Der Platz links von der CDU wäre falsch

Die FDP muss im Bundestag – entgegen ihrem Willen - rechts von der CDU sitzen, also zwischen CDU und AfD. Dass sich die FDP dagegen sperrt, ist unverständlich.

© John MacDougall/AFP/Getty Images

Der scheidende Bundestagspräsident Norbert Lammert hat es schon richtig gemacht – er hat die FDP im Bundestag rechts von der CDU platziert, also zwischen Union und AfD. Dass die FDP lieber links von der Union sitzen will, ist völlig unverständlich.

Warum soll die FDP links von einer Partei sitzen, die für Mindestlohn, Quotenregelung, Mietpreisbremse und Planwirtschaft in der Energiepolitik ist? Das sind alles linke Positionen, die die CDU eingenommen hat und die die FDP kritisiert. Auch in der Einwanderungspolitik bzw. in der Kritik an Merkels „Flüchtlingspolitik“ hat die FDP im Wahlkampf keineswegs Positionen links von der Union vertreten. Lindner hat gegen die Politik der grenzenlosen Willkommenskultur gestritten, bestimmt keine linke Position.

Seit es die Bezeichnungen „links“ und „rechts“ gibt, gibt es immer einige Überschlaue, die uns erzählen, das seien Begriffe von gestern, diese seien längst obsolet. Ich halte wenig von dieser These. Links steht nun einmal für mehr Staat statt für mehr Markt, für mehr Umverteilung und mehr Gleichmacherei, für mehr Multikulti und für „offene Grenzen“. Die CDU hat sich immer mehr in diese linke Richtung bewegt, weshalb sich ja auch eine Partei rechts von ihr gebildet hat. Und Christian Lindner hat stets die Sozialdemokratisierung der CDU kritisiert. Warum will die FDP nunmehr links von einer sozialdemokratisierten und vergrünten Union sitzen?

Die FDP war in den 50er Jahren (und teilweise auch noch später) eine Partei, die eindeutig rechts von der CDU positioniert war. Daher saßen die FDP-Abgeordneten damals im Deutschen Bundestag rechts von der Union. Diesen Platz behielten die Liberalen dann auch in den Folgejahren, bis sie 2013 aus dem Bundestag flogen. Und was ist seitdem passiert? Hat sich die CDU in der Zwischenzeit nach rechts entwickelt oder die FDP nach links? Das Gegenteil ist richtig. Ganz offensichtlich hat sich die Union nach links entwickelt. Und in der FDP ist der „linksliberale“ Flügel, der einst von Sabine Leutheusser-Schnarrenberger repräsentiert wurde, im Vergleich zu früher geschwächt. Warum dann auf einmal das Aufbegehren dagegen, rechts von der Union zu sitzen? Weil man dann zwischen AfD und CDU sitzt? Ich denke, diese Sitzordnung geht in Ordnung und ich glaube auch nicht, dass AfD-Abgeordnete beißen.

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Kommentare ( 14 )

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Talleyrand
7 Jahre her

Hallo Fahnderbildt,
beobachtet man eine Parlamentsdebatte so fällt dem geschulten Auge sofort auf, dass die Geistesriesen in den vorderen Reihen ihre beweglichen Stühle durch gleichmäßiges vor- und zurückrollen ( Frequenz etwa 10 Roller/ Minute) die Fascien ihrer hinterseitige Region massieren, während auf dem in selbstgefälligem Grinsen erstarrten Antlitz nur wohliges Behagen zu erkennen ist, keinesfalls aber zerfurchte Denkmimik. Besonders habe ich das bei Herrn Trittin gesehen. Ich meine , das stützt meine Theorie.

Talleyrand
7 Jahre her
Antworten an  Talleyrand

Hallo Fiete
Interessant. Gestern hatte ich geantwortet. Der Beitrag wurde „removed“. Ich versuche ihn hier zu wiederholen und vermeide zwei an und für sich neutrale Begriffe darin, die Sie sicher erschließen können.
Folgendes war der Text.
„Ich glaube, spätestens jetzt müßte man mal einen Prokt……n
hinzuziehen, und jemanden vom Nobelpreiskommitee, wegen des
von Ihnen erwähnten Friedensaspektes der Häm…….oiden.“
Bin gespannt, ob der Maas- Filter-Algorithmus damit überlistet wird.

