Ein PR-Tribunal gegen "Ökozid" in Den Haag, wo sich sonst Kriegsverbrecher vor dem Internationalen Strafgerichtshof verantworten müssen, und in historischer Parallele zum in Nürnberg abgeurteilten Genozid ist der Gipfel grüner Propaganda. Ein Gastbeitrag von Kristina Schröder.
Im Herbst letzten Jahres stand der US-Saatguthersteller Monsanto, dessen Aktionäre im Dezember der Übernahme durch das Leverkusener Pharma- und Chemieunternehmen Bayer zugestimmt haben, auf der Anklagebank. Die Kläger: Ein selbsternanntes Tribunal aus Umweltaktivisten und Globalisierungsgegnern, unterstützt von Greenpeace, Attac und manch dubiosem Wissenschaftler – und von Renate Künast, die als offizielle „Botschafterin“ des „von der Zivilgesellschaft organisierten Gerichts“ in Deutschland eifrig die Werbe- und Spendentrommel gerührt hat. Als Austragungsort der „Verhandlung“ diente ihnen eine Universität in Den Haag, der Stadt, in der sich Kriegsverbrecher vor dem Internationalen Strafgerichtshof verantworten müssen. Die „Anklage“ lautete auf „Menschenrechtsverletzungen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Ökozid“. Als „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ sind definiert Vertreibung, Versklavung, Folter, Deportation, Ermordung und andere unmenschliche Handlungen gegen die Zivilbevölkerung. „Ökozid“ ist bewusst dem Begriff des Genozids nachgebildet. Geht es nicht auch eine Nummer kleiner?
Im selbst kreierten Logo des Tribunals wird „Mon$anto“ mit einem Dollarzeichen im Schriftzug dargestellt. Das soll Vorstellungen von einem Unternehmen nähren, dem die Organisatoren „Lügen und Korruption, Finanzierung betrügerischer wissenschaftlicher Studien“ sowie „Manipulation von Presseorganen“ vorwerfen. Und auch das Datum des abschließenden „Richterspruches“ hat es in sich. Denn das „Urteil“ fällt am 16. Oktober, 70 Jahre nachdem in Nürnberg die wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit verurteilten NS-Funktionäre hingerichtet wurden. Damit endet ein geschickt inszenierter Schauprozess gegen Monsanto, in dem die Kläger zugleich Jury und Richter spielen, in dem das „Urteil“ deshalb schon von vornherein feststand und in dem es nie um einen fairen Austausch von Argumenten ging. Stattdessen lag den Organisatoren und ihren Unterstützern einzig und allein an der Dämonisierung eines Unternehmens, ja einer ganzen Branche.
PR-Tribunal gegen „Ökozid“ als Parallele zum in Nürnberg verhandelten Genozid ist Gipfel grüner Propaganda
Im Dämonisieren scheinen viele Umweltaktivisten und Globalisierungsgegner ohnehin eine Lieblingsaufgabe gefunden zu haben. Wie leicht das funktioniert, konnten wir alle in der öffentlichen Diskussion um TTIP miterleben. Denn nachdem Campact und Attac das „Chlorhühnchen“ zum Sinnbild des Freihandelsabkommens erklärt und die Debatte emotional aufgeladen hatten, war eine Rückkehr zu einem unaufgeregten, sachlichen Diskussionsstil kaum mehr möglich. Gegen die vermeintliche drohende Gefahr, von gesundheitsschädigenden amerikanischen Lebensmitteln überschwemmt zu werden, half weder die Beteuerung, dass europäische Sicherheitsstandards nicht abgesenkt werden. Noch verfing das Argument, dass von der Chlorbehandlung nachweislich keine gesundheitlichen Gefahren ausgehen (im Gegensatz übrigens zu dem in Europa und auch von mir so geschätzten Rohmilchkäse, der wegen der realen Gefahr des Befalls mit Listerien das Chlorhühnchen der amerikanischen TTIP-Gegner ist). Sonst hätten wir längst alle Schwimmbäder schließen müssen, in denen Menschen Wasser mit einem sehr viel höheren Chlorgehalt versehentlich verschlucken. Und auch die Tatsache, dass in der EU bereits heutzutage viele Gurken und Salate nach der Ernte mit Chlorwasser desinfiziert und nach Deutschland importiert werden, hat keinen TTIP-Kritiker auf die Straße getrieben.
