AfD erstmals vor Union

In der Umfrage von Ipsos am 9. April 2025 liegt die AfD erstmals einen Prozentpunkt vor der Union. Damit verfestigt sich der Trend – CDU runter, AfD hinauf – weiter. In allen neueren Umfragen liegt die AfD nun bei 24 Prozent. Die Union zwischen 24 und 26.

imago

In der CDU wächst wegen der aktuellen Umfrageergebnisse der Unmut am Kanzlerkandidaten Friedrich Merz. Die Mitglieder wollen beim Koalitionsvertrag mitreden. Bereits zwei Initiativen sammeln Unterschriften für eine Mitgliederbefragung. Auch Parteiaustritte sollen sich häufen. „Die Stimmung ist derzeit absolut im Keller“, so Markus Kurze, Vorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion Jerichower Land. Immer mehr Mitglieder wollen, dass die CDU den Koalitionsvertrag ihren Mitgliedern zur Entscheidung vorlegt.

Auch der CDU-Kreisverband Harz fordert sogar ein Ende der Brandmauer. Die Bundespartei soll den Unvereinbarkeitsbeschluss mit der AfD aufheben, so der Kreisvorstand nach dpa-Informationen bereits in der vergangenen Woche. Jetzt legte er ihn der Landespartei vor. „Die CDU habe die Wahl im Osten klar verloren“, heißt es in dem Beschluss. Selbst klassische CDU-Hochburgen hätte man verloren. „An der CDU-Basis rumort es massiv.“ Zahlreiche Parteiaustritte lägen im Kreisverband Harz bereits vor, viele weitere Mitglieder drohten mit Austritt.

In einem Schreiben fordert der Kreisverband Harz, in den Koalitionsgesprächen im Bund, gegenüber der SPD bei zentralen CDU-Wahlkampfversprechen nicht nachzugeben. Daneben fordert der Kreisverband auch eine Abstimmung der Parteimitglieder über einen möglichen Koalitionsvertrag. Der CDU-Landesverband in Sachsen-Anhalt aber teilte mit, dass die Beschlusslage zum Unvereinbarkeitsbeschluss mit Linken und AfD klar sei: „Keine Zusammenarbeit mit AfD und Linke.“

Friedrich Merz jedoch hat sich in seinem Verhalten schon an seinen möglichen Koalitionspartner angepasst. Jede Kritik ist rechts und muss deswegen nicht mehr ernst genommen werden.

Er ist davon überzeugt, dass seine Partei im Kern hinter ihm steht. „Ja, an der Basis der CDU gibt es Unruhe“, sagte Merz der Wochenzeitung „Die Zeit“. „Aber in der Führung der Partei und der Fraktion sind Geschlossenheit und Entschiedenheit in den letzten Tagen eher gewachsen.“

Zu der in Teilen scharfen Kritik an ihm in traditionell der Union nahestehenden Medien sagte Merz: „Es gibt mittlerweile einen bestimmten Ton, auch in der Kritik von Rechtsaußen an meiner Person, den nehme ich offen gestanden nicht mehr ernst.“

Zuletzt hat die AfD in Umfragen mit der Union gleichgezogen. „Ich kann uns allen nur raten“, sagte Merz mit Blick auf diese Umfrageergebnisse, „nicht wie das Kaninchen auf die Schlange zu starren“.

Damit dürfte die weitere Talfahrt der Union und der weitere Aufstieg der AfD garantiert sein. Da müssen vielleicht bald unabhängige Gerichte abhelfen.

Anzeige

Unterstützung
oder

Kommentare ( 130 )

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

130 Comments
neuste
älteste beste Bewertung
Inline Feedbacks
Alle Kommentare ansehen
Siggi
2 Monate her

Hätte Faeser nicht diese miesen Nummern abgezogen, wäre die AfD in der Regierung. Nun mussten Lügen und leere Versprechen herhalten. Wie erbärmlich.

Jens Frisch
2 Monate her

„Es gibt mittlerweile einen bestimmten Ton, auch in der Kritik von Rechtsaußen an meiner Person, den nehme ich offen gestanden nicht mehr ernst.“
Offener hat noch nie jemand eingestanden, dass ihm die Wähler egal sind

TruthHurts
2 Monate her

Es wird auch für die normalen Bürger nicht gut ausgehen. Euphorie ist schon seit Merkel fehl am Platz.

