Braunschweiger helfen Flüchtlingen beim Abtauchen

Ein örtlicher Tauchsportverein will traumatisierten Jugendlichen, die über das Meer nach Europa gekommen sind, wieder Zutrauen zum Medium Wasser vermitteln.

© Getty Images

Viele tausend abgelehnte Asylbewerber tauchen bundesweit einfach unter. Wohin sie im Lande „verschwunden sind, bleibt auch in der Hauptstadt im Dunkeln.“, berichtete Ende 2017 die Berliner Morgenpost. Der Staat ist hier auf erstaunliche Weise schlampig, weiß die Zeitung: „Deutschland ist ein ordentliches Land, alles wird registriert, kontrolliert und statistisch erfasst. Denkt man.“ Zu der Frage, ob in Berlin Flüchtlinge verschwinden, ob eine nennenswerte Anzahl untergetaucht sein könnte, hätten die Behörden keine Datensammlung für ein Lagebild parat. Ausgerechnet das beschauliche Braunschweig macht es jetzt anders. Ganz anders: Man wartet nicht aufs Abtauchen, man hilft aktiv dabei. Aus psychologischen Beweggründen. Aber der Reihe nach:

Wer hier regelmäßig liest, der weiß es längst: Diese Braunschweiger sind schon ein patenter Haufen, wenn es um eine positive innere Haltung zur Zuwanderung geht. Wir berichteten über einen Polizeichef, der zwar als erster in Deutschland eine Soko-Asyl gegen Zuwanderungskriminalität gründete, dann aber ein Buch schrieb, das in etwa feststellte, es gäbe gar keine außergewöhnliche Zuwanderungskriminalität, „Tatsächlich weisen sie prozentual nicht mehr Kriminelle auf als die deutsche Bevölkerung.“, dafür sogar zu Anne Will durfte und von der FDP für den Landtag nomminiert wurde, nur um später zu verkünden, die Landesaufnahmestation in Braunschweig würden zum Sammelbecken der Kriminalität werden.

Allerdings wären das ja gar keine Flüchtlinge, sondern da wären „Menschen dabei, die eigentlich abgeschoben werden müssen. (…) Das sind Personengruppen, die hierher gekommen sind, um Straftaten zu begehen und (die) haben nichts mit den Kriegsflüchtlingen zu tun.“

Gleichzeitig bedankte sich besagter Ulf Küch bei einer Mitarbeiterin der örtlichen Aufnahmebehörde, einer couragierten Dame, welche die Vertuschung von hundertfachem Sozialbetrug in der Landesaufnahmebehörde durch Zuwanderung öffentlich machte, anstatt, wie von den Vorgesetzten verlangt, die Akten stillschweigend im Keller verschwinden zu lassen.

Zweierlei Maß
Die Nadja Snowden von Braunschweig
Till Eulenspiegel – wirkt der historische Hero der Region hier auch nach 500 Jahren noch nach? Die Braunschweiger haben ihm sogar einen eigenen Brunnen gebaut. Jedes Jahr zum Karnevalzug fährt ein verdienter Braunschweiger im Eulenspiegel-Kostüm mit Schellenbaum vorneweg. Und jetzt pünktlich zum Karneval etwas, das sich zunächst wie die nächste Eulenspiegelei liest: Die Örtliche berichtet davon, das Braunschweiger ihren Flüchtlingen beim Abtauchen helfen wollen. Nun sind bundesweit zehntausende von ausreisepflichtigen Zuwanderern abgetaucht. Sollen es noch mehr werden?

