Trump spottet über deutsche Energiepolitik

Nachdem Donald Trump in der Vergangenheit bereits die Energie- und Migrationspolitik Deutschlands kritisierte, ließ er im Rahmen des Wahlkampfs wieder einmal wenig Gutes an der Energiewende und bezeichnete sie als Grund dafür, dass Angela Merkel nicht mehr Kanzlerin sei.

picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Alex Brandon

Wer Tag für Tag mehrere Wahlkampftermine abarbeitet, der muss auch Fallobst im rhetorischen Gepäck haben. Binsenweisheiten eignen sich dafür immer besonders gut. Donald Trump beschuldigt dabei Kamala Harris beschränkter geistiger Kapazitäten, Harris ihrerseits zweifelt an Trumps geistiger Eignung für das Präsidentenamt. Das schenkt sich alles nicht sehr viel. Doch Trump hat noch andere Trümpfe im Ärmel. Zum Beispiel die katastrophale deutsche Energiepolitik, die er immer wieder als warnendes Beispiel anführen kann, wie man es nicht machen sollte.

So geschehen auch wieder bei einer Wahlkampfveranstaltung in Florida, bei der Trump gegen Windräder und Solarparks wetterte. So wie Nordkorea als Beispiel für die Segnungen des Kommunismus herhalten muss, so gilt Deutschland mittlerweile als Negativbeispiel für die Energiepolitik.

„Sie haben überall Windräder aufgestellt, und der Wind wehte nicht so stark. Und wenn sie diesen Prozess fortgesetzt hätten, wäre Deutschland jetzt pleite“, spottete Trump. Seiner Meinung nach sei die Energiepolitik auch der Grund, warum Angela Merkel nicht mehr Bundeskanzlerin sei. Trump hingegen ist bekennender Unterstützer von Fracking zur Erdgas-Gewinnung und unterscheidet sich in dieser Frage deutlich von seiner Konkurrentin Harris. Diese hatte in der Vergangenheit Fracking verurteilt, betonte aber unlängst, sie würde „Fracking nicht verbieten“.

„Sie sind gegen alles, was mit dem zu tun hat, was unter der Erde liegt“, so Trump über Deutschland. „Und das ist es, was Deutschland gerade durchgemacht hat. Sie haben sich fast selbst zerstört.“

Aber nicht nur die Windkraft, auch Solarparks bekamen ihr Fett weg. Laut Trump sehen diese aus „wie die Hölle“. Zwar sei er grundsätzlich für Solarzellen, allerdings in kleinerem Rahmen auf den Dächern von Privathäusern. „Alles aus Stahl, Glas und Drähten, es sieht aus wie die Hölle“, klagte Trump, bevor er vom Klimaschutz zum Tierschutz kam: „Und man sieht Kaninchen, die sich darin verfangen. Für jeden Umweltschützer ist es einfach schrecklich.“

Es war nicht das erste Mal, dass Trump Deutschlands Energiepolitik kritisierte. Während des TV-Duells mit Kamala Harris im September verwies Trump darauf, dass Deutschland versucht hatte, von fossilen Energien loszukommen, aber „innerhalb eines Jahres wieder normale Kraftwerke“ baute. „Wir werden unser Land nicht für eine schlechte Vision opfern“, sagte Trump damals. Aber nicht nur die Energiepolitik, auch in Migrationsfragen zitiert Trump Deutschland gerne als Negativbeispiel. Während einer Veranstaltung in Atlanta nannte Trump die Entwicklung Deutschlands durch die ungezügelte Migration eine „Katastrophe“.

„Ich habe Freunde in Deutschland, die mir 20 Jahre lang erzählt haben, wie toll es ist in Deutschland zu leben. Einige dieser Leute verlassen jetzt das Land. […] Ihre Kriminalitätsrate geht durch die Decke, furchtbare Dinge passieren und man sieht, was Frauen zustößt. […] Ich bin mir sicher, wenn Deutschland es nochmal machen könnte, würden sie Milliarden ausgeben, genau wie ich vorgeschlagen habe, um Sicherheitszonen in Syrien zu schaffen. Macht sie schön, denn alles ist billiger und besser als das, was momentan in Deutschland vorgeht.“


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Kommentare ( 43 )

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Logiker
1 Stunde her

Nehmen wir doch mal die vermeintlich größten und schlimmsten (je nach Sprachgebrauch) Autokraten / Diktatoren, mit denen Europa (EU) und Deutschland direkt zu tun haben oder zu tun haben werden – Putin, Orban und Trump.

Alles das, was die zu den Krisenthemen in Europa und der Welt zu sagen haben, klingt allemal plausibler und entspricht der eigenen Wahrnehmung mehr, als das was uns die „guten Demokraten“ seit Jahren als einzig gültige, krachend gescheiterte „Wahrheit“ vermitteln wollten und immer noch wollen.

AL
1 Stunde her

Hm ob er dem Vasallen BRD nach der Wahl die Nutzung von North Stream wieder aufzunehmen erlaubt?… alles nur Worthülsen, dem Apparat im Hintergrund in den USA ist doch egal ob die Marionette Trump oder Biden heißt. Für das BRD Konstrukt interessiert sich niemand, so lange der Vasall Ramstein etc auf eigene Rechnung bezahlt und dem Hegemon unentgeltliche Zutrittsrechte gewährt. Etc pp. Was eine Freakshow.

