Frankfurt: Bürgermeister auf Tuchfühlung mit Kriegstreibern?

Mit Wählerstimmen ist es wohl wie mit Geld, lautet der Politik-Unterricht des SPD-OBs: non olet. Frankfurts Oberbürgermeister Feldmann sucht kurz vor der morgigen Wahl mit umstrittenen Kampagnen die letzten Stimmen zu mobilisieren.

© Alexander Scheuber/Getty Images

Als „Skandal“ bezeichnet die Kurdische Gemeinde Deutschlands (KGD) den Besuch des Oberbürgermeisters von Frankfurt am Main bei der DITIB-Moschee Höchst. Tatsächlich ist mittlerweile bekannt, dass die von der türkischen „Religionsbehörde“ Diyanet gesteuerte DITIB in ihren in Deutschland befindlichen Moscheen den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen Syrien, mit dem die bislang friedliche Kurden-Enklave Afrin übernommen werden soll, als heroische Tat und Willen Allahs feiert.

Traurig genug, dass derartige nationalislamische Kriegspropaganda in Deutschland offensichtlich ohne Konsequenzen geduldet wird – der Besuch eines amtierenden und um die Wiederwahl kämpfenden Bürgermeisters allerdings setzt der Absurdität die Krone auf.

Der 1958 geborene Peter Feldmann ist sozialistisches Urgewächs: 1967 Mitglied der „Falken“, 1974 Jungsozialisten, und SPD. Im März 2012 gelang ihm erst im zweiten Wahlgang der Sieg als Bürgermeisterkandidat gegen den CDU-Konkurrenten Boris Rhein.

Diesmal hat er es mit dem FDP-Politiker Volker Stein zu tun. Der tritt gegen die eigene Partei als unabhängiger Kandidat auf und gibt sich als Kämfer für Recht und Ordnung, selbst im verkommenen Bahnhofsviertel. Es sieht so aus, als könne er Feldmann in die Stichwahl zwingen. Ziemlich abgeschlagen ist die CDU-Kandidaten Bernadette Weyland. Zuletzt setzte ihr zu, dass sie während des Wahlkampfs eine Staatssekretärinnen-Pension bezieht. Von diesem Amt im hessischen Wirtschaftsministerium ist sie beurlaubt.

Feldmann, der seit kurzem mit einer türkischen Kindergärtnerin verheiratet ist, kämpft gegen Stein mit allen Mitteln – offensichtlich auch um die Stimmen radikal-islamischer Türken mit Doppelpass.

TE dokumentiert nachfolgend das MedienInfo der KGD im Original-Wortlaut:

S K A N D A L: Oberbürgermeister macht Wahlkampf in umstrittener DITIB-Moschee

Am Sonntag sind in der Mainmetropole Frankfurt Oberbürgermeisterwahlen.
Der amtierende Oberbürgermeister Peter Feldmann kandidiert erneut für das Amt. Dazu besuchte er am Freitag die umstrittene DITIB Moschee in Frankfurt-Höchst. In den vergangenen Wochen war die Moschee dadurch aufgefallen, dass sie ganz im Sinne der militärischen Aggressionspolitik der türkischen Regierung ihre Gemeindemitglieder dazu aufrief, für den Sieg der türkischen Armee im kurdischen Afrin zu beten. Die Kurdische Gemeinde Deutschland hatte bereits über die Instrumentalisierung der Moscheen für die türkische Kriegspolitik berichtet und auf die in zahlreichen Moscheen stattgefundenen Gebete hingewiesen.

Mehmet Tanriverdi, stellvertretender Bundesvorsitzender der kurdischen Gemeinde Deutschland kritisiert den Besuch von Oberbürgermeister Feldmann scharf.

Tanriverdi: „Herr Feldmann hätte eigentlich wissen müssen, welche politisches Minenfeld die Moscheen mittlerweile darstellen.“

Die DITIB ist seit Jahren im Kreuzfeuer der Kritik: Imame die ihre Gemeindemitglieder ausspionieren, Moscheen als Werbeplattform für die AKP-Regierung in Ankara und nun die Gebete für Kriege. Die Moschee in Frankfurt Höchst ist leider keine Ausnahme. Auch hier wirkt der verlängerte Arm Ankaras inmitten der Mainmetropole.

