121.000 Unternehmenspleiten im Jahr 2024: Sprung um fast 25 Prozent – Alarmstimmung bei Porsche

Auffällig ist der überdurchschnittliche Anstieg der Insolvenzen bei größeren Unternehmen mit mehr als 250 Beschäftigten. 320.000 Arbeitsplätze sind betroffen. Für 2025 wird mit einem weiteren Anstieg gerechnet. Indessen herrscht Alarmstimmung bei Porsche. Die Elektrostrategie sei gescheitert.

IMAGO / NurPhoto

Der Abstieg in der deutschen Wirtschaft setzt sich fort. Um knapp ein Viertel stiegen die Insolvenzen im Jahr 2024 gegenüber dem Vorjahr. Dies meldet die Auskunftei Creditreform. „2024 gibt es insgesamt rund 121.000 Insolvenzen. Besonders die Zuwächse bei den Unternehmensinsolvenzen mit einem Plus von fast 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr stechen hier heraus“, heißt es.

Weiter bei Creditreform: Der wirtschaftspolitische Stillstand und die rückläufige Innovationskraft haben den Wirtschaftsstandort Deutschland geschwächt. Daher rechnen wir 2025 mit einem weiteren Anstieg der Fälle. Die Mehrheit der Unternehmensinsolvenzen betrifft Kleinstunternehmen mit höchstens zehn Beschäftigten, die 81,4 Prozent aller Fälle ausmachen. Auffällig ist jedoch der überdurchschnittliche Anstieg der Insolvenzen bei größeren Unternehmen mit mehr als 250 Beschäftigten. Hier kletterten die Fallzahlen um 44,4 Prozent. Patrik-Ludwig Hantzsch, der Leiter Wirtschaftsforschung bei Creditreform, spricht von einer regelrechten Insolvenzwelle. Nicht berücksichtigt sind in der Statistik jedoch Unternehmen, die ihren Betrieb einstellen und vom Markt verschwinden, ohne Insolvenz anzumelden.

Schon im Vorjahr stiegen die Insolvenzen um knapp 23 Prozent, TE berichtete. Laut Creditreform entstehen in diesem Jahr Gläubigerschäden in Höhe von 56 Milliarden Euro. Im Jahr zuvor waren es noch etwa 31 Milliarden Euro. Besonders betroffen war das Dienstleistungsgewerbe mit einem Anstieg von 27,1 Prozent, gefolgt vom Verarbeitenden Gewerbe (plus 23,9 Prozent).

2024 waren rund 320.000 Arbeitsplätze betroffen – erheblich mehr als 2023 (205.000). Großinsolvenzen wie die von Galeria Karstadt Kaufhof GmbH und FTI Touristik GmbH trugen maßgeblich zu dieser Entwicklung bei.

Und weiter geht es in Deutschland wirtschaftlich den Bach runter – selbst wenn Habeck in seinem neuen Buch davon spricht, dass es nun „Den Bach rauf“ geht und meint, man solle doch „den Mut wiederfinden“, und er wolle mit seiner Schrift Orientierung geben, wie der Verlag mitteilte.

Indessen baut ein deutscher Marktführer am Hauptsitz jede 10. Stelle ab. Nach der Arbeitszeit- und Gehaltskürzung bei Bosch Engineering in Abstatt und der Insolvenzanmeldung von iwis mechatronics in Schwaigern kündigt mit der Franz Binder GmbH & Co. Elektrische Bauelemente KG das nächste Unternehmen aus dem Kreis Heilbronn Einschneidungen an, meldet der Merkur. Am Hauptsitz des Steckverbinderherstellers in Neckarsulm soll etwa jede zehnte Stelle abgebaut werden, berichtet die Heilbronner Stimme. Darauf hätten sich die Geschäftsleitung und der Betriebsrat verständigt und einen Interessensausgleich sowie einen Sozialplan vereinbart.

Der Maschinenbauer Stihl kündigt drastische Schritte an seinem Stammsitz in Waiblingen an: Mehr als 100 Stellen sollen in der Verwaltung gestrichen werden. Während die Umsätze einbrechen und die wirtschaftliche Lage durch Inflation und Energiekosten immer prekärer wird, zieht Stihl drastische Konsequenzen. Zwar wird in die Produktion von Elektromotoren vor Ort investiert, doch die jüngsten Großprojekte des Konzerns flossen fast ausschließlich in die Schweiz.

„Elektrostrategie gescheitert: Alarmstimmung bei Porsche“, titelt die Automobilwoche. Offenbar steht Porsche vor einem Fehlschlag, denn der Plan, 80 Prozent der Marke als E-Autos zu produzieren, steht auf der Kippe. Der Kunde fährt lieber das Original. Erkennbar ist auch das schwächelnde China-Geschäft ein Grund für die Alarmstimmung. Nun steht ein Check sämtlicher Modelle und Werke an, womöglich könnte der elektrische Taycan aus dem Stammwerk Stuttgart verschwinden. Bereits im Herbst strich der Stuttgarter Autohersteller Porsche in der Taycan-Fabrik in Zuffenhausen eine von zwei Schichten. Nun kürzt das Unternehmen die Produktion noch weiter.

Volkswagen-Krise: Porsche SE erwartet Milliardenverlust für 2024, heißt es beim Manager Magazin. Der Volkswagen-Großaktionär geht statt eines Gewinns von einem „erheblich negativen“ Ergebnis aus. Der Grund: eine Milliardenabschreibung auf die Beteiligungen an Volkswagen und der Porsche AG. Die Prognose für das Konzernergebnis nach Steuern von bislang 2,4 Milliarden Euro bis 4,4 Milliarden Euro werde zurückgezogen. Aktuell gehe man davon aus, dass man den Konzernbuchwert des Volkswagen-Anteils um zwischen 7 und 20 Milliarden Euro senken müsse, teilte der Konzern mit.

