„Männerkultur“ laut Linken-Chef deutsches, nicht muslimisches Problem

Cem Özdemir ließ mit seinem Vorwurf, Gewalt gegen Frauen sei ein Migrationsproblem, aufhorchen. Mit dieser Abkehr vom linken Rand schufen die Grünen Platz für die Linke, deren Chef nun die problematische „Männerkultur“ eher am Oktoberfest als im Islam verankert sieht.

picture alliance/dpa | Hendrik Schmidt

Gäbe es das Oktoberfest nicht, Linke müssten es erfinden. Denn wie auch schon bei der Frage nach sexualisierter Gewalt muss das Oktoberfest nun auch als Beispiel dafür herhalten, dass „patriarchale Strukturen“ vielmehr ein deutsches denn ein islamisches Problem seien. Zumindest wenn es nach Linken-Chef Jan van Aken geht.

Diesen Vorstoß verlautbarte er am Sonntag in „Berlin direkt“:

„Ist es wirklich so, dass wir in Deutschland nicht so eine patriarchale Struktur haben? Ich glaube, zehn Minuten auf dem Oktoberfest und Sie verabschieden sich von der Idee, dass es die islamischen, die muslimischen Gemeinden sind, die eine Männerkultur haben. Die haben wir leider in Deutschland auch ganz stark.“

Damit widersprach van Aken dem Grünen Cem Özdemir, der bereits im September ungewohnt deutliche Worte fand, als er Gewalt von Männern mit Migrationshintergrund gegen Frauen als reines Migrationsproblem bezeichnet hatte. Scheinbar witterte van Aken da die Chance, den Platz am linken Rand alleine beanspruchen zu können und warf Özdemir in Folge „Stimmungsmache“ vor.

Im politischen Diskurs der letzten Jahre musste das Oktoberfest immer wieder als Negativbeispiel in der Migrationsdebatte herhalten. Gerade in Bezug auf sexuelle Übergriffe und Gewaltdelikte ist das Oktoberfest Jahr für Jahr in den Schlagzeilen. So wurde mit dem Hinweis auf eine vermeintliche Dunkelziffer von Vergewaltigungen beim Oktoberfest versucht, die Übergriffe von Männerhorden auf Frauen in der Kölner Silvesternacht 2015 zu relativieren. Und als Gewalt im Fußball gesellschaftlich thematisiert wurde, verwies DFL-Aufsichtsrat Hans-Joachim Watzke darauf, dass diese ähnliche Ausmaße annehme wie beim Oktoberfest. Auch Medien, die ansonsten das Thema sexuelle Gewalt gegen Frauen meiden, finden sich alljährlich ein, um die Zahl der Meldungen von Übergriffen auf Frauen beim Oktoberfest zu thematisieren.

Allerdings hielt dies bekanntermaßen selbst führende Politikerinnen der Grünen nicht davon ab, sich selbst während Corona maskenlos in die Gefahr der Münchner Wies’n zu stürzen. Gut, dass es Jan van Aken gibt, der dieses Problem zur Chefsache macht! Viel wichtiger noch: Gut, dass es auch das Oktoberfest noch gibt, damit Politiker wie Jan van Aken sich den drängenden Problemen der Frauen in Deutschland widmen können.

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Kommentare ( 19 )

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Weisheitszahn
15 Stunden her

Was heißt das jetzt? Der Durchschnittsmigrationshintergründler benimmt sich schon nüchtern in etwa so sehr daneben , wie der „Indigene“ Deutsche mit 2 Promille kurz vorm Verlust der Muttersprache?

Last edited 15 Stunden her by Weisheitszahn
Haeretiker
16 Stunden her

Wenn die Gier nicht wäre, könnte man das Oktoberfest mal für fünf Jahre ausfallen lassen. In der Statistik müsste sich doch ablesen lassen, wie die Emanzipation der muslimischen Frauen in der ganzen Welt aufblüht.

Ananda
17 Stunden her

Dieses freche Unterschieben von falschen Behauptungen gegenüber den Deutschen (den eigenen Leuten – GEGEN BESSEREN WISSENS).
„Deppen“ und Verhaltensauffällige gab es schon immer und auch überall. Bei der einen Gruppe sind es allerdings statistische Ausreißer und bei der Anderen ist es leider fast schon Standard. Eben nach der Sozialisierung – Recht des Stärkeren- , Frauen sind weniger wert und „Ungläubige“ erst recht.
Wie verschoben muss man sein um die klar vorliegende Realität derart zu leugnen und den schwarzen Peter völlig Unschuldigen zuzuschieben.
Unglaublich „moralisch“ und sehr „humanitär“.