Fritz Goergen
7 Jahre her

doch, so war’s.

Andreas Schmidt
7 Jahre her
Antworten an  Fritz Goergen

Bei einigen Vorschlägen aus der Union kann ich aber nicht verstehen, dass sich diese so sehr dagegen sträubt, rechts zu sitzen. Ich erinnere nur an die einmal geforderte Ausweispflicht vor jedem Knopfdruck im Internet, die geplante Internetzensur (z.B. im Rahmen des „Zugangserschwerungsgesetz“) oder das von einem Innenexperten geforderte Verbot der wichtigsten Chemiebücher selbst für Universitätsprofessoren der Chemie.

Fritz Goergen
7 Jahre her

Tat sie nie.

Tom
7 Jahre her

Da kommt man sich vor wie auf einem Kindergeburtstag von 10-Jährigen. Und so was will unser Land regieren. Na dann Prost Mahlzeit

Dieter Rose
7 Jahre her

am besten setzen sich alle in die Mitte.
es kommt nur auf den Blickwinkel an.

Duke
7 Jahre her

Das erinnert mich an der Sitzordnung in der Schule. Da wollte auch keiner neben dem Mobbingoofer sitzen, aus Angst dass man selbst zeil der Attaken werden könnte.

katharina
7 Jahre her

Ich glaube Merkel verwechselt da Wählerwillen mit ihrem eigenen Willen. Zitat Ende „…..verwundert das überhaupt noch Jemand !“Dies ist ihre vorbehaltlose Strategie , war es und wird es weiter sein. Im Wahlkampf war doch ganz deutlich zu sehen, wie die FDP sich immer mehr der AfD – Themen bediente. Auch hier hat die Ängstlichkeit und das verminderte Selbstbewußtsein , in jahrelanger Kleinstarbeit bedingt durch mediale Vernebelungsstrategien und verzerrte Informationsdefizite über die Hirne der Bürger ausgeschüttet, ganze Arbeit geleistet. Jeder , der ein wenig mit Bedacht und Langmut das Parteiengeschacher beobachtete und nicht „populistisch drauflos wählte“ – mußte zu dem Entschluß… Mehr

Johann Vetter
7 Jahre her

Traditionell ist die FDP im Bundestag immer ganz rechts gesessen.

Aber, wenn sie im Zusammenhang mit „Kindergarten-Getue“ auch die Union meinen, möchte ich Ihnen zustimmen.

Johann Vetter
7 Jahre her

Verstehe ich.

Mir ist aber manchmal nicht ganz klar, was „rechts“ sein soll. Die „Neoliberalen“ und „Ultraliberalen“ oder die FDP gelten wohl auch als „rechts“.
Im Mainstream wird der Begriff „rechts“ mit der Zielrichtung einer Abwertung genutzt. (Was man aber nicht hinnehmen muss)

„Loyalität, Solidarität zu den eigenen Leuten/Volk“ und „verantwortungsbewusstes Handeln“ oder „Verständnis und Bekenntnis zu eigener Historie“ kommen mir auch in den Sinn, wenn ich mir etwas von politischen Akteuren/einer Partei erwarte.
Da fehlt aber dann der „Überbegriff“.

Andrea Dickerson
7 Jahre her

Tia, mein Geschwätz von gestern… …muß doch nicht heißen, daß ich heute auch liefere. Seit dem Ende des Ersten Weltkrieges bin ich nicht daran interessiert gewesen, staatspolitisch zu agieren und Lösungen für alle zu finden, da ich schon immer Interessenpolitik betrieb, wobei mir damals die Industriellen und „Loaded“ abhanden kamen, und ich mich nun auf mittlere und höhere Beamte konzentrierte. Ich will das Staatswesen nicht gestalten, ich will an ihm teilhaben und mich von ihm nähren. Also plazieren Sie mich bitte nicht in eine Position, in der ich tatsächlich ein einziges Mal in der Geschichte meiner Partei in eine Stellung… Mehr