„Best for Britain“ vulgo Best for Soros

Dass sich ein Milliardär erdreistet, das Geschick von Engländern, Walisern, Schotten und Iren bestimmen zu wollen, wirft ein spezielles Licht auf den Niedergang der politischen Sitten in den westlichen Demokratien.

© Sean Gallup/Getty Images

Dass George Soros nichts tut, was nicht gut für seine Geldgeschäfte wäre, davon gehe ich aus. Seine Inszenierung als Philantrop und die dazu notwendigen Spenden sind Investitionen, durchaus vergleichbar dem Kauf von Aktien. Da nicht alle Gewinn abwerfen können, streut Soros seine Investitionen mit best möglichem Wissen.

Jetzt hat Soros den Start einer Kampagne angekündigt mit dem Ziel eines neuen Referendums in Großbritannien binnen eines Jahres: zur Aufhebung des Brexits. Name der Kampagne: Best for Britain.

Da Soros diese Kampagne will, gehe ich davon aus, dass das Verbleiben Britanniens das Beste im kommerziellen Interesse von George Soros bedeutet: Best for Soros. Die Wahrheit ist simpel: Soros hat zu viele seiner Finanzwetten in den Euro gesteckt, dass er schon Kursverluste des Euro schwer im Geldbeutel spürt, ein kleiner Werden der Eurozone die nächste Alarmstufe wäre und das Ende der Gemeinschaftswährung Euro der Soros-GAU.

Bei seinem Auftritt in Paris am Dienstag teilte der Milliardär mit, dass für die Kampagne bereits Millionen an Spenden zusammengekommen wären und das Manifest Best for Britain am 8. Juni veröffentlicht würde.

Im Bericht des Guardian finden sich auch diese Absätze:

«Sounding the alarm as financial markets fell into turmoil on Tuesday amid a deepening political crisis in Italy, Soros said the EU had lost its way since the 2008 banking crash and required radical transformation in order to survive.

“The EU is in an existential crisis. Everything that could go wrong has gone wrong,” he said.

However, Soros said he was convinced it was the ideal time for the EU to reform itself and prepare the ground for the UK staying inside the bloc.»

Die EU habe ihren Kurs seit dem Bankencrash von 2008 verloren, alles, was schief gehen konnte, sei auch schief gegangen. Die EU befände sich in einer existenziellen Krise, das sei der ideale Zeitpunkt für eine Reform, die zugleich die Grundlage für ein Verbleiben des United Kingdom in der EU bilden könne.

Dass sich ein Milliardär erdreistet, das Geschick von Engländern, Walisern, Schotten und Iren bestimmen zu wollen, wirft ein spezielles Licht auf den Niedergang der politischen Sitten in den westlichen Demokratien. Ein Milliardär mit US-Pass sagt den Briten von Paris aus, dass sie ihre Entscheidung für den Brexit rückgängig machen müssen, damit es beim Euro und der EU bleibt. Wirkungsvoller lässt sich die Aufgabe der EU nicht ins Bild setzen: Agentur des globalen Geldes. Dass die westliche Linke diesen Soros zu den ihren zählt, während er sie benutzt und nicht umgekehrt, ist eine andere Geschichte. Hier sei sie nur notiert.

Wie im Zerrspiegel mutet da ein Auftritt des Soros-Kindes Joseph Fischer in Berlin an, in dem er Deutschland und der EU einen Befund widmet, der so ziemlich alles enthält, was scharfe Kritiker der beiden vorbringen. Nachdem er derart die Gründe dargestellt hat, warum ein Weiter-So nicht geht, preist er die neue Verpackung des Weiter-So in Gestalt von Emmanuel Macron als „Neustart“ für Europa. Alter ist keine Garantie für Weisheit.

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Kommentare ( 98 )

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giesemann
6 Jahre her

Tiel: Welche demokr. Legitimiät hat Merkel samt Mainstream? Na also. Soros ist bloß ein Popanz, den man aufstellt, um ihm sodann nieder zu reißen und von dem eigentlichen Problem abzulenken: Das Wählerverhalten. Mir langsam so was von egal – die Minus-Daumen sollen sich’s doch selber machen, ab in die Hölle – Dummheit gehört eben bestraft mit lebenslang in Kessel vier bei 43°C, langsam aber sicher gar köcheln. Aber sehe gerade: Schon wieder durch, die nächste oder übernächste Sau ist schon durch’s Dorf … .

anonym1221
6 Jahre her

Es gibt gute Argumente für die These, dass Soros‘ primäre Motivation nicht das Geldverdienen ist, sondern sein Größenwahn. Er sieht sich als Weltgeist in Person, der strikt utilitaristisch dafür sorgt, dass es mehr Menschen besser geht als zuvor, Kollateralschäden sind dabei unvermeidlich. Vielleicht ist er aber nur eine nützliche Geldwaschanlage für die Saudis und ihre Eurabien-Agenda.