Kaltverformer
17 Stunden her

Ist jetzt die Linke, oder das BSW die Nachfolgepartei der SED?

Ulrich
16 Stunden her
Antworten an  Kaltverformer

Eindeutig das BSW! Das ist das Schlepperschiff, das gerade an dem woken Dampfer „Linke“ längsseits liegt und alle die übernimmt, die noch auf gutgewärmte Abgeordnetensitze hoffen.

imapact
18 Stunden her

„Ich glaube, zehn Minuten auf dem Oktoberfest und Sie verabschieden sich von der Idee, dass es die islamischen, die muslimischen Gemeinden sind, die eine Männerkultur haben. Die haben wir leider in Deutschland auch ganz stark.“ Mit der Logik hat es Aken nicht so. Im zweiten Satz räumt er ja indirekt („leider auch“) die Existenz einer islamischen „Männerkultur“ ein, die er im ersten Satz abstreitet. Dieser ganze Oktoberfest whataboutism ist so etwas von absurd. Auf einem Fest mit 6 Millionen Besuchern (darunter übrigens auch viele Nicht-Deutsche), bei dem reichlich Alkohol fließt, wird es auch vereinzelt zu Übergriffen kommen – was hat… Mehr

1989
18 Stunden her

Scheinbar setzt sich der Irrsinn an der Spitze der Partei „Die Linke“ auch nach dem Personalwechsel fort. Dem Herrn van Aken sollten aufgrund seiner „Gewalt-Verdrehung“ einmal von migrantischer Gewalt konkret Betroffene auf den Pelz rücken und ihn ersuchen derartiges Framing zu unterlassen.

Diese „Mauerpartei“ setzt strategisch mittlerweile auf ihre ‚alten weißen Granden‘ um über drei gewonnene Direktmandate die 5% Hürde zu unterlaufen und so doch noch in den Bundestag einzuziehen.

Mehr muss zu dieser Linken kaum noch gesagt werden.

Lars Baecker
18 Stunden her

Ich finde es gut, dass man solchen Leuten hier ein Forum bietet. So kann sich jeder davon überzeugen mit welchem Stuss diese Linken versuchen, Wähler zu gewinnen. Aber, um es mit einem meiner Lieblingsblogger zu sagen: „Wer wählt sowas?“

verblichene Rose
18 Stunden her

Tja, gefühlt scheint aber bei einigen männlichen Gruppen 365/7 Oktoberfest zu sein, was natürlich an anderer Stelle nichts entschuldigt.
Allerdings kam man bislang mit dem Oktoberfest noch leidlich gut klar.
Herr van Aken möchte also relativieren und das nennt man Whataboutism mit dem niemanden auch nur ansatzweise geholfen ist.A pro pos: wie wird wohl mit dingfest gemachten „Tätern“ vom Oktoberfest strafrechtlich umgegangen?
Es dürfte sich lt. van Aken ja wohl überwiegend um deutsche „Männer“ handeln.

Ombudsmann Wohlgemut
19 Stunden her

Ich war zwar schon ewig nicht mehr auf der Wiesn, aber soweit ich mich erinnere, wurden da Konflikte nicht selten von Ausländern verursacht.
Aber was am Oktoberfest soll jetzt patriarchistisch sein, Lederhosen und Dirndl? Warum werden nur noch Aussagen von Leuten ohne Verstand in den Medien breitgetreten?

Bonzo der Grosse
20 Stunden her

Der Herr van Aken, dem jede Fähigkeit für logische Schlussfolgerungen fehlt, leistet sich nun also den nächsten Fauxpas. Es ist inzwischen mehr als ermüdend die alten Vorurteile aus der Mottenkiste des Geschlechterkampfs zu hören. Ausgerechnet das Oktoberfest als Kampfplatz des deutschen Patriarchats herauszugreifen, ist doch lächerlich – bei Millionen nichtdeutscher Besucher. Der Herr Aken war auch derjenige, der die Milliardäre in Deutschland abschaffen möchte – durch Besteuerung. Was der Intelligenzbolzen dabei nicht bedacht hat, dass diese Leute jederzeit die Möglichkeit haben sich und ihr Vermögen in anderen Staaten, die sie mit Kusshand empfangen werden, zu retten. Das heißt für Deutschland… Mehr