Schon diese Beispiele zeigen, wie Ängste vor neuen Technologien, vor dem Unbekannten und schwer Greifbaren bewusst geschürt werden. Vor allem aber zeigen sie, wie erschreckend irrational die Ängste oft sind. Dagegen bietet ein Ordnungsmodell, das die Welt in Gut und Böse unterteilt, natürlich Halt und Orientierung: hier das gute CETA, dort das böse TTIP; hier die guten Verbraucherschützer, dort die bösen Lobbyisten; hier die gute Biolandwirtschaft, dort die böse Gentechnik. Gerade bei der Bewertung neuer Technologien bedarf es jedoch einer rationalen Bestandsaufnahme: Kosten, multipliziert mit der Eintrittswahrscheinlichkeit, müssen abgewogen werden gegen Chancen, die ebenfalls multipliziert werden müssen mit ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit.
Für die Grüne Gentechnik bedeutet das nach dem heutigen Stand der Wissenschaft: Innerhalb der Europäischen Union haben sich in den letzten 25 Jahren über 500 unabhängige Forscherteams mit möglichen Risiken der Gentechnik auseinandergesetzt. Dafür wurden über 300 Millionen Euro investiert. In keiner dieser Untersuchungen konnten negative Auswirkungen festgestellt werden, weshalb die EU-Kommission zu dem Schluss kommt, „dass es bisher keine wissenschaftlichen Hinweise darauf gibt, dass gentechnisch veränderte Organismen eine größere Gefahr für die Umwelt oder die Lebens- und Futtermittelsicherheit darstellen als herkömmliche Pflanzen und Organismen.“
Zu einer rationalen Bestandsaufnahme gehört aber auch, dass wir uns bewusst machen müssen: Gentechnik ist längst Teil unserer Lebenswirklichkeit. Würde man in Deutschland alle Lebensmittel kennzeichnen, die während ihrer Produktion mit Gentechnik in Berührung gekommen sind, wären dies schätzungsweise zwischen 70 und 85 Prozent. Das betrifft etwa die Verwendung von Vitaminen, Enzymen, Aminosäuren und Aromen, die mit Hilfe von gentechnisch veränderten Mikroorganismen hergestellt werden. Auch eine Reihe wichtiger Medikamente, fast alle Baumwolltextilien, Putz- und Reinigungsmittel enthalten gentechnisch veränderte Organismen. Ich befürworte daher eine vollumfängliche Prozesskennzeichnung für alle Lebensmittel und Konsumgüter, bei deren Produktion an irgendeiner Herstellungsstufe gentechnisch veränderte Organismen beteiligt sind. Denn nur so ist eine vollständige Aufklärung der Verbraucher möglich! Warum aber wird so eine Prozesskennzeichnung ausgerechnet von denen heftig bekämpft, die stets vor den Gefahren der Gentechnik warnen? Auf den ersten Blick paradox, auf den zweiten logisch: Denn wenn tatsächlich über 70 Prozent unserer Lebensmittel dieses Label trügen, gäbe es drei Wochen Aufregung und das Thema wäre danach erledigt.
Gegen den Wirtschafts- und Forschungsstandort Deutschland
Welche weitreichenden Folgen diese antiaufklärerischen Kampagnen auf den Wirtschafts- und Forschungsstandort Deutschland haben, kann man seit einiger Zeit beobachten: Seit 2013 gibt es hierzulande keine Freilandversuche an gentechnisch veränderten Pflanzen mehr, viele exzellente Wissenschaftler sind inzwischen abgewandert, Großkonzerne haben ihre Forschungsabteilungen nahezu vollständig ins Ausland verlagert. Dadurch haben wir mittlerweile den Anschluss an die internationale Forschung auf dem Gebiet der Grünen Gentechnik verloren. Hinzu kommt, dass in Deutschland seit 2012 auch keine gentechnisch veränderten Pflanzen mehr angebaut werden. Und das, obwohl sie von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit einer umfassenden Risikobewertung unterzogen, für unbedenklich erklärt und deshalb für den EU-weiten Anbau zugelassen wurden. Aus Angst vor Imageeinbußen sind Saatgut produzierende Unternehmen inzwischen sogar dazu übergegangen, Deutschland vorsorglich als mögliches Anbaugebiet auszunehmen.
