Deutsche Umwelthilfe – Rad ab?

Der DUH-Abmahnungstrupp tritt immer unverfrorener auf, auch weil amerikanische Anwaltssyndikate auf dem europäischen Umweltsektor einen lohnenden Markt erkannt haben und mit sehr üblen Drohungen und rüden Methoden den Markt aufmischen wollen.

© MICHELE TANTUSSI/AFP/Getty Images

Der Bürgermeister der Stadt Alzey, Christoph Burkhard, war nicht schlecht erstaunt, als er Anfang April eine Mail der ominösen Deutschen Umwelthilfe (DUH) erhielt. Darin wurde ihm unverblümt mitgeteilt, dass die Luft in seiner Stadt lebensgefährlich sei, die Gesundheit gefährde und dass er sofort ein Fahrverbot für Dieselfahrzeuge einzurichten habe.

Der Schultes hielt die Mail zunächst für einen Aprilscherz, las dann die Messergebnisse einer Aktion der DUH in der Römerstraße im Herzen des kleinen Alzey und wunderte sich über den deftigen Ton der DUH.

In Alzey jedenfalls will der Verein in der Römerstraße einen Wert von 27,7 µg pro Kubikmeter Luft NO2 gemessen haben. Wie er das getan hat, wann, über welchen Zeitraum, all die für eine seriöse Messung notwendigen Informationen und Dokumentationen fehlen. Diese DUH-Messergebnisse sind praktisch für den Müll.

Umso großsprecherischer der Auftritt der Deutschen Umwelthilfe: Gefordert wird ein Wert von Stickstoffdioxid in der Luft von unter 20 µg/m3. Diese Werte werden in Alzey nicht eingehalten, der Bürgermeister müsse also umgehend Fahrverbote aussprechen!

Das ist schon ziemlich unseriös, wie der Abmahntrupp hier auftritt. Einen Grenzwert von 20 µg gibt es nirgendwo, weder in Europa noch in den USA. Die von ihm selbst gemessenen, nicht nachprüfbaren Werte liegen schon deutlich unter dem bisher geltenden Grenzwert von 40 µg/Kubikmeter Luft, aber die DUH hat beschlossen, diesen Grenzwert zu halbieren und den von Städten und Gemeinden einzufordern. Gibt wohl zu wenig Spendengelder. Ist etwa so, als würde der Tempomessmann am Blitzgerät plötzlich die Hälfte der gültigen Geschwindigkeit als Tempolimit ansetzen und alle schneller Fahrenden abkassieren.

Zum Vergleich: Selbst der Wert von 40 µg Kubikmeter Luft beruht auf keinerlei realer Gefährdung, die WHO besagt, dies sei eine Vorsichtsmaßnahme ohne jede wissenschaftliche Grundlage.

Die DUH bezieht sich bei ihrer verwegenen Aussage auf eine neue Studie des problematischen Umweltbundesamtes. Dort haben die Fachleute kurzerhand überlegt, wie man den Panikmodus hochdrehen kann. So hätten ihre neuesten Studien egeben, dass »schon bei Konzentrationen deutlich unterhalb des einzuhaltenden Grenzwertes von 40 Mikrogramm jährlich über 800.000 Atemwegs-, Herz-Kreislauferkrankungen und Diabetes sowie 6.000 vorzeitige Todesfälle zu verzeichnen« seien.

Wer bietet mehr? Die Europäische Kommission hatte bisher zurückhaltend nur 400.000 Tote aufgrund der Luftverschmutzung angeboten. Das Umweltbundesamt hat die Zahl glatt verdoppelt, macht sich besser.

Subventionssumpf
Die unerschöpflichen Zuschüsse an DUH und Co.
Darauf bezieht sich die Deutsche Umwelthilfe und legt für Deutschland fest: neuer Grenzwert für Stickstoffdioxid 20 µg/Kubikmeter. Alle darüber liegenden Städte werden verklagt. Als Brandbeschleuniger dienen noch ein paar flugs dahingeworfene »Hilfe, Deutschland wird vergiftet«-Sätze: »Unsere Messergebnisse zeigen an 89 Prozent der Meßstellen zu viel NO2 in der Luft! … 89 Prozent der Meßstellen zeigen mit Werten über 20 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft gesundheitlich bedenkliche Belastungen der Atemluft mit dem Dieselabgasgift Stickstoffdioxid.«

Öffentlich-rechtliche Fakenews-Anstalten wie der SWR machen bereitwillig als Propaganda-Lautsprecher mit zum Beispiel einer »Abgasalarm-Aktion« mit. Recherchiert wird da nix mehr, sondern nur noch Panik geschürt.

Für Ingenieur Fred F. Mueller ist das die neue Grenzwertfalle: »Was wir im Moment erleben, ist die Vorbereitung der „Grenzwertfalle 2.0“, nachdem sich bereits die erste als erfreulich wirksam erwiesen hat. Die dabei verfolgte Strategie: Das Auto als gesundheitsgefährliches Übel darzustellen, das Menschen vergiftet und tötet.«

Da werden Grenzwerte plötzlich mehr als halbiert – schon fährt die Mehrheit der Autos illegal. Nach einer auch irgendwie gearteten Begründung fragt sowieso niemand mehr.

