Salafistische Einflüsse in Schulen nehmen zu – Teil 2

Gespräche mit Lehrerinnen und Lehrern, Eltern vor allem aber auch Schülern bestätigen immer wieder, dass die Salafisten nichts unversucht lassen, um unsere Schüler anzusprechen.

In den vergangenen Jahren habe ich immer wieder auf Vorkommnisse in den Schulen hingewiesen. Nicht nur politisch, sondern auch in der Schullandschaft und öffentlich. Sehr oft wurden meine Angaben zu salafistischen Einflüssen an Schulen von manchen auch in Zweifel gezogen. Mir wurde vorgeworfen, ich verallgemeinere das Problem oder stelle alle muslimischen Schüler unter Generalverdacht.
Der schlimmste Vorwurf war, dass ich mit meinen Äußerungen auf einem zurzeit aktuellen Terrain agiere und sowohl Ressentiments als auch Ängste schüren würde. Ich wünschte mir heute, dass ich damals unrecht gehabt hätte. Ich wünschte mir auch, dass sich meine Recherchen zu diesem Thema niemals bewahrheitet hätten. Doch leider wissen wir heute, dass der Salafismus niemals vor unseren Schulen halt machte.

Die Rekrutierung beginnt in unseren Schulen

Man muss es sehen wollen!
Salafistische Einflüsse in Schulen nehmen zu – Teil 1
Viele Jugendliche wurden in Schulen, im Schulhof oder in unmittelbarer Nähe der Schulen von Salafisten kontaktiert, konvertiert, rekrutiert und radikalisiert. Viele junge Menschen haben direkt aus der Schule den Weg zu den IS-Camps in Syrien oder im Irak angesteuert. Viele sind immer noch in Syrien, viele sind sogar bei Kampfhandlungen oder bei Selbstmordanschlägen gestorben.

Nach vielen Gesprächen mit Lehrern und Lehrerinnen, vor allem aber auch mit betroffenen Eltern, war schnell klar, welche Vorkommnisse vor Jahren in den Schulen zu verzeichnen waren: die Ablehnung von Schwimmunterricht und Klassenfahrten oder auch der Wunsch nach einem Raum zum Beten in den Schulen. Schüler, zum Teil bereits in der 1. Klasse, weigerten sich im Musikunterricht mitzusingen mit der Begründung: „Ich darf nicht mitsingen, das ist haram (Sünde).“ Viele Kinder wurden bei der kostenlosen Hausaufgabenhilfe der Schulen abgemeldet, um an anderen „Hausaufgabeninstituten“ der Koranschulen zu lernen. Immer mehr Kinder besuchten Koranschulen.

Auch Beschimpfungen wie zum Beispiel „Du Jude“ nahmen schon vor einigen Jahren zu. Vor einem wachsenden Antisemitismus in den Schulen, über den wir heute diskutieren, hatte ich schon vor Jahren gewarnt. Islamistische Hetzparolen als Ausdruck massiver Abgrenzungsbestrebungen waren unter den Schülern weit verbreitet. Schon seit vielen Jahren kann man Bekenntnisse von Schülerinnen und Schülern auf einschlägigen Facebook-Seiten lesen. Die Störung des Unterrichts mit provozierenden religiösen Themen, oder die Verharmlosung von Hasspredigern wie Pierre Vogel im Unterricht, gehören zu diesem Bild dazu.

Die Wirklichkeit erfordert Aufklärung

Nur wenige hatten die Warnungen verstanden und auch ernst genommen. Einige Schulleiter, vor allem aber Schulamtsleiterinnen und -leiter reagierten und versuchten sich mit Gesprächen über dieses Thema zu informieren und im Anschluss daran, Veranstaltungen für die Lehrkräfte zu organisieren. Eine der ersten, die sich des Themas angenommen hatte und lobenswerte Aktionen und Aufklärungskampagnen startete, war die Leitende Regierungsdirektorin als Leiterin des Staatlichen Schulamtes des Main-Kinzig-Kreises, Sylvia Ruppel. Ich bin Frau Ruppel großen Dank schuldig. Sie hat das Problem nicht nur gesehen, sie hat es auch sehen wollen.

Dokumentation: Kopftuchverbot
Ismail Tipi: Online-Petition für Kopftuchverbot bei Mädchen in Schulen
Es nützt nichts, die Augen vor der Wirklichkeit zu verschließen. Auch das Staatliche Schulamt für Stadt und Kreis Offenbach hat damals eine auf fünf Stunden angelegte Schulleiterdienstversammlung mit dem Thema „Mögliche Bedrohungen durch salafistische Beeinflussungen in Schulen und Konsequenzen für die Schulen in Stadt und Kreis Offenbach“ veranstaltet, an der auch Experten teilgenommen hatten. Dafür bin ich heute noch dankbar.

Zur Vorbereitung hatte man damals die Schulen um Rückmeldungen gebeten. Dort sei vom Verbot der Teilnahme muslimischer Mädchen am Schwimmunterricht und an Klassenfahrten seitens der Eltern die Rede gewesen. Muslimische Kinder hätten im Unterricht Äußerungen von manchen fundamentalistischen Imamen in Korankursen wiedergegeben: „Christen sind Schweine“ und „Ungläubige sollen sterben“. An Schulen seien wie bereits erwähnt auch Beschimpfungen wie „Du Jude“ vorgekommen. Einzelne Schüler hätten im Ethikunterricht Sympathie für die salafistische Bewegung geäußert. Mehrfach habe es damals „missionarische“ Aktivitäten auf dem Schulhof gegeben. In manchen Schulen sei sogar der Lies-Koran verteilt worden.

