Legalize it!

Wer Cannabis verbieten will, muss konsequenterweise auch Alkohol und Nikotin verbieten. Alle psychoaktiven Substanzen sind schlecht, ergo sollten sie und ihre genussfreudigen Abnehmer alle gleich behandelt werden.

 

Vergangene Woche hat die FDP in Deutschland einen Tweet abgesetzt, in dem sie die Cannabis-Legalisierung forderte. Selbstverständlich hat das Empörungswellen ausgelöst, spürbar bis in die Schweiz, wo übrigens gerade im April die Unterschriftensammlung begonnen hat für die Initiative zur Cannabis-Legalisierung. Nun, liebe Leser, chillen Sie ein bisschen. Auch wenn es mir Kritik einbringt: Ich stimme dem legalen Kiffen zu.

Kiffen ist ein Tütchen Entspannung, ist maximal dummes Gelaber, gemütliches Beisammensein auch. Lachsalven, Fressattacken und ein Gang durchs Zeitlupenuniversum. Kiffen ist in der Gesellschaft nicht so stark verankert wie Alkohol- oder Nikotinkonsum. Die Männerriege vom Turnverein raucht nach dem Korbball keinen Joint – eher kippt man im nächsten Lokal ein Bier oder Glas Wein. In Deutschland kiffen circa vier Millionen, in der Schweiz hunderttausende. Es sind per Gesetz Kriminelle. Genießer von Alkohol und Nikotin, genauso schädliche Substanzen wie Cannabis, wenn nicht schädlicher, sind es nicht.

Wer Cannabis verbieten will, muss konsequenterweise auch Alkohol und Nikotin verbieten. Alle psychoaktiven Substanzen sind schlecht, ergo sollten sie und ihre genussfreudigen Abnehmer alle gleich behandelt werden. Nur ist es natürlich so, dass Wein- oder Bierliebhaber eher einen Leberknacks in Kauf nehmen, als auf ihr Lieblingsgetränk zu verzichten und Raucher eher eine ramponierte Lunge. Sind wir realistisch: Ein Alkoholverbot würde niemals funktionieren. Nicht mal annähernd würde es auf Akzeptanz in der Gesellschaft stoßen, das hat schon die Prohibition in Amerika gezeigt. Es wäre etwa so, als würde man den Menschen den Sex wegnehmen – nur für einige viel, viel schlimmer. Wenig überraschend an der Diskussion ist, dass vor allem jene gegen Hanf-Legalisierung sind, die selber nicht kiffen. Verbote zu fordern, die einen selbst nicht betreffen, ist ja so einfach.

Wie soll Cannabis legalisiert werden und für wen? Cannabis sollte staatlich kontrolliert und nur an Volljährige verkauft werden, flankiert von wirksamen Jugendschutzmassnahmen. Wie es die Befürworter vorschlagen, könnten die zusätzlichen Steuereinnahmen für Prävention, Suchtbehandlung oder die Sanierung der Altersvorsorge eingesetzt werden.

Sie geben jetzt zu bedenken, dass mit der Legalisierung suggeriert wird, Drogenkonsum sei in Ordnung, und damit ein komplett falsches Zeichen an Kinder und Jugendliche ausgesendet würde? Eine kontrollierte Freigabe von Cannabis bedeutet nicht Verharmlosung. Es bleibt unsere Aufgabe, Drogen nicht zu bagatellisieren, aufzuklären, zu warnen. Legal heißt nicht, man kann tun, was man will. Natürlich sind Drogen schädlich, Cannabis kann gefährlich sein, besonders für Jugendliche – darum sollte es auch nur für über 18-jährige freigegeben werden. Auf jeden Fall lebt es sich ohne Cannabis gesünder. Aber darum geht es nicht; nur weil etwas schädlich ist, kann man es nicht verbieten. In Großbritannien zum Beispiel sterben jährlich rund 3.000 Menschen an den Folgen von Aspirin, wie eine Studie der Oxford Universität ergab. Für viele ist das Medikament schädlich. Sollte man deswegen Aspirin verbieten?

