Unterwerfen wir uns dem Iran?

In Fragen des Atomabkommens mit dem Iran, das in Wahrheit, beabsichtigt oder nicht, den Bau von iranischen Atombomben unterstützt, wenn nicht sogar fördert, werden sich Deutschland und die USA nicht einigen.

© Chip Somodevilla/Getty Images

Der deutsche Außenminister Heiko Maas ist bei seinem Besuch in Washington gescheitert, wie nur Heiko Maas scheitern kann – nämlich krachend. Das Scheitern ist die Folge eines Realitätsverlustes und der Realitätsverlust führt zur faktischen Unterwerfung unter die Wünsche der Ayatollahs des Iran.

In Fragen des Atomabkommens mit dem Iran, das in Wahrheit, beabsichtigt oder nicht, den Bau von iranischen Atombomben unterstützt, wenn nicht sogar fördert, werden sich Deutschland und die USA nicht einigen. Der Abschluss des Atomabkommens gehört zu den großen Fehlern der Außenpolitik Barack Obamas und Hillary Clintons, die auch sonst nur aus Fehlern bestand.

Heiko Maas formuliert: „Wir in Deutschland und Europa sind entschlossen, alles dazu beizutragen, dieses Abkommen aufrecht zu erhalten.“

In Teheran ist das Signal der Unterwerfung angekommen, denn dort fordert der geistliche Führer des Irans, Ayatollah Ali Khamenei, dass die Europäer für die USA in die Bresche springen müssen. Wird der gleichbleibende Absatz des iranischen Öls auch nach dem Rückzug der Amerikaner nicht garantiert, ist das Atomabkommen in Gefahr. Damit hat er Recht, denn die Einnahmen aus dem Verkauf des iranischen Öls finanzieren den Bau der Atombombe. Gerät das atomare Aufrüstungsprogramm Irans durch den Rückgang der Einnahmen, weil weniger Öl verkauft wird, in Schwierigkeiten, hat aus Sicht des Irans das Atomabkommen jeglichen Sinn verloren. Der Name des Atomabkommens sagt, was es ist, ein Abkommen, das dem Iran ermöglicht, die Atombombe zu bauen.

In schönster Klarheit und Offenheit erklärt deshalb Khamenei: „Europäische Banken sollten den Handel mit der Islamischen Republik absichern. Wir wollen keinen Konflikt mit diesen drei Ländern (Frankreich, Deutschland, Großbritannien) starten, aber wir trauen ihnen auch nicht.“ Im Klartext, die Deutschen, die Franzosen, die Briten sind Ungläubige, denen wir nicht trauen und die wir auch nicht akzeptieren, aber wir gestatten ihnen im Rahmen des Atomabkommens in der Pflicht der Ungläubigen den Dhimmi zu entrichten. Dafür verlangen wir Garantien.

Deutschland mehrzüngig
Iran Atommacht? – Bitte keine Fakten!
Da der Ayatollah die Unterwerfungssignale des deutschen Außenministers richtig verstanden hat, kommt er auch mit neuen Forderungen. Der Iran werde die Ausweitung des Abkommens auf das nicht-nukleare Raketenprogramm nicht dulden. Klar, eine Atombombe benötigt Trägerraketen, wobei bei jeder Rakete der nichtnukleare gegen einen nuklearen Sprengkopf ausgewechselt werden kann. Deshalb ist der Begriff „nicht-nuklear“ letztlich eine billige Täuschung. Andernfalls will der Iran die Atomanreicherung wieder aufnehmen. Hat er denn je damit aufgehört? Die seriösen Erkenntnisse des Mossads dokumentieren die Realität jenseits der Taqiyya, der Möglichkeit erlaubt zu lügen, wenn es dem Islam nützt.

Heiko Maas zeigt sich zu Verhandlungen bereit: „Aber nicht mit der Pistole auf der Brust.“ Wer meint, der deutsche Außenminister reagiere damit auf iranische Ultimaten, irrt. Dieses neue deutsche „Selbstbewusstsein” gilt natürlich nur unserem Verbündeten, den USA gegenüber.

Heiko Maas muss aufpassen, dass er bei seinen Bemühungen frei nach Goethe nicht zu einem Teil jener Kraft wird, die stets das Gute will und stets das Böse schafft.

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Kommentare ( 84 )

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84 Comments
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Der Ketzer
6 Jahre her

„Wir wollen keinen Konflikt mit diesen drei Ländern (Frankreich, Deutschland, Großbritannien) starten, aber wir trauen ihnen auch nicht.“

Warum wundert mich das nicht, wenn sich die genannten Länder immer als Lakkaien der USA hervortun und auf Zuruf Sanktionen oder militärische Übergriffe unterstützen. Gerade die Sanktionen sperren die jungen Leute im Iran regelrecht ein. Ein Öffnung des Westens würde u.U. auch die Einstellung der iranischen verändern aber unter der „Käseglocke“ funktioniert das nicht.

