Natürlich gibt es aus der Geschichte, zumal der deutschen Geschichte, einiges zu lernen; nur etwas anderes, als Friedrich Merz das will. Von Konrad Adam
Friedrich Merz hat sich als Prophet versucht, mit wenig Glück allerdings. Um vor der AfD zu warnen, empfahl er den Bürgern, den Blick nach Österreich zu richten, dort sähen sie, was dabei herauskommt, wenn man „eine solche Partei“ zur Vernunft bringen wolle. Dafür ist es jedoch ganz offenbar zu früh, denn Herbert Kickl, Chef der Partei, die bei der letzten Wahl die meisten Stimmen bekommen hatte, hat ja soeben erst vom Bundespräsidenten den Auftrag zur Regierungsbildung erhalten.
In Österreich ist die Zukunft offen, Kickl verhandelt ja noch. Deswegen hätte Merz besser daran getan, den Blick nach Schweden, in die Niederlande oder nach Italien zu richten, wo ja die Rechtspopulisten tatsächlich an der Macht, zumindest an ihr beteiligt sind. Und obwohl Geert Wilders. Jimmie Akesson und Giorgia Meloni genuine Faschisten sein sollen, gibt es in Schweden immer noch Meinungsfreiheit, in Holland immer noch Oppositionsparteien und in Italien immer noch keine KZs.
Doch Merz blickt weiter, weit über die laufende, sogar über die nächste Legislaturperiode hinaus. 2029 könne die AfD stärkste Fraktion werden, sagt er voraus, und weiter: „2033 ist die nächste Bundestagswahl“, und dann kommt der Hammer, die Lehre aus der Geschichte: „Einmal ’33 in Deutschland reicht!“ Merz hat gelernt, aus der Geschichte gelernt; nur leider das Falsche.
„Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch“, hieß die Lehre, die Bert Brecht gezogen hat. Wenn man sich umschaut und sieht, welche Fortschritte die Fortschrittskoalition bei der Gleichschaltung von Gerichten, Verfassungsschutz, Bundeswehr, Universitäten, nicht zu vergessen die tausend Stiftungen, Arbeitskreise, Initiativen, Fachverbände, Denkfabriken und was es sonst noch gibt im Zirkus der „Zivilgesellschaft“, fühlt man sich auch geneigt, ihm zuzustimmen.
Natürlich gibt es aus der Geschichte, zumal der deutschen Geschichte, einiges zu lernen; nur etwas anderes als Friedrich Merz das will. „Aus einem kleinbürgerlichen Sozialdemokraten und Gewerkschaftsbonzen“, ließ Hitler seine Gesprächspartner wissen, „wird nie ein Nationalsozialist, aus einem Kommunisten immer.“ Er kannte sich aus: Goebbels, einer seiner eifrigsten und wildesten Gefolgsleute, kam von weit links. Bevor er sein Herz für den Nationalsozialismus entdeckte, war er bekennender Kommunist gewesen. Und war begeistert, als sich NSDAP und KPD verbündeten, um mit einem großen Streik die Berliner Verkehrsbetriebe lahmzulegen. Bald darauf, am 1. Mai 1933, liefen Sozialisten und Kommunisten gemeinsam hinter den Hakenkreuzfahnen her, um dem Führer dafür zu danken, dass er ihnen einen freien Tag spendiert hatte.
„Wir ergreifen den Menschen schon in der Wiege“, hatte Robert Ley, ein anderer „Rechter“, der von links gekommen war, lauthals verkündet, „und lassen ihn erst im Sarg wieder los.“ So klingt es in der banalen Sprache der nationalen Sozialisten. Aber wie unterscheidet sich das von dem gläubigen Sozialdemokraten, der vom Staat die Zusage „einer prinzipiell unbegrenzten, nie endenden staatlichen Aktivität zum Schutze des Bürgers vor sozialen, technik- und umweltbedingten oder auch kriminellen Risiken und Gefahren“ verlangt? Abgesehen vom Tonfall natürlich. Beide wollen den Menschen anleinen, betreuen, gängeln. Weil beiden die Freiheit suspekt ist.