Sie argumentieren mit der Gefahr von Psychosen? Ja, es ist bewiesen, dass Cannabiskonsum psychotische Störungen auszulösen vermag. Regelmäßiger Konsum in hohen Mengen erhöht das Risiko. Der Prozentsatz der Menschen mit hanfinduzierten Psychosen ist aber klein – auch wenn Legalisierungs-Gegner nun plötzlich alle „jemanden in der Bekanntschaft kennen“, der mal eine Psychose erlebt hat. Laut einer schwedischen Studie ist die Wahrscheinlichkeit zwar dreimal höher, dass Vielkonsumenten Schizophreniesymptome entwickeln als Abstinenzler, aber nur 1,4 Prozent der Cannabis-Konsumenten zeige überhaupt Anzeichen einer Störung im Vergleich zu 0,6 Prozent der Personen, die nach eigenen Angaben noch nie Cannabis konsumiert hatten.

Ausserdem besteht die Gefahr von Psychosen auch bei Alkoholkonsum, haben Sie das gewusst? „Eine substanzinduzierte Psychose ist eine psychotische Störung, die von einer psychotropen Substanz wie etwa Alkohol oder Cannabinoide ausgelöst wurde“, heisst es bei Wikipedia.

Mit der freien Verfügbarkeit würde der Konsum steigen? Möglicherweise kurzfristig. Am Anfang entsteht ein kleiner Hype, auch weil der lästige Weg zum Dealer endlich wegfällt. Es gibt aber keine Beweise für einen erwähnenswerten Anstieg in Ländern mit liberaler Drogenpolitik. Der US-Bundesstaat Colorado führte die Cannabis-Legalisierung 2012 ein. Laut 20 Minuten zeigt ein Bericht der Drogen- und Kriminalitätsabteilung der UNO, dass der dortige Konsum von Mitte 2000er-Jahre bis 2014 von sechs Prozent auf acht gestiegen ist, der Anstieg könne aber Ursachen haben wie gesellschaftliche Normen, Zugänglichkeit oder Preisveränderungen.

Cannabis sei eine Einstiegsdroge? Sie kann es sein. Aber der Gang zum illegalen Dealer erleichtert den Einstieg zu härteren Drogen erst recht, weil einem dort, sei es am Rande des Stadtparks oder in einem dreckigen Hinterhof, gefährlichere Substanzen oftmals gleich mitangeboten werden. Ist es nicht besser, Cannabis dort zu kaufen, wo die Abgabe kontrolliert, die Qualität einwandfrei ist und keine dubiosen Gestalten unterwegs sind?

Zu guter Letzt, Sie haben Angst vor bekifften und benebelten Autofahrern? Fürchten Sie sich auch vor betrunkenen Autofahrern? Zu einer Hanf-Legalisierung gehören natürlich genau wie beim Spiritus – nebst Regulierung und Altersbeschränkung – Regulationen im Straßenverkehr und kluge Testverfahren. Apropos: Sind Sie jemals einem aggressiven, pöbelnden Kiffer begegnet? Ich auch nicht. Meistens sind das relaxte Leute, die niemandem etwas zuleide tun. Aber wir alle hatten schon unsere negativen Erfahrungen mit Betrunkenen.

Stellen Sie sich einmal vor, heute wäre keine Substanz erlaubt und wir als Gesellschaft müssten darüber befinden, welche Substanzen legalisiert werden sollen. Ist es nicht so, dass wir nach gründlichem Abwägen aller Faktoren mit grosser Wahrscheinlichkeit Cannabis legalisieren würden – lange vor Nikotin und Alkohol? Und sollten Sie es noch nicht mitbekommen haben: Alkoholgenuss hat in unseren Breitengraden zwar eine längere Tradition, aber die Tüten haben aufgeholt, Kiffen ist ebenso zum Kulturgut avanciert. Die Gesellschaft wandelt sich, Gesetze und Regelungen sollten darum angepasst werden.