Wie kommen die Niedersachsen dazu, hier noch Hilfe zu leisten? Tatsächlich wäre das eine böswillige Behauptung. Denn das Projekt für Zuwanderer, um das es hier geht, heißt nur „Abtauchen“, meint aber etwas ganz anderes: Der örtliche Tauchsportverein TSC Delphin möchte bei der Integration mithelfen und bietet Tauchkurse an. Entweder aus Naivität oder doch mit einem gewissen Braunschweiger Sinn für Satire, nannte man nun ausgerechnet diese nasse Unternehmung rund um Zuwanderer „Abtauchen“. Ziel ist es, so schreibt die Braunschweiger Zeitung, „traumatisierten Jugendlichen, die über das Meer nach Europa gekommen sind, wieder Zutrauen zum Medium Wasser zu vermitteln.“

Schon nächste Woche startet im Braunschweiger Sportbad ein erster Kursus für junge Geflüchtete. „Auch nach Braunschweig sind viele Verzweifelte übers Meer gekommen, die das tödliche Risiko auf sich nahmen, obwohl sie nicht einmal schwimmen konnten.“ Nun gut, Braunschweig liegt nicht unbedingt direkt am Mittelmeer, aber wo geholfen werden kann, sollte man es nicht so genau nehmen. Diese Inflation der/des Gutenmeinenden mit eulenspiegelesken Elementen zu verbinden, ist indes schon eine spezielle Braunschweiger Spielart.

Schön beispielsweise auch die Feststellung des Vereinsvorsitzenden des Tauchsportvereins, dass es unter Wasser keine Sprachbarrieren gäbe. Das naheliegende – darauf muss man auch erst einmal kommen. Die Tills aus Niedersachsen können das.

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Kommentare ( 52 )

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Zanzibar
6 Jahre her

Der Tauchsportverein wird sich daran vermutlich gesundstoßen können: Ob er das ehrenamtlich-unentgeltlich anbietet? Oder zahlt die Kommune dem Verein ein Heidengeld dafür, daß er mit den „Flüchtlingen“ Kurse veranstaltet, für die ein Normalsterblicher aus eigener Tasche teuer bezahlen muß?
Von derartigen „Win-Win-Effekten“ für Kursveranstalter und „Flüchtlinge“ höre ich jedenfalls in Bezug auf Siebdruck- und Reitkursen für „Flüchtlinge“ in NRW.

Christoph Köhler
6 Jahre her

Könnte man die Verantwortlichen nicht wegen Amtsmissbrauchs, Rechtsbeugung und Veruntreuung anzeigen?

Stranger
6 Jahre her

Was soll diese Überschrift? Sie erinnert an die oft unseriösen und verfälschenden Überschriften manch anderer Zeitungen. Und weil sie – leider – gar nicht so absurd erscheint, ist diese Überschrift umso ärgerlicher. Die Klarstellung im Beitrag rettet da auch nichts.

hubert paluch
6 Jahre her

Die Fremdenüberhöhung treibt immer krassere Blüten. Erstaunlich süffisant und zynisch berichteten Reporter von Spiegel-TV gestern über den syrischen „Flüchtling“, der in der Nähe von Hamburg mit seinem kleinen Harem vom Sozialamt großartig versorgt wird. Der gute Mann war bereits in Syrien als ungelernter Hilfsarbeiter arbeitslos, lebt aber die Scharia, zu der er sich auch vor laufender Kamera ausdrücklich bekennt. Nachdem er in erster Ehe sechs Jahre verheiratet war, nahm er sich eine damals 13jährige Zweitfrau und vor einem Jahr noch eine Drittfrau, von der er aber mittlerweile getrennt sei. Er habe sie in Syrien zurückgelassen. Für den Mini-Harem mit sechs… Mehr

Christoph Köhler
6 Jahre her
Antworten an  hubert paluch

Könnte man die Verantwortlichen nicht wegen Amtsmissbrauchs, Rechtsbeugung und Veruntreuung anzeigen?

Carla Schütte
6 Jahre her

ich kann es nicht kommentieren und finde als Braunschweiger keine Worte mehr …jeden Morgen werde ich wach und hoffe, der Albtraum ist zu Ende …doch dann gehe ich aus dem Haus und realisiere nach 200 Metern…der Albtraum geht weiter

Felix Schmidt
6 Jahre her

Unfasssbar! Immer mehr Deutschen geht es immer schlechter, nur für Migranten gibt es kein Limit! Was könnte man mit den Migrationsmilliarden alles leisten!

