Warum sendete die ARD am Sonntagabend des 11. Februar nach Abschluss der GroKo-Verhandlungen Anne Will tatsächlich nicht? Weil keiner kommen wollte? Glaube ich nicht.
Ursprünglich sollte Anne Will am Sonntag vor dem Rosenmontag ausfallen. Als dann die Koalitionsverhandlungen doch ein Ende mit Ergebnis fanden, wollte Frau Will das und die Kritik an Martin Schulz angeblich mit einer Runde am Sonntagabend besprechen. Dass es trotzdem einen Will-freien Abend gab, dürfte eine Premiere gewesen sein. Die dürre ARD-Mitteilung sagte: „Allerdings hatten sich potenzielle Gäste für eine einstündige Gesprächssendung an diesem Sonntag offenbar Zurückhaltung auferlegt“. Die Anne-Will-Redaktion war noch wortkarger und verwies lediglich auf den ARD-Text.
Wollte denn niemand bei Will Platz nehmen, wo doch diese Stühle bei den üblichen Verdächtigen mehr als begehrt sind, kann man sich doch sonst keinem so großen Publikum zeigen? Oder wollen hätten sie sie schon gemocht, aber trauen haben sie sich nicht gedurft?
Die Erklärung, die bei den Medien durchschimmert, aber merkwürdig unberichtet und unkommentiert blieb, wäre die Angst gewesen, bei der Kuchenverteilung leer auszugehen. Die andere leuchtet mir mehr ein. Frau Merkel wollte die Aufmerksamkeit des Sonntagabends ganz auf ihre Rede an die CDU in Berlin direkt konzentrieren und nicht durch Anne Will mit wem auch immer wenig später überdecken lassen. Wobei die Profis alle wissen, dass es die Berichte von zwei Stunden vor Beginn der Sendung auf allen Kanälen und die Fortsetzung dieser Berichterstattung den ganzen Abend über und am folgenden Tag ist, auf die es ankommt. Die Sendung selbst ist der unwichtigste Teil der Kampagne. Außerdem ohnedies nur die Abspielung der Aufzeichnung.
Und so macht die Pause bei Anne Will doppelt Sinn. Erstens den geschilderten. Und zweitens hebt sich Frau Merkel den Einzelstuhl bei Anne Will für den Fall auf, dass sie ihn vor oder nach dem CDU-Bundesparteitag am Montag, dem 26. Februar braucht: für ihr einziges Ziel, das Kanzleramt. Ich darf erinnern, dieser Parteitag liegt mitten in der SPD-Mitgliederabstimmung vom 20. Februar bis zum 2. März.
Ich frage mich auch hier wieder, warum klären die früheren Meinungsführer-Medien Genannten darüber ihre Leser, Zuschauer und Zuhörer nicht auf.
Wer sich zwischen beiden Erklärungen nicht entscheiden kann, für den habe ich eine alte schwäbische Weisheit: man kann Läuse und Flöhe zugleich haben.
Am Mittwoch wiederum springt Sandra Maischberger in die Will-Bresche; man spürt die Konkurrenz zwischen den Formaten. Das fördert die Wahrheitsfindung. Schauen Sie hinein; TE-Autor Wolfgang Herles diskutiert über das Thema „Das GroKo-Drama: Zerlegen sich die Volksparteien?“
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Anne Will, ist bald Anne Wollte.
In der Regel saßen in dieser Runde immer nur Leute mit leeren Köpfen. Nun ist auch der Rest dieser Leute nicht anwesend. Wo ist der Unterschied?
Letztendlich kann man für diese therapeutische Maßnahme dankbar sein, die verhindert, dass die wertvollen grauen Gehirnzellen mit diesem ständigen Will-Bullshit noch weiter aufgeraucht werden.
Danke, die dafür bezahlte GEZ-Zwangsabgabe von 17,50 für 02/2018 ist’s allemal wert, um nicht ständig belästigt zu werden und ohne immer gleich den Knopf drücken zu müssen…
Die beste Sendung von Anne Will. Weiter so. Dankeschön.
Stimmt! Diesem Format sollten sich bitte auch noch die anderen Heißluftballons anschließen, z.B.:
Maybritt Illner, Markus Lanz, Sandra Maischberger, Barbara Schöneberger usw.usw.
Die, die nur noch an ihren Stühlen kleben (und das leider schon länger), haben im Moment schlicht Auftrittsprobleme. Es kann einfach nicht erklärt werden, wie ein Koalitionpartner, der aktuell mit 16,5% Wähler-Zustimmung zu Buche schlägt, sechs Ministerien, darunter das Finanzministerium „ergattern“ konnte. Die Intrigen des Jammerlappens Gabriels wird auch nicht gerne jemand kommentieren wollen. Zu sehr wird damit nämlich deutlich, was für ein Spitzenpersonal aktuell die Geschicke des Landes wahrnehmene möchte. Der Bääätschi-Koalitionsvertrag ist als eine Ohrfeige an Merkel für die SPD-Genossen nachvollziehbar, aber doch wohl nicht für den CDU-Kanzlerwahlverein. Anders ist auch das Kneifen vom Drehhofer am politischen Aschermittwoch… Mehr
Bravo!?
Ich Will die Kanzlerin aich nicht.)
Was soll man zu Will,Maischberger, Blasberg, und all den Protagonisten noch bemerken. Sie disqualifizieren sich in der Regel selber. Das muss ja gar keiner von außen tun.
Ich zahle meine Rundfunkgebühren nur noch unter Protest, denn leider habe ich auf die Leistung keinen Einfluß und bin in Bezug auf diese Vergewaltigung nur deshalb noch nicht tätig geworden, weil ich ganz sicher weiß, dass das vollkommen sinnlos ist. Aber zum Glück gibt es ja den berühmten Knopf.
Die sollten sich noch genseitig einladen, daß ergäbe ein angemessene unwürdiges
Endspiel der Lügenjournaille.
Danke für den Hinweis, Herr Goergen.
Ich hätte mir mit Sicherheit die Sendung sonst nicht angetan, da es hieß, der unsägliche 20:15-Film würde diskutiert.
Leere Stuehle bei ARD Sendung zu SPD Selbstzerstoerung?
Konsequent durchdacht.
SPD hat ja anscheinend nur noch regionale Bedeutung. Damit passt das.
So machen das doch die ARD-Fuersten. Passt was nicht, wird’s nicht thematisiert.
Den Schwachsinn tue ich mir seit etlichen Jahren nicht mehr an. Die Eine will, kann aber nichts und die Andere zertritt alles haufenweise zur desintellektuellen Maische. Nee, danke. Auch hier möge man bitte marktwirtschaftlich handeln und den Schwachsinn mit fehlender Nachfrage schaden. Ist in Zingdao nicht gerade ein Reissack umgefallen?
Drei!