Gott zum Gruß, Frau Bundeskanzlerin Merkel!

Nach ihrer Rede in Wittenberg zum fünfhundertsten Reformationstag wissen "wir" noch immer nicht, woran die Pfarrerstochter glaubt, falls "sie" an etwas anderes glaubt als an sich selbst.

Angela Merkel hat in Wittenberg zum fünfhundertsten Reformationstag eine scheinbar harmlose Rede gehalten. Ich habe sie – man gönnt sich ja sonst nichts – nachgelesen. Jetzt weiß ich noch immer nicht, woran die Pfarrerstochter glaubt, falls sie an etwas anderes glaubt als an sich selbst, denn es ist nicht ganz klar, ob ihr permanentes „wir“ den pluralis majestatis ausdrückt, oder ob sie auch in meinem Namen zu sprechen vorgibt. Sollte dies der Fall sein, müsste ich mich in aller Form distanzieren.

I.

„So wie Glaubensfreiheit stets vor religiösem Fanatismus geschützt werden muss, so erfordert Glaubensfreiheit umgekehrt zugleich, Religionen vor Geringschätzung zu schützen.“

Einer dieser Wischiwaschi-Sätze. Wie immer ein Gran Wahrheit in einem Meer des ungefähren Nichts. Im Richtigen nistet das Falsche. Merkel scheut die klare Aussage, dass islamischer Fanatismus unter dem Deckmantel der Religionsfreiheit gedeiht und toleriert, geschützt und subventioniert wird. Der aggressive, politische Islam aber kommt in Merkels Rede allenfalls zwischen den Zeilen vor. Damit wird er pauschal dem säkularen Christentum gleichgesetzt. Das macht die ganze Rede falsch. Warum spricht sie am Reformationstag nicht über die Notwendigkeit einer Reformation im Islam. Darüber kann man sich mit saudischen Prinzen wunderbar unterhalten, (ich habe es selbst getan). Aber in Wittenberg ist es kein Thema. Und auch kein Wort dazu, dass im moraltriefenden Milieu der Nichtgläubige gering geschätzt wird. Religionsfreiheit gilt nur für Gläubige – ein fundamentaler Irrtum.

II.

„Ich halte den Einsatz für Religionsfreiheit – hierzulande wie auch weltweit – für eine gemeinsame Aufgabe von Politik und Kirchen.“

Warum vermischt Merkel „hierzulande“ und „weltweit“? Damit relativiert sie, dass weltweit Christen die am meisten verfolgte Religionsgemeinschaft sind. Dagegen hat sie noch nie etwas unternommen. Statt dessen versteift sie sich ganz auf das unsinnige Dogma, der Islam gehöre zu Deutschland. Jeder weiß, dass muslimische Staatsbürger zu Deutschland gehören. Der Islam als Religion aber nicht.

III.

„Daher ist sicherzustellen, dass jeder nach seinen religiösen Überzeugungen leben kann, ohne dass er Diskriminierung befürchten muss.“

Eine weitere Binse. Bei uns. Nicht jedoch in der Türkei, in Nordafrika, im Nahen und Mittleren Osten. Merkel aber redet, als müssten Muslime in Altötting vor aufgebrachten Wallfahrern in Sicherheit gebracht werden.

IV.

„Toleranz endet dort, wo unsere grundgesetzlich verbürgten Freiheitswerte und Menschenrechte missachtet oder gar mit Füßen getreten werden.“

Warum spricht Merkel an dieser Stelle von Toleranz und nicht von Religionsfreiheit? Weil Religionsfreiheit in ihren Augen grenzenlos zu sein hat, sie es aber mit der Toleranz nicht so genau nimmt.

V.

„Religiöse Bildung ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Sie stellt sich Kirchen und Religionsgemeinschaften, Regierungen und Bildungseinrichtungen sowie Medien und der Zivilgesellschaft.“

Nein! Religiöse Bildung geht den Staat nichts an. Er hat die religiöse Bildung der Kirchen lediglich zu beaufsichtigen, was er im Fall des Islam höchst unzureichend tut.

VI.

