Politico veröffentlicht Plädoyer für Wiedereinführung der Sklaverei

Das US-Politmagazin Politico ließ plädieren, jedem Amerikaner zu erlauben, Immigranten ins Land zu holen und ökonomisch auszubeuten: ein Uber-Arbeitsmarkt der Sklaverei. Politico ist mit dem Springerverlag verbunden und steht den US-Demokraten nahe.

© John Moore/Getty Images

Das einflussreiche Washingtoner Politmagazin Politico hat am 13. Februar ein Meinungsstück des marktradikalen Chicagoer Juraprofessors Eric Posner und des „Principal Researchers“ von Microsoft Glen Weyl veröffentlicht. Darin plädieren sie dafür, jedem Amerikaner zu erlauben, Immigranten ins Land zu holen und ökonomisch auszubeuten. So wollen sie dazu beitragen, dass einfache Leute die Vorteile der Einwanderung sehen und genießen können und sich nicht mehr dagegen stellen.

Was wirkt, wie ein schlechter Scherz des Satiremagazins The Onion ist allen Ernstes abgedruckt worden, und zwar zunächst unter der unglaublichen Überschrift und Unterzeile:

Was, wenn Sie Ihren eigenen Immigranten haben könnten? Ja, wirklich: eine neue Art Visa würde normale Amerikaner, statt Unternehmen, die Vorteile von Einwanderung genießen lassen.

Weyl schrieb auf Twitter, er habe die Überschrift nicht gemacht, und bedaure diese. Zum Inhalt des Beitrags stehe er aber. Politico änderte auf seiner Website nach heftigen Leserprotesten die Überschrift in „Sponsern Sie selbst einen Einwanderer“, bei gleich bleibender Unterzeile, und fügte einen Herausgeberkommentar ein, wonach man sich den Inhalt von Gastbeiträgen nicht zu Eigen mache.

Screenprint: Politico

Was die beiden vorschlagen ist eine extreme Form des Uber-Arbeitsmarktes, bei dem jeder in Taglöhnertum seine Arbeitskraft verkauft, kombiniert mit einer Vorform der Sklaverei, der organisierten Schuldknechtschaft. Sie beschreiben ohne Scham und Skrupel, wie sie sich das vorstellen, und Politico verbreitet es. Eine Amerikanerin, die ihren Job verloren hat, könne über eine Plattform, wie es sie von Amazon und anderen gebe, eine Arbeiterin aus einem armen südamerikanischen Land zu sich holen und in einem Kellerzimmer unterbringen. Das heißt dann „sponsern“ und wäre die Basis für ein Visum. Sie könnte die Immigrantin entweder selbst beschäftigen oder in niedrig bezahlte Tätigkeiten vermitteln. Der Mindestlohn würde nicht gelten. Weil aber auch fünf Dollar ein Mehrfaches dessen sei, was die Einwanderin zu Hause verdienen könnte, kann die Sponsorin schon ein paar Tausend Dollar von ihr für das Sponsoring verlangen. Sponsoring wäre eine sehr einträgliche Geldquelle für die amerikanische Unter- und Mittelschicht, verheißen die beiden Autoren. Alles weitere kann man sich selbst ausmalen, oder in der Kommentarspalte des Artikels nachlesen, wo es sich die Leser ausmalen.

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Ein Kommentator bringt das Unwahrscheinliche des Vorgangs so auf den Punkt. 1. Zwei Wissenschaftler kommen auf eine solche Idee. 2. Sie schreiben es auf. 3. Sie bieten es zur Veröffentlichung an. 4. Politico veröffentlicht es. Und das alles im Jahr 2018.

Laut Wikipedia hat Politico in den USA 350 Mitarbeiter. Seit 2015 erscheint als Gemeinschaftsprojekt mit dem Axel Springer Verlag eine europäische Politico-Ausgabe. Bisher hat sich weder Mikrosoft noch die Universität Chicago zu dem unglaublichen Text geäußert. Von Konsequenzen für die Politico-Chefredaktion ist bisher nichts bekannt.

Aber vielleicht fühlt sich ja jemand vom Axel Springer Verlag berufen zu dem abartigen, rassistischen Elaborat Stellung zu nehmen, das sein Kooperationspartner für veröffentlichungsfähig und -würdig hält und das dessen Redakteure mit einer offen menschenverachtenden Überschrift noch zuspitzen zu dürfen meinten. Um es nochmal deutlich zu machen: es war kein Versehen, dass das publiziert wurde. Politico reagierte auf die Proteste nicht mit Löschung und Entschuldigung, sondern mit einer Änderung der Überschrift. Politico gilt als den Demokraten nahestehend.

P.S. Posner und Weyl plädieren offenbar schon seit rund drei Jahren und offenbar zuweilen auch ganz offen für das Recht der Migranten, sich in Sklaverei zu verkaufen, wie man hier nachelesen kann.


Der Beitrag von Norbert Häring ist zuerst hier erschienen.