Dabei sollte uns sicherheitsliebenden Deutschen bewusst sein, dass wir bei der Risikobewertung der Biotechnologie schon einmal daneben lagen – nämlich bei der Roten Gentechnik: Als es Anfang der 80er Jahre erstmals gelang, Humaninsulin durch gentechnisch veränderte Bakterien herzustellen, wollte auch Hoechst die Produktion aufnehmen. Doch der damalige hessische Umweltminister, Joschka Fischer, verweigerte dem Frankfurter Pharmaunternehmen aus rein ideologischen Gründen die Betriebserlaubnis. Damit übernahmen ausländische Hersteller die Produktion. Mittlerweile hat das gentechnisch veränderte Humaninsulin das tierische Insulin fast vollständig vom Markt verdrängt. Und ausgerechnet Teile der Grünen unterstützen heute unter anderem mit ökologischen Argumenten einen verstärkten Einsatz der Roten Gentechnik.
Insofern sollten wir uns endlich auch die Chancen der Grünen Gentechnik stärker bewusst machen. Da ist zum Beispiel das derzeit heiß diskutierte „Genome Editing“, also die molekularbiologische Entfernung, Einfügung und Veränderung von DNA-Stücken. Diese Methode wird aktuell von zahlreichen Wissenschaftsmagazinen als größte methodische Innovation in der Mikrobiologie seit mehr als 20 Jahren gefeiert. Sie könnte es beispielsweise ermöglichen, Krankheiten wie Leukämie zu heilen, Antibiotikaresistenzen zu bekämpfen oder Abstoßungsreaktionen bei gespendeten Organen zu vermindern.
Ein weiteres enormes Potential besteht bei der Bekämpfung von Hunger und Krankheit in der Welt. So vermag etwa der gentechnisch veränderte „Goldene Reis“, den Vitamin-A-Mangel unterernährter Menschen zu beheben, da er mit Beta-Carotin angereichert ist. Jährlich sterben immerhin ein bis zwei Millionen Menschen an einem solchen Mangel und erblinden bis zu 500.000 Kinder. Zudem wird es allein mit konventioneller Landwirtschaft schlichtweg nicht möglich sein, die Weltbevölkerung zu ernähren, die nach aktuellen Schätzung der Vereinten Nationen von derzeit 7,4 Milliarden auf knapp 10 Milliarden Menschen im Jahr 2050 anwachsen wird. Und schon gar nicht wird das die Biolandwirtschaft schaffen, die weltweit nur ein Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche ausmacht.
Ja, man kann und sollte sich kritisch mit Monsanto auseinandersetzen. Man kann über manche Geschäftsmodelle, über einige Vertragskonditionen und über den Umgang des Unternehmens mit Patenten sprechen. Was man dem Unternehmen aber ganz sicher nicht vorwerfen kann, sind „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“, wie es das selbsternannte Monsanto-Tribunal getan hat. Vielmehr muss man sich fragen, ob sich nicht die vehementen Gegner der Grünen Gentechnik schuldig machen, wenn sie beispielsweise den Anbau von „Goldenem Reis“ verhindern. So hart formulieren es immerhin 113 Nobelpreisträger in einem offenen Brief an Greenpeace und fordern, die Blockade gegen die Biotechnologie endlich aufzugeben. Recht haben sie! Wer die Chancen und den konkreten Nutzen der Grünen Gentechnik ohne fundierten Beweis ihrer Schädlichkeit einfach ablehnt und entsprechende Unternehmen verteufelt, handelt nicht nur naiv, sondern auch verantwortungslos und dekadent.