Tanriverdi: „Durch seinen Besuch bemüht sich der OB um die Stimmen der türkischen Nationalisten. Sie stehen aber nicht für die weltoffene Stadt Frankfurt.“

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Kommentare ( 82 )

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Keno tom Brok
6 Jahre her

Kurden sind und waren nie friedlich, so sehe ich das auch. Kurden und Türken und Sunniten und Schiiten und wer sonst noch, sollen ihre Kämpfe dort austragen, wo sie herkommen. Ich brauche und will das hier in Deutschland nicht, denn das hier ist MEIN Land. – Was bilden sich diese verfeindeten Parteien eigentlich ein? Wandern in das hiesige Sozialsystem ein, stellen nur Forderungen an den dt. Sozialstaat und „beglücken“ uns dann noch mit ihren Kämpfen und Demonstrationen. NEIN, DANKE! – Und geistresistente dt. Politiker wollen bei denen noch Stimmen fischen?!?!? Der pure Irrsinn = Deutschland 2018.

Hans
6 Jahre her

Ich frage mich wie abgrundtief verkommen dieser OB Feldmann sein muß, wenn er sich als Jude rückgratlos vor seinen Feinden im Dreck wälzt und diese Moschee aufsucht? Oder sind Muslime gar nicht die Feinde der Zivilisation? Wie denken eigentlich die Angehörigen der Muslima über diese Hochzeit? Das Feldmann nicht einmal ansatzweise das Zeug zum OB hat, machte seine Unfähigkeit bei der Eröffnung der EZB in Frankfurt mehr als deutlich. Die Menschenverachtenden Szenen der Linken gegen Polizisten und öffentliches Gut machten mich und jeden Normalen fassungslos. Doch passiert ist danach so gut wie nichts. Ich habe ihn schriftlich aufgefordert, sofort als… Mehr

Klaus Müller
6 Jahre her

Deutsche Politiker reihenweise in historischer Formation. Wie verzweifelt oder ungebildet muß man sein, um zu behaupten man sei das Gute und Wahre und verhält sich aber exakt gegenteilig?

Volker
6 Jahre her

Für Erdogan läuft es gut auf seiner deutschen Spielwiese……wer sich einen Palast mit tausend Zimmern baut…..hat grösseres vor!

Theodor
6 Jahre her

Was sagt uns dieses Bild über Herr Feldmann ?

Lara Berger
6 Jahre her

Genau so ist es. Nachdem immer mehr deutsche Wähler schlicht und ergreifend wegsterben, will sich die SPD neue Wähler erschließen. Die Wahl fiel nicht auf die Jugend, sondern auf die Verteter des Islam. Egal ob Salafist oder Islamist, egal ob mit Scharia oder nur mit Dschihad, die SPD liebäugelt mit allen.
Sie ist faktisch die erste Moslempartei Deutschlands aus Überzeugung.
Über Menschenrechte wird höchstens noch nach einer Wahl gesprochen. Wenn überhaupt. Man darf die Neuen doch nicht mit solchen Lapalien verprellen.

Herbert Marcuse
6 Jahre her
Antworten an  Lara Berger

@Kapitän Notaras
Berger
Das ist doch ein gewaltiger Karrieresprung. Jahrelang, hat der Sozialismus den Katholizismus bekämpft, entkernt, verhöhnt und jetzt diese geistige Wende. Wenn das keine Strafe ist. Welch ein Fortschritt.

Luisa die Ältere
6 Jahre her

Frankfurt war immer – aus Überzeugung – eine weltoffene Stadt mit bemerkenswerter Historie. Gastarbeiter-Züge rollten an und wurden herzlich begrüßt. Je nach Eignung wurden Italiener, Tito-Jugoslawen, Griechen, Spanier und Türken eingesetzt. Adenauer hatte ja ausgehandelt, dass das individuelle Aufenthaltsrecht auf zwei Jahre begrenzt sein sollte, was die Amerikaner dem BK ausredeten. Nun, integriert hatten sich die Europäer. Viele Ingenieure unter den Jugos, auch welche, die die Gastronomie bereicherten, so wie die Italiener und Griechen. Nun, obwohl die Türken eher ihre Kräfte bei den körperlich schwierigen Arbeiten einsetzen konnten, sind sie geblieben. Familien-Nachzug. Spannungen zeichneten sich ab. Und jetzt ist Ffmain… Mehr

Ingeborg Luh
6 Jahre her
Antworten an  Luisa die Ältere

, ich werde Ihnen etwas sagen, was Sie womöglich nicht (gleich) verstehen werden.