Wer kiffen will, der tut es sowieso. Wie so oft geht es darum, das richtige Maß zu finden, von Erwachsenen sollte man einen angemessenen Umgang mit dem Kraut erwarten können. Ich selbst kiffe übrigens nicht. Ich bin für Hanf-Legalisierung, weil mir Eigenverantwortung wichtig ist und eine freie Gesellschaft, in der Menschen selber entscheiden können.

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Kommentare ( 215 )

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Mozartin
6 Jahre her

Ich habe zugegeben weder mit Alkohol noch mit Cannabis größere Erfahrungen. Nur mit Rauchen in der ersten Hälfte meines Lebens. Ich will bestimmt niemandem etwas verbieten. So weit so gut. Ich verstehe allerdings nicht, inwiefern Alkohol eine psychotrope Wirkung haben soll. So weit ich es früher mal mitbekam, benebelt Alkohol und es ist gut, dass es nicht mit Autofahren zusammengehen darf. Aber was ist Alkohol? Stellt es der Körper nicht in kleinen Mengen selbst her? Alkohol ernährt den Körper und zwar hochprozentig, wo Zucker einfach seine Energie abgibt. Stimmt das? Dann kann es doch nicht den gleichen Zusammenhang haben wie… Mehr

Stefan L.
6 Jahre her

Also, weil Alkohol Mist ist, muss man den nächsten Mist auch erlauben?

Eh klar…

Kann man denn nicht dazu übergehen, gesellschaftliche Probleme zu lösen, anstatt nach Wegen zu suchen, sich noch mehr zu berauschen?

mlw_reloaded
6 Jahre her
Antworten an  Stefan L.

Durch ein Verbot ist die Nachfrage ja nicht geringer. Das Zeug hat einen ganz deutlichen Platz in der Gesellschaft, und zwar vom Hartzer bis zum Banker. Nur der Kontrollverlust ist ein großes Problem. Null Jugendschutz, Förderung von Kriminalität, das sind reale Aspekte die seit Jahren niemand mehr anzweifelt. Ein Verbot hat keine positiven Aspekte.

Archophob
6 Jahre her

Was ist mit Kaffee und Tee? Oder Red Bull und Cola? Koffein als Muntermacher ist im weitesten Sinne auch eine psychoaktiv wirksame Substanz, und wenn die verboten würde, brächen ganze Wirtschaftszweige zusammen – wie soll man ohne Koffein z.B. eine Steuererklärung zustande bringen?

bart wakker
6 Jahre her

Wie so oft werden mal wieder viele Unwahreiten mal so behauptet hier. Ein paar Beispiele:
Hanf ist gar nicht gefährlich. Es verursacht weder unumkehrbahre Veränderungen vom Gehirn (wurde gerade diese Woche mal wieder publiziert, auch schwerer Konsum fürt nicht zu IQ einbussen), löst absolut keine Psychosen aus, ist keine Einstiegsdroge. Nur sollte man es besser nicht rauchen, sondern essen oder verdampfen. Denn Rauch ist immer schlecht für die Lunge.

Dasss alles was psychoaktiv wirkt sowieso schädlich ist, ist natürlich auch Humbug.

Woewe
6 Jahre her

„Cannabis … soll schon ab Menge >0 das Gehirn in seiner Verarbeitung stören“ – aha, wie bei den alternden Mäusen der Bonner Forscher:
„Forscher der Uni Bonn versetzen die Gedächtnisleistung von Methusalem-Mäusen in ein Jugendstadium zurück –
Mit zunehmendem Alter nimmt die Gedächtnisleistung ab. Cannabis kann diese Alterungsprozesse im Gehirn umkehren. Das zeigen Wissenschaftler der Universität Bonn mit ihren Kollegen der Hebrew University (Israel) an Mäusen. Alte Tiere konnten durch eine längere niedrig dosierte Behandlung mit dem Cannabis-Wirkstoff THC in den Zustand von zwei Monate jungen Mäusen zurückversetzt werden. “ Pressemitteilung der Uni Bonn vor einem Jahr.