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Schmeiser hat bewusst RR-Raps als Nachbau ausgesät, ansonsten hätte er den wohl kaum mit RoundUp gegen Unkraut behandelt.
Weshalb sollten Bauern dazu gezwungen werden und wie?
Es steht jedem offen für welches Saatgut er sich entscheidet.
Nach vielen Monaten endlich wieder zwei Wortmeldungen von Kristina Schröder in Tichys Einblick. Ich habe jede Woche danach gesucht. Ich freue mich vor allem, dass Frau Dr. Schröder eine von staatsreligiösen Vorurteilen freies dialektisches naturwissenschaftliches Denken auch für gesellschaftliche Entwicklungen anwendet. Das ist je bei den Berufspolitikern selten geworden. In der Konkurrenz zu den selbstbewussten jungen Politikerinnen anderer Parteien sollte die CDU in Zukunft nicht auf Kristina Schröder verzichten.
In ihren augen mag ich ein troll sein. Allerdings kenne ich, im gegensatz zu ihnen, den unterschied zwischen einer aussage und einem faktum und ich bediene mich auch nicht eines apfel-birne-vergleichs.
Um einen anderen kommentator zu zitieren: „Lesen und Wissen verhindert dass man sich als Forist blamiert, so wie Ihnen das bei ihrem Beitrag jetzt passiert ist“
Kann ich mit leben! Nachvollziehbare Fakten habe ich trotzdem nicht von Ihnen gelesen!
Tschau tschau!
Welche „Gen-Lobby“ ist eigentlich dafür verantwortlich, wenn staatliche Einrichtungen wie in Brasilien, Indien, Bangladesh, Südafrika eigene gentechnische Lösungen verteilen oder verkaufen?
Ist Ihnen bekannt, dass es bei GVO heute Generika gibt und Züchter eigenes GVO-Traits verkaufen für kleines Geld?
Och, in Deutschland haben wir Resistenzen bei Schädlingen, Unkräutern, Ungräsern und Fungiziden, ganz ohne Gentechnik. Das mag an der Evolution liegen, wie auch bei den GVO-Traits oder neuerdings an der Behauptung „Konzerninteressen“. Ich bleibe da lieber bei der Naturwissenschaft und sehe das eine natürliche Entwicklung, die man als Landwirt selbst verlangsamen kann aber niemals verhindern. Wenn US-Farmer RR-Mais 20 Jahre hinter einander anbauen, dann weiss ich, Resistenzen werden kommen. Ein Wirkstoffwechsel und auch Fruchtwechsel würde da die Probleme lindern, da kann Monsanto nichts dazu, das entscheiden die Landwirte vor Ort. Und die Amis haben vorher schon die alten Herbizide auf… Mehr
Hybrid Weizen, wie auch andere Hybridzüchtungen lassen sich schon nachbauen, nur wer im Biounterricht aufgepasst hat beim Thema Vererbungslehre, der wird die Nachteile erkennen. Und kein Landwirt wird gezwungen Hybride zu kaufen, um so erstaunlicher, dass wir Landwirte dann bei Mais, Zuckerrüben, Gemüse, Roggen das dann doch zu über 90% bei der Sortenwahl zu den Hybriden greifen – ganz freiwillig und ohne Gentechnik. Hybridweizen wird aufgrund fehlendem Ertragsvorteil fast gar nicht angebaut, dort sind Linienzüchtungen bis heute ebenbürtig. Trotzdem findet nur wenig Nachbau statt, in Deutschland liegt der jährliche Saatgutwechsel bei 80%, nur 20% bauen das Saatgut ein zweites mal… Mehr
