Bei den rumänischen Präsidentschaftswahlen sehen die etablierten Parteien alt aus. Radikale Systemkritiker führen die Umfragen an. Drakonische Online-Regeln sollen den Mainstream retten.

Man kann Rumäniens Mainstream-Managern wirklich nicht vorwerfen, sie hätten irgendetwas versäumt, um das alterschwache Gebäude der Macht vor dem Zusammenbruch zu retten. In diesem Gebäude gab es bislang Platz für drei Parteien, die darin mal mit Ausblick wohnten, mal auf der weniger sonnigen Oppositionsseite: Die Konservativen (PNL), die Sozialisten (PSD) und als Zünglein an der Waage die Partei der ungarischen Minderheit, die UDMR (ungarische Abkürzung: RMDSZ). Diese drei – mal mit anderen, kleineren, mal ohne – waren seit der Wende abwechselnd, aber verlässlich Teil jeder Regierung.
Wenn nicht er, dann wohl George Simion, Chef der extrem rechten AUR. Ihn sehen die Umfragen als wahrscheinlichen Gewinner der ersten Wahlrunde, mit rund 30 Prozent der Wahlabsichten. Crin Antonescu, der gemeinsame Kandidat der Altparteien PSD, PNL und UDMR, dürfte es den aktuellen Umfragen zufolge nicht einmal in die Stichwahl schaffen.
Eigentlich müsste das Land längst einen neuen Staatschef haben, aber weil auf die Wähler kein Verlass war, wurde am 6. Dezember des vergangenen Jahres die komplette Wahl storniert. Der rechte, formal unabhängige, aber von der AUR unterstützte Kandidat Calin Georgescu, hatte die erste Runde mit fast 23 Prozent der Stimmen gewonnen und auch in der Stichwahl konnte er sich Chancen ausrechnen.
Da wurde die Wahl vom Verfassungsgericht für ungültig erklärt, wegen „russischer Beeinflussung” via Tiktok. Eine als Beweis genannte Tiktok-Kampagne erwies sich bei nährem Hinsehen jedoch als von der PNL bestellt.
Daraufhin stimmten sich die drei rechten Parteien AUR, POT und SOS mit Georgescu ab, und beschlossen, dass AUR-Chef Simion und POT-Chefin Gavriela statt Georgescu kandidieren würden. Beide wurden, fast schon überraschend, auch als Kandidaten zugelassen, obwohl besonders Simion sich sehr viel radikaler als Georgescu etwa zur ungarischen Minderheit geäußert hat, was im Sinne der Verfassung als „ethnische Diskriminierung” gewertet werden kann.
Wenn alles nach Plan geht, wird Gavriela zu Simions Gunsten von ihrer Kandidatur absehen. Er dürfte dann in der ersten Runde mehr als die jetzt prognostizierten 30 Prozent erhalten. Insgesamt enspricht das Stimmenpotential des rechten Lagers aber kaum mehr als den 41 Prozent, die Georgescu selbst in den Umfragen zuletzt erreichte. Das dürfte nicht reichen.
Nun ist guter Rat teuer. Wie kann man den rechten Kandidaten von einem Wahlerfolg abhalten? Da offensichtlich im digitalen Zeitalter die Wähler wankelmütig sind, hat Rumänien drakonische neue Regeln erlassen, um Online-Inhalte politisch unter Kontrolle zu halten. Das Bildungsministerium gab dazu einen Leitfaden für Lehrer, Schüler und Eltern heraus, in dem erläutert wird, wie sie illegale Online-Inhalte erkennen und melden können, damit sie entfernt werden.
Natürlich gilt die Meinungsfreiheit, sagte Bildungsminister Daniel David, aber nicht für „illegale Inhalte”, also solche, die gegen Gesetze verstoßen. Fake News sind illegal, und auch Inhalte, die einer wissenschaftlichen Betrachtung nicht standhalten.
„Romania targets ‘illegal online content ahead of re-run elections.“
Da hätten dann – nach den neuen Bestimmungen – mindestens vier staatliche Stellen deren Löschung beantragen können: Der Geheimdienst, die Armee, der Medienrat und – für die kommenden Wahlen entscheidend – die Wahlkommission.
Online-Plattformen müssen den Regeln zufolge unter Androhung schwerer Strafen solche Inhalte binnen 15 Minuten löschen. Das geht nur unter Einsatz künstlicher Intelligenz und dürfte von den Tech-Firmen in der ganzen EU-angewendet werden, um nicht nach zweierlei Maßstab messen zu müssen (das kostet Zeit und Geld).
Die rumänischen Online-Regeln sind an den Digital Services Act der EU angelehnt, verschärfen dessen Bestimmungen aber (etwa die 15-Minuten-Frist).
Rumänien hat schon Demokratiegeschichte geschrieben, als es als erstes Land der EU eine bereits erfolgte und auch validierte Präsidentschaftswahl (zumindest deren erste Runde im vergangenen Jahr) rückgängig machte, ohne dass dies rechtsstaaliche Bedenken erweckt hätte bei den EU-Institutionen.
Nun könnte das Land erneut eine Vorreiterrolle spielen, diesmal bei der Einengung des Online erlaubten Meinungs- und Faktenspektrums. Die Regierung hat die neuen Regeln, die weit über den DSA hinausgehen, erklärtermaßen mit Brüssel abgesprochen.
Dies sind Präzedenzfälle, die das künftige politische Spielfeld in Europa neu abstecken sollen.