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Kommentare ( 52 )

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Rainer Franzolet
6 Jahre her

Habe den Artikel von diesem Posener nicht gelesen. Ist der mit dem Posener in Deutschland verwandt, der mit Linken Parolen Unsinn verbreitet und dafür in Deutschland hofiert wir? Au Pair Mädchen zu ermöglichen halte ich für eine gute Sache. Die Regeln sind bekannt. Junge Leute lernen andere Kulturen kennen, andere Sprachen und viele zum Beispiel Asiaten brauche sich nicht als Sklaven in Arabischen Ländern ausbeuten und Misshandeln lassen. Westliche Jugendliche sind früher auch in Kibbuze gegangen. Wenn dieser US Posener in diese Richtung denkt, dann hat er völlig Recht.

Timo Leary
6 Jahre her

Neoliberalismus der Chicagoer Schule in seiner schlimmsten Form. Die Zeiten eines Charles Dickens kommen wieder. Sollte man mal wieder lesen.

Klaus Müller
6 Jahre her

Endlich mal ehrlich von den organisiert kriminellen Linksextremisten auf den Punkt gebracht. Es geht bei der staatlichen illegalen Schleusung von Millionen nicht um Humanismus, sondern um Ausbeutung und Sklaverei, um ihre Unfähigkeit in der Wirtschafts- und Finanzpolitik zu kaschieren. Alles in Masse: Geld drucken und Menschen schleusen. Man sei gewarnt, wenn man an Spartakus denkt. Dieses System ist spät-römisch dekadent und wird so enden, wenn es nicht zur Besinnung kommt, nicht die Dummheit in Person aus den Ämtern jagt und nicht sehr schnell massiv gegensteuert.

Delinix
6 Jahre her
Antworten an  Klaus Müller

Leider ist alles komplett richtig. Danke.

Hans Ecke
6 Jahre her

In Zeiten des Islamisierung ist die Wiedereinführung der Sklaverei konsequent und zwangsläufig. Erstmal die Strukturen schaffen, wer dann später Herr und wer Sklave ist, regelt dann die herrschende Rechtsordnung.
Es gab vor Jahren eine ZDF-Doku nach 23Uhr: „Sklaven des Islam – Der verschleierte Völkermord der Araber“
https://www.youtube.com/watch?v=2IKa5jy7Bgo
Unbedingt ansehen! 17Mio. Afrikaner sind dem zum Opfer gefallen, eine Vielzahl der ständig beklagten Opfer europäischen Sklavenhandels. Warum ist das wohl kein Thema?

nomsm
6 Jahre her
Antworten an  Hans Ecke

Nicht nur Afrikaner, sondern auch Europaer und Asiaten.

Habnix
6 Jahre her

Was für ein Witz: Einmal weil Sklaven dann Sklaven halten und einmal weil die Sklaven der Industriekonzerne der Nordstaaten, die Feldsklaven der Südstaaten befreit haben, und sie später in Lohnabhängigkeit zu Sklaven der Industriekonzerne gemacht haben. Der pure Wahnsinn der auf dieser Welt abläuft. Verwechseln wir bitte nicht unseren vom Konzern-Kapital erlaubten Freiraum nicht mit Freiheit,denn der erlaubte Freiraum ist nur ein Knast ohne Gitter der mit Freiheit nichts zu tun hat, aber die Kunst zu beherrschen sich Unabhängig zu versorgen ist die wahre Freiheit. Wir, das sind über 90% der Weltbevölkerung, dürfen nicht von Freiheit reden, da über 90%… Mehr

Trude Kuhl
6 Jahre her

Die Demokraten sind eben die Partei der Sklavenhalter, des KKK (Senator Byrd..), wer sucht findet ja auch genug darüber, was HRC so über ihre schwarzen Mitbürger denkt.

Michael M.
6 Jahre her

„Posner und Weyl plädieren offenbar schon seit rund drei Jahren und offenbar zuweilen auch ganz offen für das Recht der Migranten, sich in Sklaverei zu verkaufen, “
Das ist die zuende gedachte folge der open borders politik der us-demokraten.
Immer mehr illegale einwanderer legalisieren und zu billigstlöhnen ‚in den arbeitsmarkt‘ drücken und nebenbei noch die wählerstimmen der dann neuen staatsbürger abgreifen.

Aber das ist ja nix neues, waren die us-demokraten doch auf der seite der pro-slaverei beführworter…

Horst
6 Jahre her

Wundert das? Die Sklaverei war schließlich eine Institution der Demokraten.

Anthea
6 Jahre her

Eigentlich ist das, was die Firmen schon machen…

Ben Krüger
6 Jahre her
Antworten an  Anthea

…und was die Firmen nicht gründlich genug machen, vollendet das Finanzamt, und lässt Sie für Ihre Abgaben 25 Jahre + X schuften.

Tom Hess
6 Jahre her

Mal ganz ehrlich, ist es nicht das was die Linke (bzw. die Demokraten) schon die ganze Zeit betreiben? Sie wollen, dass noch mehr Illegale ins Land kommen, wohlwissend, dass diese schwarz arbeiten müssen. Interessant ist da vor allem, dass es sehr wohlhabende Leute wie Schauspieler, Musiker oder Inhaber schicker In-Lokale in den Metropolen sind, die sich dafür einsetzen. Also genau jene, die gerne sehr billige Arbeitskräfte in Garten, Küche, Haus schuften lassen. Es wird nun nur etwas deutlicher.