Ein Mensch
2 Monate her

 ,,Da müssen vielleicht bald unabhängige Gerichte abhelfen.“ Meinen Sie damit einen Verbotsantrag zu Lasten der AfD? Wenn dem so wäre, dann streichen Sie bitte das Wort ,,unabhängig“. So etwas gibt es in Doofland nicht mehr.
„Aber in der Führung der Partei und der Fraktion sind Geschlossenheit und Entschiedenheit in den letzten Tagen eher gewachsen.“ Jetzt sieht hoffentlich auch der letzte völlig verblendete CDUler das Fritze die Meinung seiner Basis am Allerwertesten vorbeigeht.

murphy
2 Monate her

Und wenn die AfD über 50 % lt. Meinungskontroll-Instituten hat, ändert das gar nichts. Die nächsten Wahlen sind erst in 4 Jahren. Bis dahin regiert die Marionette Merz, gesteuert von rot-grün.

MartinKienzle
2 Monate her

Lassen wir Autochthonen die BRD gedanklich hinter uns, das sodann mit der Rückbesinnung auf dasjenige einhergeht, das unsere Heimat zum Gedeihen brachte: Die christlich-patriarchale Gottesordnung mit der traditionellen Familie als Fundament, das wiederum die eindeutig definierbaren Aufgaben des Mannes und der Frau (Mann beschützt Familie und Heimat, Frau umsorgt Mann und Kinder), umfasst, wozu der sogenannte „Feminismus“ als Abrissbirne des soeben ausformulierten Gedankens eine gänzliche Annullierung erfahren muss, das bedeutet, dass die BRD-Partei AfD als Symbolik für die Errettung der Deutschen Nation innerparteilich den sogenannten „Feminismus“ dahingehend entsorgen muss, dass insbesondere Weidel gehen muss; weigert sich Weidel als Sinnbild für… Mehr

Edwin
2 Monate her

Die woken Linken werden von den Muslimen nicht gewählt. Die gründen ihre eigene Partei.

Edwin
2 Monate her

Ich kann es nur hoffen, denn dann wird man sehen, wie die Ostdeutschen ein weiteres Mal nach 1989 reagieren.

Ali
2 Monate her

Mal sehe wieviel % sie noch vor dem anstehenden Verbot der AFD ereichen. Dass das kommt ist sicher, jetzt wo die neue Koalition SED_4.0 aus Union und ihrem (wahren) Seniorpartner der SPD steht, dürfte das Verbotsverfahren nur noch eine Frage der Zeit sein. Dieses zutiefst korrupte Parteien-Diktatur wird sich die eroberte Macht nicht so einfach wieder vom wählenden Souverän wegnehmen lassen wollen… Natürlich gibt es dafür keine Rechtfertigung aber wir sind ja keine Demokratie wie die USA oder die Schweiz. Es gibt in Deutschlandf keine reale Gewaltenteilung, die Judikative ist inzwischen voll durch die Regierungsparteien (Bundesministerium der Justiz) und der… Mehr

Last edited 2 Monate her by Ali
verifizierer
2 Monate her

Deutschland kann man durchaus mit der bisherigen Entwicklung im Nachbarland Österreich vergleichen. Dort haben sich auch die Reste der ehemaligen Volksparteien zu einem Parteienkartell zusammen geschlossen und versuchen sich nach fast 80 Jahren auch mit einer „Brandmauer“ mühselig an der Macht zu halten. Dadurch ist dort die FPÖ auf Zustimmungswerte bis zu 35% gestiegen. Langfristig betrachtet schreitet diese Entwicklung weltweit stetig und anscheinend unhaufhaltsam voran. Langfristig betrachtet profitiert die AFD davon in der Wählergunst, das sie nicht bereits bei den gerade stattgefundenden Wahlen eine Regierungsmehrheit erreicht hat. Mit Lars Klingbeil ein deutscher Finanzminister, der Null Ausbildung im Bereich Wirtschaft hat?… Mehr

Last edited 2 Monate her by verifizierer