Goethe und Schoppenhauer haben das alles erst ermöglicht. Es wird vielen Frankfurtern nicht mehr gefallen. Die Sargträger der Aukflärung sind am Horizont bereits erkennbar.

Die christliche Ideologie hat all das korrekt vorausgesehen. Wie man sät, so erntet man.

Alles eine Frage der korrekten Bildung. Die Aufklärer war nie gebildet, sondern auf einem Auge gewaltig blind, aus freiem Willen. Niemand zwang sie dazu.

Sebastian L.
6 Jahre her
Antworten an  Ingeborg Luh

Meinen Sie mit „Schoppenhauer“ den Bremer Fussballspieler? Oder handelt es sich um einen Schreibfehler und Sie meinen „Schopenhauer“, der in späteren Jahren Frankfurter Bürger war?
Falls letzteres zutrifft wäre ich für eine Erläuterung dankbar, was der misantrophe Arthur womit ermöglicht hat.
Ich bitte vorab um Nachsicht, dass sich mir Ihre Gedankengänge ebenfalls nicht (gleich) erschließen und hoffe auf Erleuchtung.

Hueseyin Akdag
6 Jahre her

Skandal wäre, wenn der OB einen kurdischen Verein besucht hätte, welches eine Verbindung zur kurdischen Terrororganisation pkk hat. Auch ist es kein völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen Syrien. Die Türkei bekämpft die kurdische Terrororganisation ypg/pyd, welches von der kurdischen Terrororganisation pkk gegründet wurden ist. Wie kann es sich um einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen Syrien sein, wenn zwielichtige Terrororganisationen das Oberhand in Syrien erlangen möchte. Noch dazu herrscht ein Bürgerkrieg u. ein Machtvakuum in Syrien. Syrien ist nicht mehr Herr der Lage. Auch hat die Türkei mehrfach betont, dass das Vorgehen nicht gegen Syrien ist u. die volle Souveränität Syriens respektieren wird. Diese… Mehr

FlyingHorse
6 Jahre her
Antworten an  Hueseyin Akdag

Wissen Sie eigentlich, was eine “Grenze“ ist? Wenn Sie das wüßten, müßte Ihnen klar sein, dass die Türkei nichts (!) im Nachbarland Syrien verloren hat! Das ist ein vökerrechtswidriger Angriffskrieg. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass sich andere Staaten genauso verhalten.

Ingeborg Luh
6 Jahre her
Antworten an  Hueseyin Akdag

Akdag, diese Türkei ist eine rassistische, Haß erfüllte Nation.

Der Angriff auf Syrien ist natürlich VÖLKERRECHTSWIDRIG. Haben Sie Tomaten auf den Augen? Oder Sie lügen ohne rot zu werden!

Ich darf Sie beruhigen. Ihr heißgeliebter Terrorist Erdogan wird sich seine Finger in Nordsyrien verbrennen und nicht mehr ruhig schlafen können. Ihre Propaganda läuft ins Leere. Hier täuschen Sie niemanden.

Ulv Hjort
6 Jahre her
Antworten an  Ingeborg Luh

Der hass von dem sie sprechen,liebe Ingeborg,ist nichts Tuerkei spezifisches.Es ist eine der grundlagen des Islam.Der Koran fordert ,unter anderen grausamkeiten,hass gegen ueber den unglæubigen.Und Syrien war/ist durchaus weltlich ausgerichtet.Ohne Assad die hand reichen zu wollen,Diktator bleibt Diktator,die aufstændischen gruppen sind allesamt religiøs gefærbt.Soweit man beim Islam von religion sprechen kann.Unser geliebter pascha vom Bosporus ist schon seit langen jahren auf dem Korantrip.Er war mal durchaus sækular orientiert,WAR.
Und die Kurden teilen das schicksal vieler minderheiten auf diesr welt.Meiner meinung nach haben sie aufs falsche,das kommunistische pferd gesetzt.

