Wer schützt die Bürger davor, dass eine Regierung mit Methoden des Nudging an Parlament und Gerichten vorbei, Grundrechte einschränkt, wenn die Maßnahmen gar nicht im Detail bekannt sind? Man kann nur sagen: wehret den Anfängen.
Als Friedrich August von Hayek 1974 der Ökonomienobelpreis verliehen wurde, schrieb der jüngste Preisträger Richard Thaler gerade seine Doktorarbeit über Verhaltensökonomie, die ihn später so populär machen sollte. Die Idee, dass der Mensch eine nutzenmaximierende Maschine sei, war lange die vorherrschende Denkrichtung in der Volkswirtschaftslehre. Thalers Verdienst, dieses falsche Bild des Einzelnen zu zerstören, hat die Schwedische Akademie der Wissenschaften jetzt gewürdigt.
Daher kann auch niemand, keine Regierung und kein Parlament, vorhersagen, was die Zukunft bringt. Und da kollidiert Hayek mit Thaler fundamental. Thaler nutzte seine Erkenntnisse der irrationalen Entscheidungen des Einzelnen dazu, ein völlig neues Politikkonzept den Regierungen anzubieten, das er Nudging nennt. Dabei geht es darum, dass Bürger zu richtigem Verhalten angestupst (to nudge) werden. Nicht mehr Gesetze oder Verordnungen regeln die Grenzen des Zusammenlebens, sondern Methoden aus der Psychologie sollen Bürger zu richtigem Verhalten bringen. Dieses Anstupsen ist zur Mode moderner Regierungsführung geworden. Thaler beriet bereits Barack Obama in diesen Fragen. Der ehemalige britische Premierminister David Cameron richtete ein „Behavioural Insights Team” in der Downing Street 10 ein. Und auch Angela Merkel hat eine Gruppe im Kanzleramt, die sich um das sanfte Anstupsen der Bürger kümmert. Das Ziel ist, unterhalb der Gesetzgebung durch psychologische Maßnahmen das Verhalten der Bürger zu ändern.
Hayek hat in seiner Dankesrede bei der Nobelpreisverleihung in Stockholm vor der Anmaßung von Wissen gewarnt. Er hat gerade seiner eigenen Zunft vorgeworfen, viel Elend mit ihren Empfehlungen an die Politik angerichtet zu haben. „In dem Glauben, dass Ökonomen die Kenntnis und die Macht besitzen, die Vorgänge in der Gesellschaft ganz nach unserem Gutdünken zu gestalten, eine Kenntnis, die wir in Wirklichkeit nicht besitzen, werden wir nur Schaden anrichten“, so Hayek. Doch nicht nur die Ökonomen haben dieses Wissen nicht, sondern auch Parlamente, Regierungen und Beamte haben dieses Wissen nicht. Niemand hat dieses allumfassende Wissen.
Deshalb ist Nudging als weicher Paternalismus nichts Harmloses, sondern ein Angriff auf die Autonomie des Menschen als Bürger, als Konsument und generell als Individuum. Prometheus – Das Freiheitsinstitut hat dazu im vergangenen Jahr eine Studie durch den deutschen Nudging-Experten Professor Jan Schnellenbach erstellen lassen, die als Fazit hat, dass das Konzept des Nudging, anders als von den Befürwortern behauptet, sehr wohl die Autonomie des Einzelnen einschränken kann, da Maßnahmen auch zur gezielten Manipulation genutzt werden können.
Wer schützt die Bürger in einem Rechtsstaat davor, dass eine Regierung mit Methoden des Nudging an Parlament und Gerichten vorbei, Grundrechte einschränkt, wenn die Maßnahmen gar nicht im Detail bekannt sind? Man kann nur sagen: wehret den Anfängen.
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Die Singularität der Meinung ist das Problem.
>> danke für den Beitrag, mit der Bitte und der Lust das Erscheinungsjahr unterstreichen zu dürfen:
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**1962/63**
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*Der AlteWeisseMann hat es also wissen können (müssen)!*
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Was für eine Welt, in der man praktisch jedem erst mal misstrauen muss und jeden Tag aufs neue mitbekommt wie man damit Recht hat. Und das soll „zu unserem Besten“ sein? Lächerlich.
Je länger der Griff dauert, umso mehr Energie muss ich aufwenden.
Und nix ist für die Ewigkeit …
Nudging geschieht schon durch die Unterstütztung der linken Extremisten. Ich frage mich, wie viele Leute ihre Meinung ehrlich sagen würden, wenn sie sicher wären dass ihre Fensterscheiben heile bleiben
Na prima, dann brauchen wir als nächsten Kanzler ja dringend einen Psychologen. Der kann dann eine Strategie entwickeln, wie wir zum Verzicht auf Autos, Fleisch und Flugreisen zu bringen sind.
Ist alles schon seit 2014 eingerichtet:
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/kanzlerin-angela-merkel-sucht-verhaltensforscher-13118345.html
http://www.deutschlandfunkkultur.de/arbeitsgruppe-wirksam-regieren-den-deutschen-einen-stups.1008.de.html?dram:article_id=347199
Und jetzt kann man fragen, wer 2015 die Teddybären geworfen hat.
Solange das Nudging, wie hierzulande, so plump vonstatten geht, stellt es keine Gefahr dar. Selbst der SED wären die Nudgingmethoden der Bundesregierung hochnotpeinlich gewesen.
Nur, was nutzt es? Die lachen sich doch tot über unsere Versuche, ihnen standzuhalten und gegen sie zu arbeiten.
Die zentrale Frage ist und bleibt die Verdopplungsrate des Moslemanteils alle 15 Jahre.
Alle anderen Fragen sind für die Deutschen im Prinzip sowieso egal, da sie in spätestens 3 – 4 Generationen die Moslems betreffen werden, nicht mehr die Rest-Deutschen.
Gegen Nudging hilft nur Klartext. Wenn man es am Arbeitsplatz anwendet ist man allerdings schnell weg vom Fenster.
Ich hoffe aber, dass die AfD Klartext in den Bundestag bringt, man kann sie ja nicht rausschmeißen. Allerdings befürchte ich, dass unsere Medien wieder Wege finden den Klartext vor den Bürgern zu verbergen.