Die Radikalen von links und rechts wohnen enger beieinander, als Friedrich Merz sich das träumen lässt. Um zu erfahren, was passiert, wenn die politische Klasse so weitermacht wie bisher, hätte er nicht nach Österreich, sondern nach Deutschland blicken sollen, nach Thüringen zum Beispiel, wo sich ein Gernegroß wie Professor Mario Voigt, selbst Wahlverlierer, mit anderen Wahlverlierern zusammentut, um dem Wahlgewinner das Regieren zu verbieten. Der Wählerauftrag, auf den sich er und seine Leute berufen, sieht aber nun einmal anders aus. Wenn er sich nicht dran halten will, werden die Bürger AfD wählen, und das nicht erst im Jahre 2029 oder 2033, sondern demnächst schon, am 23. Februar 2025.
Dr. Konrad Adam ist Journalist, Publizist und ehemaliger Politiker der AfD. Er war Feuilletonredakteur der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und Chefkorrespondent und Kolumnist der Tageszeitung Die Welt in Berlin.
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Ein Buch, dass mir darüber sehr weit die Augen geöffnet hat war: Warum ich kein Linker mehr bin, von Kleine-Hartlage. Irgendwo darin findet man auch Erklärung für diese These: Sinngemäß, kurz mit meinen einfachen Worten: natürlich hat Hitler alle Firmen, die Gesellschaft, die Menschen und die Betiebsmittel auf das nationale Interesse hin sozialisiert. Alle Betrieb standen vorbehaltlos dem nationalen Sozialismus zur Verfügung. Konservativ, liberal, freiheitlich dagegen ist etwas ganz anderes. Ein lesenswertes Buch das man in Erinnerung behält – absoluter Buchtipp!!
Manchmal ist eine Retrospektive ganz erhellend: “ … Auf der anderen Seite der politischen Bilanz von Merz steht nämlich, dass er nicht teamfähig ist. Mit radikalen Vorschlägen im sozialen Bereich und für das Arbeitsrecht verließ er gern und häufig abgesprochene Linien. Im Sommer spielte er beim Thema Kündigungsschutz den Störenfried, und das bekam er in der Fraktion zu spüren. Die übliche Geduld mit ihm schlug in Duldung um. Das Problem mit Merz besteht nicht allein in der Rivalität zu Merkel und dem verlorenen Duell um den Fraktionsvorsitz, das er als unfair empfand. Verletzte Eitelkeit darf kein Dauermotiv für politische Alleingänge… Mehr
Merz war und ist als Parteiführer ein Totalausfall. Dass Dümmste und Unprofessionellste, das ein Politiker tun kann, ist, die eigenen Handlungsoptionen massiv einzuschränken. Eben dies hat Friedrich Merz mit seiner törichten „Brandmauer“ getan. Mit dieser Selbstblockade hat Merz sich i.w. auf linke und grüne Koalitionspartner festgelegt – und damit nicht nur der CDU, sondern der gesamten konservativen Mehrheit im Bundestag und im ganzen Land einen Bärendienst erwiesen. Einen Politwechsel hat er der CDU-CSU damit verbaut. Aber Merz hat auch nichts dazugelernt. Mit einer unsinnigen Kampagne gegen die Werte-Union und ihren Präsidenten Hans-Georg Maaßen hat er die CDU weiter geschwächt. Mit seiner trotzigen Abfuhr an die einzige Partei,… Mehr
Der Faschismus wurde in Italien „erfunden“, von Benito Mussolini, der Sozialist war und Chefredakteur des sozialistischen Kampfblattes „Avanti!“ („Vorwärts!“). Nur weil er im Oktober 1914 für den Kriegseintritt Italiens plädierte, wurde er dort geschasst und gründete im Folgenden seine eigene faschistische Organisation. Im Herzen blieb er jedoch – nach eigenem Bekunden- immer Sozialist.
Die deutschen Faschisten orientierten sich in vielerlei Hinsicht an den italienischen, wie z.B. die Bezeichnung „Duce“ (Führer) für Mussolini, oder den „Marsch auf Rom“ (Oktober 1922) / Hitler-Putsch und geplanter „Marsch auf Berlin“ (November 1923), Schwarzhemden / Braunhemden, usw.