Poirot
1 Stunde her

Man muss ihn nicht lieben. Menschlich gesehen ist er sicherlich fragwürdig, der Mr. Trump. Aber recht hat der Mann! Ich sitze aus genannten Gründen bereits auf gepackten Koffern, denn das hier ist nicht mehr mein Land.

Michaelis
1 Stunde her

Soeben bei GMX gelesen:

„Der Tech-Milliardär und Trump-Unterstützer Elon Musk hat einem Zeitungsbericht zufolge seit Ende 2022 regelmäßig Kontakt zum russischen Präsidenten Wladimir Putin gehabt. Das ‚Wall Street Journal‘ beruft sich dabei auf mehrere derzeitige und frühere Regierungsbeamte aus den USA, Europa und Russland.“

Also sowas geht gar nicht in unserer „wehrhaften Demokratie“: Reden mit wem man will. Wo kämen wir hin, wenn jeder mit Personen redet, mit denen man nicht reden DARF??!!

Werner hold
1 Stunde her

Trump hat recht , nur sollte er nicht vergessen , das es die US-Oligarchen und ihre NGOs sind , die Regierungegewalt in Deutschland haben.

HansKarl70
2 Stunden her

Irgendwie hat er schon recht. Energiepolitik und Migration für Jedermann sind schon wichtige Gründe. Gut man könnte noch ungefähr 1000 weitere wichtige Gründe anführen aber Hauptsache sie ist nicht mehr Kanzlerin. Dumm ist nur das mit dem Nachfolger nichts besser wird.

fatherted
2 Stunden her

Logisch….welches Industrieland macht sich schon bei der Energieversorgung selbst kaputt….darüber kann man sich nur lustig machen. Das Schlimme ist….die Einsicht ist nicht da….man macht munter weiter und die Medien verbreiten die Wasserstoffwirtschaft und Energiewende. Und das ist in der CDU/CSU auch nicht anders. Man meint, die sind alle total vernagelt und haben ein richtig dickes Brett vor dem Kopf…ein Ideologie-Brett. Ich hoffe Trump macht Schluss mit dem Ukraine Krieg. Evtl. kann man dann auch wieder Energie aus Russland direkt beziehen.

Kraichgau
2 Stunden her

er hat zwar komplett recht,was die Energiepolitik angeht….was die Migrationskatastrophe angeht,sollte er aber nicht verschweigen,das WIR die idiotischen Konzepte der US-amerikanischen „Arab Spring“ regime changes ausbaden müssen…
ich wäre 2014 auch für Safe Zones gewesen,allerdings haette man die nicht gebraucht,hätte man sich 2011 komplett raus gehalten!

Kraichgau
1 Stunde her
Antworten an  Kraichgau

wer auch immer da minus vergibt,sollte sich 2011 und die Vorgeschichte dazu noch mal genau anschauen,das war Obamas Wirken!

Kassandra
1 Stunde her
Antworten an  Kraichgau

Die UN, angeregt durch wen oder was auch immer, zeichnet verantwortlich: https://www.un.org/development/desa/pd/sites/www.un.org.development.desa.pd/files/unpd-egm_200010_un_2001_replacementmigration.pdf
Ab Seite 29 auf Deutsch.

Klaus D
2 Stunden her

Trump spottet über deutsche Energiepolitik….wobei ich mich frage ob das frust-spott ist. Wenn deutschland weiter den bach runter geht wird das zuerst europa (die EU) hart treffen und dann auch auswirkungen auf die USA haben. Hier wäre mal ein artikel gut zu was passiert wenn das so weiter geht – mit deutschland. Wie wirkt sich der „niedergang“ deutschland und oder auch der EU auf die welt aus.

Kassandra
2 Stunden her
Antworten an  Klaus D

Wenn Sie bis ganz zum Ende denken wirkt sich der Niedergang der Christenheit direkt auf die „Überbevölkerung“ aus. Wobei die Agenda wohl eher von den UN als von den USA zu stammen scheint. Hier das Grundlagenpapier der UN aus dem Jahre 2001: https://www.un.org/development/desa/pd/sites/www.un.org.development.desa.pd/files/unpd-egm_200010_un_2001_replacementmigration.pdf
Ab Seite 29 auf Deutsch.
Die USA wird seit Biden und vorher mit Obama genau so überrannt wie wir hier. Dass Ungarn, die Slowakei und Serbien erneut Pläne schmieden, wie man sich solchem entgegen stellen kann liest man in westlichen Medien eher nicht.

Lesterkwelle
1 Stunde her
Antworten an  Kassandra

Das UN-Papier enthält Binsenweisheiten. Es propagiert einen Bestandserhalt um jeden Preis. Auch um den der Kosten der Einwanderung kultur-und bilddungsferner Migranten in Hundertausenderkontingenten pro Jahr. Ohne Rücksicht auf die Folgen für die indigene Bevölkerung. Die Idee, dass eine sinkende Bevölkerungszahl durchaus positive Wirkungen kann, ist für die UN tabu.

FlyingHorse
2 Stunden her
Antworten an  Klaus D

Gar nicht! Von außen betrachtet.

Lizzard04
2 Stunden her

Auch wenn die 16 Merkeljahre schon so etwas wie eine fürchterliche Heimsuchung waren, hat er prinzipiell natürlich Recht. Aber schön, dass Ampeldeutschland doch noch zu was gut ist, auch wenn es eben nur als schlechtes, untaugliches Beispiel für den Rest der Welt herhalten muss!