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Russische Einflussnahme über die chinesische [sic!] App Tiktok ist also ein Grund, Wahlen für ungültig zu erklären.
Wieso ist dann amerikanische Einflussnahme über Springer, Bertelsmann, Gruner&Jahr, Spiegel, alle social-media-Plattformen ausser X und Telegram kein Grund, die Wahlen in Deutschland anzuzweifeln und CDU, SPD. FDP, Linke und Grüne vom Wahlkampf auszuschliessen?
Doppelte Standarts, soweit das Auge reicht.
Ich finde es gut, wie die EU-Faschisten sich in Rumänien demaskieren, vielleicht fällt einem der linientreuen Trottel hier im Land ja noch mal irgendwas auf.
Die Bürger der EU haben es in der Hand. Doch „Revolution in Deutschland? Das wird nie etwas, wenn diese Deutschen einen Bahnhof stürmen wollen, kaufen die sich noch eine Bahnsteigkarte !“ Lenin
Naja, in Rumänien lebt aber zumindest noch eine kampfbereite Bevölkerung, die für ihre Rechte auf die Straße geht. Wenn das dort so weitergeht, ist ein Bürgeraufstand nicht ausgeschlossen.
In Deutschland hingegen schauen die Wahlschafe hingebungsvoll zu, wie ein neosozialistischer Parteienstaat, mit unfähigen, ungebildeten und inkompetenten Protagonisten, ihr Vermächtnis und ihre Zukunft ruiniert und das Land wegen einer hysterischen Klimareligion abfrackt. Zwischendurch geht man noch brav für die Regierung demonstrieren, man bekommt es ja auch bezahlt. Hier regt sich erst Widerstand, wenn es dunkel geworden ist und überall Scherben und Trümmer liegen……..
Rumänien ist arm.
Noch ärmer werden bedeutet Hunger.
Die Energiepreise durch die Anti-Russland-Politik sind für die Rumänen ein ernstes Problem.
Auch ist die Grenze zur Ukraine von selbiger vermint worden, um ukrainischen Deserteuren die Flucht zu erschweren.
Sie haben den Krieg direkt vor Augen.
Deshalb kann man die Rumänen nicht so einlullen, wie es mit den Deutschen noch geht.
wie sieht es denn aus in Deutschland, 40% sind Einwanderer, 50 % leben vom Staat, 20% sind Rentner die um ihren Wohlstand zittern und nur noch die Jahre herumbringen wollen und 20 % sind Jung oder Verantwortungsbewußt und wählen eine Zukunft….allerdings werden die jedes Jahr weniger werden und reichen heute schon nicht mehr…
der demographische Zug ist längst abgefahren….die letzte Wahl war die Letzte…
Die weitestgehend ruhigen und friedlichen Jahre in Europa sind längst vorbei.
Der selbsternannte, neue Adel der extrem linksgrünen „Altparteien“ will nur Untertanen und keinen Widerspruch. Lügen, Betrug, Bedrohungen, Einschüchterungen und Gehirnwäsche sind deren Mittel.
Und es wirkt. Das ist das eigentlich Erschütternde.
Rumänien hat schon den neuen Status. Man lässt nur noch die linientreuen Apparatschicks zu. In Deutschland muss man noch wählen ehe die Lügner machen was sie wollen.
1989 waren die Rumänen besser drauf als wir. Ceaucescu nebst Gattin stellten sie vor ein Standgericht und erschossen dann beide. Minimaler Aufwand bei maximaler Gerechtigkeit. Bei uns reden die sozialistischen Altkader heute noch mit und hielten 16 Jahre das Kanzleramt besetzt. Man kann den Rumänen nur die Wiederkehr des Freiheitselans von 1989 wünschen.
Es ist alles ganz einfach. die genossen kommen auf den hinterhof, soviel vertrauen hab ich zu den rumänischen freunden
Die Führungskräfte der UDSEUD (Union der sozialistische EU Diktaturen) haben längst die bahnbrechenden Ideen von Marx und Lenin in ihren Entscheidungen mit einfließßßen lassen oder beabsichtigt eingebaut und als neue EU Ideologie ihren Untertanen als neue Verordnungen im Verfassungsrang zur gefälligsten Anwendung aufgezwängt. Ganz nach dem Motto: Tu es oder du gehst unter (oder in den Gulag)! Was kommt als nächstes? Deutschland hat sich schon der EU angepasst und kennt kein Halten mehr beim verprassen von Geld! Erst wenn die Schuldenquote an Spanien, Italien und Frankreich angeglichen sein wird, kommt die vollkommene Enteignung. Allen voran D und A. Denn dort… Mehr
Erst Rumänien, klar, kleines Land, jetzt kommt D. dran. Es wäre heutzutage eine honorige Heldentat, dem Merz’schen Wortbruch und Bruch mit dem vernünftigen Konservativismus, mit „Nein“ Einhalt zu gebieten. Früher war Widerspruch normal, heute eine Heldentat! Offensichtlich ist es heute wieder so weit gediehen, dass auch ein Aiwanger, der eigentlich vollkommen gegen diese Ungeheuerlichkeit ist, klein beigibt mit der Entschuldigung, dass er ja sowieso nichts bewirken könne! Eine weitere Kanditatin fürs Umfallen ist die FDP Ministerin in NRW. Sie könnte die Enthaltung, also die Gegenstimme, erzwingen. Ich glaube nicht, dass sie den Charakter aufbringt, gegen den Wahnsinn aufzubegehren. Ulbricht scheint… Mehr