalls. Lediglich im Sozialismus haben die Kunden zu nehmen, was geliefert wird.
Mit dem Lithium-Abbau könnten schon in naher Zukunft eine jahrhundertealte Kultur und ein einzigartiges Ökosystem für immer verschwinden, spricht die Sprecherin betrübt. Man sieht Schwenks in eine tote, trostlose Wüstenlandschaft, Belege für jahrhundertealte Kulturen bringt der Film nicht.
Dafür dann, oh Schreck, Umschnitt, einen Bürogang entlang kommt ein guter alter TV-Bekannter der Kamera entgegen, Harald Lesch, reflexartig will man zur Fernbedienung greifen und umschalten. »Wissenschaftler wie Professor Harald Lesch sind besorgt«, texten die Autoren tatsächlich.
»Früher haben wir das Erdöl irgendwo her geholt und die Umweltschäden akzeptiert«, meint der Wissenschaftler für Weltraum und Klima und Lithium und für alles andere auch.
Die Reportage zitiert jene legendäre schwedische Studie, nach der 17 Tonnen CO2 für die Fertigung einer 100 kWh Batterie verschwendet würde. Ein Verbrennerauto könne mit einem solchen CO2 Ausstoß schon über 100.000 km fahren, meint der Film und führt nicht die Diskussion um diese schwedische Studie auf. Die ist »umstritten«, um es mal so auszudrücken.
Die »Faktenchecker« des Handelsblattes hatten sich seinerzeit gleich aufgemacht und mit dem schwedischen Journalisten, der die Geschichte veröffentlichte, so lange geredet, bis der sagte, so habe er es nicht gesagt. Die Faktenchecker haben keine Zahlen aus der Herstellung, kommen aber zum Schluß: »Es ist unwahrscheinlich, dass irgendwo in der Welt ein Serienmodell fährt, dessen Akku auch nur für zehn Tonnen CO2 in der Luft verantwortlich ist. Die Mehrzahl der Akkus dürfte einen Klimarucksack mit sich tragen, der zwischen drei und fünf Tonnen schwer ist.«
Eigentlich ist das auch ziemlich wumpe; das CO2 Märchen ist reiner Blödsinn, viel kritischer, zu sehen, wie ein Industrieland mit dieser Parole zerstört wird. Doch das erwähnt keiner der Autoren.
Die ARD-Reportage jedenfalls kommt zum Schluß: Zu große Mobilität ist Mist. »Elektro-Autos mit immer größerer Reichweite seien ökologisch gesehen Unsinn.« Einfach den Tank durch eine Batterie zu ersetzen, greife zu kurz. Die Autos sollten nämlich möglichst klein sein. In Aachen bastelt ein neues Start up einen Haufen Plastikteile zu einem Elektroautolein zusammen. E.Go konzipiert diesen Kleinwagen ausschließlich für den Stadtbetrieb. Aus Aachen kommt bereits ein kleines elektrisches Einfachlieferauto – für die Post. Mit diesen Vehikeln können sich nun die Briefträger herumärgern.
Der E.Go Chef erklärt aufgebracht über die angeblich dräuende Klimakatastrophe in die Kamera: »Wir müssen in den Städten so schnell wie möglich möglichst emissionsfrei fahren.« Man brauche nur eine kleine Reichweite, eine städtische Reichweite. Wer weiter fahren wolle – Pech.
Kein Film ohne jene unsäglichen Sprüche: Man muss Alternativen ausbauen, wie Bahn, CarSharing, Radwege. Neue Konzepte sind also gefragt, sagt der Film. Ganz neue Konzepte müssen her – darunter geht es nicht.
Kein Ton davon, dass die Bahn etwa schon jetzt kurz vor dem Kollaps steht und ihren Betrieb kaum mehr bewältigt. Wie dann noch mehr auf die Schiene verlagern?
Als Lösung wird gar eine App vorgestellt. Eine was? Mobilitätsapp als Rettung.
Diese App hat alle Fahrpläne von Bus und Bahn eingearbeitet und schlägt vor, wie man unter Stauvermeidung am schnellsten von A nach B kommt. Die Entwickler in Vilnius arbeiten mit einem deutschen Verkehrsbetrieb zusammen, unglückseligerweise mit dem maroden BVG in Berlin.
Am Schluss schnell noch ein paar inhaltsleere Sprüche angehängt und fertig ist der erschröckliche Film: »Ganzheitlich integrierter Verkehr als Modell für die Zukunft…« Fehlt nur noch divers und antirassistisch, und »disruptiv« vermisst man schon ein wenig.
Religiös die Schlusssätze: »Es ist an der Zeit für eine neue Mobilitätsstrategie«. Im Bild fahren zwei merkwürdige kleine Blechkisten, in die kaum ein Mensch hineinpassen dürfte, der größer als 1,85 Meter ist. Aber das Ding benötigt kaum Akkukapazität, man kann es zur Not von Hand schieben.
Mobilität wird einfach überbewertet. Bleibt einfach zu Hause! Das spart CO2 und rettet die Welt.