Der DUH-Abmahnungstrupp tritt bekanntlich immer unverfrorener auf, wohl eine auch eine Folge, dass amerikanische Anwaltssyndikate auf dem europäischen Umweltsektor einen lohnenden Markt erkannt haben und mit sehr üblen Drohungen und rüden Methoden den Markt aufmischen wollen. Dabei benutzen sie offenbar die Deutsche Umwelthilfe unter anderem als einen Stoßtrupp für Deutschland. Sie finanzieren teilweise die abenteuerlichen DUH-Aktionen und haben vor dem Gerichtshof der Europäischen Gemeinschaften EuGH bereits Großbritannien und Belgien kräftig vors Schienbein gestoßen. Der Chefideologe, James Thornton, träumt in einem Anfall von Großmannssucht auch schon einmal davon, ganze Regierungen über das Umweltrecht zu stürzen. Thornton selbst ist ein ehemaliger Anwalt der Wall Street in Yale. Mit Dollarzeichen in den Augen und Sendungsbewusstsein hat er »sich entschieden, einen juristischen Aktivismus nach amerikanischem Vorbild nach Europa zu bringen.«

Seriös und ordentlich geht deutlich anders. Das ist dem Abmahnverein auch ziemlich egal. Es geht ihm um das Geld der Gutgläubigen: »Bitte helfen Sie uns mit Ihrer Spende oder einer Fördermitgliedschaft, damit wir durch unsere Winter-Messaktion die bisher von den Behörden ausgesparten Orte identifizieren können und den Kampf vor Gericht für „Saubere Luft“ in unseren Städten gewinnen!«

Ausgesprochen nett, wie sich der saubere Verein um das Wohlbefinden von uns allen besorgt: »Damit die Menschen dort endlich wieder unbesorgt einatmen können.«

Kabarettreif, wie die DUH sich den Anschein des Seriösen geben will: »Wir decken illegale Abschalteinrichtungen auf und führen reelle Straßen-Abgasmessungen in unserem unabhängigen Emissions-Kontroll-Institut durch.« Früher verdeckten Wirte »reeller Gastwirtschaften« mit dem Versprechen »reeller Preise« ihren Nepp an ihren Kunden.

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Kommentare ( 113 )

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bfwied
6 Jahre her

Es sind Missionare, verblendet, unrettbar ideologisiert. Die PC mit ihrem gleichmacherischen, alles verstehenden, alle vor irgendetwas schützenden Sendungsbewusstsein ist die Grundlage. Sie ruhen erst, wenn alles nur noch dumpf vor sich hinschleicht, dann spielen sie sich aber weiterhin als Aufpasser auf, wie die „Sharia-Polizei“. Sie kommen aus der gleichen Geistesecke!
Wer die Zerstörung der Gesellschaft nicht will, muss die zurückweisen, dahin, wohin sie gehören, in die Ecke der Irren und skrupellosen Geschäftemacher.

luise
6 Jahre her

Gibt nichts Effizentieres als ein Diesel Motor…..anscheinend soll dem Bürger die Reichweite genommen werden….welche sozialen und wirtschaftlichen Folgen das hat…hat noch keiner ausgerechnet. Hundertausende sind daruf angewiesen in der Woche mehrere tausend Autobahn Kilometer runter zu reißen vom Kurier bis zum Produktvertreter, Aussendienstler, etc.

Langsam habe ich das Gefühl…..auch die Mobilität der Menschen soll eingeschränkt werden….von daher macht ein E Auto auch Sinn.

Thomas Hensel
6 Jahre her

Meiner: 520 d. Bj. 2013. Bin dabei, wir sind schon zwei.

Wolfgang Lang
6 Jahre her

Wer legt diesen Geisterfahrern endgültig das Handwerk? Das läuft exponentiell gegen den Grenzwert Null! Null Verstand.

Daniel
6 Jahre her

Schon Wahnsinn, was Sie noch für Journalismus halten. Weil die Story so dünn ist, und Sie Ihren eigenen Argumenten nicht vertrauen, muss wohl vor jedem zweiten Wort „dubios“, „abenteuerlich“ oder „Panikmodus“ stehen. Ich zitiere Sie mal: „Seriös und ordentlich geht deutlich anders.“

Klaus Metzger
6 Jahre her
Antworten an  Daniel

„Umstritten“ ist das Wort des Jahrzehnts in allen öko-sozialistischen Medien. Panikmodus findet in der Zeit, in der SZ, in der Rundschau und im Gebühren-TV statt, jeden einzelnen Tag. Noch etwas mehr darf es bei der TAZ und beim Freitag sein. Abenteuerlich und dubios finde ich eher Ihren Kommentar.

bfwied
6 Jahre her
Antworten an  Daniel

Sind Sie ein Tiefgläubiger oder ein Öko-Globalsozi, oder meinen Sie das ironisch?! Seriös und ordentlich geht in der Tat ganz anders als es diese aggressiv und dämlich auftretenden vor Sendungsbewusstsein strotzenden unwissenschaftlichen Öko-Esotheriker tun.