Klaus Reichert
6 Jahre her

Entschlossen, alles dazu beizutragen, dieses Abkommen aufrecht zu erhalten. Und als Teheran den Europäern gedroht hat, nach einer Frist von 60 Tagen das Abkommen seinerseits zu kündigen, hat die EU dies nicht etwa zurückgewiesen, sondern um 90 Tage gebeten. Diese Leisetreterei ist schon verwunderlich. Denn natürlich muss die EU, selbst wenn sie das Abkommen behalten will, dem Iran erklären, welchen erheblichen Teil er selbst zum Vertrauensverlust der USA beigetragen hat. Und ihn unter Druck setzen. Allein der Eindruck der Unterwürfigkeit ist fatal.

benali
6 Jahre her

Herr Mai, der Vollständigkeit halber sollten Sie neben Barack Obama und Hillary Clinton auch John Kerry erwähnen. Grade Letzterer belegt in Jüngster Zeit, dass er JCPOA entweder nicht gelesen oder nicht verstanden hat. Nicht nur, dass JCPOA keine einzige Unterschrift trägt, es führt wie Sie richtig beschreiben, garantiert zur atomaren Bewaffnung des Iran. Die Dummheit aller Akteure hat nicht nur dazu den Weg geebnet, sie hat auch den Iran finanziell so gestärkt, dass der Iran schon weit vor „sunset“ unter den Augen der Verteidiger des JCPOA sein Unwesen treiben kann. Und weil die Kontrollmechanismen militärische Anlagen ausdrücklich ausschließen – nichts… Mehr

Kairo
6 Jahre her
Antworten an  benali

Eine Verständnisfrage:
verschiedenste Länder in der Region, voran Saudi-Arabien, Türkei, Bahrain, die UAE der Irak, Israel u.a.m haben (selbstverständlich) ballistische Raketen. Weshalb schließen Sie das für den Iran aus?

benali
6 Jahre her
Antworten an  Kairo

Sie fragen mich warum ich das für den Iran ausschließe? Das habe ich bereits mit meinem Kommentar getan: Weil sich der Iran der Vernichtung Israels und danach aller anderen Ungläubigen verschrieben hat.

Lesen Sie einmal im Internet unter dem Stichwort „EMP“ was passiert, eine Kernwaffe in 300 km Höhe gezündet wird. Der Iran (wie auch Nordkorea) hat damit gedroht.

Übrigens, Bahrain und UAE haben keine ballistischen Raketen, aber Abwehrsysteme gegen solche.

Leroy
6 Jahre her

Mir fällt einfach nichts ein was der Maas jemals richtig eingeschätzt bzw. richtig gemacht hätte. Es gibt ja wohl Gründe dafür, dass er jede Wahl bei der angetreten ist, verloren hat.

Kairo
6 Jahre her

Verehrter Herr Mai, viele bedenkenswerte Punkte. Allein, ich vermisse ein Mindestmaß an Ausgewogenheit. Die aktuelle Situation läßt sich nicht denken, beurteilen und planen ohne das Bwusstsein, dass die iranische Republik noch zu Beginn der 1950er Jahre eine vergleichsweise liberale, Bildungsaffine und politisch gemäßigte Entität war. Der Sturz M. Mossadegh’s stellt die Ursünde der amerikanischen Nah-und Mittelost-Politik dar, aus der sich fast alle negativen Entwicklungen der letzten gut 60 Jahre herleiten lassen. Der Raum hier erlaubt natürlich keine adäquate Darstellung, aber Ihren sonstigen Beiträgen gemäß nehme ich als gegeben an, dass Sie hier gut informiert sind. Schade, dass das hier so… Mehr

GUMBACH
6 Jahre her

Maas schafft bewusst das Böse – siehe sein teuflisches Netzwerdurchsetzungsgesetz.

Karl Heinz Muttersohn
6 Jahre her

Bezeichnend war, als der kleine Heiko vorm Aussenministerium vor die Kameras trat und seinen Erfolg verkündete: Soviel Arroganz und Inkompetenz hat es seit Siggi nicht mehr im Aussenamt gegeben.

AngelinaClooney
6 Jahre her

Egal um welches politische Thema es sich handelt (Atomabkommen, Migration, Euro, EU, Islam, Trump, Antisemitismus etc.), mir dünkt, unsere Damen und Herren aus der Politetage leben in ihren eigenen, abgeschirmten Welten. Wer schützt uns vor diesen politischen Scharlatanen, die sich gesinnungsethisch motiviert der islamischen Welt unterordnen? Wo bleibt deren Verstand? Welche politischen Berater laufen da eigentlich in Berlin umher?

Marc Hofmann
6 Jahre her

Bitte nicht so oberflächlich…man unterwirft sich nicht dem Iran sondern dem Islam! Man unterwirft sich keinen Land in dem der Islam federführend ist sondern man unterwirft sich immer dem ISLAM! Der Islam hat die Länder im Griff…und nicht der Wille der Bürger…genauso wie unser Land die Grün-Sozialistischen Medien im Griff haben….und es immer noch viel zu wenig Wähler und Bürger in Deutschland gibt, die von ihrer Möglichkeit der eigenverantwortlichen Aufklärung (über das Internet) gebrauch machen!

bkkopp
6 Jahre her

Einspruch. Das JCPOA ist nicht der Weisheit letzter Schluss, aber es ist abgeschlossen. Eine Kündigung stiftet keinen Nutzen. Haben wir den Iranern jemals gesagt, dass ein Angriff auf Israel (dessen Vernichtung sie täglich fordern) ein Angriff auf die Nato und auch auf Europa wäre und entsprechend beantwortet würde ? Haben wir den Iranern jemals geagt, dass die Kriege in Syrien und im Jemen unsere Möglichkeiten sehr einschränken, mit dem Iran zukunftsweisende Wirtschaftbeziehungen aufzubauen ? Die US-Sanktionsmethode wird wenig bis nichts bewirken. Sie werden den Handel mit Russland und mit China stark ausbauen. China hat eine Verzehnfachung schon angekündigt als kürzlich… Mehr