Deutlich mehr Deutsche werden Opfer einer Straftat durch Zuwanderer als andersherum (»Nein! Doch! Oh!«), doch keine Statistik erfasst, wie das Gefühl von Heimat zerrinnt.
Nein! Doch! Oh!, so schrieb ich letztens (siehe: »Nein! Doch! Oh! – die Überschrift, die heute über fast jede Nachricht passt«) – Auch heute möchte man bei mancher Meldung sarkastisch jene Szene mit Louis de Funès zitieren, und neckisch ausrufen: »Nein! Doch! Oh! Was dachtet ihr niedlichen Naivlinge denn, dass der Fall sein würde?«
Wir lesen heute eine Wahrheit in den Nachrichten, die trocken ausformuliert selbst den abgeklärten Realisten unter uns die Spucke ebenso trocken werden lässt:
Deutsche werden deutlich häufiger Opfer einer Straftat, die von einem Zuwanderer verübt wurde, als umgekehrt. (welt.de, 9.4.2019)
Es seien Anmerkungen gestattet, zunächst wie zu erwarten (und notwendig!) dies: »Nein! Doch! Oh!« – wir stellen fest: Die Realität ist »rechts«, und der sogenannte »Kampf gegen Rechts« ist ein Kampf gegen die Wahrnehmung der Realität als ebendiese; früher hatten wir Namen für Leute, die getriebenerweise solches trieben, und es waren keine höflichen Namen. Ich bin ein brennender Befürworter von Teilhabe, Inklusion und all dem, doch allmählich zweifele ich an diesem neuen Programm »Politische Verantwortung statt Gummizelle«.
Versuch und Vollendung
Von was für Zahlen reden wir? Da die 81 deutschen Opfer des Attentats vom Breitscheidplatz (6 deutsche Tote (von 12 insgesamt) und 75 deutsche Verletzte nach BKA-Bundeslagebild) erst 2018 in die Statistik eingingen, ist die Zahl der »vollendeten Taten« hochgeschnellt. Während 2017 in der BKA-Statistik »nur« 13 Deutsche erfasst sind, die von Einzelfällen unter denen, die noch nicht so lange da sind, »vollendet« getötet wurden, so gibt die Statistik für 2018 die immense Zahl von 102 »vollendeten« Taten – und insgesamt (inklusive Versuche) 230 Taten im Bereich »Mord, Totschlag und Tötung auf Verlangen« (nachzulesen im PDF bei bka.de, 2.4.2019).
Nicht auf Verlangen
Ein Zyniker könnte der Nation als Ganzes den Wunsch einer »Tötung auf Verlangen« attestieren, doch hier ist zu vermuten, dass die verzeichneten Fälle zumeist in die anderen Kategorien fallen, also Mord, Totschlag und sonstige Missverständnisse, aber eher nicht »auf Verlangen«.
Die nicht-tödlichen Zahlen sind deutlich höher. Politikredakteur Leubecher analysiert:
Im Bereich Mord, Totschlag und Tötung auf Verlangen standen laut BKA-Lagebild 33 Asylbewerbern und Flüchtlingen, die Opfer einer Straftat mit einem deutschen Tatverdächtigen wurden, 230 deutsche Opfer eines tatverdächtigen Zuwanderers gegenüber. Bei den Sexualstraftaten lag dieses Verhältnis bei 89 zu 3261. (welt.de, 9.3.2019)
Diese Zahlen, so sehr sie uns schmerzen, erfassen nicht das, was gar nicht zählbar ist – und was die Politik gewiss nicht zählen will. Keine Statistik erfasst, wie das Gefühl von Heimat zerrinnt. BKA-Statistiken erfassen nicht den Verlust an Heimat und öffentlichem Raum, den Deutsche erleben, wenn sie sich nicht mehr in Parks oder in die U-Bahn trauen, wenn sie sich nahenden Männergruppen weiträumig aus dem Weg gehen, wenn sie lieber daheim bleiben oder präventiv einen Umweg nehmen und ausweichen, wenn sie ihre Kinder aus Angst zur Schule fahren und wieder abholen, all das im Bewusstsein, dass im Gutmenschland niemand einsamer ist als das Opfer, dessen Leid die Gutmenschen als Lügner und Naivlinge entlarvt. Das Gezählte ist schmerzhaft – das Ungezählte ist beklemmend.
Die Heimat aber
»Es wird niemandem etwas weggenommen«, so behauptet die Politik seit 2015 (so etwa der Peinlichminister im Staatsfunk, siehe achgut.com, 30.6.2018). Es ist falsch.
Das Geld wird den einen genommen und den anderen gegeben, und das ist unfair. Schmerzhafter als das verlorene Geld ist die verlorene Heimat, die denen genommen wird, die ein Recht auf genau diese Heimat haben, geraubt von dummer, realitätsblinder Politik.
Morde und Mordversuche lassen sich in Zahlen erfassen, der Verlust an Heimat nicht. Das Geld ist futsch, wir haben es längst aufgegeben. Die Toten sind fort, die Erde soll sie aufnehmen. Die Heimat aber, die hätten wir gerne wieder.
Dieser Beitrag erschien zuerst auf dushanwegner.com.
Dushan Wegner (geb. 1974 in Tschechien, Mag. Philosophie 2008 in Köln) pendelt als Publizist zwischen Berlin, Bayern und den Kanaren. In seinem Buch „Relevante Strukturen“ erklärt Wegner, wie er ethische Vorhersagen trifft und warum Glück immer Ordnung braucht.
