Robert Habeck zu Gast bei Miosga. Thema: „Wie grün ist die Zukunft?“. Die Antwort braucht nur wenige Minuten: Grün? Völlig egal, die Zukunft wird Robert! Hauptsache, er redet. Und das darf er bis zum Abwinken. Miosga wird zum Gast in ihrer eigenen Sendung. Von Michael Plog
Eines gleich vorweg: Warum Habeck mittlerweile 805 Bundesbürger mit Strafanträgen u.a. wegen Volksverhetzung überzieht, interessiert an diesem Abend niemanden. Warum Minister Glaskinn wegen offensichtlicher Nichtigkeiten („Schwachkopf Professional“) oder leicht paraphrasierter Zitate bewaffnete, polizeiliche Rollkommandos frühmorgens in den Privaträumen seiner Kritiker auslöst – kein Thema. Warum sich der desaströse Wirtschaftsminister, der Deutschland erfolgreich heruntergewirtschaftet hat, überhaupt anmaßt, als Kanzler zu kandidieren? Gut, das zumindest versucht Miosga zu ergründen. Halbherzig nur, und sie kommt auch nicht weit. Denn Habeck gibt an diesem Abend Vollgas. Er ist The Unstoppable Phrasendresch-Man im schwarzen Gewand. Unterbrechen Sie mich nicht. Und wenn, dann: Naja, Sie wissen schon …
Eine geschlagene Stunde lang ist es völlig unerheblich, was Habeck sagt. So wie meistens eben. Wichtig ist nur, dass er etwas sagt. Und er sagt viel, ohne viel zu sagen. Sein Redeanteil ist exorbitant. Von den 60 Minuten Sendezeit im Wert von 192.000 Euro gehen gefühlt 75 bis 90 Minuten auf sein Konto.
Miosga lässt sich von Habeck dauernd das Wort geben. Und vor allem nehmen. Sie versucht, ihn einzubremsen, doch er lässt sich partout nicht stoppen. Erst wenn er zu Ende gesprochen hat – und selbst wenn er sich dabei nach Kräften einen abstammelt – erst dann und nur dann ist Miosga dran.
Das Stammeln ist zum Teil seiner bekannten Ahnungslosigkeit geschuldet, es wirkt aber auch einstudiert wie selten zuvor. Seine neue PR-Agentur Jung von Matt, für die übrigens auch der Spiegel-Fälscher Claas Relotius arbeitet, hat ihm offenbar geraten, die schmierige Darling-Nummer bis zum Bosslevel outzuperformen. Die Regieanweisung dürfte in etwa so lauten: Gib Dich gern etwas hilflos, stottere auch mal, ringe um Worte, mach Dich nahbar. Das ist kein Hengstenberg, äh, Hexenwerk, denn die Agentur weiß genau: Habeck hat überhaupt kein Problem damit, sich ahnungslos zu geben. Dafür braucht er kein schauspielerisches Talent. Das hat er unzählige Male bewiesen. Etwa, wenn es um Insolvenzen geht oder andere Basics der Wirtschaft – und des Anstands, siehe Strafanträge.
Womit Habeck ebenfalls kein Problem hat: sich selbst völlig unverblümt zu loben. Er würde „Antworten geben, die die anderen nicht geben“, sagt er und setzt nach: „Wenn Sie wollen, zähle ich sie auf.“ Aus Miosga platzt es heraus: „Nee, will ich nicht.“ Für einen kurzen Moment flammt Hoffnung auf. Kann sie ihm etwa Contra geben?
Nein, kann sie nicht.
Ach was soll’s, hier noch ein drittes Beispiel, es ist einfach so dermaßen absurd. Habeck: „Wer in einer Regierung ist, muss für die Regierung sein. Er kann nicht nebenbei was Anderes machen.“ Sagt wohlgemerkt der Minister, der gerade nebenbei ein neues Buch geschrieben hat. Wann eigentlich hat er dafür Zeit gefunden, der vielbeschäftigte Weltenretter von der schnoddrigen Gestalt?
Auf das Thema Kinderbuchautor kommt er später nochmal zurück. Als Miosga ihn fragt, ob sein größtes Ziel wohl eher das Bundeskanzleramt oder der Gewinn des Literatur-Nobelpreises sei, antwortet er: „Literatur mache ich ja schon seit 20 Jahren nicht mehr.“ Huch! Wer hat denn dann „sein“ neues Buch geschrieben?
Substanzielles erfährt man an diesem Abend nicht, aber wer hätte das auch erwartet, wenn sich eine Miosga und ein Habeck gegenübersitzen. Doch es werden gleichwohl ein paar der üblichen Framing-Salven unters Volk geschossen. „Wir wissen ja, dass die Erderwärmung wirklich eine existenzielle Bedrohung ist“, behauptet Miosga. Oder „Als Putin den Gashahn abgedreht hat“ (Habeck), „Deutschland ist nicht innovativ genug“ (Habeck), „Seit 2018 haben wir kein richtiges Wachstum mehr in Deutschland (Habeck), „Dass ein Angriffskrieg nicht belohnt werden darf“ (raten Sie, wer …)
Miosga leidet unter einer ähnlichen Selbstüberschätzung wie der scheidende Wirtschaftsministernde. Das zeigt ein Witzversuch, den die ehemalige Nachrichtensprecherin komplett in den Sand setzt. Auf die gerade angelaufene Serie der Habeck’schen Wahlkampfgespräche „am Küchentisch“ anspielend, kalauert Miosga wie folgt: „Sie haben uns ne Idee geklaut, Herr Habeck. Ich bin großzügig. Ich bin nicht so schnell sauer, aber das muss ich Ihnen sagen: Sie wollen nämlich Tischgespräche führen, was wir hier auch machen.“
Wow, ganz schön viel Anlauf für ganz schön wenig Pointe. Miosga, die Erfinderin aller Gespräche an Tischen? Die Großmeisterin des Talkshow-Genres gar?