Bartolo
6 Jahre her
Antworten an  Felix Schmidt

‚Migrationsmilliarden ‚

Prägnante Wortschöpfung, Dank dafür.

Ruud
6 Jahre her

Warum dieses Engagement der Sportvereine? Warum diese endlosen „Antirassismuskampagnen“, das ständige beharren auf „Buntheit“, die Einmischung in die Politik, indem man keine Mitglieder mit „falscher Parteizugehörigkeit“ dulden will? Es geht – wie immer – um Kohle! Einerseits von Sponsoren, man kommt mit seinem „Integrationsprojekt“ in die Presse, teilweise sogar überregional, und die Berichterstattung ist zu 100% positiv, teilweise schon von triefender Emotionalität begleitet. Andererseits natürlich um diverse staatliche Fördertöpfe, die sich eben dann am besten anzapfen lassen, wenn man sich in der Richtung engagiert. Ein Sportverein könnte sich ja auch mal gegen Obdachlosigkeit engagieren, mal eine Aktion im Altersheim veranstalten… Mehr

silli
6 Jahre her

Der Afghane der in Berlin seine ex ertränken wollte, ist tot. Er ist bei dem Versuch beinahe selbst ertrunken und lag seitdem im koma.
Im Schwimmbad wird man sich dann auch nicht mehr in den Nichtschwimmerbereich retten

Rudolfo
6 Jahre her

Diese ganzen Flüchtlingshelfer,Flüchtlingsunterstützer und Flüchtlingsgewinnler bekommen leider immer noch keine persönliche Konsequenzen zu spüren.

Sabine W.
6 Jahre her

Sie bekommen Tauchkurse, Schwimmkurse, Flirtkurse, ‚Aufklärungs’kurse, Radfahrkurse für Frauen, Sprachkurse, INet-Kurse, Verkehrskurse, freien Eintritt in Museen (zur Kulturförderung) und Spaßbäder…
Wundert es noch, dass dem ein oder anderen Deutschen der Kragen platzt?

Zumal weiterhin nicht klargestellt ist, warum überhaupt solche Investitionen getätigt werden für Menschen, die a) in absehbarer Zeit Deutschland sowieso wieder verlassen müssen, und die b) oftmals keinerlei Ambition aufweisen, solche Angebote zu nutzen, da sie niemals an einer Integration in ihr großzügig aufnehmendes Gastland interessiert waren.

hubert paluch
6 Jahre her
Antworten an  Sabine W.

Warum stehen Verbrecher-Groupies Schlange vor den Zellen von Hinrichtungskandidaten (Charles Manson ist eine Ikone für solche weibliche Zuwendung)? Die Verirrungen der Projektion menschlicher Sehnsüchte sind unergründbar.

Rotzkäppchen
6 Jahre her
Antworten an  Sabine W.

Würde man sich von Seiten der Aktiv-Beglücker mit der Charakterstruktur sowie kulturellen Entwicklung der zu Beglückenden eingehender beschäftigen, so wäre ganz schnell ersichtlich das genau dieses Verhalten als schwächlich, dumm , unterwürfig …sprich als „blöder Ungläubiger“ verortet wird. Da dies massiv betrieben wird entsteht so in Windeseile eine natürliche Forderung, die der Ungläubige zu erfüllen hat….rückhaltslos. Die Tatsache, dass es sich auch noch in großem Umfang um gesunde, junge Männer handelt , gerade erst des familiären Umfelds , der mütterlichen Allmachtsfantasien entschwunden – trägt dem Ganzen in abenteuerlichem Ausmaß bei. Ich wünsche keinem in diesem Lande , mir am wenigsten… Mehr