Zu Beginn diesen Jahres hatte ich zu diesem Thema wieder viele Gespräche und Interviews durchgeführt. „Radikalislamistische und salafistische Tendenzen – Wie weit sind diese in den Schulen zu beobachten?“ war die Fragestellung. Wie ist die derzeitige Ausgangslage und was ist in jüngster Zeit in Schulen zu beobachten? Auf die Antworten war ich gespannt. Antworten direkt aus der Schullandschaft.

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Kommentare ( 9 )

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spindoctor
6 Jahre her

Nennen Sie das Problem doch beim Namen: Islam.

Die Absichtserklärungen zur islamischen Landnahme sind bekannt und offen nachzulesen – und die Auswirkungen und Erfolge sind sichtbar.

j.heller
6 Jahre her

Man kann studenlang fasziniert zuhören oder lesen.
Oder man kann alles auf den EINEN wesentlichen Punkt bringen:
Der Islam gehört nicht hierher! Und muss mit allen rechtstaatlichen Mitteln gestoppt werden, bzw. die Entwicklung umgekehrt. Was in erste Linie nur über Zuwanderungspolitik geht.
Alles andere ist eine gigantische Geldverschwendung und fatale Zeitverschwendung.

Hippiemädchen54
6 Jahre her

Ist ein signifikanter Zusammenhang zu erkennen mit der islamischen Politik in der Türkei und dem damit einhergehenden Auswechseln der Verantwortlichen in der Dyjanet, der türkischen Religionsbehörde? Der laizistische oder säkuläre Staat mit mehrheitlich muslimischer Bevölkerung ist nicht demokratiefähig. Der Islam als Ganzes mitsamt seinen Allmachtsfantasien und Überhöhung der Muslime bringt Kleingeister an die Macht, egal wo auf der Welt, die zuerst friedlich agieren, ab einer bestimmten Masse und Aufwiegelungspersonal auch nicht vor Gewalt zurückschrecken. Kleine Türken lernen in deutschen Moscheen (erinnert sei an Erdogans Gedicht „Der Zug der Demokratie) Soldaten zu spielen und den Märtyrertod zu sterben. Die arabischen Moscheen… Mehr

honky tonk
6 Jahre her

Als wenn das Ende des Salafismus uns vor der Islamisierung retten würde.

Ali
6 Jahre her

Sie müssen sich nicht vorwerfen lassen die Muslime unter Generalverdacht gestellt zu haben Herr Tipi. Wenn ich mir Ihre Schilderungen so ansehe, komme ich zu dem Schluss, das die Muslime das schon selbst erledigen. Zumindest die Muslime, die sich in Deutschland ansiedeln.

Jens Frisch
6 Jahre her

Was haben Sie nur immer mit ihren Salafisten?
Der größte Moscheeverein in Deutschland ist die türkische DITIB, in deren bald 1000 „Kasernen“ (OT Erdogan) bereits kleine Jungs mit Maschinengewehrattrappen (noch!? – was machen die 16-18-jährigen und vor allem wo?) Krieg spielen und für den Sieg im heiligen Krieg gegen die Kurden gebetet wird?
Der Einfluss, den Sie beklagen, ist nicht der „Salafismus“ – es ist der ISLAM!!!
https://www.youtube.com/watch?v=fv6lxsERuLk

lalaland
6 Jahre her

Dass die Salafisten sich hier im aufgeklärten Deutschland selbst ernst nehmen finde ich immer erstaunlich. Ich lache mich innerlich tot wenn ich mir vorstelle wenn katholische Prediger in so „schicken“ Röckchen wie die Salafisten an den Schulen Schäfchen fischen würden und die gefischten Kinder darauf eingingen und auf einmal anfingen einen Raum mit einem Altar in der Schule zu fordern und die Bibel zu zitieren, lol. Der Spott der Anderen wäre ihnen gewiss. Gut, wir mit dem Vorteil der Aufklärung können so sein weil wir uns von den Dogmen der Religion befreit haben und darüber lachen, aber geschrieben steht es… Mehr

Mozartin
6 Jahre her

Was soll ich dazu sagen? Diskutiert wurde schon länger darüber, war nicht auch Merkel massiv gegen multi-kulti?
Ich fand das damals zu krass von ihr, aber damit holte sie Stimmen allover. Wie gesagt, die CDU/CSU konnte ich noch nie wählen.

Randall Flagg
6 Jahre her

Salfismus ist nicht das Problem, sonder der ISlam an sich. Der Salafismus ist prinzipiell die ehrlichste Form der Ideologie. Und der Einfluss nimmt nicht nur in den Schulen zu, sondern in der gesamten Gesellschaft. Es nützen keine Petitionen, gegen unwichtige Dinge, man muss den Einfluss des ISlam generell weitgehend beschneiden und die Grenzen aufzeihen. Dies sollten Sie vor allem Ihrer Kanzlerin ins Heft schreiben und dem Scheinkonservativen Horst Seehofer, der nun in der zweiten Auflage der „Herrschaft des Unrechts“ sein Unwesen treibt. Und dabei hielt man DiiMisere schon für unfähig…. ich wäre sogar für ein Verbot und bin mir auch… Mehr