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Doch Herr Schroeter, man kann es besser als Herr Wegner beschreiben, und zwar so wie Sie es beschrieben haben.
Ein in meinen Augen unakzeptabel verniedlichender Blick auf die Gesamtsituation. Mir scheint, Herr Wegner lässt sich allzu gern in seinen philosophischen Gedanken treiben, die ihn in eine Art selbstbemitleidende Romantik führt. „Morde und Mordversuche lassen sich in Zahlen erfassen, der Verlust an Heimat nicht. Das Geld ist futsch, wir haben es längst aufgegeben. Die Toten sind fort, die Erde soll sie aufnehmen. Die Heimat aber, die hätten wir gerne wieder.“ Morde lassen sich in Zahlen fassen, das Geld ist futsch und die Toten sind halt fort. Weg ist halt weg. Nur die Heimat, die, ach bitte, bitte, die hätten wir… Mehr
„geraubt von dummer, realitätsblinder Politik.“
Alles was derzeit politisch passiert, geschieht nicht aus Dummheit.
Ich kann mich an eine Meldung auf WO erinnern, dass George Soros die letzte Hoffnung Europas in dem erstarken von grünen Parteien sieht. Kurze Zeit später erschien Greta wie aus dem Nichts.
Die Bevölkerung wird in einem Maße gelenkt und Gehirngewaschen, wie es beispiellos ist in der Geschichte. Und ausgerechnet das Internet, welches immer Paradebeispiel für freie Meinungsäußerung sein sollte, ist dabei das mächtigste Propagandamittel.
Flüchtlingen und Migranten wird zugestanden, dass der Verlust von Heimat psychische Probleme bereiten kann, gar zur Traumatisierung beitragen kann. Einheimische, die größere Veränderungen des Landes und Umfeldes, in dem sie leben, als befremdlich und irritierend empfinden, damit gefühlt eigentlich auch einen Teil ihrer Heimat verlieren, gelten eher als nationalistisch und romantisch-rückwärtsgewandt eingestellt. Ihr bröckelndes Identitätsgefühl interessiert in der bunten Einwanderungsgesellschaft niemanden, deren Verfechter sowieso nicht. Obwohl man’s mal untersuchen müsste.
und jetzt die alles entscheidende Frage, an Politik und Medien, ergo an die Verantwortlichen Diebe des Wertes Heimat: Wie wird man all jene wieder los die diese Heimat direkt und indirekt zerstören? Die Anwort aus jenen Kreisen kann ich mir denken, denn es hat sich nichts geändert, die Grenzen sind weiterhin sperrangelweit auf, und das zersetzende „Menschenmaterial“ der Täter(Politik, Medien) fließt weiter herein, während gleichzeitig nichts abfließt, Abfluß nur in Form von deutschen Bürgern(ausgebildeten pot. Leistungsträgern). Warum den „Eliten“ das nicht auffällt, bzw. warum diese das nicht im geringsten stört? Sie selbst haben diese Heimat nicht, teilweise hatten sie diese… Mehr
Als Kind habe ich nicht verstanden, weshalb bei meiner Verwandtschaft väterlicherseits, wenn sie mal wieder in großer Runde beisammen saß, so oft die Tränen flossen. Erzählt haben die uns Kindern nicht viel vom Verlust der Heimat, der Vertreibung aus dem Sudetenland. Und anders als bei den Flüchtlingen heute stand da keiner Spalier, um diese Menschen willkommen zu heißen. Nicht dass es mir jetzt auch zum Heulen zumute wäre, aber es macht sich doch eine gewisse Traurigkeit breit, wenn ich an Deutschland denke. Denn das gibt es doch gar nicht mehr. Das war mal. Das ist bestenfalls noch ein Utopia.
Deutschland hat nach wie vor offene Grenzen, ist im wahren Wortsinn nach allen Seiten offen. Der FDP hat man einmal nachgesagt, wer nach allen Seiten offen ist, kann nicht ganz dicht sein. Übertragen auf Deutschland kann das nur bedeuten, dass Deutschland nicht ganz dicht ist. Dies erscheint mir eine treffende Zustandsbeschreibung unseres Landes zu sein, und das liegt mit Sicherheit nicht an der FDP.
Lieber Herr Wegner, ihr Artikel fühlt sich an wie ein Stich ins Herz. Trotzdem Danke.
Eher wie ein Kniff in den Arm, um wieder zu Bewußtsein zu kommen.
Danke!
Der Verlust von Heimat Der Verlust von Heimat begann für mich schon vor 40 Jahren. Damals gab es in der Stadt, in der ich aufwuchs, eine Straße – eine damals nur – in der keine Deutschen mehr lebten. Es war nie eine Feine-Leutegegend gewesen, vorher auch nicht, und die alten Gebäude, teilweise damals schon 100 Jahre alt, waren dunkel, die Keller oft feucht, es roch nach Heizöl und Abfall bis auf die Straße. Die Türken okkupierten die Gegend, übernahmen sie von den Italienern, die in andere Stadtteile abwanderten oder nach Italien zurück. So fing es an. Aus der Wellritzstraße, so… Mehr
Das neue Deutschland ist nur noch eine Kulisse, die mich an die sorglose Zeit erinnert, als ich hier noch zuhause war.