Es ist natürlich die Entscheidung jedes Landwirtes, ob er von Monopolisten abhängig sein will oder deren Marktmacht vergrößern. Die Politik jedenfalls geht imho weltweit in diese Richtung: Monopolisierung, Oligopolisierung. Daß eine zuwachsende Marktmacht damit auch Verdrängungs- bzw. Wettbewerbsdruck bedeutet und Wettbewerbsverzerrung, läßt sich ja an Firmen wie Nestle eindeutig nachvollziehen. Und da inzwischen Firmen mächtiger sind als Staaten, was man an den wechselseitig geführten Prozessen um Milliardenabfindungen (siehe z.B. die Berichte auf Webseiten wie amerika21) immer wieder erlebt, ist doch die Frage, ab wann ein Konzern auch berechtigte (Gesundheits)Interessen von Verbrauchern kaltschnäuzig mit einem Heer von Rechtsberatern und jahrelangen Prozessen… Mehr
Eine Monopolisierung bei Saatgut kann ich nicht erkennen, der Züchter mit dem größten Marktanteil beim gehandeltem Saatgut (DuPont), hat ungefähr 20% Marktanteil. Sicher wäre es löblich, wenn der Anteil nicht so hoch wäre, nur scheinen die großen Züchter eben die erfolgreichste Zucht zu haben und bringen die besseren Sorten auf den Markt, ansonsten würden diese ja nicht gekauft werden. Ihre Gesamtkritik an dem Kapitalismus kommentiere ich nicht weiter, ist eher ein anderes Thema und darf sich gerne weniger auf die Landwirtschaft beziehen, Geld verdient man wo anders. Aldi Süd macht genauso viel Jahresumsatz wie der größte „Weltkonzern“ im Bereich Grüner… Mehr
Nein, es ist eben KEIN anderes Thema. Thema ist die Agenda 21, die im Sinne von Konzernen und Eliten eine totalitaristisch globale Regulationsstruktur umsetzt, in der Farmer enteignet, die Menschen in Mega-Cities gepfercht und von „ethisch korrekter und nachhaltiger“ Industrie-Nahrung abhängig gemacht werden,“soylent green“ läßt grüßen…
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Farmer werden enteignet?
Wenn die Pleite sind oder eine neue Straße gebaut werden muss, dann passiert das täglich in Deutschland.
Ansonsten sind boomende Länder, wo die Modernisierung der Landwirtschaft voll im Gange ist, wie Brasilien Länder, wo es Jahr für Jahr mehr Landwirte gibt, weil dort freies Land zur Verfügung gestellt wird vom Staat.
1. Der reine Relativismus.
2. Neusprech für kriminelle Brandrodung? Ganz super!
Hier sind mal wieder so System“befürworter“ unterwegs… ich will ja nicht Trolle sagen!
Wenn Sie inhaltlich nichts beizutragen haben, dann werden Sie unsachlich.
„Farmer werden enteignet? Wenn die Pleite sind oder eine neue Straße gebaut werden muss, dann passiert das täglich in Deutschland.“ Wennn Sie die planmäßige Enteignung von Farmern über die Agenda21 mit obigem Kommentar quittieren, dann IST das Relativismus. Lesen Sie den Begriff nach. Ihre Kommentare kann ich einfach subsummieren: „Läuft doch alles“. Damit stellen Sie sich an die Seite der Brüsseler Politik. Daß die auch nur eine Sekunde eher an Menschen denkt als Konzerne, kaufe ich nicht. Da können Sie noch soviel über Hybride und Co. schreiben und wie effektiv die Landwirtschaft ist. Partielle Diskussionen über Technologie sind doch gar… Mehr
Gentechnik ist Schwachsinn?
Sind Sie nun auch noch Experte für den Pflanzenbau?