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Dieser Batterie Unfug ist die Neuauflage von „E10“ dem ach so grün-ökologischen Anteil im Sprit, der immerhin riesige Tropischen Regenwaldgebiete in Ölpalmen Monokulturen ökologisiert hat, incl. der fast vollständigen Ausrottung der Orang Utans. Jetzt geht die Grüne Naturzerstörung auf Chile und den Kongo los, um dort für Öko-Grün die Rohstoffe abbauen zu lassen, die erst dort die Lebensräume zerstören und dann hier im Land des ökologischen Gewissens für riesige Berge Sondermüll zu sorgen. Aber viele laufen brav mit, wird denen doch eingehämmert wie toll dieser Irrweg ist.
ich würde hier mal – obwohl den meisten bestimmt bekannt – mal die Stichwörter „Klima im Mittelalter; Klima zur Römerzeit, orbitaler Strahlungsantrieb, Position der Erde und unseres Sonnensystems in der Milchstraße etc.“ anführen. Warum wir aber trotz Waldsterben, Gentechnik, Ozonloch, Chlorhühnchen, AKW, Pflanzenschutzmittel etc. immer noch hier sind, kann ich jetzt auch nicht erklären.
Das Elektro- Auto. Die Bayer AG lässt grüßen.
Das endgültige Urteil über die e-Mobilität ist noch nicht gesprochen, weder in Bezug auf Tauglichkeit als System und Antriebsart der Zukunft, noch über seine Ökobilanz. Bisher fehlte jeder Akzeptanz im Marktbereich, eine Haltung, die eben nicht irrational ist. Bestimmte Einsatzprofile ja, als Massenmobilität zu teuer, ressourcenaufwändig und allenfalls ein Übergangstechnologie. Das System macht aber große Infrastrukturarbeiten und eonorme Verrechtlichungen zur Voraussetzung. Für die Hersteller zählt die e-Mobilität aktuell nur wesentlich in einem Aspekt, die Flottenbilanz senken. Das weiß man auch bei der Nationalen Plattform Mobilität.
Wie viel Unsinn von Medien und Politik über den anthropogenen? Klimawandel verbreitet wird.Natürlich können nur wir (wer eigentlich) in DE die Welt retten.Immerhin erzeugen wir rund 2% des CO2 und bei millardenteurer Reduktion auf vielleicht 0,5 % in Zukunft, was durchaus denkbar ist, da relativ die CO2 Erzeugung von China und Indien oder durch andere Entwicklungsländer erheblich ansteigen wird, wird doch tatsächlich ,sollten denn die Klimamodelle beim IPCC richtig sein, theoretisch die Durchschnittstemperatur um vielleicht 0.0001 ° Celsius gesenkt.Dies ist nicht messbar und wird durch andere Faktoren mehrfach kompensiert werden, wie Brandrodungen in Afrika, Südamerika, Asien, neue Kohlekraftwerke weltweit,Bevölkerungswachstum usw.… Mehr
Der Fernseh-Professor Lesch… Das ist doch der, welcher unlängst die steile These raushaute: „Der menschgemachte Klimawandel ist ausgeforscht! Ist Tatsache!“ Skeptiker gehören – sinngemäß – in eine geschlossene Anstalt. Weil: Man hätte „im Kosmos“ aus „großen Gaswolken, auch CO2“ gelernt, dass diese sich bei Sonnenbestrahlung „aufheizen“. Jeck?!?! Ja, wenn das sooo ist… Und da komme mir nun keiner und behaupte unser Planet sei ein chaotisches System mit einer Fülle unzähliger Einflussfaktoren, von denen wir Stand heute ungefähr so viel verstanden haben wie die Muh-Kuh vom virtuosen Blasen des Alphorns… Weil: noch jede Prognose, ging bislang in die Hose!!!! Aber wir… Mehr
Die E-Mobilität ist der Hebel, der zusammen mit dem Klimawandel dazu verwendet werden wird, die Mobilität für breite Bevölkerungsschichten abzuschaffen. Natürlich wird das niemand so nennen, es wird einfach nur immer teurer gemacht, bis nur noch YouTube Stars und Politiker den nötigen Reichtum haben werden, mobil zu sein.
Wählt ruhig weiter die Grünen. Auf die Grünen werden die gelben Westen folgen, auch bei uns!
Letzteres glaube ich nicht. Es geht mit Jubel so weiter, bis wir wieder bei „Vaterland“-Rädern und Steckrübensuppe angekommen sind … .
Habe letztens in einem völlig anderen Zusammenhang einen Podcast aus der Blase gehört. Dabei kamen die „Journalisten“ auf das Thema Klima/CO2 usw. . Es entspann sich ein Gespräch, bei dem sie immer wieder an ihre Widersprüche stießen und gleichzeitig, wie hypnotisiert, völlig unfähig waren, die Fäden miteinander zu verbinden. Jeder kennt sie, die Leute, die sich über jedes Steak, das sie essen, über jeden Furz, den ihr Hund lässt, wegen CO2 Gedanken machen. Auf der anderen Seite wundern sie sich, dass für das superteure Qualitätshandy oder Auto, das vor fünf Jahren noch die absolute Avantgarde an zukunftsorientierter Technik war und… Mehr
Wer den Planeten retten will, sollte im Bett liegen bleiben. Das reduziert nicht nur den Energieverbrauch beim Fahren, sondern auch den Grundumsatz des Körpers. Mit ein paar Biokeksen und Leitungswasser wird der ökologische Fussabdruck weiter minimiert. Lediglich das Abendgebet sollte sein, denn der heilige Habeck braucht schon noch ein wenig Demutsbezeugung.
Wegen des CO2 wird sicher eine Obergrenze für das Leben eingeführt. Alles über X wird sozial- und umweltverträglich ausgelöscht.