Hugo Waldmann
6 Jahre her

In Österreich regen sich z. Zt. einige über Mr. Red Bull, Herr Mateschitz auf. Mit seiner Medienmacht würde er populistisch agieren. Außerdem hätte er zu viel Kapital.
Nun, Herr Mateschitz ist Österreicher und setzt sein Kapital ein. Mir ist allerdings noch nichts zu Ohren gekommen, dass Herr Mateschitz ein Spekulant sei oder Österreich nachhaltig im Kern verändern möchte.

Soros versucht hingegen Staaten für seine Ideologie und Geschäftchen zu verändern. Ich schätze Viktor Orbán, weil er sich von Soros gelöst hat und ihn bekämpft. Er hat erkannt, dass Leute wie Soros schädlich für die Gesellschaft sind.

Eloman
6 Jahre her

Na, jetzt mal nix gegen Taxifahrer. Die haben einen guten Einblick in die Volksseele. Ich muß es wissen, denn ich bin einer. Aber so’nen Ministerposten würd‘ ich auch nicht ablehnen. Mich hat nur noch keiner gefragt :)).

Stefan Bergfeldt
6 Jahre her

Die Politiker der Balkanländer wissen schon weshalb sie seine NGOs so verbissen bekämpfen.

Und jetzt auch mit einem neuen Hauptquartier in Berlin.

BK
6 Jahre her

Ein Philanthrop soll lt. Definition ein Menschenfreudn sein, was denn Soros nicht sein kann. Er ist ein Verursacher von Krisen, spekulierte gegen das britische Pfund, wurde in Frankreich wegen Insiderhandel verurteilt, finanziert NGO´s, die maßgeblich am Umsturz in der Ukraine, und die Massenmigration nach Europa beteiligt sind. Seine Fondsgesellschaften sitzen Offshore, agieren vom Zugriff der US-Finanzaufsicht. Soros ist ein krimineller Ganove, der vor Gericht oder hinter Gitter gehört.

Cenuit
6 Jahre her
Antworten an  BK

Soviel ich hörte, ist er doch auch im Indonesisch/asiatischen Raum wegen Hochverrat/ finanziellem Betrug etc.pp angeklagt bzw. wird dort verfolgt; darf das Land nicht mehr betreten?

spindoctor
6 Jahre her

Nicht, dass noch einer kommt, und Soros als 68er bezeichnet.

Augustiner Edelstoff
6 Jahre her

Bin gespannt was sich noch alles negativ verändern wird, wenn er den Hauptsitz seiner diabolischen Stiftung nach Deutschland gelegt hat. Die anderen Staaten hatten ihm den Mittelfinger gezeigt.

Luisa Nemeth
6 Jahre her
Antworten an  Augustiner Edelstoff

Nach dem Motto:“Keiner wollte ihn, wir hatten ihn gleich“.

Absalon von Lund
6 Jahre her

Über diese Medien sollte man jeden Einzelnen daran erinnern, den inneren Kompass wieder einzuschalten oder auf die innere Stimme zu hören. Den belanglosen Newscocktail soll man abschalten, denn da gibt es nichts Neues. Die innere Stimme ist leise und braucht Stille und Konzentration, aber sie ist sehr nachhaltig. Wenn nur 2% darauf hören, ist das ein gutes Startkapital!

Cenuit
6 Jahre her
Antworten an  Absalon von Lund

Nicht vergessen sollte man eine rege Beteiligung( Ausbreitung) von investigativem Journalismus im Netz. Teilweise mit wichtigem aufklärerischem Charakter.
Wenn auch nicht immer nach dem Motto “ Ein guter Journalist ist meinungs – autark , so doch wesentlich aufschlussreicher wie die tägliche Backzutat aus der kleberschen Zuckerbäckerei.
Die Klasse der 19 – 35 jh. ist dort vertreten und Tendez steigend!
Auch sehr gut daran zu erkennen, mit welchen rabiaten Mitteln diese immer weiter bekämpft werden.
Hier entsteht durch die vermeintliche Beschneidung ein gewichtiger Punkt…innovative Zusammenarbeit, die neue Ideen kreiert, Altes als nichtig notiert.

Hegauhenne
6 Jahre her

Soros? Die über seine Machenschaften informiert sind, lehnen ihn ab, viele kennen ihn gar nicht.
Und Fischer? Ist doch im Prinzip in der Versenkung verschwunden wie Künast & C0.
Die stricken nur noch an ihrer erweiterten „Altersversorgung“, und kreisen um sich selbst.
Auf jeden Fall machen sich diese Leute durch ihre Absonderungen nur lächerlich.

andrea
6 Jahre her
Antworten an  Hegauhenne

Mein Gott, warum können all diese Greise nicht endlich Ruhe geben. Was wollen die noch, deren Altersversorgung ist mehr als gesichert – die sollen gefälligst mit ihren Enkeln spielen oder auf Kreuzfahrt gehen, die haben doch nun wirklich schon genug Schaden angerichtet.