Hochrisiko-Zone Weihnachtsmärkte – Faeser mahnt zu „Wachsamkeit“

Der Verfassungsschutz warnt vor „islamistischem Terrorismus“ – wegen der jahreszeitlich benutzten „christlichen Symbolik“. Faesers Beitrag: Messerverbot auf Weihnachtsmärkten und Aufruf zur Wachsamkeit. Die Angst muss also dabei sein am Glühweinstand, weil die Hilflosigkeit der Polizei von Faeser eingestanden wird.

picture alliance/dpa | Sebastian Christoph Gollnow

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) mahnt angesichts einer „abstrakt hohen Gefährdungslage“ bei Weihnachtsmarktbesuchen zu Wachsamkeit. „Konkrete Gefährdungshinweise liegen den Sicherheitsbehörden des Bundes aktuell nicht vor, aber wir haben angesichts der abstrakt hohen Bedrohungslage weiter Grund zu großer Wachsamkeit und konsequentem Handeln für unsere Sicherheit“, sagte Faeser dem der SPD wirtschaftlich eng verbundenen „Redaktionsnetzwerk Deutschland“.

Wir sollen selbst für Sicherheit sorgen

Das Bundesamt für Verfassungsschutz erklärte, die Gefährdungslage im Bereich des islamistischen Terrorismus sei anhaltend hoch. Deutschland stehe „unverändert im unmittelbaren Zielspektrum unterschiedlicher terroristischer Organisationen, insbesondere des ‚Islamischen Staates‘“.

Folglich bestehe auch für Orte wie Weihnachtsmärkte ein abstrakt hohes Gefährdungspotenzial. „Aufgrund ihrer Symbolik für christliche Werte sowie als Inbegriff der westlichen Kultur und Lebensweise stellen Veranstaltungen zur Weihnachtszeit auch ideologisch ein geeignetes Ziel für islamistisch motivierte Personen dar“, so das Bundesamt.

Man muss sich diese Sätze auf der Zunge zergehen lassen. Nun ist also ein Besucher, der die Betonblöcke und Pollersperren überwindet, selber schuld, wenn er mit dem Messer angegriffen wird. Messer sind nämlich verboten, was ihm viel hilft, wenn es im Körper steckt – und warum geht er auch auf christlich angehauchte Traditionsfeste? Vermutlich schlägt die nächste schwarzrotgrüne Regierung vor, die Weihnachtsmärkte von dieser gefährlichen „christlichen Symbolik“ zu reinigen und sie als „Ramadan-Feste“ sicher zu machen. Faktisch ist es eine Bankrotterklärung der Innenministerin: „Abstrakte Gefährdungslage“ bedeutet nichts anderes, als dass die Sicherheitsbehörden keine Ahnung haben und schon mal vorbauen: Wenn es knallt, folgt ein „haben wir ja schon davor gewarnt“.

Faeser sagte: „Wir alle freuen uns auf die Weihnachtsmärkte überall in Deutschland und auf schöne Begegnungen in der Adventszeit. Ich bin den Landespolizeien sehr dankbar, dass sie mit so großem Einsatz an vielen Orten präsent sind und auch auf den Weihnachtsmärkten für Sicherheit sorgen.“ Die Sicherheitsbehörden hätten in diesen Zeiten alle denkbaren Bedrohungen genau im Blick.

„Wir haben mit unserem Sicherheitspaket neue Instrumente für die Sicherheit im öffentlichen Raum geschaffen, die angesichts von islamistischen Gewalttaten und einer generell gestiegenen Gewaltkriminalität wichtig sind“, sagte die Bundesinnenministerin. „Unser Messerverbot greift jetzt auch auf Weihnachtsmärkten. Wer gegen das gesetzliche Messerverbot verstößt, dem drohen Bußgelder bis zu 10.000 Euro. Bei Verstößen gegen das neue Verbot von Springmessern drohen bis zu drei Jahre Freiheitsstrafe.“

Ein „Messerverbot greift“? Das ist eine erkennbar falsche Aussage. Sowohl bei den Angriffen in Solingen auf Teilnehmer eines Stadtfestes wie auch in Mannheim beim Angriff auf die Veranstaltung des Islamkritikers Stürzenberger handelte es sich um Taten in Messerverbotszonen. Das Verbot hat nicht gegriffen, und Menschen wurden getötet – übrigens nicht von „Springmessern“, sondern von Macheten und langen Klingen. In allen Fällen waren es islamisch motivierte Taten, und nicht Folge einer „generell gestiegenen Gewaltkriminalität“.

Aber so schwindelt sich die Innenministerin durch die Weihnachtsmärkte. Sie selbst verfügt über Personenschutz durch das Bundeskriminalamt und ein schusssicheres Dienstfahrzeug. Ihr kann nichts passieren, während ordinäre Menschen auf dem Weihnachtsmarkt über die Schulter schauen sollen, ob sie schon ein Messer blitzen sehen.

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Kommentare ( 69 )

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AlexR
33 Minuten her

“Wir sollen selbst für Sicherheit sorgen“.