Marcus
6 Jahre her

Hier noch mal Klare Argumente gegen eine Legalisierung aus dem Bundestag. Auszug aus der Debatte!!! 22 Feb. 2018 Deutscher Bundestag Stephan Pilsinger, CDU/CSU Legaliesierung ist eine Rauschhafte Phantasien. Laut CaPRis Studie, kann der Konsum zu suizid führen und es macht einfach dumm. Prof. Dr. Axel Gehrke, AFD Einstiegsdroge ganz klar. Dealer würden sich ausweiten. Alkohol und Nikotin müsste man auch verbieten. Hilse Karsten, AFD Ehemaliger Polizist. 80% der kontrollierten mit Cannabis, haben auch Crystal Meth mitgeführt. Alexander Krauß, CDU/CSU San Francisco hunderte obdachlose die wie Müll behandelt werden und es riecht überall nach Cannabis und Urin. Jede Woche in den USA… Mehr

Cookie
6 Jahre her
Antworten an  Marcus

Ich finde es immer besonders armselig, wenn „neue“ Kommentare per Copy & Paste von einer eigenen Antwort (vgl. meine Antwort darauf weiter unten) wortgleich erstellt werden, ja sogar mit denselben Fehlern und demselben falschen Inhalt… offenbar fehlt es an tatsächlichen Argumenten gegen eine Legalisierung / regulierte Freigabe / Entkriminalisierung. Schade, denn wenn es tatsächlich welche gäbe, wäre ich sogar bereit, mich überzeugen zu lassen… jedoch all das von den genannten Politikern Gesagte beruht auf denselben ideologischen Sperren wie jenen, welche wir auch bei der Debatte um die Anerkennung und Gleichstellung homosexueller Paare erlebt hatten.

Archophob
6 Jahre her
Antworten an  Marcus

>> „80% der kontrollierten mit Cannabis, haben auch Crystal Meth mitgeführt.“<<
Und wieviel Prozent der Drogerien, die frei verkäufliche Heilkräuter im Angebot haben, führen Crystal Meth? Wenn jeder erwachsene Kiffer sein Hanf bei dm oder Rossmann bekommt, wer geht dann noch zum Dealer? Wenn Dealer reihenweise pleite gehen, weil es den Hanf auch beim Discounter gibt, dann wäre das doch durchaus wünschenswert.

Nein, ich rauche weder Hanf noch Nikotin.

Komplize X
6 Jahre her

Können Sie auch Facetten beitragen, damit wir mehr erfahren? Das Problem bei Legalisierungsgegnern ist, dass sie keine Argumente mehr haben. Sie unterstreichen diese Einschätzung auch vortrefflich, wenn man den Rest Ihrer Kommentare hier liest.

Kevin
6 Jahre her

Wenn Cannabis legalisiert wird, bekommen es auch Kinder an jeder Ecke, 3 Jahre später wahrscheinlich schon in der Grundschule. Das kann ja wohl nicht unser Ziel sein. Dann lieber auch Alkohol und Nikotin verbieten, und ganz voran die Werbung dafür.

Cookie
6 Jahre her
Antworten an  Kevin

Falsch. Kinder bekommen es *zur Zeit* „an jeder Ecke“… und Alkohol oder Nikotin zu verbieten würde eher genau solche Konsequenzen haben wie wir sie heute bei illegalisierten Drogen erleben. Verbote sind keine Lösung, sondern das eigentliche Problem!

Stefan L.
6 Jahre her
Antworten an  Cookie

Supi!

Dann bitte alle Verbote für alles aufheben!

Ich seh auch nicht ein, mich zB an ein Tempolimit zu halten, Schrittgeschwindigkeit in einer Spielzone ist auch nur etwas für Schwächlinge…

Make the world a better place!