Ingeborg Luh
6 Jahre her
Antworten an  Ulv Hjort

Verehrter @Ulv Hjort, so ist es. Unter Assad herrschte zumindest Frieden und Christen und andere wurden nicht mit dem Leben bedroht, solange Assads Machtanspruch nicht in Frage gestellt wurde. Aus iranischer Perspektive wurde, wird Assad nicht als echter Muslim wahrgenommen, man duldet ihn und benutzt ihn nur, für … iranische Interessenspolitik, konkret die Auslöschung Israels (den kleinen Satan, so die Propaganda aus Teheran). Was ja auch das (mehr oder weniger verborgene) Ziel von Erdogan ist. In Syrien findet ein Stellvertreterkrieg statt. Die wahren Kriminellen sitzen in Saudi Arabien, Qatar, Iran, und was weiß ich (wohl allen anderen islamischen Staaten, die… Mehr

Thomas Hellerberger
6 Jahre her
Antworten an  Hueseyin Akdag

Herr Akdag, der Besuch Feldmanns hat mit dem Krieg in Syrien oder der Position der türkischen Regierung nichts zu tun. Dieser Konflikt mag für das Binnenverhältnis der in Deutschland lebenden (osmanischen) Türken und der Kurden sogar eine große Rolle spielen (Sie referieren halt die türkische Sicht) – und über den Schulalltag meiner Kinder bekomme ich das auch mit, bzw. was sie so erzählen, daß eben „die Türken“ sich gar nicht mehr so einig sind wie früher, aber für die Wahlkampfauftritte der OB-Kandidaten ist das irrelevant. Feldmann ist mit einer Türkin verheiratet (keiner Kurdin nebenbei), und er ist nicht blind für… Mehr

Ingeborg Luh
6 Jahre her
Antworten an  Thomas Hellerberger

@Hellerberger, Sie spielen Poker und alles sehr gewagt, was Sie da schreiben. Kann sein, aber auch nicht. Haben die Türken den Kurden nicht schon einmal einen eigenen Staat versprochen? Und dann deren Wort gebrochen, gegenüber den Kurden? Oder gar mehrmals? Ihr Ansinnen in allen Ehren, Sie werden diesen Leuten jedoch nie gerecht werden, weil Sie weder Türke noch Kurde sind. Viel schlimmer ist, wie beide muslimische Brüder (haßerfüllt) miteinander umgehen wollen. Erdogan fürchtet sich (auch) vor den Kurden, weil Letztere mehr Kinder haben wollen und auch so handeln. Was die Türken für Frankfurt, sind die Kurden für die Türkei. Das… Mehr

rabuli3
6 Jahre her
Antworten an  Hueseyin Akdag

Komisch,wenn Israel die Hamas angreift ist Erdogan aber immer auf Seiten der Terroristen…und die Türken hier auch…

Thomas Rießinger
6 Jahre her

Mir war nicht klar, dass man noch charakterloser sein kann als die Kanzlerin. Jetzt weiß ich’s.

Dr. Gerhard Giesemann
6 Jahre her
Antworten an  Thomas Rießinger

Es ist völlig egal, ob der charakterlos ist oder nicht, entscheidend ist immer noch der Charakter der Wähler, die ihm zustimmen. Keine Wähler – kein OB Feldmann.
You get for what you vote, gilt auch bei Erdogan, Putin, Trump, Merkel etc.

Beate Lustig
6 Jahre her

@ Dr. G. G., egal ist es NICHT ob ein Bürgermeister charakterlos ist. Sie können ja herumträumen. Für Frankfurt ist Feldmann fatal. Demnach sind alle die ihn wählen charakterlos? So ein Unsinn. Man daraus sehr viel ablesen.

schwarzseher
6 Jahre her
Antworten an  Thomas Rießinger

Da möchte ich Ihnen bei aller Sympatie widersprechen. Charakterloser als A…. Merkel kann man nur schwerlich sein. Im Fall dieses Bürgermeisters reicht doch schon ein kleiner Anteil der Merkelschen Charakterlosigkeit.

Crazy Horse
6 Jahre her

Staatssekretärin im Finanzministerium, nicht im Wirtschaftsministerium.