Taurus-Merz hat sich mit seiner unüberlegten Ausschließeridis vollständig eingemauert, unser Land und unserer Sicherheit mit Aussagen zu Taurus stark gefährdet und sich und die CDU völlig isoliert. Damit hat Merz nur brav den Wunsch der Linksextremen erfüllt, ohne nachzudenken. Jetzt kann die Union nur noch mit der putinroten SPD oder den in allen Bereichen schädlichen Grünen koalieren. Seine Schwesterpartei, die CSU aus Bayern, betont täglich, dass es mit ihr eine Koalition mit den Grünen nicht geben wird. So bleibt der Union nur noch eine Koalition mit dem sicheren Wahlverlierer SPD. Die Union ist jetzt gefangen im linksextremen System. Und aus… Mehr
Ich denke Frau Weidel hat recht: Hitler ist ein Linker! Und Herr Merz irrt gewaltig. Nach seiner Machtergreifung benutzte Hitler seine SA zur Inhaftierung von Arbeitern, Sozialisten und Kommunisten. Sie waren die ersten Opfer. Massenhaft wurden sie gepeinigt und bestialisch getötet. Später wurde die SA selbst Opfer des Grauens. Aber es gab etwa zur gleichen Zeit die gleichen bestialischen Verbrechen durch die herrschenden Kommunisten an anderen Kommunisten, Sozialisten und Arbeitern. Als Beispiel möchte ich aus Stalins Toast zum zwanzigsten Jahrestag (1937) der Oktoberrevolution zitieren (aus dem Tatsachenroman „Metropol“ von Eugen Ruge): „Wir haben den Staat auf solche Weise geeint, dass… Mehr
Ja. Betrachtet man den bei uns einmarschierten Islam sollte uns inzwischen auch Grauen – denn die mit Geburt Unterworfenen sind angehalten, mit den Ungläubigen, also uns, kurzen Prozess zu machen – was in der Weltgeschichte dieser Ideologie so aussehen kann: Hier, wie sie den Zoroastriern das Land nahmen – und vielfach das Leben. Heute nutzen sie natürlich Errungenschaften des Westens wie PKW und LKW auch gerne, um ihrer ideologisch aufgetragenen Ordnung für alle Welt in der Umma näher zu kommen: „Die Zoroastrierunterdrückung begann nach der arabischen Eroberung des Sassanidenreichs im heutigen Iran im 7. Jahrhundert und dem Übergang der dortigen… Mehr
Das Titelbild zeigt die Zukunft Deutschlands mit Merz.
Merz kommt mir wie ein Läufer vor, den, das Ziel ( Bundeskanzler ) schon vor Augen, die Puste und die Kraft verlassen und alle Mitläufer !!! ( paßt bestens ) bittet, dem Führenden ( AfD ) ein Bein zu stellen und ihn selber über die Ziellinie zu tragen.
Vor allen Dingen laufen die alle nicht mehr da, wo man sie politisch vermutet.
ICH FINDE DAS HIER PASST: „Der Kaspar, der war kerngesund, Ein dicker Bub und kugelrund, Er hatte Backen rot und frisch; Die Suppe aß er hübsch bei Tisch. Doch einmal fing er an zu schrei’n: „Ich esse keine Suppe! Nein! Ich esse meine Suppe nicht! Nein, meine Suppe ess’ ich nicht!“ Am nächsten Tag, — ja sieh nur her! Da war er schon viel magerer. Da fing er wieder an zu schrei’n: „Ich esse keine Suppe! Nein! Ich esse meine Suppe nicht! Nein, meine Suppe ess’ ich nicht!“ Die CDU war auch mal kerngesund und kugelrund: Bonner Republik. Irgendwann beschloss sie dann, ihre… Mehr
Man fragt sich doch warum ausgerechnet Deutschland das Welt-Sozialamt spielen soll. Komischerweise so richtig erst seit BK Merkel.
Alle christlichen Länder im Westen sind derart eingespannt – auch die USA und Kanada, Australien wie Neuseeland.
Die vormals in Osteuropa hinterm Stacheldraht waren dafür weniger bis nicht.
Ich denke, dass Trump die USA aus dem Spiel nehmen wird.
Was die AfD ja für Deutschland ebenso will – wie Kickl für Österreich.
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England scheint lange verloren – oder?
Wegen der immerwährenden Schuld. Rechtsradikale würden „Schuldkult“ sagen, ich niemals!