Bambu
6 Jahre her

Das Vorgehen der DUH erinnert mich doch sehr stark an das Vorgehen von Anwaltsfirmen, welche mit „illegalen downloads“ ihr Geld verdienen. Auch diese Firmen müssen keinerlei Messergebnisse den angeklagten Kunden vorlegen. Eine ermittelt IP-Adresse, wobei hier vollkommen egal ist woher die stammt, ist ausreichend um sich die Kundendaten zu beschaffen und hieraus Forderungen zu erstellen. An dieser Stelle versagt der Gesetzgeber genauso wie bei den Forderungen der DUH ganz eindeutig. Es fehlt in der Gesetzgebung eindeutig die Notwendigkeit die Forderungen gegenüber dem Beklagten mit Beweisen zu belegen. Hierzu gehören eindeutig eine Offenlegung des Messverfahrens und die Messprotokolle. Heiko Maas hätte… Mehr

Sire,geben Sie Gedankenfreiheit
6 Jahre her

Da gibt es nur eines. Parteien wählen, die diesem Treiben ein Ende setzen. Mit abgehängter staatlicher Geldquelle und Richtern, die gerechte Urteile sprechen bei den Verfahren der DUH ist es schnell vorbei mit dem Spuk.

Holger Scholz
6 Jahre her

Bitte korrigieren, nicht 400000 Tote.

Holger Douglas
6 Jahre her
Antworten an  Holger Scholz

Vielen Dank für Ihre Zuschrift, diese Zahl nennt u.a. der EU-Umweltkommissar Karmenu Vella

Hector
6 Jahre her
Antworten an  Holger Douglas

Holger Douglas,
dann kann sie nicht richtig sein.

Holger Douglas
6 Jahre her
Antworten an  Hector

Sie ist es auch nicht. Das ist eine jener berühmten „Modellrechnungen“, die immer das ergeben, was rauskommen soll. Müll rrein – Müll raus. Daß der damit argumentiert, ist schon ziemliche Verblödung.

Klaus Metzger
6 Jahre her
Antworten an  Holger Scholz

Die Zahl ist korrekt. Sie basiert auf einem Modell, dem eine Schätzung einer Vermutung zugrunde liegt. Es könnten aber auch 4.000.000 Millionen Tote sein. Gesehen hat davon allerdings noch niemand einen einzigen. Es handelt sich nämlich um vorzeitige Tote. Wenn ich mich recht erinnere, waren es beim Feinstaub mal 2,5 Tage die statistisch vorzeitig gestorben wurde. Es könnte aber auch an einem anderen Grund für vorzeitiges Sterben gelegen haben. So genau weiß das keiner. Deshalb kann auch jeder alles behaupten. Wenn Ihnen das Angst macht, tragen Sie einen Aluhut. der hilft immer.

Oblomow
6 Jahre her

„Deutsche Umwelthilfe – Rad ab?“ Aber mitnichten! Als eine der –auch- mittels Zwangsabgaben wie Steuermitteln finanzierten NGOs https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/schaefflers-freisinn/prometheus-das-freiheitsinstitut-verleiht-der-deutschen-umwelthilfe-e-v-goldenen-engel-der-scheinheiligkeit/ ist der beim Amtsgericht Hannover eingetragene Verein Teil der Systeme und erscheint als eines der Werkzeuge zur Umsetzung gewisser politischer Agenden doch nützlich. Die hinter dessen Vorgehen –und beileibe nicht nur jener Organisation- womöglich steckende Idee wäre ebenso schlicht wie genial: Was du als Politiker von deinen eigentlichen Vorhaben den Untertanen nicht ins Gesicht zu sagen traust, setzt du über einen über Bande gespielten Ball um. Wie war das doch gleich nochmal, als Gabriel ein Verbot von Glühbirnen auf nationaler Ebene nicht… Mehr

luise
6 Jahre her
Antworten an  Oblomow

Die Agenda bedeutet am Ende……das Ende der Freiheit. Das bleibt aber nicht beim Auto……die haben auch schon merkwürdige Überlegungen bezüglich Flugverkehr……da kannst dann VIP Traveller mit 5 Sternchens sein…und darfst jede Insel anfliegen ohne strenge Kontrollen…..in der Pöbelklasse…..kommt dann erstmal 4 Stunden in Befragungsraum. Was hat Hans oder Peter auch in Neuseeland zu suchen…wenn sich dort DAVOS Elite….ihre Rückzugsräume ausbaut.

bfwied
6 Jahre her
Antworten an  luise

Das befürchte ich sowieso, wegen der Wahnsinns-Menschenmasse! Man sehe sich Barcelona an, Mallorca, ganz Spanien etc., überall, auch außerhalb der Ferienzeit toben sich oft unflätig die Massen aus!
Entweder werden die Normalbürger verarmen oder sie werden kontingentiert und nur zugelassen nach Bedeutung, Bildung und Ideologietreue, die DDR lässt grüßen!