Gegen den Fahrdienstvermittler Uber brennen Reifen und umgestürzte Autos. Von Jagdszenen zwischen gewalttätigen Taxifahrern und Polizisten wird berichtet, von Attacken auf Pressefotografen. Pariser Taxifahrer blockieren auf der Ringautobahn um die französische Hauptstadt Zufahrten zum wichtigsten Flughafen der Stadt, Charles de Gaulle. Der Flughafen rät Fluggästen zur Anreise mit dem Zug. Auf dem anderen Pariser Flughafen Orly kommt es auch zu Zusammenrottungen von wütenden Taxifahrern.
— BBC News (World) (@BBCWorld) 25. Juni 2015
Mit Knochenbruch und blauem Auge bezahlte ein Fahrgast sein Lob für den Service von UberPop, den er nur in Anspruch nahm, weil der Taxifahrer streikte. Popstar Courtney Love Cobain twitterte aus dem Taxi, auf das mit Metallgegenständen eingeschlagen wurde. Nicht zuletzt der Komfort, mit der Kreditkarte zahlen zu können, hat zusammen mit dem prompten Einsatz UberPop eine Million Kunden in Frankreich beschert. Die Einnahmen der konventionellen Taxifahrer, die für eine Lizenz bis zu 240 Euro zahlen müssen, sind um 30 bis 40 Prozent zurückgegangen.
In Deutschland hat die Taxi-Lobby Uber lautlos den Hahn abgedreht. In Frankreich geschieht das nun mit Gewalt. Die Reaktion der Politiker wird sich nicht unterscheiden. Uber wird verboten. Das wird sich noch oft wiederholen und tut es schon, wo die Kräfte des Gestern glauben, das Morgen verhindern zu können. Doch am Ende setzt sich das Bessere für die Kunden durch, nicht für jene, die sie widerwillig und missmutig bedienen. Die Aufstände der Zünfte der Kutscher und Mauleseltreiber gegen die Eisenbahn vor über 100 Jahren hatten auch keinen dauerhaften Erfolg.
Zur neuen Share-Ökonomie auch: https://www.tichyseinblick.de/tichys-einblick/kappitalismus-der-neue-kapitalismus-in-der-share-oekonomie/
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