Habecks Wahlkampfsprecher begründet die Weigerung seines Herren mit dem Prinzip der gestuften Chancengleichheit – einem ziemlich dubiosen Prinzip, da es Umfrageergebnisse zur Grundlage von öffentlichen Auftritten macht. Von Konrad Adam
Wenn jemand reden will, aber nicht kann, nennt man ihn dumm. Wenn einer reden kann, aber nicht will, nennt man ihn feige. Bei Robert Habeck bleibt die Frage offen, man weiß nicht, wie man ihn nennen soll, am besten sagt man gar nichts. Denn seit er und seine Grünen an der Macht sind, haben die Wörter ihre Bedeutung und das Vertrauen seinen Wert verloren. Terroristen heißen jetzt Aktivisten, Panzerbauer verteidigen den Frieden, Humanitäre fördern den Menschenhandel – und Leute, die nicht reden können oder wollen, bewerben sich ums Kanzleramt.
Robert Habeck hatte versprochen, es anders zu machen als alle seine Vorgänger, und er hat Wort gehalten. Indem er sein Ministerium zur Versorgungskasse für Gleichgesinnte ausbaut, schützt er das Klima. Wenn er dem Rundfunk Weisungen erteilt, verteidigt er die Freiheit. Dass er den Dialog verweigert, verrät seine Souveränität. Als er die Bäcker einlud, mit dem Backen aufzuhören, bewies er Weitsicht – klingt alles einigermaßen verrückt, ist es wahrscheinlich auch, nur sagen sollte man es nicht, denn sonst kommt die Polizei.
Habecks Wahlkampfsprecher – den gibt es inzwischen auch – begründet die Weigerung seines Herren mit dem Prinzip der gestuften Chancengleichheit – einem ziemlich dubiosen Prinzip, da es Umfrageergebnisse zur Grundlage von öffentlichen Auftritten macht. Gerade dann hätten die Sender aber doch nicht Herrn Scholz, sondern Frau Weidel als Partnerin für Herrn Merz vorsehen müssen, da ja die AfD bei allen Umfragen an zweiter Stelle liegt, weit vor der SPD. Wie alle Lügner sind offenbar nun auch die Grünen auf ihre eigenen Lügen hereingefallen.
Widersprüche zu kultivieren, Erwartungen zu enttäuschen, sich selbst für klug und alle anderen für dumm zu halten – was früher als Anmaßung, als Frechheit oder bloßer Unfug angesehen wurde, gilt bei den Grünen als Zeichen höherer Vernunft. Indem Habeck die Leute fürs Nichtstun belohnt, fördert er die Arbeit, indem er die Grenze zwischen Besser- und Schlechter-Verdienenden auf 3.500 Euro festsetzt, sorgt er für soziale Gerechtigkeit: „Wer weniger verdient“, heißt seine Devise, „bekommt mehr als heute, wer mehr verdient, muss mehr Steuern zahlen.“ Wo gehobelt wird, da fallen Späne, das wussten schon die Nazis.
Konservative Wähler haben da schon immer widersprochen. Zu denen gehöre auch ich. Ich glaube immer noch an so altmodische Tugenden wie Wahrheitsliebe, Mut und Verlässlichkeit. Aber ich habe gelernt. Deswegen werde ich Habeck weder als Feigling noch als Schwachkopf noch als sonst etwas bezeichnen, was mir den Verfassungsschutz auf den Hals hetzen könnte. Statt dessen halte ich mich an Peter Fischer, den Ehrenpräsidenten von Eintracht Frankfurt, und rufe, zornig wie ich bin, dazu auf, den Grünen die Türen einzurennen, ihnen Ohrfeigen zu geben und ins Gesicht zu kotzen. Denn das ist in Deutschland, dem besten Deutschland, das es je gab, erlaubt.
Dr. Konrad Adam ist Journalist, Publizist und ehemaliger Politiker der AfD. Er war Feuilletonredakteur der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und Chefkorrespondent und Kolumnist der Tageszeitung Die Welt in Berlin.
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„O-Ton Habeck aus der Küche: „wir haben kein konjunkturelles Problem , sondern ein strukturelles Problem“ ???
Das ist vergleichbar mit der Aussage eines Arztes, dass wenn er sagt, sie sind nicht krank, sondern sie haben nur Krebs!!!
Das man bei diesem ökonomischen Gesamtverständnis selbst mit einem neunjährigen in jedem Rededuell untergeht, ist höchstwahrscheinlich. Deshalb braucht er Regeln, die den vorgebrachten Unsinn nicht hinterfragen.
Wollten die Politiker der Einheitsfront nicht die AfD stellen. Hier wäre das passende Format vor einem Millionenpublikum ideal. Ich vermute das Millionenpublikum ist das Problem.
Der auf der acta diurna, der eine Ode an den GröWaZ – aus gegebenem Anlass – veröffentlichte, nennt unter dem 12.12. den Indianernamen des Nämlichen: der auf der Fähre bleibt.
Alles gesagt – oder?