Nico
6 Jahre her
Antworten an  Kevin

Wie Cookie es sagt. Momentaner Zustand: Kinder und Jugendliche bekommen unreines, gestrecktes Straßencannabis an jeder Ecke. Dealer achten nicht aufs Alter, sondern aufs Geld. Anders ist das bei staatlich kontrollierter Abgabe. So kann sichergestellt werden, dass an Minderjährige kein Cannabis weitergegeben wird. Natürlich würde auch dies nicht einwandfrei funktionieren – schließlich kommen Minderjährige auch irgendwie an staatlich kontrollieren Alkohol und Tabak – aber es würde die Beschaffung erheblich erschweren und die Konsumrate bei Minderjährigen würde immernoch drastisch sinken.
Schwarzmarkt macht krank, Schwarzmarkt verkauft an Kinder.

Woewe
6 Jahre her
Antworten an  Kevin

„Dann lieber auch Alkohol und Nikotin verbieten…“ gegen ein Werbeverbot im öffentlichen Raum hätte ich ganz und gar nichts, und Dschland ist ziemlich der einzige europ. Staat, der es noch nicht umgesetzt hat. Ebenso könnte man die Verfügbarkeit einschränken, Verkauf nur noch in Fachgeschäften, Getränkemärkten zB,
Ein Totalverbot wäre allerdings genau so kontraproduktiv wie bei den anderen Drogen jetzt schon.
Dass bei einer Entkriminalisierung/ Legalisierung des Einstiegsalter steigt und nicht sinkt, ist Ihnen anscheinend entgangen.

Dolores Winter
6 Jahre her

Ich betreue seit über 20 Jahren die Kinder von Müttern, die in der Schwangerschaft „nur“ gekifft haben. Körperlich und geistig sind sie oft zurückgeblieben und haben eine deutlich verringerte Intelligenz, sie zeigen starke Verhaltensauffälligkeiten und sind häufig sehr agressiv. Eine Legalisierung wird dazu führen, dass die schwangeren Frauen viel schneller, günstiger und problemloser an das Gift kommen, mit dem sie ihre Kinder irreparabel für den Rest des gesamten Lebens schädigen.

Woewe
6 Jahre her
Antworten an  Dolores Winter

„Eine Legalisierung wird dazu führen,…“ Im Gegenteil: Bei einer legalen Abgabe kann vor Risiken aufgeklärt werden, kann auch legal schneller Hilfe in Anspruch genommen werden. Wie das Beispiel Portugal zeigt, senkt eine Entkriminalisierung (dort aller Drogen) bereits den besonders riskanten Konsum.
Nein die Prävention bei Alkohol ist da kein Vorbild.

Johann
6 Jahre her
Antworten an  Dolores Winter

Mit „Gift“ meinen Sie Alkohol, oder? Oder vielleicht doch Tabak?

Beides überall leicht verfügbar, sogar an der Supermarktkasse. Es darf sogar dafür geworben werden. Alkohol ist frei für Jugendliche erhältlich. All das wird es bei legalem Cannabis NICHT geben.

Sie erkennen den Unterschied, oder?!

Komplize X
6 Jahre her
Antworten an  Dolores Winter

Falsch! Prävalenzerhebungen in allen Ländern, in denen Cannabis legal ist, zeigen keinerlei Auffälligkeiten bzgl. der Konsumentenzahlen. Warum sollten also ausgerechnet werdende Mütter in Deutschland völlig kontrollverlustartig sich während der Schwangerschaft die Birne zu kiffen? Dass es solche Fälle gibt, ist klar – aber die gibt es ja auch jetzt schon. Aber der absolut und überwältigende Teil werdender Mütter ist aber verantwortungsbewusst und lässt sämtliche Drogen weg.

Marcus
6 Jahre her
Antworten an  Komplize X

Die CDU/CSU legte aus der CaPRis Studie am 22 Feb. Gegensätzliche zahlen vor im Bundestag.
Danach soll der Konsum bei minderjährigen gestiegen sein, in den USA wo eine Liberalisierung stattgefunden hat.

