Schorndorf: Kölner Silvesternacht in der Provinz angekommen

Müssen wir nun nach Schorndorf bei jedem der vielen tausend Stadtfeste, die in Deutschland jedes Jahr stattfinden, mit Gewaltexzessen rechnen wie damals in Köln?

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Schorndorf

Kennen Sie Schorndorf? Wenn Sie nicht gerade in der Nähe wohnen, wird Ihnen die beschauliche baden-württembergische Kreisstadt mit ihren knapp 40.000 Einwohnern nichts sagen. Ein kleiner Fluss fließt mitten hindurch, es gibt einen Fachwerkhausführer für Touristen und ein recht imposantes Burgschloss ist der Rest einer aufwendigen Festungsanlage der Renaissance am Rande der Altstadt. So weit, so schön, so verschlafen.

Zu trauriger Berühmtheit dürfte dieses Schorndorf jetzt gelangt sein, weil sich im Schlosspark zeitgleich zur Veranstaltung des alljährlichen Schorndorfer Straßenfestes laut Polizeibericht der „POL-AA: Rems-Murr-Kreis“  in der Nacht zum Sonntag bis zu „tausend Jugendliche und junge Erwachsene“  zusammengerottet haben. „Bei einem großen Teil handelte es sich wohl um Personen mit Migrationshintergrund.“

Ja, in der Provinz ist man noch gewillt, Ross und Reiter zu nennen. So wurden der Polizei bislang drei Vorfälle vom Freitag gemeldet, bei denen Frauen von ausländischen Männern auf dem Marktplatz sexuell belästigt wurden. In einem Fall wurde ein irakischer Tatverdächtiger ermittelt. Und am Samstag hielten drei afghanische Asylbewerber eine 17-Jährige fest und belästigten sie sexuell. Die Polizei geht allerdings – wohl analog zur Chronologie der Ereignissen in Köln – von weiteren noch nicht gemeldeten sexuellen Straftaten aus und startete einen Geschädigten- und Zeugenaufruf.

Nun lässt sich die hohe Zahl der in Schorndorf versammelten jungen Ausländer und Asylbewerber möglicherweise durch die Nähe zu Stuttgart erklären, das 25 Kilometer in westlicher Richtung liegt. Dennoch ist bisher noch völlig unklar, wie es konkret zu dieser „Zusammenkunft“ kam. Vieles erinnert hier an die Ereignisse in der Kölner Silvesternacht. So nutzte es auch nichts, dass der Gemeinderat im Vorfeld erstaunliche 15.000 Euro für einen Sicherheitsdienst investierte, um offensichtlich solche Krawalle von Migranten und Asylbewerbern zu verhindern. Man war also zwar möglicherweise aus dem Vorjahr vorgewarnt, unterschätzte aber offensichtlich noch das Ausmaß.

Sicherheitsdienst und Polizei wurden von der Wucht der Ereignisse und der Straftaten überrascht. Marodierende mit Messern bewaffnete Gruppen zogen des Nachts durch die kleine Stadt, als befänden sie sich in einem rechtsfreien Raum. Nein, es war in diesen Stunden ein rechtsfreier Raum. Schüsse wurden aus Schrecksschusspistolen in die Luft abgegeben, Einsatzfahrzeuge der Polizei mit Graffiti besprüht und Beamte mit „zahlreichen“ Flaschen beworfen. Für den Polizeisprecher „schockierende Vorfälle“ mit einem offensichtlich erhöhten Lernbedarf für die Sicherheitsmaßnahmen der Zukunft. Bis zum Festende wurde schnell noch provisorisch das Gebiet rund um die Burg polizeilich ausgeleuchtet, um Straftäter besser zu erkennen.

Während des Straßenfestes kam es zu mehreren Körperverletzungen und im Verlaufe der Nacht mussten zahlreiche Einsatzkräfte aus umliegenden Landkreisen angefordert werden, um dem massiven Aggressionspotential der genannten Klientel begegnen zu können. Nun fühlt man sich aktuell nicht nur an Köln erinnert, sondern, was die Hilflosigkeit der Polizei angeht, möglicherweise auch an die Ereignisse in Hamburg rund um G-20-Gipfel.

In der Hansestadt allerdings waren die Ausschreitungen erwartbar und sogar im Vorhinein angekündigt. Wenn wir nun aber jedes der vielen tausend Stadtfeste, die in Deutschland pro Jahr stattfinden, als potentielle Orte solcher Eskalation einstufen müssten, wo jederzeit Asylbewerber und Personen mit Migrationshintergrund quasi aus dem Nichts heraus sich zu einer Tausendschaft zusammenfinden könnten, um zu randalieren und Frauen sexuell zu belästigen, dann greifen hier auch die ausgeklügeltsten Sicherheitskonzepte nicht.