„Rechtsstaatlichkeit, Glaubensfreiheit, Meinungsfreiheit – das sind hohe Güter, die uns tragen. Sie müssen Tag für Tag mit Leben gefüllt werden.“

Sie lügt! Sonst hätte sie Maas nicht machen, dessen Netzdurchsetzungsgesetz nicht in ihrem Kabinett und mit den Stimmen ihrer Fraktion verabschieden lassen dürfen. Aus den Jamaika-Sondierungen ist nicht bekannt, dass sie wieder abgeschafft werden soll. Hätte Meinungsfreiheit in diesem Land annähernd den selben Stellenwert wie Religionsfreiheit, gäbe es das Zensurgesetz nicht.

VII.

„Wir machen Fehler. Aber ich finde es sehr befreiend zu wissen, dass wir an unserer Unvollkommenheit nicht zerbrechen müssen, weil Gott uns seine Gnade und Liebe schenkt.“

Ja, ja. „Wir“ – aber auch sie. Endlich gibt sie es zu. Sie wird an ihrer Unvollkommenheit zweifellos nicht zerbrechen, denn in dieser Hinsicht ist sie unzerbrechlich wie eine Badewannenente. Weil sie sich von Gott gesandt wähnt. Sie glaubt also doch. Und jetzt wissen wir auch, woran.

Unterstützung
oder

Kommentare ( 94 )

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

94 Comments
neuste
älteste beste Bewertung
Inline Feedbacks
Alle Kommentare ansehen
Walter Knoch
7 Jahre her

Nun lieber Sendazu, natürlich wird mit religiösen Bildchen GESCHÄFT GEMACHT, natürlich gibt es „PILGER“, die sich besaufen und für die die Pilgerfahrt nur ein Event ist. Sie sollten aber anstandshalber nicht alles über einen Kamm scheren und nicht Abertausende ehrlicher. überzeugter Pilgerfahrer mit billigem Hohn und Spott überziehen. Die Hand, die der Mönch aufhält, dient möglicherweise nicht eigenen Zwecken, sondern hilft dem, was Mönche über Jahrhunderte exklusiv getan haben, der Gesundheitsfürsorge in ordensgeführten Krankenhäusern, hilft der Finanzierung von Bildungseinrichtungen, wie Mädchenrealschulen und Gymnasien. Von dem, was Seelsorger, die auch leben müssen, Menschen psychologischem Beistand geben, die eben eine Institution über… Mehr

Walter Knoch
7 Jahre her

Lieber SchwesterER und BruderIN, es ist ganz einfach und dafür brauchen wir keine Zeiträume. Es sind die originären, die grundlegenden, die „Heiligen“ Schriften, die den Unterschied ausmachen. Als Christ schlägst du mit den zur Debatten stehenden Verbrechen deinen Erlösen, bildlich gesprochen, zum zweiten Mal ans Kreuz, als Moslem tust du genau das, was in den medinensischen Suren des Koran steht, was dein Religionsstifter selbst verbrochen. Der Koran gilt ewig, in Worten: e w i g, so das Dogma. Ergänzend und bestärkend darf der Moslem eine Vielzahl gesunder und authentischer Ahadith, sowie die Sirat, die Prophetenbiografien, des Ibn Ishaq und von… Mehr

Kind des Lichts Erde
7 Jahre her

Schön! Das Christentum feiert die fiktiv überiridisch, übernatürliche Geburt eines Jesus Christus am 25.12, am 06.01 und am 19.01. Katholisch werden auch noch drei mögliche Jahre angegeben. Fakt: Die weisen christlichen Theologen, wissen so wenig wie die Imane, die keinen Propheten, mit formalrechtlich nichtigem Glaubensbuch nachweisen. Wenn man Extremismus ablehnt, steht das auf ganz anderem Papier.

Kind des Lichts Erde
7 Jahre her

Ich verstehe diese Aussage nicht. Der extremistische Islam, ist hier nicht mein Nachbar, der dem Islam zugehörig Muslim ist. Christ, ohne fiktiv unerweislich, überirdisch allwissende, allmächtige Urheberpersönlichkeit Gott, säkuläres Christentum??? Wie geht das? Was ist daran eindeutig? Atheistisch an Gott glauben? Wie geht das? Die Uneindeutigkeiten bleiben wohl !