Johann
6 Jahre her
Antworten an  Marcus

Und genau das ist eine Lüge. Egal ob kurzfristig in Colorado oder langfristig in den Niederlanden.

Die offiziellen Statistiken des Gesundheitsministeriums in Colorado sagen z.B. ganz klar, dass die jugendlicher Konsumenten nicht gestiegen ist. In Frankreich dagegen, wo es immer noch harte Strafen gibt, wird deutlich mehr Cannabis konsumiert.

Warum die Union hier einfach auf offizielle Zahlen verzichtet und sich krampfhaft andere aus zwielichtigen Quellen sucht, ist deren Geheimnis. Man könnte es allenfalls mit dem Mangel an Argumenten für die Prohibition entschuldigen. Das klingt schon alles sehr verzweifelt.

woewe
6 Jahre her
Antworten an  Marcus

Solange die CaPRis-Studie nicht im Wortlaut vorliegt, sondern nur in einer Kurzzusammenfassung der LMU, aus der keine konkreten Zahlen hervorgehen, sowie aus Pressemitteilungen des BMG und der Drogenbeauftragten – glaube ich irgendwelchen selektiv aus dieser Studie gegriffenen Zahlen kein Wort. Am wenigsten solchen, die über den CDU/CSU-Filter gegangen sind, sorry. Dann lieber den offiziellen Zahlen des Gov. of Colorado. (ich habe da so meine Erfahrungen mit von CDU/CSU oder Prof. Thomasius präsentierten Studien, siehe die gut dokumentierten Anhörungen im Bundestag)

Marcus
6 Jahre her
Antworten an  Dolores Winter

Kann man diese Zahlen irgendwo einsehen?
Würde gerne eine offizielle Stellungnahme diesbezüglich einsehen wollen.

Archophob
6 Jahre her
Antworten an  Dolores Winter

Alkohol und Nikotin sind ebenfalls nichts für Schwangere – und Biodeutsche mit mindestens qualifiziertem Hauptschulabschluß wissen das auch schon vor dem 18. Geburtstag.

Mozartin
6 Jahre her
Antworten an  Dolores Winter

Danke für diesen Einwand. Obwohl eben Alkohol… Archophob spricht es aus.

Marcus
6 Jahre her

Marihuana muss verboten bleiben um den Wählern das Gefühl zu geben, dass der Bund sich um die Bürger kümmert.
Eine legalisierung führt nur zu mehr Drogen bei Kindern und macht dann auch vor den Kindergärten nicht mehr halt.
Dealer werden dann Kokain vor den Grundschulen anbieten.
Man siehe sich nur die unhaltbaren Umstände wie in den USA vor den Augen.
Lauter Verkehrsunfalle oder Schießereien an Schulen.

Woewe
6 Jahre her
Antworten an  Marcus

Ja, jetzt schon vor den Kindergärten – warum nicht gleich vor den Entbindungsstationen? *facepalm* Im Gegenteil, wie es die US-Bundesstaaten mit Legalisierung zeigen, werden dadurch die Dealer arbeitslos, tauchen dadurch auch weniger vor Schulen (und Kindergärten, haha) auf, der Anteil konsumierender Jugendlicher geht zurück. „unhaltbare Umstände in den USA“ – haben Sie auch geschaut, wie sich die Legalisierung von Cannabis (als Medizin bzw. komplett) auf Gewalttaten, Zahl der Verkehrstoten, tödliche Überdosierungen mit Schmerzmitteln auswirkt? Alles geht in diesen Staaten zurück, alles einzeln belegbar, Beispiel: IZA Bonn und Uni Bonn 2011: In den US-Bundesstaaten mit medizinischem Cannabis sank die Zahl der… Mehr