Was ist nun aus der gefeierten E-Strategie geworden?

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Kommentare ( 11 )

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Dunkelsachse
4 Stunden her

Wetten, dass der gemeine Michel ein starkes Zeichen setzen wird und eine 360° Wende wählt?

ralf12
4 Stunden her

Es ist zum Heulen. Der Michel merkt es nicht. CDU wurstelt mit den Grünen genauso weiter, wie die SPD. CO2 ist ja so schlimm. Mein Gott, die AfD ist die einzige Partei, die ein tragfähiges Konzept hat. Die Tagesschau meldet dazu:“ In ihrem Entwurf zum Wahlprogramm leugnet die AfD außerdem den menschengemachten Klimawandel. Die Partei setzt sich deshalb für Kohlekraftwerke ein, will wieder in die Atomkraft einsteigen und auch wieder russisches Gas beziehen.“ https://www.tagesschau.de/inland/bundestagswahl/wahlprogramme-bundestagswahl-2025-100.html Ja, ich bestreite auch, dass der Klimawandel „menschengemacht“ ist und ich bin damit nicht alleine. Richtig lustig, die Webseite von Eike http://www.eike.de/ ist ohne weiters nicht… Mehr

Bissiger Wolf
5 Stunden her

Meine Bitte: All die Unternehmer, all die Arbeitslosen…die durch (sehr wahrscheinlich) durch „DIESE“ Politik vor den Scherben ihrer Existenz stehen..
Bitte nutzt diese „ungute“ Gelegenheit…um euch PERSÖNLICH (auch auf der Strasse, auf Wahlständen etc..) bei all den Linken Parteien,rot-grünen medialen Multiplakatoren aus den Medien und generell all den Linken Pöbel von der Seitenlinie eure tiefste Dankbarkeit auszudrücken!!

Was LINKS kann und auch darf…da sollten wir Konservativen nicht „hintenanstehen“, oder?

Last edited 5 Stunden her by Bissiger Wolf
Michael W.
5 Stunden her

Porsche erhofft sich eben auch dicke Subventionen, wenn sie das grüne Gekaspere mit den Batterie-Autos mitmachen.
Dumm gelaufen, sage ich da nur.
Einen Porsche, Ferrari oder Maserati kauft man nicht nur wegen der tollen Karosserie und der hohen Endgeschwindigkeit, sondern auch als Prestigeobjekt und weil der Motor geil klingt. Ok, Porsche ist da mit seinen Minimotörchen (ist halt ein Käfer-Motor, beim 911er mit 6 Zylindern) jetzt nicht so der Knaller. Da macht meine S-Klasse mehr her.
Irgendein Ferrari hat hinten eine Glasscheibe, damit man den Motor sieht. Da macht ein Batteriepack an gleicher Stelle eben nicht viel her.

Haedenkamp
5 Stunden her

Die #Fortschrittskoalition# hat ganze Arbeit geleistet. Ab März/April wird der Turbo gezündet; besser als der Taurus….

Innere Unruhe
5 Stunden her

Schweigern hatte 27% Grünwähler und 23% CDU …
Welche Politik haben sie denn erwartet? Nun müssen sie für die Umwelt zu Hause sitzen und wandern statt zu arbeiten und Fernreisen zu unternehmen…
Es müsste inzwischen jedem klar sein – eine klimafeindliche verschwenderische Politik kann sich keine Partei mehr leisten. Der Unterschied liegt nicht mehr in den Zielen „saubere Umwelt“, sondern in den Wegen dorthin – Deindustrialisierung oder langsame und stetige Technologieverbesserungen in allen Bereichen ohne Hau-Ruck-Aktionen…

Donostia
5 Stunden her

Ja liebes Deutschland, rettet nur weiter das Klima. Wiest ihr schon wer Euch rettet?

Jatoh
5 Stunden her

Unsere Politik bekommt sich bei der Beschwörung und dem Schutz der Vielfalt nicht mehr ein:
Die Mehrheit der Unternehmensinsolvenzen betrifft Kleinstunternehmen mit höchstens zehn Beschäftigten, die 81,4 Prozent aller Fälle ausmachen.“
Es bleiben nur die Großen übrig und von denen nur die Stärksten.
Monopole halt.

Laurenz
5 Stunden her

Die Familien Porsche & Piëch können ihr Geld verschleudern, wie sie möchten. Das verlorene Vermögen dieser Familien ist ja auch nicht weg, es haben jetzt nur andere. Mir würde interessieren, welche Parteien in der Vergangenheit von den Porsche-Mitarbeitern gewählt wurden.

NochNicht2022
5 Stunden her

Na, dann nimmt wenigstens der sogen. „Arbeitskräftemangel“ zügig ab! Den hat’s sowieso noch nie gegeben, die Leute hätten einfach 1-2 Wochenstunden mehr arbeiten müssen. Das war schon anfangs der 1960er so … Wenn man heute an die 33- und 34-„Stündler“ bei VW so denkt … Sorry: Da hält sich das Mitleid in Grenzen bzw. entfällt vollkommen. Zumal diese (!) Fleißigen die woken Linksgrünen und die sogen. „Personaler“ in der Wirtschaft angestiftet haben, nach der Einwanderung von Asylanten usw. zu rufen. Jetzt müssen sie Angst haben auf die Straße zu gehen … Was ggf. hie und da gebraucht wurde, wären tatsächlich… Mehr