Soso! Wenn ich das „richtig“ machen würde, dann sässe ich sofort im Knast, wäre rechtsradikal, N@zi und Rassist. Vermutlich würde da schon die Mitnahme eines Schweizer Taschenmessers dazu reichen.

Frau Fæser, gehen Sie. Asap. Vor der Wahl!

MariaundJosef
58 Minuten her

In dieser gottlosen Welt ( s. woke und devote Amtskirchen) braucht man keine Weihnachtsmärkte. Das ist nur kommerzieller Mist mit Weihnachtsgedudel. Es ist sehr schade, dass es so weit gekommen ist. Ich setze mich lieber zu Hause gemütlich hin und lese einen Schinken mit dem Titel „ Frechheit“. Ja, mein Kommentar ist mit IRONIE gewürzt!

Deutscher
1 Stunde her

Am Ende stehen doch Abschottung und Remigration als einzig wirksame Maßnahmen. Je später, desto schlechter.

Rob Roy
1 Stunde her

„Konkrete Gefährdungshinweise liegen den Sicherheitsbehörden des Bundes aktuell nicht vor“

Die Geheimdienste befreundeter Staaten möchten auch mal ein wenig in der Adventszeit entspannen und nicht immer nur auf Deutschland mit aufpassen müssen.

Spyderco
1 Stunde her

Da ich unmittelbar am Weihnachtsmarkt arbeite,wurde ich gestern morgen auf dem Weg zum Büro,von drei Polizisten angesprochen und nach Waffen durchsucht.
Ausserdem wurde überprüft ,ob mein Telefon gestohlen ist.
Nach etwa 30 Minuten liess man mich gehen,mit der Bemerkung,,Sie wissen doch was zur Zeit alles passiert.
Meine Gegenfrage:,,Was passiert denn,durch deutsche Mittfünfziger ,die in Anzug und Mantel auf dem Weg zur Arbeit sind?“,blieb unbeantwortet.

Das Gesicht war unbezahlbar!

Deutschland ist ein bißchen sicher

Sting
1 Stunde her

Hans Egeler berichtet in OPPOSITION24

Wird Scholz den „Anti-Taurus“ Wahlkampf machen, um anschließend den Krieg gegen Russland auszurufen?

Wahlbetrug, Rechteabbau und Kriegseintritt sind das Programm 2024, für das Blackrocker Merz die eigenen Anträge weghaut, um Scholz zu verpflichten

Wer nach der dreijährigen Dauerkatastrophe ab 2021 den Altparteien noch irgendetwas glaubt, sollte prüfen, ob er von den Staatsfunkern berieselt und von den Hauptmedien verblödet wird.

LF
1 Stunde her

Die, die für diese Umstände sorgen, sind in aller Regel immer fein raus. Hoch privilegiert, finanziell ausgesorgt über Generationen und mit Personenschutz. Aber der Bürger hält noch viel aus. Die Wahlen im Februar werden das bestätigen. Da werden auf dem Podest nur Mal die Plätze getauscht, aber die Gesichter bleiben dieselben. Weiter so!

Or
1 Stunde her

„Messerverbot auf Weihnachtsmärkten und Aufruf zur Wachsamkeit.“

Der geneigte Leser ist verwundert. Der kennt Weihnachtsmärkte aus seiner Jugend als Ort der Besinnlichkeit oder des Kitsches, bei dem die einzige Gefahr nur vom Glühwein ausging.
Was mag dies nur so verändert haben und warum hört man vergleichbares nicht aus Warschau oder Budapest ?
Fragen über Fragen.

Sting
1 Stunde her

Warum sie unbedingt Krieg wollen – https://www.pi-news.net/2024/11/warum-sie-unbedingt-krieg-wollen/#comment-6180094 – Von CONNY AXEL MEIER | Der AfD-Politiker Maximilian Krah fragt auf „X“: „Wieso eigentlich sind diese ganzen westdeutschen low-testo Politik-Eunuchen – Roth, Röttgen, Kiesewetter etc. – plötzlich so kriegsgeil?  Diese Mischung aus Russophobie und Kriegsbegeisterung ist angesichts ihrer Persönlichkeiten umso unverständlicher.“ Die Antwort auf diese Frage ist ganz einfach:  Weil sie davon profitieren! – Kriegstote zu vermeiden wäre dabei kontraproduktiv.  Die Pläne des „World Economic Forum“ (WEF) beinhalten auf lange Sicht die Reduzierung der Menschheit.  Das wird von manchen Propaganda-Medien und sogenannten Faktencheckern bestritten und als „Verschwörungstheorie“ abgekanzelt.  Dabei ist der Kern… Mehr

BellaCiao
1 Stunde her

Das übliche „ich warne davor“-Ritual: Wenn etwas passiert, dann hat man noch rechtzeitig gewarnt und ist somit entlastet. Denn niemand kann dann mehr sagen, von nichts geahnt zu haben. 

Und falls nichts passiert, kann sich die Bundesregierung auf die Schulter klopfen, dass ihre Warnung präventiv gewirkt hat. 

Je mehr Gefährder im Land sind, desto wichtiger sind solche Warnungen. Vor allem im Wahlkampf. Das hat Frau Faeser gut erkannt.