Marcus
6 Jahre her
Antworten an  Woewe

Hier noch mal Klare Argumente gegen eine Legalisierung aus dem Bundestag. Auszug aus der Debatte!!! 22 Feb. 2018 Deutscher Bundestag Stephan Pilsinger, CDU/CSU Legaliesierung ist eine Rauschhafte Phantasien. Laut CaPRis Studie, kann der Konsum zu suizid führen und es macht einfach dumm. Prof. Dr. Axel Gehrke, AFD Einstiegsdroge ganz klar. Dealer würden sich ausweiten. Alkohol und Nikotin müsste man auch verbieten. Hilse Karsten, AFD Ehemaliger Polizist. 80% der kontrollierten mit Cannabis, haben auch Crystal Meth mitgeführt. Alexander Krauß, CDU/CSU San Francisco hunderte obdachlose die wie Müll behandelt werden und es riecht überall nach Cannabis und Urin. Jede Woche in den USA… Mehr

Cookie
6 Jahre her
Antworten an  Marcus

Interessant, dass Sie sogar diesen unsäglichen Einwurf des ehemaligen Polizisten von der AfD zitieren… der ist ja nun besonders unsachlich und daneben: Denn es sind nicht „80% der Kontrollierten mit Cannabis“, die Crystal Meth mitgeführt haben, sondern 80% der Kontrollierten mit CM, die Cannabis mitgeführt haben – aber das sind halt die „alternativen Fakten“ der AfD. Schon klar.

Abgesehen davon traue ich einem ehemaligen Polizisten, der nicht mal den Namen der Droge richtig aussprechen kann, von der er vermeintlich so viel Ahnung hat, nicht zu, aus seiner „Erfahrung“ die richtigen Schlüsse für die Drogenpolitik zu ziehen.

Marcus
6 Jahre her
Antworten an  Cookie

Habe mir die Debatte aus der Mediathek des Parlaments gezogen. So dass der Auszug nichts eigenes enthält, nur deren Ausführungen.
80% schien mir auch etwas hoch, aber diese Volksvertreter haben diese Behauptungen von sich gegeben.
Auch dass andere lässt sich schwer mit der Wirklichkeit vereinbaren.
Aber so lange ich meine Quellen anführ, habe ich wenig Grund für Schamgefühle. Obwohl etwas fremdschähmen habe ich schon.

Cookie
6 Jahre her
Antworten an  Marcus

Gut. Dann lassen Sie sich von einem, der die „Szene“ persönlich kennt, sagen, dass exakt 0% der „Kiffer“ (die ich kenne) Chrystal Meth konsumieren. Die alte Mär von der Einstiegsdroge eben, die im Übrigen schon lange widerlegt ist (und von jedem eigentlich mit etwas gesundem Menschenverstand als „nicht schlüssig“ erkannt werden müsste).

Ich habe die Debatte damals „live“ gesehen und wenn wir schon daraus zitieren, dann sollten wir auch die Stimmen der vier anderen Parteien – B90/Grüne, FDP, Linke und sogar die Redner der SPD – erwähnen, die sämtlich das genaue Gegenteil „behaupteten“.

Marcus
6 Jahre her
Antworten an  Cookie

Ich bin der Meinung, dass die Aussagen der Gegner mehr Betonung benötigen, um zu zeigen, welche ideologischen Macken die CDU/CSU so wie die AFD Abgeordneten haben. Alleine der Satz „Der Staat muss Gesetze aufstellen, damit sich die Leute daran halten.“ Lässt einem den Schauer kalt über den Rücken laufen. Immerhin regieren diese Panik Macher das ganze Land mit. Aber interessieren mag es die wenigsten und deshalb verbreite ich dieses. Damit die Bürger den gleichen krampft spüren. Live hatte ich es auch geschaut, musste es aber downloaden. Konnte den Müll nicht so schnell verarbeiten. Immerhin ist diese Union hauptsächlich für den… Mehr

Komplize X
6 Jahre her
Antworten an  Marcus

Danke für diesen Satire-Artikel! Aber vorsicht, manche könnten das ernst nehmen.