„Wie nennt man jemanden, der kneift?“ In „Zurück in die Zukunft“ nannte man so jemanden „Eine feige S.. !“. Aber bei aller Häme, für den alten Bückbert, es ist vernünftig, weil den Schmach, diese “Prügel“ die dieser Dilettant in so einem Duell ausgesetzt wäre … ? Da ist es ehrenvoller eben eine feige S.. zu sein. Die Frage, die‘s sich aber wirklich stellt, ist, wie verargumentiert so jemand überhaupt seine Kanzlerkandidatur, wenn er bereits bei dem Gedanken, er muss gegen seinen politischen Wettbewerber antreten, volle Hosen hat. Die Gesprächspartner, mit den er dann als Bundeskanzler konfrontiert wäre, sind da weit… Mehr
Herr Habeck weiß, dass er in einem Duell mit Frau Weidel hochkant verlieren würde. Denn seine schönen, die Frauen betörenden Augen, würden nicht viel zählen; eben so wenig könnte er sich mit einem „Wir sind doch per du“ beim Gesprächspartner anwanzen.
Da er PR-mäßig bestens beraten ist (da sind die Grünen allen anderen weit voraus), lässt er sich auf ein Weidel-Duell nicht ein. Geschickt! Seine Anhänger werden es ihm danken, dass sie ihn weiterhin lieben können.
Wie will denn ein Dilettant wie Habeck – komplett ohne einen Schimmer KnowHow in Sachen Wirtschaft – gegen eine promovierte Volkswirtin wie Alice Weidel eine Talkshowrunde überstehen?
Zumal nachdem Habeck nach drei Jahren Wirtschaftszerstörungspolitik das Ergebnis seines Intellekts für alles sichtbar auf dem Tisch liegt?
Nachtrag : Das deutsche System bringt Menschen an die politische Macht, die im “ wirklichen“ Leben nicht zufaellig gescheitert sind bzw scheitern wuerden. Offenbar ist den Michels nicht klar, was damit verbunden ist. Unser erfolgloser Maler A. H. muesste unter anderem deutlich gemacht haben, dass dann sehr gefaehrliche Mechanismen greifen. Ein Vergleich mit Erfolgreichen ausserhalb der Politik, die wie aktuell in den USA offenbar unbezahlt politisch taetig werden, muesste den existentiellen Unterschied aufzeigen. Allerspaetestens seit Merkel, andere Figuren hinzugekommen, erleben wir, wie „Politik“ als eine Art Therapie verstanden und ausgeübt wird, unweigerlich zum Nachteil der therapeutischen Objekte, gerne auch als… Mehr
Böse Zungen behaupten: Bei einer Diskussion über „Wirtschaft“ wischt Alice Weidel intellektuell mit so etwas wie Habeck den Boden. Nach fünf Minuten hat sich das mit der Kanzlerkandidatur dann im Volk erledigt, Die Prozentpunkte gleiten in den Zahlenraum von eins bis fünf. Auf der einen Seite die promovierte Ökonomin mit immenser Erfahrung und internationaler Reputation, auf der anderen Seite… Habeck. Meines Erachtens will der Wähler Fakten, Konzepte und Ideen. Kein unsubstantiiertes „Gesülze“, keine Befindlichkeitserzählungen. Sondern Lösungen. Keine Lügerei wie zB über den „Atomausstieg“, sondern realistische Perspektiven. Keine grünen Spinnereien/ Faseleien/ Einerleien, sondern Konzepte. Und das geht im direkten Vergleich mMn.… Mehr
Hervorragend zusammengefasst. Chapeau !
Mit Ihrer Erlaubnis, werde ich mir einige Ihrer Formulierungen ausleihen.
Sucht Minister Habeck etwa das Weite? Es sieht ganz danach aus. Doch ich befürchte, es ist leider politisch nicht weit genug… Nicht gelingen wird den Wählern ihm gegenüber nämlich, was der Minister mit den Kernkraftwerken immer wieder versucht hat: Den Rückweg ohne Rücksicht auf das Land zu versperren und so eine Rückkehr zur Kernkraft – und zur Vernunft – unmöglich zu machen. Nach der Wahl wird er hingegen in Amt und Würden sein Programm umso härter und erbarmungsloser durchsetzen. Jemandem jedoch, der Diskursen entflieht, vermag ich nicht politisch zu vertrauen. Er hat durch sein Handeln bereits selbst derart viele Fragezeichen… Mehr
Einige der Charaktermerkmale des Herrn sind sogar aus der Ferne offensichtlich. Spätestens seit seiner Flucht vor den und dem Gejammer ueber die Landwirte ist klar mit was wir es hier zu tun haben. Einer der ganz Mutigen, aber nur wenn er sich ganz sicher waehnt und hinreichend geschützt. Er kann nur mit Groupies. Verständlicherweise. Da Alles waere nicht einmal halb so dramatisch, wenn er keine Macht haette. So jemandem Macht zu geben, viel Macht sogar, gehoert zu den nahezu gravierendsten Fehlern, nicht selten lebensgefährlich, die man machen kann, denn nun greifen genau die Mechanismen, die immer greifen, wenn sich jemand… Mehr