Kind des Lichts Erde
7 Jahre her

Veräppelung mit fiktiv überirdisch, übernatürlicher Urheberpersönlichkeit Gott, zu der keiner Legitimation erbrngt, muss keiner glauben. Aber das nimmt rechtlich nicht aus der Pflicht in Not, Notstand zu helfen.

hasenfurz
7 Jahre her

Ohjeh, WissenSCHAFt!
Ein weiteres gesteuertes Beherrschungsinstrument, das stets verbissen zum Eigenglanz verteidigt wird.

Leute, die sich für klug halten, verteidigen jahrelang verbissenst einen CO² / Klima Hoax, der nur Herrschaft und Steuern generieren soll, weil sie die Strukturen feudaler Macht nicht verstehen, denen sie sich mit ihren kleinen Ego-Spielchen ganz von selbst unterordnen. Halten sich aber für klug, wie gesagt!

Über Aura, Geist, Seele, könnte ich nochmal genauer nachdenken, ist aber gerade nicht so wichtig auf der Liste…

Gruß

Kind des Lichts Erde
7 Jahre her

Fiktive überirdisch, übernatürlich, allwissend, allmächtige Urheberpersönlichkeit Gott, klagt kein Staatsanwalt wegen unterlassender Hilfeleistung an. Meldeanschrift fehlt. Sachdienliche Hinweise zur Erstellung Phantombild nicht zu erbringen. ist unnachweislicher Urheberpersönlichkeit, ohne Geburtsurkunde, nicht tot zu erklären. Es ist Idee-, Ideologie.

Walter Knoch
7 Jahre her
Antworten an  Kind des Lichts Erde

Liebes Kind des Lichts Erde, es ist schwierig ihre Texte zu verstehen. Das mag aber am Leser lesen. Es geht nicht um die Meldeanschrift, um die Geburtsurkunde und um ein Phantombild. Es geht um eine Ideologie, die hassgetränkt Gewalt Predigt. In ihren Büchern, den „Heiligen“. Die Exklusivität fordert, die verfolgt, die … , die … , die Frauen dem Manne ausliefert, die den Antisemitismus predigt (ja, ich weiß, auch Araber sind Semiten, Ich folge dem eingeführten Sprachgebrauch.) Schlussbemerkung: Sie sollten sich in ihren Beiträgen um eine verständliche Sprache bemühen; also den grammatischen Regeln folgen. Das ist ein Gebot der Höflichkeit… Mehr

Kind des Lichts Erde
7 Jahre her

Wenn du Frau Merkel Rechtsverwirkung, Rechtsmissbrauch nachweisen kannst, kannst du sie jurististisch anklagen.Gefährlich werden in pluralistischer Demokratie Extremisten eingestuft. Beispiel Salafisten. Menschen die sich auf formalrechtlich nichtige Glaubensbücher berufen, sind aber nicht alle extremistisch. Radikale Anschauung, religiöse Lügen sind nichtmals Straftat. Nur sind sie deshalb nicht richtig im Verständnis DIN, ISO, EN , Qaualittässicherung. Da gilt oft eher „Gefallen macht schön“

Kind des Lichts Erde
7 Jahre her

Glauben ist rechtsstaatlich keine Zustimmung, keine Ehrpflicht zu erweisen. Religionsfreiheit ist nicht Freiheit zur gefundenen Wahrheit. Knallzeugen, Zeugen vom Hören und Sagen, unfähig weitere Beweismittel wie Urkunden, Legitimation fiktiver Urheberpersönlichkeit Gott zu erbringen, können sich mit fehlverorteten Gefühlen und Denken, im arbeitsrechtlich, parteilich, loyalitätspflichtichtigem Subkutlus mit Mythen, Sagen, Legenden, Fabeln, beweihräuschern und preisen. Vor ordentlichen Gericht ist damit kein Eindruck zu schinden.

Kind des Lichts Erde
7 Jahre her

Religion, uneindeutiger Begriff, kann auch Begriff Religiösität keine Eindeutigkeiten ergeben. Die rechtsstaatliche Meinungsfreiheit, ist aber tatsächlich nicht Gleiches wie die Kultische. Religöse Lügen sind keine Straftaten. Religiöse Organisation ist nicht deliktfähig. Religion ist in Kriminalitästatistiken nicht aufgeführt.