Wieder was gelernt.
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Selbstverständlich habe ich die Show nicht gesehen aber es muss ja maximal peinlich gewesen sein.
Die Welt schreibt Miosga hat ihr Gegenüber regelrecht angeschmachtet, das kommt bekannt vor, die „Journalistin“ welche damals über die Löcher in Habecks Socken so philosophische Gedanken hatte.
Nur kein Neid, jetzt wissen wir das viele Frauen auf Habeck stehen und auch wählen und auch welche Sorte und von denen springen Dank Quote massenhaft in Deutschland herum. Wertschöpfender Vorteil für die Gesellschaft, NULL.
Robert HABECK, 2020
Wenn man sich nur in einem medialen, geschützten Raum bewegt ohne sachlich, fachlich fundierte Gegenrede, dann ist es einfach. Genau aus diesem Grund schauen sich viele Bürger diese Sendungen überhaupt nicht mehr an. Wenn hier ein kompetentes Gegengewicht mit am Tisch sitzen würde, wie würde das wohl ausgehen?
Während Scholz so langsam Richtung bürgerliche Seite wandert um die Wahlen zu gewinnen und wenn es sein muß auch mit den Blauen, wandert der Unverbesserliche immer noch auf alten kommunistischen Pfaden und wird dann am Ende von allen überholt, drinnen und draußen. Die haben keine Zukunft mehr, weil alles gegen sie spricht und es soll ja noch welche geben die begreifen woher der neue Wind weht und da generiert man sich noch schnell zum Friedenskanzler um nicht ganz ohne Morgengabe dazustehen, wenn man zum Rapport gerufen wird und man sich dann sogar noch im gleichen Sinn ausgeben kann, obwohl vorher… Mehr
Das war für Miosga ein Gast ganz nach ihrem Geschmack.Das Bild sagt ja alles sie hängt förmlich an seinen Lippen, und da kann man vor lauter Aufregung schon mal vergessen wofür man eigentlich bezahlt wird.
Er macht halt das, was schlechte Politiker am besten können: Schwätzen. Meist unsinniges und dummes Zeug, aber Hauptsache man schwätzt und lässt andere nicht zum Zuge kommen. Am besten dann noch vor Kameras des ÖRR, da dann sichergestellt ist, dass die Zuschauer auch nicht so sehr darüber nachdenken, was man da redet und ob das einen Sinn ergibt. Es kommt im ÖÖR, der Robert hat eine ordentliche Frisur, dann wird es schon stimmen. Irgendwie. Gäbe es den ÖRR nicht, für Politiker (selbstverständlich nur für demokratische) müsste man ihn erfinden.
Das war im Grunde eine Stunde kostenlose Wahlwerbesendung für die Grünen, zwangsfinanziert durch den Beitragszahler. Daneben finanziert man noch die Anti-AfD-Propaganda als Beitragszahler mit. In den USA müssen die Parteien Wahlwerbespots selbst aus eingeworbenen Spenden bezahlen. Hier gibt Es Wahlkampfkostenerstattung vom Steuerzahler ebenso zwangsfinanziert wie den Rundfunkbeitrag.
Solche Dauerwahlwerbesendungen werden wir im ÖRR noch öfters bis zur BTW zu sehen bekommen. Wollen wir wetten?
Spötter sagen nicht ohne Grund, dass der ÖRR eine linksgrünwoke Partei mit angeschlossenen Sendeanstalten ist. Da bleibt der Informationsauftrag naturgemäß auf der Strecke.
Für Politiker der Grünen wird fast jede Talkshow im ÖRR zur bezahlten Werbesendung. Nur wird diese von zwangsweise eingezogenen Gebühren bezahlt, nicht von den Grünen.
Guru Habeck verkörpert eine von vielen “ kulturellen“ Entwicklungen in Schland, zu denen vor allem eine gehoert, die Ablösung der Kompetenz durch die Inszenierung, die Rauchentwicklung ohne Feuer, die Vorspiegelung von Eigenschaften und Interesse. Eine Entwicklung, die ueberall die entsprechende Erzeugnisse nicht zur gefoerdert, sondern auch platziert hat. Keineswegs nur in der Politik. Entscheidend ist, dass eine Öffentlichkeit im Spiel ist, klassisch natuerlich die entsprechenden Medien wie das Fernsehen. Passend dazu entstanden die „medialen Helfer“ wie Miiosga und Co. Ebenfalls kompetebzbefreit, aber fuer die Inszenierung nuetzlich. Der Vorteil ist, dass man die Helfer nicht einmal konditionieren muss. Sie uebernehmen die… Mehr