Lach…
Da braucht nur in einer intellektuell angehauchten Zeitung ein Pro-Gentechnik-Artikel zu stehen, schon springen in der Kommentarfunktion alle angeblich intellektuell angehauchten Leute auf den fahrenden Zug auf. Es gibt durchaus ernst zu nehmende Einwände gegen den „Goldenen Mais“. – Es liegen keine wissenschaftlich durchgeführten Studien vor, ob der menschliche Organismus überhaupt das Vitamin A aus dem Beta-Carotin aufspalten kann. – Der Genmais verunreinigt die natürlich vorkommenden Maissorten. – Der Vitamin-A Mangel lässt sich auch durch Beimischung von Vitamin-A in andere Lebensmittel beheben, was auch durchaus gemacht wird. – Weiter kann man den Vitamin-A Mangel durch eine vernünftige Mischernährung beheben, dazu… Mehr
„Es gibt sehr ausführliche Seiten über den „Golden Mais“ im Netz, einfach mal googlen und sich informieren.“ Es fängt schon mit Reis und Mais an, sehr weit informiert scheinen Sie dann nicht zu sein. Vielleicht fangen Sie noch einmal neu an und beginnen dann auf der offiziellen Seite des Hilfsprojektes http://wwww.goldenrice.org/ Hier handelt es sich um Reis und nicht um Mais. Für Kartoffeln gibt es ähnliche Projekte, teilweise von den gleichen Wissenschaftlern, bei der Kartoffel gelang die Vitamin A Anreicherung ohne Gentechnik. https://www.welt.de/print/die_welt/politik/article12696882/Goldener-Reis-orange-Kartoffeln.html Und weil Sie keine Studien kennen, gibt es keine? Es gibt eine gute Studie aus der USA,… Mehr
Ihr erster Link ist eine Werbeseite ohne Fakten. Der zweite Link ist keine wissenschaftliche Studie (Journalismus). Der dritte Link ….ncbi….. ist interessant. In dem dort beschrieben Test wird eine einmalige Verabreichung von VitaminA-Reis an Probanden beschrieben, die an keinem Vitamin-A-Mangel leiden. Damit macht der Test keine Aussage über Langzeitfolgen und auch nicht über die Wirkung bei Personen die an Vitamin-A -Mangel leiden. Zudem wird in dem Bericht ausdrücklich darauf hingewiesen, dass eine gemischte Ernährung mindestens den selben Effekt wie der Vitamin-A-Reis hat. Langfristige Folgen durch die Gen-Manipulation werden in dem Test nicht untersucht und darauf wird seriöser Weise auch hingewiesen.… Mehr
Ich habe nichts gegen Gentechnik. Aber das Argument, ohne sie werde man die masslos wachsende Weltbevölkerung nicht ernähren können, ist ärgerlich: Man sollte sich doch lieber mal wieder (wie das meiner Erinnerung nach noch bis in die 1980er Jahre Usus war) ernsthafte Gedanken darüber machen, wie dieses absurde und überflüssige Wachstum sich stoppen lässt.
Nach meinen Recherchen liegt die Gefahr bei gentechnisch veränderten Pflanzen darin, daß man die Samen nicht vervielfältigen kann. Jeder Produzent von pflanzlichen Lebensmitteln ist daher immer wieder auf den Kauf von neuem Saatgut angewiesen und damit abhängig von z.B. Monsanto, um eine neue Ernte zu ermöglichen. Diese Saatguthersteller würden damit zu Göttern über Leben und Tod.
Ganz genau so ist es, Anne =)
Schön das es noch Menschen gibt die mitdenken und wach bleiben!
So ist es?
Könnten Sie das denn mal genauer erläutern?
Soviel ich weiß stimmt das nur für einige Fälle. Die Technologien zum goldenen Reis sind bspw. frei gegeben.
Es war politisch gewollt, das man kein neues saatgut zuchten kann!
Vielleicht recherchieren Sie besser noch mal,
denn was Sie meinen sind Hybride, hat nichts mit Gentechnik zu tun.
Sojabohnen sind in der Regel keine Hybriden, die kann man auch als gentechnisch veränderte nachbauen, was in Südamerika auch vielfach passiert.
Haben Sie mal recherchiert, wie hoch der Anteil an jährlich neu gekauftem Saatgut in Deutschland ist, ohne Gentechnik?
Nein? Warum nicht?
Danke, Frau Schröder!
Und bitte, bitte:
Denken Sie noch mal drüber nach, ob Sie sich vielleicht doch noch mal politisch engagieren wollen. Sie sind eine der ganz seltenen Stimmen der Vernunft in der Politik. Und davon möchte ich gerne mehr hören!