Noch wird zu analysieren sein, welche Besonderheiten in Schorndorf begünstigend für diese Exzesse waren. Aber selbst wenn man Ergebnisse zusammengetragen hat, müssen diese erst einmal bundesweit zu einem Maßnahmenkatalog zusammengefasst werden. Bis dahin sollten nun auch Bürger kleinerer Städte auf örtlichen Volksfesten Obacht walten lassen und im Falle eines vermehrten Aufkommens oder einer Zusammenrottung Verdächtiger aus der beschriebenen Klientel lieber das Weite suchen und besonders Frauen und Mädchen in Sicherheit bringen.

Klingt alarmistisch oder gar ausländerfeindlich? Gut, man könnte natürlich auch neutraler sagen „randaliererfeindlich“. Aber das trifft es nur ungenügend. Die Polizei an Ort und Stelle ist da im Polizeibericht dankenswerterweise sehr deutlich. So lange noch, bis die Politik es ihr verbietet? Und streng daran erinnert, dass Nationalität und Aufenthaltsstaus der Randalierenden doch nichts mit den Vorkommnissen zu tun hätten, so sei das eben im Umfeld von Festivitäten. Man solle doch nicht so tun, als wenn es auf Volksfesten nie zu Ausschreitungen auch unter Deutschen käme. Die Schorndorfer dürften das seit diesem Wochenende deutlich anders sehen.

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Kommentare ( 110 )

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Charly Meininger
7 Jahre her

In der Zwischenzeit hat sich ja heraus gestellt, dass in Schorndorf selbst die von Ihnen so süffisant aufgeführten Begriffe noch übertrieben gewesen wären. Wurde das eigentlich mal irgendwo richtig gestellt? Vielleicht auf Tichys Einblick?

jackhot
7 Jahre her

…das ist doch dann „fremdenfeindliche Hetze“, aufpassen, der „Heiko“ ist überall…

ZurückzurVernunft
7 Jahre her

Worum ich sie durchaus beneide !!

ZurückzurVernunft
7 Jahre her

Auch so eine Sache, die mich stört. Zuerst wird geleugnet, dass es Migrantenkriminalität überhaupt gibt. Wenn das nicht haltbar ist, dann wird relativiert: „Gibt es auch unter Deutschen“ Mich wundert, dass sich die Deutschen diese permanente Beleidigung „ihr seid auch nicht besser“ gefallen lassen und diese Politiker sogar wählen. Nur mal ein Gegenbeispiel: In Deutschland gibt es jährlich da. 10.000 Brandstiftungen. Die bei weitem meisten Brandstiftungen erfolgen aus Gründen des Versicherungsbetruges oder von Feuerwehrlern selbst. Man stelle sich vor, dass nach dem nächsten Brandanschlag auf ein Asylbewerberheim durch einen Neo-Nazi ein Politiker folgendes Statement abgeben würde: „Brandstiftung kommt nun mal… Mehr

Sanipine
7 Jahre her
Antworten an  ZurückzurVernunft

Wobei nicht alles was hinkt auch ein Vergleich ist…
Denn einerseits (in Ihrem Fall) geht es um einen Unterschied hinsichtlich des Delikts in (Mordanschlag vs. Versicherungsbetrug) im anderen um dasselbe Delikt und nur um verschiedene Täter(gruppen), die Tat selbst. Insofern erfüllt auch Ihr „Vergleich“ den Tatbestand der Relativierung.

Rufus
7 Jahre her

Dann wählen Sie sie doch einfach nicht !

Aber mit Merkel verhält es sich meines Erachtens ähnlich einer großen Fastfoodkette:
Keiner will sie gewählt haben, aber Kanzlerin wird sie doch.

Charly Meininger
7 Jahre her

Sagen Sie es mir, Herr Alexander, Sie waren ja offensichtlich dabei. Die Polizei scheint sich ja nicht mehr ganz so sicher zu sein…

Sanipine
7 Jahre her

Merci, wenns immerhin zum Kompliment reicht, scheinen Sie ja zu denken, Sie hätten was verstanden.

Mylan
7 Jahre her

Ich verstehe euch Bayern ja nicht. Die Merkel macht überhaupt nie was ihr wollt, und trotzdem bleibt die CSU treu und macht sich nur lächerlich mit angekündigten und nicht durchgeführten Klagen.
Den Zusammenschluss können wir machen, München ist mir als Tiroler ohnehin näher als Wien. Die Mentalität passt auch. Ihr müsstet nur die Zahl der Preißn ein bisschen reduzieren. 😉

Anita
7 Jahre her

“ Die Polizei an Ort und Stelle ist da im Polizeibericht dankenswerterweise sehr deutlich. So lange noch, bis die Politik es ihr verbietet? “

Dann hätten wir wohl oder übel den Status von Schweden erreicht…Code 291, wenn ich mich nicht irre. Á propos Irre, wer macht sowas oder besser gesagt, wer lässt das alles zu?

Vogelfrei
7 Jahre her

Ich kann mich nicht entscheiden, soll ich lachen oder soll ich mich fürchten vor so viel Blödheit…